Endlich besseren Sound im Proberaum- wer hat die ultimativen Mix-Tipps?

  • Ich bin jetzt in unserer Coverband zuständig für den Gesamtmix, und zuerst möchte ich mal den grottigen Sound im Proberaum angehen. Da meine Mixerkenntnisse gegen null tendieren geht meine Frage an die Sound-Hexer hier im Forum.
    Ich selbst spiele Edrum mit Software-Plugin (AddictiveDrums).Alle Instrumente und natürlich der Gesang (Sänger+Sängerin) gehen direkt in die PA (Powermischer Yamaha EMX5000, 2xWharfedale Delta15 Midrange Boxen, 1xYamaha DXS 15 aktiver Sub) Die Gitarren gehen über Floor-Modeling-Kisten Stereo in die PA, Keyboard natürlich auch direkt 2-Kanalig in die PA.
    Unser Proberaum ist ca 60m² groß. Als erstes habe ich am letzten Wochenende die Boxen gegenüber der Band aufgestellt, so das wir jetzt etwa aus 6m Entfernung frontal beschallt werden. So hoffe ich bei der nächsten Probe, am Schlagzeug sitzend, den Klang besser einstellen zu können.
    Monitore haben wir während der Proben nicht im Einsatz.
    Bisher habe ich die Proben immer direkt am Pult mitgeschnitten und den Mix so eingestellt, das er zuhause recht ausgewogen klingt. Allerdings ist das wohl kein probates Mittel für den Proberaum. "Unten rum" zu viel mumpf ist das Hauptproblem.
    In meinen Drum-Kits habe ich erstmal als "Sofortmassnahme" bei den BDs die Kompressoren zurückgeregelt und auch die EQs im Bassbereich etwas reduziert (abhängig vom Kit-Charakter z.B. Rock,Akustik oder Elektronik).
    Aber was mache ich mit unserem Bassisten, und welche Tipps habt ihr für den Gesang oder die Gitarren?
    Gruß
    Atterl

  • @ Rolidrummi
    Stimmt, ist auch mein Wunsch- wird aber regelmässig überstimmt. (Wenns zu dolle wird kommen die In-Ears rein)


    @ Schreierand
    Eigentlich hoffe ich, das auch andere E-drummer mit derselben Aufgabe ein paar Tipps für den ultimativen Proberaum-Sound für mich haben. ?(

  • Alle Instrumente und natürlich der Gesang (Sänger+Sängerin) gehen direkt in die PA ...
    ... Monitore haben wir während der Proben nicht im Einsatz.


    Das ist für meine Begriffe ein Hauptfehler, den leider viele Bands machen.
    Eine PA ("Public Adress") ist zur Beschallung des Publikums gedacht, nicht zur Beschallung eines Proberaums.
    Viele Bands kaufen als erstes eine "Anlage" um verstärkt spielen zu können. Mit ein bisschen Erfahrung merkt man irgendwann, dass diese Anlage in einem Drittel der Auftritts-Fälle zu klein ist, in einem weiteren Drittel total überdimensioniert ist und nur für den kleinen Rest der Live-Einsätze passt.
    Hauptsächlich läuft diese Anlage aber im Proberaum, also in einer Lokalität und einem Anwendungsgebiet, für das sie gar nicht konstruiert wurde.


    Mein Tipp: Besorgt euch gute Monitore und spielt während der Probe über die. Eine Monitoranlage benötigt man sowieso früher oder später. Außerdem spielt man dann live mit dem Sound, den man aus dem Proberaum gewohnt ist. Und eine gute Monitoranlage kann man viel individueller auf die Bedürfnisse des jeweiligen Bandmitglieds abstimmen als eine PA.


    My2cents

  • @ Rolidrummi
    Stimmt, ist auch mein Wunsch- wird aber regelmässig überstimmt. (Wenns zu dolle wird kommen die In-Ears rein)


    Du hast es in der Hand. Regel die Drums entsprechend leiser, entweder passt sich der Rest an oder wird früher oder später Probleme mit dem Tempo bekommen.
    Es ist schon erstaunlich wie "beratungsresistent" so mancher Saitenzupfer ist wenn es um die Lautstärke geht.
    Wo liegt denn der Sinn in E-Drums zu investieren wenn die Band trotzdem nicht leiser vom Bühnensound her wird??


    Ich kann nur empfehlen vom Sound her möglichst unter "livebedingungen" zu proben (also mit Monitoren und möglichst leise)

  • Zitat

    Wo liegt denn der Sinn in E-Drums zu investieren wenn die Band trotzdem nicht leiser vom Bühnensound her wird??


    Post des Tages! :thumbup:

  • Zuviel Ohmpf im Gesamtmix? Na dreh doch einfach den Subwoofer leiser.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Also wir haben nur den Gesang und Keyboard über die komplette Anlage bzw. Monitore. Gitarren und Bass spielen über ihre eigenen Verstärker, dabei steht jeder Verstärker in einer anderen Ecke.


    Schlagzeug ist akustisch und wird nicht abgenommen. Bei der Probe ist es zwar laut, aber man hört deutlich wer was spielt, da alles aus einer anderen Ecke kommt.
    Früher hatten wir auch alles auf die Monitore verteilt, mit dem Ergebnis, dass alles ein Sumpf war, d.h. laut und nur ein Brei, man konnte nicht hören, was im Detail abgeht.


    Sänger/in stehen in der Mitte des Raumes und hören somit den Gesamtklang.


