Welches Ride für Bigband

  • Hi.


    Ich hab vor kurzem in einer Einsteiger-Bigband angefangen, wir spielen jetzt am Anfang alles quer durch den Garten, einfachere Lieder verschiedener Stile.
    Im Proberaum (einer Blaskapelle) hängt ein billiges Millenium-Ride, das sagt mir GAR nicht zu. Singt wie blöd, reines Geklingele.
    Ich hab bisher zuhause an meinem Set ein Sabian AAX-Set hängen mit 16" und 18" Crash und 20" Ride. Dieses Ride ist deutlich schwerer als das Millenium und ist auch ein bißchen trockener, aber in der Bigband gefällt es mir auch nicht richtig...
    Ich suche eigentlich was trockenes, wo der Stockschlag trockener und lauter zu hören ist ... zumindest ist das momentan so meine Vorstellung.


    Was ist allgemein für ne Bigband zu empfehlen, kann man da was dazu sagen?


    Kan isch z.B. ein relativ trockenes, dunkles, türkisches Ride einsetzen, paßt das zu den AAX Crashes?
    Erstens steh ich irgendwie auch türkische Becken und Ende des Jahres käme ich auch mal nach Istanbul 8)


    Sorry, wenn ich so "blöd" frage, aber ich hab bisher von Becken nicht so recht Ahnung...und einfach mal so ein Becken kaufen ist ein bißchen teuer..;-)
    Ich war schonmal zum Antesten beim T... und auch in Chicago hab ich mal in einen riesigen Laden reingeschaut, aber die Vielfalt erschlägt mich irgendwie und nach langem Probieren hier und da steh ich irgendwann komplett im Wald...und ob das zu meinem Set daheim paßt, weiß ich dann auch noch nicht. ?(


    Hat jemand Tips für mich?


    Vielen Dank!
    LG
    Michael

  • Ein trockenes, dunkles handgehämmertes türkisches (Jazz/Bigband) Becken beißt sich ziemlich gehörig mit AAX, wie ich finde. (Und AAX in 'ner Bigband? Geht gar nicht, finde ich...)

    Gib doch mal an, vieviel Geld du in etwa zu investieren bereit wärest. Dann kann man auch gezielter Tipps geben. ;)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Hi,


    die Frage ist so, schwierig zu beantworten. Wer soll denn was hören?
    Solltet Ihr unmikrofoniert, mit mehrfach besetztem Bläsersatz spielen würde ich eher zu einem großen, schweren Ride greifen(z.B "K"- Heavy, oder gar einem Paiste "Rude"), da es einfach "sauber" und durchsetzungsfähig ist.
    Ansonsten sind Wabbelbecken natürlich der Endboss..also für mich..


    Gruß
    Dan

    Ich bin nicht intolerant, ich hasse jeden!

  • Was ist allgemein für ne Bigband zu empfehlen, kann man da was dazu sagen?


    Glaube einem, der schon 15 Jahre lang unzählige Ridemodelle durchprobiert und so einiges schon besessen und gespielt hat: es ist wirklich Geschmacksache ;)
    Der eine schwört in der Bigband auf sein Amboss-Ride; der Nächste steht auf leichte, türkische Becken. Die Kunst ist es, den perfekten Kompromiss aus Trio-Besetzung-Ride für die Soloparts und durchsetzungsfähigem bläserwandzerschneidendem Brachialblech zu finden - viel Spaß! :D

  • Hi Michael,


    ein Ride ist meiner Meinung nach zu wenig.
    Als "Main-Ride" eins mit klarem Stockanschlag, nicht zu leise mit eher weniger Wash.
    Und dann noch das sogenannte "Leftside-Ride", das sollte dann ruhig mehr Wash haben und etwas leiser
    als das Main-Ride sein, für die leiseren Passagen.
    Zumindest das Leftside-Ride sollte auch sehr gut crashbar sein, wenn das beim Main-Ride auch funktioniert
    ist es kein Nachteil ;)
    Was gern als Ergänzung in der Big-Band verwendet wird ist noch ein großes Swish China Becken als Ride um noch mehr Soundvielfalt
    ins Spiel zu bringen, angecrasht um Akzente zu setzen.
    Das Swish ist aber am Anfang nicht so wichtig, kannst Du später bei Bedarf noch ergänzen.


    Hier noch ein schönes Video:


    https://www.youtube.com/watch?v=hfhGt8-8vFQ


    Grüße


    Martin


    Ach ja, Edith meinte noch das ein Becken beim Duke Ellington Arrangement vielleicht passt wie der Arsch auf den Eimer,
    beim Stevie Wonder Song aber dann doch wieder nicht...so als Beispiel...

