Womit anfangen beim Schlagzeug spielen?

  • Jedenfalls wird er bald wissen, wo seine primären Baustellen sind mit denen er dann gezielt einen Schlagzeuglehrer aufsuchen kann. Den "Proberaum mit Drums" habe ich ihm übrigens auch schon vorgestellt, Hajo. Wir machen aber erst mal einen Schritt nach dem anderen.

    Klingt doch super, Mo! Bin gespannt, was Euer Treffen ergibt!


    Viel Spaß Euch und viele Grüße
    Hajo K

  • Was das Treffen ergeben hat, wird sich erst zeigen müssen. Ich glaube aber, dass ich erstmal vermitteln konnte, worum es überhaupt geht und das einige Fragezeichen im Kopf erstmal gelöscht wurden.


    Mal in Kürze was wir unter anderem durchgegangen sind:
    Sinnvoller Setaufbau
    Sitzposition
    Stickhaltungen
    Rebound, warum und wie man ihn sinnvoll nutzt
    Aufgaben des Drummers im Bandkontext (->Tempo vorgeben und halten)
    Komponenten des Sets und wie man sie sinnvoll einsetzt
    Richtiges und Falsches anspielen von Becken und Trommeln
    Danach einen 4/4tel Takt bei 100 pm stur, ohne Fill drei Minuten lang runtergezimmert mit Click im Ohr (was erwartungsgemäß schwerer als erwartet war).
    Und dann sind wir noch auf einzelne Aspekte eingegangen, warum e-Drums usw. kein voller Ersatz für ein akustisches Set sein kann, welche Bedeutung der Dynamik zukommt, welche Auswirkungen Felle und Spannungen auf den Ton von Trommeln haben, warum ein Fill nicht immer vollgestopft mit Noten sein muss/soll.
    Und den Pressroll haben wir auch noch gemacht - den wollte er gerne lernen. Und noch eine ganze Menge mehr. Jedenfalls weiß er nun, was Bascis sind, die man können sollte (zumindest halbwegs) und was "schmückendes Beiwerk" ist, dass für fortgeschrittene zunächst reserviert ist (Paradiddles etc. und wie man sowas sinnvoll einbindet ins Spiel). Mit dem Paket kann er jetzt jedenfalls zum Lehrer gehen und - so hoffe ich - gezielter erstmal sagen, in welche Richtung es gehen soll.


    Ich hoffe nur, ich habe ihn nicht völlig überfordert. :)


    Immerhin konnte er sich amüsieren als ich probiert habe, an dem Set, das wir auf Linkshänder umgebaut haben, als Rechtshänder was zu spielen. Boah, das klang aber Kagge... :D

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • So, Moe hat ja schon alles gesagt.


    Mir wurde tatsächlich erst mal die Luft aus den Segeln genommen. Was durchaus positiv für mich war. Denn nun ist von Überforderung keine Spur mehr. Das was ich an Aerrodrums üben kann, übe ich nun. und zwar einen Takt zu halten, mal ein Lied zu begleiten. (Ebenfall ohne Fills und Pipapo) und vor allem Hand und Fuß Koordination. Siehe da! Es geht voran.


    Nächsten Sonntag habe ich einen Termin bei einem Lehrer "für Berufstätige" der mir nach Bedarf Dinge zeigt.


    Ich möchte nochmals auf die Aerodrum Geschichte eingehen. Das ein elektronisches Drumsset kein A-Set ersetzt. Habe ich auch vor dem Treffen mit Moe schon gesagt. In erster Linie bin ich kein Instumentalist, sonder ein Tontechniker/Producer. Ich arbeite als am heimischen Rechner. Das ich dabei natürlich als jemand der mit Instrumenten und Musik aufgewachsen ist, auch selber Musik am Rechner produziere ist ja logisch. Das übt und bringt Spaß. Will ich ein bekannter Produzent werden? Will ich nen Nr. 1 Hit landen? Nein. Definitiv nicht. Ich möchte Mischen. Mich mit anderen Musikern treffen, mit denen Beats bauen, sich austauschen. Hörspiele produzieren und Soundtracks für Videospiele, Hörspiele und Filme. Warum also Keyboard und Aerodrums?


    Weil es mir die Arbeit ungemein erleichtert und auch hier einfach Spaß bringt. Ich habe meine Jugend mit Musikern und in Proberäumen verbracht. Und daher rührt es, dass ich irgendwo doch ein Musiker bin und einfach lieber etwas ein"spiele" als ein"programmiere". Klavier lerne ich an einem echten Klavier, da mein Mitbewohner eins hat. Es dürfte naheliegend sein, dass man wesentlich kreativer ist und es auch praktischer bei der Kommunikation mit anderen Musikern ist, wenn man etwas von der Materie versteht. Hinzu kommt, dass wenn man einmal Drums gespielt hat, es immer irgendwie vermisst. Nun konnte ich einige Jahre nicht spielen. Was sehr schade ist.