    Bisher sind wir damit sehr gut klar gekommen, vielleicht hilft dir das ja auch etwas.

  • @ Moki
    So hatten wir das vorher auch (in etwa). Jetzt geht alles über die PA, was für die Lautstärkeregelung vom Vorteil ist- wenn sich alle einig sind! :wacko:


    @ Jarrek
    Sorry, Anfängerfehler!
    Kann man das korrigieren?

  • Es ist ja auch eine Frage wie die akustischen Bedingungen im Ü-Raum selber ausfallen werden. Klingt der Raum richtig scheiße mit einem hohen Anteil an Reflexionen, dann nützt IMHO auch die beste Beschallungsanlage/Monitoring nichts! Das beste was man zur Zeit dabei wohl machen kann, wäre die komplette Band mit einem In-Ear Monitoring System auszustatten. Ab einer gewissen Qualitätsstufe sicherlich eine eher kostenintensive Angelegenheit, aber IMHO hierfür die beste Variante. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass wenn man es richtig machen möchte, eine akustische Optimierung eines Ü-Raums/Aufnahmeraum auch richtig Geld kosten kann.


    Ein ausgereiftes In-Ear System kann mitunter auch die Gehörgänge schonen und wird dazu führen, dass man die einzelnen Instrumente der Bandkollegen viel detaillierter wahrnehmen wird können. Bei entsprechender Übung, könnte dann ein geschlossenes/tightes Erscheinungsbild der Band erarbeitet werden. Wie ich finde keine schlechte Aussichten.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Moin,
    wenn Moki Moti ist, läuft das bei uns schon seit Jahr und Tag so wie bei Moki (also Moti) ;)
    Allerdings benutzen wir im Proberaum nicht noch zusätzliche Monitore, ist eh schon laut genug.
    "In die Fresse"- Beschallung halte ich ebenfalls für den falschen Weg. Bei 60qm solltet ihr schön braf alles so hinstellen (können) wie es auch live zum Einsatz kommt.
    Das gibt u.A. auch ein besseres Gefühl wie mit den jeweiligen Lautstärken umzugehen ist. Gitarre und Bass ist ja noch (fast) zu vernachlässigen, aber dein Getrommel sollte schon aus deiner Richtung kommen, sonst sind nachher alle durcheinander und drehen sich (gewohnheitsgemäß) in deine Richtung :S
    Die erwünschten Tipps bezüglich einer Klangverbesserung, bei grundsätzlich falschem Equipmenteinsatz, halte ich für kritisch bzw. schwierig.
    Du/Ihr müsst auf jeden Fall Kompromisse eingehen oder die Situation ggf. durch Einwurf kleiner Münzen ändern.
    P-Raum = Probe, Bühne = Bühne, Recording = Studio. Es gibt also wohl oder übel nur 1. (Eine) Spielsituation, woh jeder das bekommt was er "verdient" :D
    Meine positiven Erfahrungen mit E-Drum Proben und Live-Situationen sind so: PA bzw. Raumbeschallung R/L von mir, Kopfhörer so das ich die Anderen noch höre (live Monitor), Lautstärke im Raum sollen die Anderen unter sich aus machen :P Alles andere war irgend wie Murks und hat ausser Diskussionen nix gebracht.
    Als Tech-Man (z.Zt. ebenfalls "ehrenamtlich") ist es noch schwieriger Alle zufrieden zu stellen, böse Zungen behaupten da gäbe es so etwas wie "Befangenheit" :rolleyes:
    Einfach alles mal durchprobieren und Hin- und Herrücken, frisst zwar etwas Zeit, aber irgend wann findet ihr "den Raum-Sound" wo man dann über EQ-Frickelei nachdenken kann.
    Greez Josh

  • Mal ein paar Tipps zum Ursprungsproblem:


    1. An den einzelsignalen ansetzen, also einzelinstrumente prägnanter machen (Bässe und Lowmids raus, mitten rein, Hall raus, weniger Verzerrung)
    2. Raumresonanzen Finden (am EQ mit anheben rausfinden wo es am meisten wummert, da dann absenken
    3. jedem Instrument seinen "Frequenzbereich" zuweisen, also schauen dass die instrumente möglichst unterschiedlich klingen (vereinfacht gesagt)
    4. Tight spielen (bei ungenauem spiel klingt schnell alles undifferenziert)

  • achja, 6m entfernung finde ich etwas weit, da könnte man sich (vor allem wenn die Klangerzeuger auch noch zum Großteil digital und damit latenzbehaftet sind) schon schwer tun mit spielen bzw. den eindruck eines matschigen mixes bekommen...

  • wenn alle instrumente ohne eigene verstärker direkt in die pa gehen, dann klingts für mich jetzt schon skuril.
    wenn du aber die verstärker mikrofonierst und das signal über die pa läuft, dann ist das für meinen geschmack overdosed.


    ich würde das genau so machen, wie in kleinen clubgigs: drums und vocals (keyboards auch) auf die PA, git und bass über ihren eigenen ampsound!.
    danach würd ich mal alle lautsprecherpositionen überprüfen:
    wenn deine pa an ner wand steht, dann stell git und bass amp auf die gleiche linie. wall of sound sollte föhnen, ohne zu grummeln.


    natürlich musst du mit deinen mitmusikern reden, dass da was im tieftonbereich etwas entmüllt werden soll. :)

    *es muss clippen!
    *wer einschlafe mit popo die kratz, der aufwache mit finger die stink...!


    Death Metal: Souldevourer
    Acoustic Covers with Flair: Ruppert Spielt

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