    Suche Yamaha 9000 Recording Tom 10x8 und 15x12 RA in Solid Black

    2 Mal editiert, zuletzt von Akuttrommler ()

  • Hallo,


    die Grundsatzfrage:
    spiele ich für mich oder für das Publikum?
    Etwas weiter gefasst: was kommt hinten an?


    Dazu muss man wissen, wie laut die Kapelle ist,
    wie die üblichen akustischen Verhältnisse sind
    und auch wie gespielt wird.
    Eine Einsteigerkapelle ist oft blastechnisch nicht
    so kräftig, da würde ich das Rude zuhause lassen,
    Becken für kleine Besetzung sind dagegen bei
    einer ordentlichen Bläserfront dem Tode oder
    der Bedeutungslosigkeit gewidmet.


    Dunkel geht schnell unter und trocken setzt sich
    auch nur durch, wenn es einen ordentlichen Ping
    macht.
    Wenn man keine Ahnung hat und Made in Turkey
    haben will, dann wird man ohnehin eine Überraschung
    erleben, so oder so.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo,


    ob ein Ride zu deinem Beckenset passt, kannst du doch am besten herausfinden, wenn du deine Becken mit in den Laden bringst und ausprobierst, ob es passt.


    Gruß

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • ... oder einfach mal bei Masterwork umschauen und durchtesten.


    Meine Empfehlung dort: Custom oder Custom Pointer (=super Preis-Leistung)


    Ich persönlich liebe ja die Verve-Serie, nun spiele ich zwar nicht in einer Big Band,
    würde mich aber durchaus mit meinem 20" und 21" Ride dort aufzukreuzen...


    Wenn schon Sabian, dann vielleicht eher in der HHX-Schiene - uiui, da gibts aber auch so einiges... ;)

    Oompaoompaoompapa
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Zwischen Blödsinn und Vision besteht ein feiner Unterschied.
    Leider muss man Visionär sein, um ihn zu erkennen.
    (Big Bang Theory)

    Einmal editiert, zuletzt von KKlon ()


  • Klasse Hinweis auf das Video, der Herr Metz benutzt eine für diese Stilistik perfekte Becken-Auswahl, wobei ich persönlich meist entweder statt des linken 22ers ein (crashbares) 20er für kurze Akzente benutze und/oder noch ein 17er bis 19er Crash (das dann auch nur als solches fungiert) ergänze.


    Kennzeichnend bei Metz' Beckenset ist jedoch, dass es sich bei keinem der drei eingesetzten Rides um ein "trockenes", mehr nach Kreissägeblatt denn nach Ridebecken klingendes Instrument handelt, sondern Modelle, die nicht nur durchsetzungsfähig sind, sondern auch genug Wash besitzen, um das Ensemble (Main Ride, meist mittelschweres 22") oder den Solisten, leisere, B-Teile oder Intros (eher leichteres 20er) zu "tragen".


    Jeff Hamilton sagte, dass es nicht nur darauf ankommt, wie sich ein Ridebecken durchsetzt, sondern auch, wie es klanglich zur Band passt.
    Mel Lewis sagte, dass ein Ridebecken stets auch ein Crash sein sollte und umgekehrt. Paiste Rude oder nicht abgedrehte Becken ("Turk Style") fielen somit also raus.
    (Man sollte dabei nicht vergessen, dass die o.g. Herren fast ausschliesslich in swingorientierten Stilistken unterwegs sind/waren, für moderne Stilistiken kann dabei etwas anderes gelten).


    "AAX geht gar nicht" sehe ich zumindest für die Crashes überhaupt nicht so.


    Ich persönlich habe in den vergangenen 20 Jahren einiges ausprobiert (schwere 20er, Turks, 20/22 Spizzichino, 2x 22er Constantinope Medium, 2x Zildjian Special Dry, Bosphorus Hammer, uvm) und bin inzwischen bei alten K Istanbul (20 und 22) nicht nur hängengeblieben, sondern auch angekommen. Diese bieten eine (für mich!) perfekte und bis dato so noch nicht gehörte Kombination aus artikulierter Stockdefinition und harmonischem, zur Big Band passdenden Klangteppich.


    Die beiden Rides ergänze ich je nach Anforderung um ein 22er China und/oder Crashes in 17" und 18".


