Wie bekommt man: tiefen weichen "RnB-Snare-Sound"

  • Also falls jemand die Xavier Naidoo Liveaufnahme "Wettsingen in Schwetzingen" kennt und da bei "Geh davon aus" (Track 10 auf einer der CDs)...
    (Hier ist es Track 23, aber der Sound klingt zumindest auf meinem Laptop Null wie ich es auf CD höre, von daher jetzt evtl. schlechtes Hörbeispiel http://www.amazon.de/Wettsinge…ettsingen+in+schwetzingen )


    Welche Art von Snare und Fell braucht man um so einen Sound hinzubekommen (nicht den Klick, sondern den Snareschlag)?
    Ich würde den Sound als tief und weich...irgendwie rnb-mäßig bezeichnen... So nen ähnlichen habe ich mal bei jemandem gehört, da war das eine sehr tiefe Holzsnare.


    Also was braucht man konkret dazu? Die exakte Snare auf der Aufnahme da, war ja wahrscheinlich ziemlich teuer, deshalb hoffe ich man kann es auch mit billigeren Teilen nachempfinden, wenn man sich nur an bestimmte Materialien, Größen und wohl vor allem Felle hält?!

  • Kling nach einer ziemlich tiefen Schlagfellstimmung.
    Probier doch halt am besten mal etwas rum :) das klappt immer am besten.


    Resofell schön tight für viel Teppichansprache und Schlagfell von fingertight langsam hochstimmen; zwischendurch immer wieder testen.
    Schau auch mal das Video hier an. Die "erste Stufe" seiner Stimmung - wo er das Schlagfell quasi nur fingertight hat - sollte dem ziemlich nahe kommen, was du anstrebst (am Laptop immer mit Kopfhörern hören sonst ist der Sound natürlich bescheiden; auch bei deiner Referenz).


    Ansonsten mal eine alte Schallplatte, ein Handtuch oder was auch immer drauflegen. Deiner Phantasie sind da wenige Grenzen gesetzt.

  • Ich würde mal versuchen das Schlagfell so tief zu stimmen dass man die Schrauben schon fast mit der Hand abschrauben kann, und dann 4 Ganze tempotücher mit Gaffa darauf kleben.
    Bei mir hat das so funktioniert :D

    „Fills bring the Thrills, but the Groove pays the Bills“ - Nate Smith

  • Wie schon geschrieben:
    - Schlagfell sehr locker stimmen
    - Snareteppich nicht zu sehr festziehen! Zwar kann das gewünscht sein, aber man verliert ab einer gewissen spannung doch einiges an Wärme (Bässen & Unteremitten)
    - Küchenhantuch auf oder unter das Schlagfell Alternativ hab ich schon Felle mit abgeschnittenem Aluring, Fellringe, Moongel oder was auch immer drauf gepackt


    !!! Wesentlich ist zudem, dass Aufnahmen die als Soundreferenz herangezogen werden halt immer eine Aufnahme sind. Der Sound wurde also durch Mikrofone und Gerätschaften verbogen und unter Umständen hat es nur noch wenig mit dem Sound der Snare im Raum zu tun.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • versuch mal ein anderes Fell(am besten 13"/14")umgedreht auf die Snare zulegen ;)

    Das mach ich auch manchmal so, allerdings mit einem kleineren Fell (10" oder 12").

  • Wenn ich mich jetzt so dran erinner, wo ich nen ähnlichen Sound mal live gehört habe... da hatte der Trommler ein Schaffell oder so VORN dran hängen, aber es könnte auch sein, dass er mit dem Fell auch OBEN auf der Trommel was gemacht hatte (ich dachte auf den ersten Blick, das wär nur Deko). Und stimmt mikrofonechnisch könnte da wohl auch was dran gedreht sein.

  • ich meine mich erinnern zu können, dass damals mit einer 13"x7 extrem schlaff gestimmeten Holzsnare gearbeitet wurde, moderat abgetaped, also Tempo und dann oben so quer übers Rim geklebt..

