Spieltechnik erlernen mit E-Drums?

  • Danke, Nils. Und Spieltechniken lernen (darum ging's)?


    Mit Ton auslassen vielleicht, hab ich noch im Hinterkopf (Gerald?).
    Also nicht ein besseres Modul kaufen, sondern es ganz weglassen und auf's Mesh hören?


    Edit:

    Jetzt würde mich ja interessieren, wie das mit einem - gut getriggerten - VSTi-Set klingen und sich dynamikmäßig verhalten würde.

    Dem schließe ich mich an, das war eine der Fragen. Ich ahne nichts Gutes Zufriedenstellendes (Edit 2).

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  • Zitat

    Mit Ton auslassen vielleicht, hab ich noch im Hinterkopf (Gerald?).
    Also nicht ein besseres Modul kaufen, sondern es ganz weglassen und auf's Mesh hören?


    Ja (Modul ausschalten!), dies ist die derzeit einzige Methode um auf einem E-Drumset Dynamik so wie sie sich aus den verschiedenen "Wegen" und Ausholbewegungen" etc. ergibt, adäquat zu üben.


    Damit keiner mault. Zum "schnellen Spaß haben" kann man natürlich sein E-Drum Modul nutzen.


    Aber wenn es um das Erlernen von Technik und Dynamik geht, die verfluchten Kästen auch mal ausschalten!
    Das spart Strom :D und macht uns zum besseren Drummer, der so erlernt was welche Bewegung bzw. welche zurückgelegten Wege des Stockes am Drumset mit Dynamik zu tun haben (und welche Nuancen sich dadurch erzeugen und musikalisch nutzen lassen)...


    ... und gestattet unverfälscht Technik zu üben ohne! Modulartefakte (Fehltrigger, Latenzen etc. etc.) bzw. eigene spieltechnische Mängel akustisch wahrzunehmen und daran (an deren Verbesserung) zu arbeiten.


    Dazu natürlich im bestcase noch echtes Drumset so oft wie möglich aufsuchen. Übe-Pad, etc.

  • Danke, Nils. Und Spieltechniken lernen (darum ging's)?


    Aus meiner Sicht geht das so nicht, jedenfalls nicht vollständig übertragbar. Ich habe gelernt, unter den Bedingungen des E-Sets, meine Musik möglichst nah am Originalsound umzusetzen.


    ABER: ein E-Set gibt leider nicht das klangliche Feedback, das man braucht, um seine Spieltechnik kontrollieren zu können. Ein bischen Dynamik kann man lernen, alles andere wird schwierig. Es schluckt abgesehen von der Anschlagstärke alle anderen Aspekte der Spielweise fast vollständig. Daher lernt man an einem solchen Set auch nicht, diese zu kontrollieren. Einen ähnlichen Effekt bekommt man übrigens, wenn man seine Trommeln sehr stark dämpft, Stichwort Tempo-Endorsment.

  • ... und gestattet unverfälscht Technik zu üben


    Unverfälscht würde ich das aber nicht gerade nennen. Sämtliche Technik geht doch auf den Pads eines E-Schlagzeugs viel einfacher.


    Bsp: Habe mal ne Woche auf einem E-Schlagzeug gespielt. Als ich danach wieder auf einem akustischen Set spielte, musste ich mich zusammenreissen, um wieder einen ordentlichen Zweischlagwirbel hinzukriegen

  • Zitat

    Unverfälscht würde ich das aber nicht gerade nennen. Sämtliche Technik geht doch auf den Pads eines E-Schlagzeugs viel einfacher

    .


    Du irrst.
    Auch Dynanik (laut/leise und die vielen Zwischenstufen) ist originär mit der Technik des Drummers verbunden. Technik beim Drumming bedeutet nicht nur oder ausschließlich Rebound. Und genau dies (also die Dynamikumsetzung zu erlernen) ist auf einem E-Drum nicht etwa leichter, sondern (zumindest so lange man das Modul anläßt) erschwert bzw. die akustische Zuordnung (was bewirkt mein Stroke wirklich! REAL dynamisch) teilweise massiv erschwert bis verunmöglicht.

