Welches Overhead?

  • Ich stehe gerade genau vor dem selbem Dilämmer...


    Suche nach nen paar vernünftigen overheads zum recorden, mir sind da die AKG C214 ins auge gestoßen



    Sind die für den Job praktikabel?


    Danke :)

  • Hi,

    Suche nach nen paar vernünftigen overheads zum recorden, mir sind da die AKG C214 ins auge gestoßen
    Sind die für den Job praktikabel?

    also, wenn Du schon bereit bist, einen knappen Tausender zu investieren, dann wirst Du schon so viel Erfahrung mit Recording haben, dass Du die Frage konkreter stellen kannst. So kann man als Antwort nur geben: Yep, auch mit einem 3er BMW kann man prima Autofahren.


    Es gibt hier ein paar Nutzer, wie "rlp" die das C214 für diesen Zweck einsetzen, vielleicht sprichst Du die mal direkt an.


    Grüße
    Hajo K

  • Wer nen Tausender für Overheads ausgibt, müsste verhältnismäßig auch zehnmal so viel für sein restliches Recording Equipment ausgeben, find ich. Es ist immer die Frage, was du damit machen willst. Für diese Aufnahme z.B. hat ein Gesamtbudget von ca. 500€ inkl. Interface und ne kleine Leihgebühr fürs Recording Equipment (Rechner, Abhörer, Raum, Instrumente etc. ausgeschlossen) plus etwas Vitamin B gereicht. Den Rest macht das Arrangement, das Einspielen und v.a. das Mixing / Mastering ...


    https://soundcloud.com/girls-fantasy-camp/stargirl


    OHs waren hier ein Beyerdynamic MCE-530 matched pair. Gesangsmikro ein t.bone SC-1100. Gitarre wurde mit einem SM57 aufgenommen und der Bass mit einer gescheiten, passiven DI-Box plus einem D112 vorm Tieftöner.


    Im Gesamtmix eines Songs spielt die Qualität der Overheads ab einem gewissen Standard am Ende eine recht geringe Rolle. Primär sind diese dann eh nur noch für die (Crash-)becken zuständig. Da sind Bassdrum, Snare (die jeweils primäre Mikrofonierung) und Aufnahmeraum weitaus wichtiger.
    Also bleib erstmal aufm Boden der Tatsachen. ;)

  • ...ähm...es kommt doch ganz auf den Mixing-Ansatz drauf an???


    Entweder mehr dirkete Signale oder mehr Raum?


    Ich steh mehr auch ein guten Raum/Overheadsound und mische die direkten Signale vorscihtig drunter...dann klingt es auch wie ein Schlagzeug und nicht wie ein getriggertes E-Drumset.


    Gute Oberhemds/Raum-Mics schaden nie...dann z.B. noch ein BD/SD Mic dazu...fertig ist der gute Sound...wenn denn das Set gut klingt.


    Ich habe AudioTechnica AT 3525 in der Bucht geschossen, zwei Stk. für ca. 150.- EUR, klingen erste Sahne!

  • Ich stehe gerade genau vor dem selbem Dilämmer...


    Suche nach nen paar vernünftigen overheads zum recorden, mir sind da die AKG C214 ins auge gestoßen


    Moin,
    das c214 ist die Reine Nierenversion des 414. Ich habe sie mal gegen meine 414 im A-B-Vergleich getestet und sie klingen super.


    Nur wie die lieben Kollegen schon meinten. Solltest du diese als dein erstes Set kaufen, halte ich den Preis der beiden für etwas zu hoch.
    Solltest du irgendwo einen Goldesel haben, dann nur zu.
    Aber sei dir sicher - das Mikrofon steht nur am Anfang einer sehr langen Kette von wichtigen Bauteilen für eine gute Aufnahme.


    cheers!

  • ...ähm...es kommt doch ganz auf den Mixing-Ansatz drauf an???


    Entweder mehr dirkete Signale oder mehr Raum?


    Na ja, es kommt eben nicht nur aufs Mixing an. Das geht los bei der Art der Musik, dem Set, dem Raum und vor allem der Mikrofonierung. Wenn ich die Overheads standardmäßig in A/B über die beiden Crashbecken hänge, kann man die halt nicht als Grundlage für den Schlagzeugsound nehmen, weil da in erster Linie Becken drauf sind und kaum vewertbares Material der Trommeln.
    Natürlich machen die Overheads auch in dem Fall den Schlagzeugsound erst komplett und voll. Dennoch hat in einem wie heutzutage üblichen dichten und relativ laut gemasterten Mix eines rockigen Songs jedes Element seinen eigenen Platz im Mix, egal ob Bassdrum, Hi-Hat, Bass, Gitarre oder eben Crashbecken.