    Lustiger Spruch als Signatur

  • Hi,


    im Grunde hast Du Dir die Antwort schon selbst gegeben:

    Ich würde den Sound als tief und weich...irgendwie rnb-mäßig bezeichnen... So nen ähnlichen habe ich mal bei jemandem gehört, da war das eine sehr tiefe Holzsnare.
    Also was braucht man konkret dazu?

    insgesamt liegt mir Snare stimmen nicht so

    Wenn Dir das Stimmen Deiner Drums nicht liegt (kein Prob, geht jedem eine Weile lang so), wirst Du nicht viel reißen: Du kannst Dir Snares kaufen bis der Dr. vorbeikommt, aber ohne elementare Stimmkenntnisse stehen die Chancen auf einen schönen Sound nicht gut. Denn irgendwann braucht jeder Eimer mal ein neues Fell und spätestens dann hat Deine Lieblings-R&B-Snare plötzlich einen miesen Sound.


    Such mal hier nach Stimmtipps, es gibt jede Menge und da kann's sein, dass Dir Deine Snare noch ein paar kleine Überraschungen bietet.


    Viel Erfolg,
    Hajo K


    P.S.: Es ist ja schon angeklungen: Den Sound, den Du von professionellen Aufnahmen kennst, kannst Du gleich wieder vergessen. Er ist das Produkt aus dem Besten verschiedener Faktoren:
    Top Drummer + Top Instrument (Felle, Stimmung) + Top Studioraum (!!!) + Top Aufnahmeteam (mit viel Erfahrung, guten Ohren und feinen Fingern). Das macht aber nix. Wenn man sich erst einmal von diesem Ideal löst und auf die eigenen Ohren vertraut, kann man seinem Instrument verdammt viel Schönes entlocken!

  • ich meine mich erinnern zu können, dass damals mit einer 13"x7 extrem schlaff gestimmeten Holzsnare gearbeitet wurde, moderat abgetaped, also Tempo und dann oben so quer übers Rim geklebt..


    Meinst du bei der Originalaufnahme da?


    Hajo
    Naja Toms find ich, kann ich gut stimmen. Snares nicht so...da hab ich schon fast "Hemmungen" da überhaupt was rumzudrehen, weil ich mich dann nur ärgern werde.
    Aber im Moment schein ich ja mal wieder zum Ausprobieren motiviert zu sein...

  • Welche Art von Snare und Fell braucht man um so einen Sound hinzubekommen


    Ich sehe keinen Grund, warum meine 14x8 oder 14x6 Ahorn-Snare, z.B. mit Ambassador rauh oder Genera Dry und einem ganz normalen Resonanzfell den Sound nicht hinbekommen könnte. Deine Metallsnare wirst Du auch in die Nähre kriegen. Die hier teilweise vorgeschlagenen Extreme würde ich mir sparen. Probiere mal einfach ganz normale Stimmungen aus. So lernst Du, wie sich verschiedene Spannungen bei Schlag- und Resonanzfell (absolut und gegeneinander) auswirken oder welchen Einfluss die Spannung des Teppichs hat. Klebeband, Moongel und Dämpfungringe würde ich dabei außen vor lassen.


    M.

  • Hi Sabbi,

    da hab ich schon fast "Hemmungen" da überhaupt was rumzudrehen, weil ich mich dann nur ärgern werde.

    das war bei mir auch so. Und genau solange, bis ich mir das (prima) Video von Bob Gatzen gekauft hab. Das hatte den Vorteil, dass ich das, was der Knabe da so macht, gleich *hören* kann. Und seit dem hab ich keine Angst mehr vor Snare-Stimmen und bei Toms verliere ich sie so langsam.


    Also ... ran annen Speck! :)


    Gruß
    Hajo K

  • Was auch funktioniert, allerdings nicht ewig hält: ein Blatt Papier. Einfach mal rumprobieren. Die genannten Vorschläge mit abdämpfen des Fells kosten ja alle nichts. Wichtig ist, dass du das Material auf die Snare legst und nur soweit fixierst, dass es nicht herunterfällt. Nicht direkt und fest auf das Fell kleben. Das hat nicht die selbe Wirkung.
    Die Snare auf der Aufnahme klingt in der Tat recht holzig. Mit einer Stahlsnare wirst du hier nicht ganz ran kommen, aber mit Sicherheit zu 90%. Und vielleicht gefällt dir das mit Stahlsnare sogar besser, da sie etwas mehr "Biss" und weniger "Phhuff" hat.