    Sorry, wir reden womöglich anneinander vorbei. :D
    Unverfälscht von "Elektro-Artefakten". Genau darauf bezog sich mein Post nach der Frage von PBU zu einem anderen Thread und meiner Aussage dort. Das "die Wege" aufgrund der Dimensionierung vieler E-Drum- Pads etc., insbesondere bei Billig-Edrums auch der Rebound etc. etc. etc. andere sind, wissen wir doch alle.


    Den Rebound (drauf beziehst Du Dich) kann man aber auf einem Meshfell (mittels Tuning) faktisch recht bis sehr ähnlich einer realen Snare einstellen. Die Elektronik hingegen! (die ist leider ein maßgebliches Problem) gaukelt uns freilich eine völlig andere (deutlich eingeschränkte) Dynamik vor und teilweise je nach Modul-Rechenpower oder Parametersettings läßt die Modul-Elektronik btw. die Triggertechnologie nicht selten Strokes verschwinden!, die wir aber real gespielt haben! Das ist fatal... etc. etc.


    Wenn Du von einem brettharten Gummipad sprechen solltest... das kommt dann eher einer brett-hart gespannten Marching-Snare nahe. Halten aber viele (me too) zum Erlernen des Drumming für eher suboptimal. Auch hier habe ich immer einen Trick (immer im unermüdlichen :) Bestreben die Mängel der E-Drums auszugleichen... hahaha). Wer nur Gummi-Pads mit irre hohen Rebound-Eigenschaften hat (meist bei den Low-Entry-Kits) , legt ein T-Shirt darüber. Schon taucht der Stick etwas ein, vergleichbar einem mittleren Tuning einer Snare. Das ist auch der Trick für tausende von Practice-PAds von denen immer noch die Mehrzahl eine sehr hohe Oberflächenspannung hat bzw. zu leicht einen Stock zurück-"prallen"! läßt".

  • Ja das stimmt natürlich. Ich habe die Dynamik als trivial betrachtet und deshalb nicht zur Technik gezählt.
    Und zur Rebound-Übung: Ich habe mal solche Sachen auf einer Jacke geübt, ohne Drums oder so darunter. Bringt's auch :D

  • Trivial?
    Jacke in der Luft schwebend?


    Also, ich nehme mal an, dass E-Drum-Sounds, egal, ob vom Modul oder vom Rechner kommend, bei Spieltechnikübungen nur verwirren. Ob aus einer Schlagfolge ein Automatikwaffengewitter gemacht wird, oder dem mit der zufälligen Auswahl aus vielen marginal verschiedenen Sounds entgegengewirkt wird - man kann als Spieler vielleicht mögen, was rauskommt, aber man kann es nicht durch Abwandlung der Spieltechnik beeinflussen, nicht kontrollieren, und daher auch keine Kontrolle über das Instrument erlernen.
    Ich entlocke keinen Sound, er wird mir untergejubelt.

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  • Es wurde schonmal angedeutet: Den Meister selbst gegen einen Nicht-Profi antreten zu lassen, wäre auch auf einem Akustikset in die Hose gegangen. Daher gilt: Wer die Dynamikunterschiede wirklich "messen" will, sollte für möglichst identische Bedingungen sorgen (wie bei 'nem Snare/Tomsustain/"whatever"-Test halt auch). Also: Dieselbe Nase ans A- UND ans E-Set setzen, um der Sache halbwegs (!) näher zu kommen.


    Ich habe beim Spielen von E-Sets immer wieder gemerkt, dass die Dynamik in "Stufen" geregelt wird. Also eine bestimmte "Range" an Schlagintensität meinerseits erzeugt denselben Ton. Bei teureren E-Sets gibt's dann halt mehrere Stufen. Wer die ganze Bandbreite des Möglichen kennen lernen und atkiv nutzen können will, ist deshalb auch meiner Meinung nach am E-Set falsch aufgehoben. (Für Post-Hardcore und Pop-Punk mag's aber vielleicht reichen ^^) Disclaimer: Ich spiele sehr selten auf einem E-Set.