    Ich gehe nebenbei arbeiten. Muss meine Miete verdienen und habe andere Sorgen des Erwachsenenlebens. Und auch nicht immer unbedingt viel Zeit. Schon gar nicht viel Geld und erst recht keinen Platz. Alles was ich mir gerade zur Seite lege, geht in Studioequipment. Die Drums haben da einfach nicht höchste Priorität. Da Aerodrums aber aber recht erschwinglich sind und ich auch einfach mal wieder n bisschen trommeln wollte und vor allem ein realistischeres Feeling beim komponieren und produzieren, habe ich mir eben diese zugelegt und bin happy damit. Ich kann mich nach der Arbeit wieder austoben. Und Frust abbauen. Das geht auch mit Aerodrums.
    Das ist was es soll, nicht mehr und nicht weniger. Irgendwann, wenn die Zeiten mal anders sind, man vielleicht alles andere hat was man braucht, oder man mal umzieht, oder mehr Geld zur Verfügung hat, oder sich vielleicht sogar ergibt, sich ein Studio zu bauen. DANN ist die Zeit reif für ein Schlagzeug. Es ist mehr sone Sache von "man kann es halt nicht ganz sein lassen." Einmal Drummer immer Drummer. Aber mein Ziel ist es nicht hauptsächlich Drums zu spielen. Sondern es ist eine Liebhaberei. Die ich jetzt aber durch Unterricht pflegen werde.


    Solange es nicht anders geht, sehe ich kein Problem damit. Ich verstehe eure Argument sehr wohl und bin nicht so blauäugig, zu glauben das Luftrommeln die Schießbude ersetzen. Ich dachte dies hätte ich in meinem ersten Post klar genug gemacht, dass es ein Notbehelf ist, der mich wieder zum Schlagzeug spielen geführt hat. Ich kann kleine Jamsessions mit meinem Mitbewohner machen, der E-Gitarre spielt. Was will man mehr. Und es ist F*cking Fun! :thumbup:


    Und irgendwann wenn es soweit ist, werde ich vielleicht auch mit anderen Musikern, zusammen spielen. Vielleicht auch ne kleine Band haben. Mal n bisschen hobbymäßig Jazz zu spielen, täte mir gefallen.


    Vorher habe ich halt den Fehler gemacht, zu glauben, dass ich mit Aerodrums alles lernen könne und müsse um in der Studiowelt Bestand zu haben. Insofern war es schon gut, sich hier mal geäußert zu haben.


    Natürlich trommle ich in der Luft, natürlich habe ich kein Rebound, natürlich habe ich vielleicht nur 10 Lautstärkeabstufungen statt 200. Aber das war mir auch schon vorher klar.


    Aerodrums tut für mich genau das was es soll, einem Drummer nochmal die Möglichkeit geben, ein wenig zu spielen.


    An dieser Stelle danke ich Moe für seine Zeit, die mir gewidmet hat. Und bis dahin werde ich weiter fleißig in der Luft rumtrommeln.


    In diesem Sinne wünsche ich allen noch ein schönes restliches Wochenende.


    https://www.youtube.com/watch?v=5Yyk5lTFQs0

  • Schön, wenn Du hier die Hilfe bekommen hast, die Du gesucht hast. Lässt sich ja schon rauslesen, dass Dir das Treffen mit Moe ordentlich weitergeholfen hat.


    Ansonsten wurde bezüglich Aerodrums ja schon einiges gesagt, solange Du da so selbstreflektiert ran gehst ist doch alles in Ordnung. Natürlich kann so etwas kein richtiges Drum "ersetzen", jedenfalls nicht was Spielgefühl etc. angeht, aber das weißt Du ja auch selbst. Aber wenn es nur um den Spaß und so geht, warum nicht... Ich werde mir das auch mal anschauen und einfach mal zum Spaß antesten ;)

  • Sehr gut, wie ihr euch von der Forum-Theorie in die Treffen-Praxis verabredet habt. :thumbup:
    Verständnis für die ersten Antworten dürfte dabei auch aufgekommen sein, sind doch ...

    - Vernünftige schnelle Wirbel auf der Snare
    - Tom Wirbel im Song ohne rauszukommen oder zu verkrampfen
    - Ausdauer für die Hihat ohne zu verkrampfen

    ... exakt die Dinge, die in der Luft nicht funktionieren.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Sehr gut, wie ihr euch von der Forum-Theorie in die Treffen-Praxis verabredet habt. :thumbup:
    Verständnis für die ersten Antworten dürfte dabei auch aufgekommen sein, sind doch ...