    Also ... ran annen Speck! :)

    :!: :!:


    Grüße Marcus

  • Beim Stöbern hab ich das hier gefunden:
    Die Gaffa- Taschentuch Orgie hat hier durchaus seine Berechtigung. Die anderen Vorschläge bringen ähnlichen Effekt.
    Vielleicht bei mittlerer Stimmung einfach mal bewusst eine Stimmschraube am Schlagfell komplett losdrehen. (Für schnelle wechsel zwischen den tunes).
    Oder gib die snare einem vollkommen fachfremden. Das ist die Stimmung, die jeder Einsteiger ohne Stimmkenntnisse mit sehr hoher wahrscheinlichkeit von selbst erzielt :D .


    LG


    [video]

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  • Ich spiele mit meiner coverband Musik von 70 Disco funk bis Jazz an einem Abend . Da ich nich zwei snares mitschleppen will gehe ich folgendermaßen vor : ich stimme meine snare recht Hoch Sodas ich einen knackigen offenen Sound bekomme für Jazz funk. Wenns Richtung Disco geht einfach ausgeschnittenes Fell umgekehrt drauflegen und schon hat man trotz hoher Stimmung einen tiefen fetten trockenen Sound ! Das geht so ziemlich mit jeder snare. 14er. Nur der snaretepich sollte nicht zu fest eingestellt sein, die Stimmung muss nicht exakt sein da eh extrem gedämpft wird.

  • Also, Reso so tief wie möglich stimmen, Schlagfell ebenfalls.
    Soll sie etwas "lose" klingen, spann den Teppich nicht zu hart ran, vllt. probier mal einen 42er aus, der hat auch gleich mehr Ansprache 8)
    Dann noch einen Dämpfungsring drauf, und ein (oder vllt. auch mehr) Moongel dass sollte dann definitiv ausreichen.
    Sieht meiner Meinung nach deutlich besser aus, als ein Geschirrtuch auf der Snare, welches aber einen etwas dumpferen Sound erzielt.


    Ansonsten experimentier mit ein- und zweilagigen Fellen rum. Probier einmal ein Ambasador, das klingt tief gestimmt immer noch sehr lebendig und dann ein Empereor, das klingt wesentlich toter auf der Snare.
    Naja, Größe halt 14" und nimm einfach die Snare die dir zur Verfügung steht :D


    Ach ja und noch n Tipp. Ignorier die Aussage, dass jedes Schräubchen gleich gestimmt sein soll, probier rum, lass wie schon erwähnt vielleicht ein (oder zwei?!?) Schrauben einfach mal locker.

  • ...hab noch irgendwo den Tipp gelesen "RUNDE Kesselgratungen" sind für diesen Sound gut.
    Ist das so? Oder macht das eher alles dumpf...lockeres Fell war ja für den Sound der Stimm-Tipp...aber wenn dann auch noch die Gratung rund ist, liegt das ohnehin schon lockere Fell dann nicht zu schlaff und großflächig auf, sodass nix mehr richtig schwingen/klingen kann?!

  • ...hab noch irgendwo den Tipp gelesen "RUNDE Kesselgratungen" sind für diesen Sound gut.


    Hi Sabbi,
    die runde Gratung erzeugt etwas mehr Kesselton und dämpft das Fell stärker ab, d.h. die absorbierte Energie des Fells wird in Kesselton umgesetzt.
    Das alles aber eher in Nuancen, die Hauptfaktoren wurden ja schon genannt, Stimmung und Dämpfung.
    Tiefe, dünnwandige Holzkessel kommen deiner Soundvorstellung übrigens am nächsten, so zumindest meine Erfahrungen mit den Stavekesseln .


    Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bruzzi ()

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