"Open Letter" von Hancock und Shorter an junge Musiker

  • Danke, Moe!


    Nicht zuletzt wegen der Größe und Ernsthaftigkeit der beiden fand ich den Brief wirklich bewegend und glaubwürdig. Natürlich erkennbar aus dem amerikanischen Kulturraum, aber wenn man sich ein wenig darauf einlassen kann, ein Gewinn (eben nicht nur für junge Musiker).


    Gruß
    Hajo K

  • hallo ^^ ,


    danke moe!
    kenne jemanden der das unbedingt lesen sollte, um wieder mehr bodenhaftung zu bekommen.


    mfg ^^

    "Alles was kleiner als 14" ist, sind keksdosen und aschenbecher.", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Hi,

    Eigentlich sprechen sie ja eher den Menschen an, als den Musiker.

    das fand ich das Außergewöhnliche (und Gute): Oft denken die Leute innerhalb und für ihren eigenen Wirkungskreis. Die beiden haben sich aber nicht nur an Musiker, sondern von vornherein an alle Künstler gerichtet, um dann im Text das ganze noch auszuweiten und sich an Menschen aller Professionen und letztlich an jeden von uns zu wenden.


    Gruß
    Hajo K

  • Hi,

    das fand ich das Außergewöhnliche (und Gute): Oft denken die Leute innerhalb und für ihren eigenen Wirkungskreis. Die beiden haben sich aber nicht nur an Musiker, sondern von vornherein an alle Künstler gerichtet, um dann im Text das ganze noch auszuweiten und sich an Menschen aller Professionen und letztlich an jeden von uns zu wenden.


    Gruß
    Hajo K


    ...das dachte ich auch zu aller erst. Viele Menschen glauben nicht, dass ihr Handeln in irgendwelche Auswirkungen hat. Was aber überhaupt nicht stimmt. Gerade Musiker/Künstler etc. stehen eben aber in irgendeinem Fokus ( und wenn es nur die fünf Leute im Jazzkeller sind ) und deswegen sollten gerade die "mit gutem Beispiel vorangehen".

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Hi Chevere,

    deswegen sollten gerade die "mit gutem Beispiel vorangehen".

    Wie denn und wohin?

    das ist zwar rhetorisch eine schön gesetzte Antwort, aber eigentlich schade: Im Originaltext wimmelt es doch von Ideen, welche Wege man mit gutem Beispiel vorangehen kann. Beispiel gleich aus dem einem der ersten Absätze:

    Zitat

    "Whether through the exploration of new sounds, rhythms, and harmonies or unexpected collaborations, processes and experiences, we encourage you to dispel repetition in all of its negative forms and consequences."

    Soll doch heißen: Lass Dich nicht vom immergleichen einlullen und bleib wach. Das kann heißen, eine totgelaufene Band zu verlassen und sich eine neue zu suchen. Oder den Jungs (und Mädels) mal zu sagen, dass man auf "I Can't Get No …" echt keine Lust mehr hat und statt dessen lieber diesen gerade entdeckten Song spielen möchte.


    Wir haben neulich - obwohl das erheblicher Aufwand war - mal die Aufstellung im Proberaum verändert. Mit dem Ergebnis, dass wir uns besser sehen und hören. Sowas gehört für mich auch in das Vermeiden von Routine und Wiederholung.


    Die Formulierungen von Hancock und Shorter mögen vielleicht auf den ersten Blick etwas vage klingen (sonst wär's ja auch kein offener Brief, sondern ein offenes Buch geworden), aber ich finde, mit etwas Phantasie kann man da für sich eine Menge Impulse holen. Es sind ja auch nicht durchgängig revolutionäre Gedanken, aber ich finde das müssen Denkanstöße auch nicht sein.


    Gruß
    Hajo K

  • "Soll doch heißen: Lass Dich nicht vom immergleichen einlullen und bleib wach."


    Das ist doch eine sehr gelungene Beschreibung von diesen unkonktreten, nervigen pseudospirituellen, bezuglosen, hohlen
    vermeintlich oder etwa gar auch noch ernstgemeinten (noch schlimmer) zeitgeistkritischen "Allgemeinplätz(ch)en" und Phrasen.
    Heiße Luft ist mehr wert.
    Peace on Planet Erath, Alter! ;) 8)


    Da ist mir Reinhard Mey doch wesentlich lieber, konkreter und aussagekräftiger :
    https://www.youtube.com/watch?v=CdBo34ycvkw

    3 Mal editiert, zuletzt von chevere ()

  • Hi Chevere,

    Heiße Luft ist mehr wert.
    Peace on Planet Erath, Alter!


    Da ist mir Reinhard Mey doch wesentlich lieber, konkreter und aussagekräftiger :

    na, zumindest in dem Punkt sind wir einer Meinung: Der Mann ist sich - bis auf eine "Weichspülphase" in den 80ern - verdammt treu geblieben und seine Texte sind oft brilliant. D'accord!


    Aber: So ganz überrascht bin ich nicht, dass ein Liedermacher konkrete Aussagen trifft - das ist ja seine Kernkompetenz. Zwar wünsche ich mir auch von Jazzern, dass sie ihre politischen Anliegen nicht blumig, sondern klar formulieren, bin hier aber nachsichtig: Lieber ein blumig für Frieden eintretender Jazzer als ein kernig und klar auftretender Politiker, der nur an seine nächste Wahl denkt.


    Du scheinst den beiden ihr Anliegen nicht abzukaufen, kannst zumindest an die abstrakten Aussagen nicht "andocken", ich halte es für ehrlich und kann viel damit anfangen. So werden sich wohl viele Leser in dem einen oder anderen Lager wiederfinden.


    Gruß
    Hajo K

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