    Es gab unter den Rides eigentlich wenige, die völlig ungeeignet waren. Wenn überhaupt, waren für mich fehlende Crashbarkeit (darf man das so sagen?) oder fehlender Wash (z.B. beim Zildjian High Definition Ride) Ausschlusskriterien.
    Je nach Stilistik und (noch am letzten Wochenende) habe ich statt der K Istanbul andere Modelle verwendet: da der Raum sehr klein war, bin ich mit einem 21er Zildjian Special Dry Ride (die installierten 3 Nieten wirken Wunder!) auf der rechten sowie einem crash- und sogar als Ride tauglichen 17er A Custom Crash links bestens klar gekommen. Auch für die Aufnahmen der letzten CD "meiner" Big Band (s. Myspace) habe ich je nach Stilistik unterschiedliche Sets benutzt.


    Als universelles "Main-Ride" (für lautere Tutti-Stellen oder lautere A-Teile) fällt mir auf Anhieb das Zildjian 21" Sweet Ride ein, das es gebraucht zu sehr guten Preisen bereits um 180€ gibt. Wenn Du Dein 18er AAX auf die gegenüberliegende Seit hängst (für leichte Ride-Figuren und stärkere Akzente) sowie das 16er Crash zusätzlich installierst, solltest Du die gängigsten Stilistiken sehr gut bedienen können. Das beste Preis- / Leistungsverhältnis bieten m.E. eh alte Avedis Zildjian Rides, die die oben beschriebenen Eigenschaften der K Istanbul Rides hinsichtlich der Ausgewogenheit zwischen Stockdefinition und Wash auch sehr gut darstellen können.


    Auf Youtube gibt es etliche Beispiele für Big Band Drumming auch in zeitgenössischen Stilistiken, namentlich Guido Jöris (SWR Big Band), Peter Erskine und Hans Dekker (WDR Big Band).


    Wenn Du aber eh in Istanbul unterwegs bist, solltest Du ein Überangebot vorfinden.


    Meine persönliche Empfehlung: 22er Ride in Medium, 20er Ride in Medium Thin (oft auch als "Jazz- oder Orginal Rides deklariert), 18" Crash, 20-22 China. Fertig.


    Viele Grüße, halte uns auf dem Laufenden.


    Daniel

  • Latürnich ist letztich alles Geschmacksfrage. Und wenn ich schreibe, dass AAX für mich gar nicht zum Bigband-Kontext passt, ist das natürlich nur meine Meinung. Ich finde die Becken dafür einfach zu schrill, laut, prägnant. Wenn schon Sabian, dann lieber aus der HHX oder HH-Serie - mittlere Stärke.


    Bei den Türken gibt es da viel, viel, viel. Was mir persönlich gut passen würde, wäre, um mal einfach nur EIN Beispiel von vielen zu nennen, die Amedia Classic-Serie. Preislich mehr als fair, recht trocken, gute Stickdefinition aber dennoch vielseitig im Klang. Damit kann man leisere Passagen gut bedienen und auch gegen Trompete und Co. anstinken, wenn nötig. Davon ein 20er Ride und ein 18er Crash + 14er Hihat und man hat alles wichtige.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Latürnich ist letztich alles Geschmacksfrage. Und wenn ich schreibe, dass AAX für mich gar nicht zum Bigband-Kontext passt, ist das natürlich nur meine Meinung. Ich finde die Becken dafür einfach zu schrill, laut, prägnant. Wenn schon Sabian, dann lieber aus der HHX oder HH-Serie - mittlere Stärke.


    Bei den Türken gibt es da viel, viel, viel. Was mir persönlich gut passen würde, wäre, um mal einfach nur EIN Beispiel von vielen zu nennen, die Amedia Classic-Serie. Preislich mehr als fair, recht trocken, gute Stickdefinition aber dennoch vielseitig im Klang. Damit kann man leisere Passagen gut bedienen und auch gegen Trompete und Co. anstinken, wenn nötig. Davon ein 20er Ride und ein 18er Crash + 14er Hihat und man hat alles wichtige.


    Einige Amedia Modelle fand ich auf der Messe in der Tat sehr ansprechend, bis mir die irgendwann eintreffende, deutschsprachige Dame am Stand mitteilte, dass der gesamte Stand von einem Händler in Finnland aufgekauft wurde.


    Wo also bekommt man die Dinger her, inkl. Hörprobe?


    Edith: bei Tittmann scheint es zumindest repräsentative Hörproben zu geben. In der Tat ein guter Tipp!


    Viele Grüße
    Daniel

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