    ... exakt die Dinge, die in der Luft nicht funktionieren.

    Ich muss dich korrigieren. Tom Wirbel und Hihat kann man auch in der Luft üben. Wirbel auf der Snare ist schon wieder ne andere Sache. Man kann sogar wunderbar die Hihat Geschichte, /Takt halten Wirbel spielen in der Luft üben.;)


    Im übrigen hatte ich gestern meine erste Stunde. Der nette Mensch konnte mir schon einige kleine Tricks zeigen um einen Wirbel interessanter klingen zu lassen. Zum Beispiel ne 16 auf der Snare vor dem Wirbel. Einge Sticktechniken, die schon recht gut funktionieren. Und die ich nun auf dem Drumpad üben kann.


    Solche Dinge lassen sich mit Aerodrums natürlich nicht abbilden. Aber dafür hab ich ja das Pad. Und ich freue mich schon, all das erworbene Wissen IRGENDWANN auf einem ECHTENDrumset anwenden zu können.


    @ Fredson: Japp die Aerodrums machen Spaß und sind in einiger Hinsicht praktisch und mehr als ne teure Spielerei. Und für 185 Euro recht erschwinglich. Wichtig ist nur, dass nen Raum hast, den man ein wenig abdunkeln kann. Da es bei direkter Sonneneinstrahlung leider nicht funktioniert. Bzw. man sollte darauf achten, dass nicht direkt n Fenster im HIntergrund der Kamera ist. Also Kamera auf ne Ecke richten, dann läufts einwandfrei. Die Latenz ist praktisch null. (Also nicht spürbar.) Und die Software reagiert überraschend fein.

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  • Tom Wirbel und Hihat kann man auch in der Luft üben.


    Begrenzt. Vergiss bitte nicht, wir haben damals nur die grundlegenden Dinge angepackt. Bestimmte fortgeschrittenere Dinge, wie Dynamiknuancen, Schulterschlag/Tip-Schlag im Wechsel, langsames öffnen der Hihat im musikalischen Kontext, Doubles oder Wirbel auf der Hihat, sprich, alles was eine Reboundnutzung beinhaltet, das geht bei Aerodrums nicht, da Luft keinen Rebound generiert. Würde mich auch mal interessieren, wie man das programmieren will. ;)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Widerstand =/ Rebound ;)


    Ich werde mir das irgendwann mal anschauen (aber nicht im Weltall), sehe darin aber nicht mehr als ein nettes "Spielzeug". Aber nun gut, wem es gefällt, der kann es ja durchaus benutzen


  • Begrenzt. Vergiss bitte nicht, wir haben damals nur die grundlegenden Dinge angepackt. Bestimmte fortgeschrittenere Dinge, wie Dynamiknuancen, Schulterschlag/Tip-Schlag im Wechsel, langsames öffnen der Hihat im musikalischen Kontext, Doubles oder Wirbel auf der Hihat, sprich, alles was eine Reboundnutzung beinhaltet, das geht bei Aerodrums nicht, da Luft keinen Rebound generiert. Würde mich auch mal interessieren, wie man das programmieren will. ;)

    Wie bereits gesagt, ich kann schon unterscheiden was möglich ist und was nicht. Ich würde das Thema dann jetzt auch lassen, da mir nun schon gefühlt 10 mal erklärt wurde, dass Luft keinen Rebound hat. Das hab ich tatsächlich schon gewusst, bevor ich mich hier angemeldet habe. :D


    Ich denke ich habe ausführlich genug klar gemacht wofür ich es nutze oder nicht nutze. Daher ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Ich werde das dann als neue Signatur nehmen.


    "Luft hat keinen Rebound."


    @ Jürgen: Ich würde mir nicht die Mühe machen ins All zu fliegen. Dort herrscht akkute Sauerstoffknappheit. Diese ist der Gesundheit im allgemeinen nicht sehr zuträglich. Um den Luftwiderstand zu testen, reicht es durchaus, sich auf ein Fahrrad zu setzen. :P


    Back to Topic: Ich bedanke mich natürlich bei allen für die wohlgemeinten Tipps, für eure Hilfe. Ganz besonders an Moe. Und man wird sehen, wie es weitergeht.


    Lg


    Euer Explorer


    P.S.: Vergesst nicht am 26.06.2016 auf http://www.krautrock-world.com einzuschalten, wo ein Special mit dem Fusion Drummer, Keyboarder und Komponisten Carsten Bohn geben wird. Heute abend wird es auf meiner Facebookseite wahrscheinlich einen kleinen Trailer mit Video geben, wenn alles glatt läuft. Ich freu mich auf euch.


    https://www.facebook.com/Explorer2000-276870615783115/

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