Stick ziemlich weit am Ende gehalten ?

  • Ohne das jetzt hier alles komplet gelesen zu haben:


    Halte die Knüppel so wie du es gewohnt bist und gut ist. Ich würde da wenn schon einfach mal verschiedene Modelle testen.
    Vielleicht hat dein Hero ja ein Signatur Modell? Da ich aus den 70ern übrig geblieben bin, habe ich die Phil Collins Signatur Prügel (ProMark) in der Sticktasche. Die sind kurz, recht dick und vorne mit runden Tips. Ist für mich nicht optimal.
    Ich verwende die dünnen 7A. Sicher auch weil ich viel allein im Keller mit der PA zu diversen Livesongs mitspiele und ich mich mit den 7A nicht zudröhne.
    Aber da jetzt noch drauf zu achten wie der Stick gehalten werden MUß????


    Es gibt in Musiklehrbüchern eine Aufbauanleitung für die Drums. Hast du das auch immer alles genau so stehen und muß das unbedingt so? ;)


    Grüsse Jörg

  • Bei dem Stichwort fällt mir eine Schlagzeugschule ein, bei der (unterlegt mit Bildern) erklärt wird, dass der Daumen beim Greifen anzuwinkeln sei und ein gerade Daumen falsch sei.


    Hust.

  • Bei dem Stichwort fällt mir eine Schlagzeugschule ein, bei der (unterlegt mit Bildern) erklärt wird, dass der Daumen beim Greifen anzuwinkeln sei und ein gerade Daumen falsch sei.


    Hust.

    Wobei noch darauf zu achten ist, dass der Daumen nicht parallel, sondern in einem 3,8°-Winkel zum Stick läuft :thumbup:

    jetzt bin ich aber wirklich neugierig ... 8)

  • hm, für das hier die "profis" angesprochen sind, scheint mir der naheliegenste grund noch gar nicht genannt.


    Können ja nicht alle so hirnlos klug sein wie du...

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Ich muß mal kurz zur Aufklärung beitragen. Keine Ahnung, welche Schlagzeugschule das mit dem Daumen propagiert. Der angeführte 3,8°-Winkel war einfach ein Gedanke, spontane Assoziation sozusagen, um diese m.E. ziemlich alberne "Regel" noch einen draufzusetzen.
    Ihr braucht euch nicht weiter das Hirn zu zermartern ;)


    yo, das dachte ich mir schon fast ... 3,8° sind nämlich krasser mumpitz ... ich hatte mit 4,1° grad gelernt, damit geht der afterburner-plutonium-blast erst so richtig ab ...


    :D 8)

  • also wenn ich den stock weiter hinten halte, dann bekomme ich für den selben winkel (bei der hand liegt quasie die achse und die drehung der hand ist anatomisch beschränkt) mehr höhe. schwung und rebound sind dann die folge davon. beispiel: ich spiele traditional grip und wenn ich einen rimshot mit der linken spiele bei dem der tip die fellmitte treffen soll, aber den stock am balancepunkt halte, dann erreiche ich wenig höhe bei der rim (und hau mir fast die finger selbst auf die kante), wenn ich aber den stock weiter hinten halte, kann ich mehr höhe (= basis in der geometrie, da es sich um ein gleichseitiges dreieck handelt) erreichen, ohne den winkel bei der hand zu verändern.

  • Ich hab mich das auch schonmal gefragt, denn die "Weit hinten Haltung" war ein Grund dafür, warum ich irgendwann für jahre die Stöcke in die Ecke geschmissen habe.
    Die Haltung kann schnell zu chronischen Schmerzen führen, wenn man sie als Grundhaltung nimmt und sie ist IMHO tödlich, wenn man dazu eher im French grip spielt.


    Deswegen hab ich mir bei meinem Wiedereinstieg diese Haltung vorerst verboten, weil man will ja Spass haben. Grundsätzlich sind es die älteren Aufnahmen der Profis, wo ich eher die "weit hinten" und "Daumen +Zeigefinger" Geschichte sehe. Wir alle wissen, dass so ziemlich alle der Top Leute irgenwann beim Herrn Gruber an der Tür geklingelt haben. Der Herr Weckl hatte das gefühl Zitat: "sich umzubringen, wenn er so weitermacht". Wer wie ich in den 90ern mit dem Trommeln angefangen hat, dem war diese "Weit hinten Geschichte" über Magazine, Video und Lehrer etc. allgegenwärtig und damit wahrscheinlich als "guter Ton" allgemein akzeptiert und propagiert. Dazu kommt das Erbe der Monsterkits aus den 80ern, welches eine solche Haltung eher gefördert hat (Reichweite). Häufig kann auch die Kameraeinstellung einen auf die fälsche Färte Locken und die größte Erkenntnis, die ich nach meinem Wiedereinstieg gewonnen habe ist:
    Die Feinheiten, die Dir dein Gefühl vermittelt sind wesendlich differenzierter als es das Auge erfassen Kann und wenn dir dein Gefühl einen deutlichen Unterschied meldet, dann ist der Unterschied mit dem Auge nicht unbedingt erfassbar. Ob richtig oder Falsch, da kann allein dein Gefühl eine fundierte Einschätzung geben. Der Unterschied zwischen schlecht und perfekt ist so gering, dass du dich nicht mehr auf deinen Sehsinnverlassen kannst, um ans Ziel zu kommen.