    Hänge ich die OHs anders als in A/B auf, kommt zwar u.U. das Gesamtset besser auf den OHs durch, aber die Crashbecken dann weniger gut. Es wird damit im Gesamtmix schwieriger, das Schlagzeug passend und transparent in den gesamten Song zu mixen, weil ich eben z.B. mit den OHs dann nicht so direkt die Crashbecken im Gesamtmix beeinflussen kann. Und da gehts nicht nur um Lautstärke, sondern auch EQing hinsichtlich der Becken, ggf. etwas Hall dazugeben um die Crashbecken weiter vorne oder hinten im Mix zu haben usw.


    Zitat von digga

    Ich steh mehr auch ein guten Raum/Overheadsound und mische die direkten Signale vorscihtig drunter...dann klingt es auch wie ein Schlagzeug und nicht wie ein getriggertes E-Drumset.


    Wenn das bei dir funktioniert hast du die OHs entweder extrem weit oben aufgehängt, NICHT in A/B über die Crashbecken gehängt oder hast einfach noch nie einen Song von A bis Z (inkl. Mastering) produziert und weißt daher nicht, wie sich die einzelnen Spuren verhalten.


    Zugegeben, mein Raum war relativ trocken, weshalb das Schlagzeug ein bisschen unnatürlich im Gesamtmix klingt. Wobei der Song absichtlich relativ trocken gemixt ist und HH+Ride absichtlich mittig sind ... der Mix muss halt zum jeweiligen Song passen.


    Zitat von digga

    Gute Oberhemds/Raum-Mics schaden nie


    Tolle Aussage ... also ich find auch, dass eine S-Klasse nicht schaden kann. Ist nur die Frage, ob man es braucht und dafür nicht sein ganzes Leben lang nur Reis fressen muss :whistling:


    Zitat von digga

    ...dann z.B. noch ein BD/SD Mic dazu...fertig ist der gute Sound...wenn denn das Set gut klingt.


    Ok, und was nimmst du dann damit auf? Arbeitsaufnahmen für dich zum Anhören?

  • Gut ich wollte die beiden nehmen ,weil ich gleich etwas besseres kaufen möchte was mir länger freude bereitet.


    Ich habe mir ca 800 € zusammengespahrt.


    zu der musik die ich mache oder recorden will, pop und rock vllt etwas electro


    zu dem rest wollte ich sagen, das die mics direkt in ein alsesis firewire interface eingespeißt werden und dann in die DAW LOgic Pro 8 gehen.


    Ich wollte alles einzeln mikrofonieren , bassdrum , snare , hihat , toms ,ride und 2 overheads

  • Hi Digga,

    Ich steh mehr auch ein guten Raum/Overheadsound und mische die direkten Signale vorscihtig drunter...dann klingt es auch wie ein Schlagzeug und nicht wie ein getriggertes E-Drumset.


    Gute Oberhemds/Raum-Mics schaden nie...dann z.B. noch ein BD/SD Mic dazu...fertig ist der gute Sound...wenn denn das Set gut klingt.

    ich versteh Deinen Ansatz, ich mag ihn auch, komme aber mehr und mehr davon weg. Nicht, weil mein Klangideal sich ändert, sondern weil ich ihm nicht folgen kann: In meinem (gar nicht so üblen) Proberaum lässt sich so ein Aufbau nicht sinnvoll fahren. Je offenener ich aufnehme, desto mehr Bäh hab ich mit drauf.


    Wenn Du das riesige Glück hast, einen wohlklingenden Raum zu haben - Glückwunsch, dann würde ich auch so offen aufnehmen.


    m_tree hat zwar Recht mit dem Hinweis auf den heute üblichen Sound und den sich daraus ergebenden Folgen, aber das ist ja grad das schöne am Amateurdasein: Wenn meine Bandkollegen nicht allzusehr jammern, braucht der Sound nicht so dicht zu sein, wie am Markt sonst üblich. Ne CD-Produktion würde daraus natürlich nicht, nur für die würde ich mich mit meinem Set ohnehin vertrauensvoll in ein wunderbar klingendes Studio und dort in kompetente Hände begeben.