    Ach so und Edith meint ich soll sagen: Der Post hat mich dazu angeregt, gestern beim Warmspielen den Rhythmus wieder mal rauszukramen. Vielen Dank für die Anregung :D

    Einmal editiert, zuletzt von WTFdrums ()

  • Zitat

    Ich entlocke keinen Sound, er wird mir untergejubelt.


    Wundervoll.


    Das umschreibe ich seit Jahrzehnten als "Artefakte" die uns durch E-Drums um die Ohren gehauen werden.
    Man spielt etwas und hat (mitunter massive) Zuordnungsprobleme... nämlich das was die Module ausgeben als das gespielte wiederzuerkennen:


    1.) In Sachen Dynamik
    2.) In Sachen Timing (je nach Hersteller, Produktjahr und Preisklasse)
    3.) In Sachen real gespielter Figur und dem was die Trigegrtechnolgie in Zusammenwirken mit dem Modul mir vorgaukelt, ("wo war jetzt mein doppelter Vorschlag? Ich hörte aus dem Kopfhörer nur eine einzige Sechzhentel, quasi als Auftakt")
    4.) Eine Pseudo-Fettheit der Sounds die real am Drumset so garnicht vorliegen würde (viele Drummer "lernen" am E-Drum eine viel zu leicfhtfüßige Bassdrumspielweise. Mitunter auch aus Frucht vor zu massivem Trittschall bzw. Belästigung für Mitbewohner. Mit einer echten Bass konfrontiert hört man dann annähernd garnichts. Selbst die Blähungen der Wanderheuschrecke sind druckvoller hörbar. Konfrontiert man dann mit der Aussage, "so wird Deine Band niemals Deine BAssdrum hören, so kann auch keine Basssdrum ihren Punch und Tiefbassanteil entfalten, Du mußt wenig im Leben ;) - aber Du mußt! beherzter die Kick spielen" ... hört man dann nicht selten: "Zuhause am E-Drum klingt es nach Bassdrum mit viel Bassanteil. Ich drehe die sensitivity hoch und dann...." Weiter möchte ich dann schon garnicht mehr zuhören :D sondern FATAL!!! möchte ich dann ausrufen.

  • Bei teureren E-Sets gibt's dann halt mehrere Stufen.


    Genau da bin ich mir nicht so sicher.
    Das neue TD-25 hat ja "die selbe Sound Engine wie das Flagschiff TD-30". Zu Ersterem gibt es einen aktuellen Testbericht, das es in Sachen Dynamikumfang mal wieder nicht gut aussehen lässt.


    Zitat:

    "Leider macht die Grafik deutlich, dass die interne Dynamikkurve des TD-25 nicht kontinuierlich, sondern in relativ wenigen, grob abgestuften Schritten verläuft. Das Problem ist altbekannt und tritt selbst im Hochpreis-Sektor auf [...]"
    Beim TD-30-Test von Bonedo fehlt leider eine solche Messung, aber wenn es "die selbe Sound Engine" ist ...


    Keine Ahnung, ob dieses Testverfahren das einzig Wahre oder der Weisheit letzter Schluss ist, ob es in nicht-linearen Moduleinstellungen anders aussieht, was die Teureren sonst noch bieten, um die Vermittlung eines Dynamikgefühls zu versuchen ... das akustische Feedback auf verschiedene Spieltechniken dürfte eher verwirrend als supernatural ausfallen - q.e.d., daher dieser fragende Thread.


    Die Videos im Startpost sollten keinen Vergleichstest darstellen, sondern lediglich der Veranhörlichung dienen, das steht dabei und dürfte so angekommen sein.
    Edit: vgl. #33

    -
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  • Genau bei dieser etwas einfach erscheinenden Graphik war mein erster Gedanke ob womöglich nicht alle Modul-Parameter überprüft wurden (insbesondere Sensitivity und Curve!) bevor man den Vergleich vornahm. Denn insbesondere bei Roland gibt es ja diverse Einflußmöglichekiten auf die Dynamik bzw. exponentieller "Lautstärkeanstieg" etc. etc.