    Was will ich damit sagen? Solange man weiter hinten greifen kann und dabei relaxt bleibt ist es überhaupt kein Problem das so zu tun. Aber wie Luddie schon angedeutet hat brauchen die Hände auch eine gewisse schulung, um eben diese Feinheiten umsetzen zu können (Muscle Memory, Feinmotorik, Gestärkte Handgelenke etc.)
    Der Fehler, der hier häufig gemacht wird ist zu vergessen, dass die Profis durch die lange Spielpraxis eben die Fähigkeit erlangt haben in dieser Haltung relaxt zu bleiben.
    Ein ungeübter kopiert das (das ist ganz natürlich) und scheitert irgendwann, weil er sich zu sehr auf das visuelle stützt und ihm die Physis fehlt die Dinge relaxt umzusetzen.
    Da beginnt der typische Werdegang eines Drummers, der irgendwann gegen eine Wand rennt.
    Die Haltung wie im Startpost beschrieben ist eine gute "all purpose" Haltung, die in den meisten Spielsituationen einwandfrei funktioniert und einen wenig dazu verleitet zu verkrampfen. Es kann sich aber im Musikalischen Kontext herausstellen, dass ein schwerfälliger Ausdruck defragt ist (z.B ne fette Ballade). Man wird dann automatisch merken, dass weiter hinten greifen eben dieses Pfund bringt. Nun ist ne Ballade langsam, die Bewegungen ausführlicher und da wird sich die Haltung am Ballancepunkt eher als unnatürlich erweisen.
    Das Greifen weiter hinten kann in diesem Fall sogar relaxter sein und songdienlicher klingen. Um sich dabei nicht weh zu tun braucht man ne Klare Vorstellung von der Bewegung, dem Rebound und dem Punkt, wo der Aufprall erfolgt. Man muss halt lernen kurz vor oder direkt während des aufpralls die muskeln zu enspannen und den rebound (sei er noch so gering) zu akzeptieren. Das spielt sich alles in so kurzer zeit ab, dass eben jahrelanges üben notwendig ist, um zur richtigen Zeit unterbewusst das richtige tut, damit es gut klingt und sich gut anfühlt. Diese Prozesse lernst du in der Besagten "Ballancepunkt richtung Mittelfinger verschoben" Haltung sehr gut und gleichzeitig ist das eine Haltung, die auch noch in den meisten Spielsituationen anwendbar ist und musikalisch klingt.


    Wenn du Dir z.B. Dave Weckl und Vinnie anschaust, wirst du feststellen, dass sie beide Heute viel mehr oder näher am Ballancepunkt spielen. Auf den Aufnahmen aus den 90ern guckten die Stöcke vorne etwas weiter raus. Bei Dave weckl war das im Vergleich noch extremer. Je nach Stück und situation variiert das, aber es Spielt sich eben immer etwas weiter vorne ab als damals. Und wie gesagt sollte man sich visuell da nicht zu sehr beeinflussen lassen. Sie werden weiter hinten spielen, wenn es sinn macht und sie es relaxt könnnen und es lassen, wenn sie gefahr laufen zu verkrampfen. Die Herangehensweise ist das einzige, was man kopieren kann. Die Jahre der übung entscheiden, ob man in der lage ist in gewissen situationen das so machen kann wie die Cracks, oder ob man noch wartet. An diesem Punkt tut man aber genau das gleiche: Man horcht in sich hinein und tut nur das was man auch relaxt kann.


    LG

  • Ich kann mich nur an alle anschließen.
    Es gibt ja keine direkte Richtline, wie schon genannt erlaubt ist was gut für dich ist.
    Aber dennoch ist es rein wegen der Motorik nicht zu empfehlen.

  • ich also ich gehe einfach mal davon aus, dass die haltung okay ist, da es sich ja um "profis" handelt. und gerade weil die technik okay ist, d.h. wenn man den rebound gut ausnützen kann, kann man die stöcke weiter hinten halten, weil dann die hand verhältnismässig weniger arbeiten muss (wie oben erklärt). das ist auch der grund, wieso die stöcke manchmal beim spielen von selbst nach vorne rutschen. die das machen spielen auch eher aus dem handgelenk hinaus und die bewegung gleicht eher einem peitschen (muss nicht). die andere frage ist aber, ob man so den gewünschten klang erhält. es ist meiner meinung nach weder besser noch falsch, vorausgesetzt die haltung ist gesund.

  • ich also ich gehe einfach mal davon aus, dass die haltung okay ist, da es sich ja um "profis" handelt. und gerade weil die technik okay ist, d.h. wenn man den rebound gut ausnützen kann, kann man die stöcke weiter hinten halten, weil dann die hand verhältnismässig weniger arbeiten muss (wie oben erklärt). das ist auch der grund, wieso die stöcke manchmal beim spielen von selbst nach vorne rutschen. die das machen spielen auch eher aus dem handgelenk hinaus und die bewegung gleicht eher einem peitschen (muss nicht). die andere frage ist aber, ob man so den gewünschten klang erhält. es ist meiner meinung nach weder besser noch falsch, vorausgesetzt die haltung ist gesund.


    dunkel bleibt der rede sinn ... ?(

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