    Grüße
    Hajo K

  • Hi,

    Ich habe mir ca 800 € zusammengespahrt.

    na Du scheinst ja alles beisammen zu haben und Dir was gönnen zu wollen - go for it! Vielleicht nochmal ein Vergleich mit anderen hochwertigen OH-Mikros und dann


    viel Spaß und viel Erfolg!
    Hajo K

  • Ich besitze selber zwei 414er, die ich schon oft als Overheads über meinem Set im Einsatz hatte. Wie schon oben geschrieben sind die 214er nahezu identisch, nur dass sie eben keine Doppelkapsel haben und daher feste Nierencharakteristik. Mit den Teilen kann man tolle Aufnahmen machen, z.B. statt in AB als ORTF-Anordnung. Allerdings solltest Du bedenken, dass die 414er und die 214 wohl ebenso relativ viel Raum aufnehmen und diesen dabei auch färben. Ist prima, wenn der Raum gut klingt, aber nicht so toll, wenn er möllert.
    Ich würde Dir folgende Alternative mit in die Waagschale legen wollen: ein gebrauchtes Paar Sennheiser MKH40. Die klingen sehr neutral und das auch in Bezug auf den Raumanteil. Mit denen kannst Du alles aufnehmen - echte Allrounder! Ich hatte sie schon als OH über dem Set, als Hauptmikrofon bei Bigbandaufnahmen, am Flügel und als Vocalmics sowie bei der Aufnahme eines Klarinettenquartetts. Die Ergebnisse waren immer superb...

  • Danke für eure guten Ratschläge :)


    Nur bin ich jetzt etwas Nachdenklich ,ob ich die Dinger kaufen soll, oder leber welche die in verschiedenen Raumsituationen klar kommen , also allrounder..


    ziemlich verzwickt

  • Teures Recordingequipment lohnt sich nur, wenn die vorhandenen Räumlichkeiten gut klingen und eine konkrete Soundvorstellung besteht. Overheads für 1000 Euro in einem Raum mit niedrigen Decken und Eierpappen an den Wänden sind komplett herausgeworfenes Geld.


    Ich habe in den letzten Jahren alle Schritte meiner eigenen Raum- und Equipmentveränderung dokumentiert und kann klar sagen, dass die Soundfiles mit dem unbehandelten Raum und den teuren Mics (Brauner Phantom, Audio Technica 4047MP, Mojave 201fet usw.) allesamt deutlich schlechter klingen als Aufnahmen, die ich mit teilweise äußerst günstigen Mics in meinem akustisch verbesserten Raum gemacht habe.


    Gutes Recordingequipment erleichtert - neben dem natürlichen Sound - in erster Linie das nachträgliche Mixen und Bearbeiten. Ich würde mir also erst teure Sachen kaufen, wenn ich die ganze Kette verstanden habe. Gibt es einen essentiellen Schwachpunkt wie zB den Raum oder den Mangel an tontechnischem Verständnis, lohnt sich ein teures Mikro oder Vorverstärker oder Pult nicht.


    lg
    max

  • Luddie hats mal wieder perfekt auf den Punkt gebracht!



    Irgendwann gibts dann aber doch Situationen, wo teure Mikros auch wirklich mal nen grossen Vorteil bringen. Aber wie schon gesagt, dafür muss erstmal alles andere stimmen.

    sieg natur.

  • die einen mögen stark "färbende" mikrofone, andere neutrale.... und was ist ein guter raum? => [video]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/video] ;)

  • Ein guter Raum ist ein Raum, den derjenige, der darin aufnimmt, gut klingend findet. So viele Musiker und Produzenten benutzen Dinge, die eigentlich nicht "passend" sind. Aber sie benutzen sie bewusst, weil sie das so wollen.


    Und diese Garage vom Dave Grohl werden die genommen haben, weil sie einfach so klingt wie die Band das wollte. Sound City ist ja auch kein optimaler Raum und trotzdem hat er einen Sound produziert, der einfach vielen Leuten gefallen hat.


    Das ist aber etwas ganz anderes, als wenn ein Recordinganfänger mit solchen Dingen hantiert. Und leider sind die meisten unbehandelten Proberäume nicht sonderlich gut klingend, besonders für Schlagzeug. Wer mal gehört hat, was ein paar Bassfallen mit dem Raum machen, wird mir da wahrscheinlich zustimmen. Ich bin übrigens relativ sicher, dass Dave Grohl in der Garage auch Akustikelemente verwendet hat.


    Die meisten Anfänger hören übrigens den Unterschied zwischen färbend und neutral gar nicht. Dafür braucht man nämlich Referenzerfahrungen (...bei welchen sich die meisten erstmal wundern, wie "neutral" klingt)


    lg
    max

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!