    Gerade ich bin radikaler Kritiker der Dyxnmikumsetzung der meisten Edrums. Insofern würde es mich geradezu freuen :D , wenn der Nachteil so schnell und so bildlich simpel aussehen würde.


    Aber dieses Bild ließ mich sofort an die Roland-typischen Einstell-Otionen Sensitivity und mindestens genauso wichtig zwischen Curve: Linear, Exp1, Exp2, Log1, Loud1, Loud 2 etc. in Bezug auf die dynamische Umsetzung! denken. Ich hoffe, da hat man nix übersehen bzw. den Vergleich zwischen Mikrofon und Pad nicht unter einem extrem-Setting des Moduls vorgenommen.

    Aber nochmals: es würde mich freuen, wenn es real so "hölzern"-simpel nachweisbar wäre. :D
    Das wäre für uns Skeptiker fast zu schön um wahr zu sein.

  • Dieselbe Nase ans A- UND ans E-Set setzen, um der Sache halbwegs (!) näher zu kommen.


    Ich hatte ja insgeheim gehofft, dass sich fähige Leute wie Herr Heizer mal dransetzen und den theoretischen Überlegungen einen Hauch praktische Vergleichbarkeit verleihen, ähnlich wie hier in anderem Zusammenhang geschehen.

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  • Genau bei dieser etwas einfach erscheinenden Graphik war mein erster Gedanke ob womöglich nicht alle Modul-Parameter überprüft wurden (insbesondere Sensitivity und Curve!) bevor man den Vergleich vornahm. Denn insbesondere bei Roland gibt es ja diverse Einflußmöglichekiten auf die Dynamik bzw. exponentieller "Lautstärkeanstieg" etc. etc.

    Der Autor schreibt mir: "....kannst gerne mitteilen, dass es die Einstellung „Linear“ war und die Pad Sensitivity der Werkseinstellung entsprach (und nach unten hin gab es ja auch kein Problem, da offensichtlich auch die ganz leisen Schläge erkannt wurden)."


    Schöne Grüße,
    Chris

  • Ich gehe mal davon aus, dass auch kein Limiter/Compressor in der Effektsektion aktiviert war.


    Wenn das alles nicht so ist, und die Graphik wirklich reales abbildet und kein Bias den wir noch nicht bedenken mitschwingt, dann braucht das TD-25 bereits jetzt ein Update. :D


    Hier mein Download-Vorschlag für das Update:
    Hyper-Natural-Dynamic-Injection-Patch-V.107 ;)

  • Ich habe die durchaus kritischen Kommentare in diesem Thread bezüglich gängiger E-Drum Systeme aufmerksam erlesen dürfen.


    Und was sollte Uns das Ganze sagen? Es bedarf dann wohl andere (neue) Technologien um nachhaltig ein sehr vielseitiges Schlagzeug Instrument (möglichst leise) simulieren zu können. Hinsichtlich der eigentlichen Klangerzeugung gibt es immerhin schon seit etlichen Jahren in Form von VST-Simulationen weitreichende Alternativen zu verzeichnen. Daher wäre dieser Thread auch besser in der neuen Kategorie "Software Drums" aufgehoben weil hier eine möglichst authentische Simulation angefordert werden sollte. Gängige E-Drum Systeme mit Synthesizer Technologien sind aber in ihrer Grundausrichtung auf ganz andere Zwecke ausgerichtet und sollten daher in dieser Angelegenheit nicht als Vergleichsoptionen herangezogen werden. Übrigens kann man auch akustische Schlagzeuge bei einer Mikrofonierung "tot komprimieren" Hierbei sollte immer Vorsicht geboten sein.


    Gruß


    Trommeltotti

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