E-Drums vs. A-Drums - ein (Er)Klärungsversuch auch für den Schlagzeugunterricht

  • Hallo,


    es gibt entweder E-Drums-Unterricht oder Schlagzeugunterricht.


    Richtig,


    und wenn man zuhause weder Platz für ein Drumkit hat, noch sich den Lärm erlauben darf, wegen Mietwohnung, und auch nicht mal so eben an einen Proberaum rankommt:


    Dann lernt man eben gar nichts.


    Erst Ausbildung und Studium fertig machen, Beruf finden, der genug Kohle abwirft, um sich auf dem Land ein kleines Haus oder in der Stadt einen Schuppen zum Proben kaufen oder mieten zu können, und dann kann man endlich mit Mitte 30 anfangen, Schlagzeug zu lernen.


    Das ist die Konsequenz aus Jürgens Posting.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Beim Schlagzeugspielen kommt es auch auf Bewegungsabläufe und Koordination an. Diese Abläufe kann ich auch gut an einem E-Drum üben. Wenn ich an die ganzen Paradiddle Videos denke, wo die Zeigenden nur auf einem Übungspad trainieren. Ich finde erst wenn es an die Betonung von Schlägen (sei es auf der Snare, auf der HiHat oder dem Ride) geht, kann man dies nicht mehr richtig an einem E-Drum üben (dann muss man sich schon sehr gut in den Einstellungen im Drummodul (Trigger usw. auskennen). Grundlagen ja, Feinheiten nein. Ich sehe ein E-Drum als Ergänzung an.


    Wenn ich als Schlagzeuglehrer E-Drum anbieten würde, wäre mein Vorschlag aber auch, den Schüler die technischen Details (Trigger, Reverb, Decay, usw.) mal näher zu bringen.


    Gruß
    rsbusch

  • Hallo,


    Anfänger haben oft sehr vage Vorstellungen vom Drummen und einem akustischen Schlagzeug im allgemeinen. Im Internet was gesehen, diverse Mukke gehört oder live gesehen. Als ich mein erstes akustisches Set hatte, war ich übelst enttäuscht vom Sound. Das klang alles ganz anders, als ich mir vorstellte. Mit der Zeit entwickelt man dann ein technisches und handwerkliches Gefühl, wie man die Trommeln stimmen muss und das ganze drumherum. Man muss sich mit einem A-Set ganz anders auseinander setzen.


    Beim E-Set ist es anders. Den passenden Sound eingestellt und los geht es. Aber das ganze Feingefühl, die Liebe zum Instrument fehlt.


    Von A-Set zu E-Set ja, von E zu A wird schwieriger. Da muss man dann quasi bei Null anfangen.

  • Jehova!
    Jetzt hast du diesen alten Thread wieder ausgekramt
    und damit Pandoras Kiste geöfnet ^^
    Es gibt keine A-Sets. Es gibt Schlagzeuge und es gibt E-Drums.
    Ein Schlagzeug ist immer akustisch, so wie ein Konzertflügel nicht A-Klavier heißt
    nur weil es Keyboards gibt.
    Bei Gitarren ist es anders, die Funktionsweise ist die gleiche.
    Ein E-Drum ist eher ein Schlagkeyboard als ein Schlagzeug.
    Diese Namensgleichsetzung führt erst dazu das sugeriert wird es handelt sich um
    die gleichen Instrumente und die Wahl wäre optional.
    Ähnlich wie bei der Bezeichnung E-Zigaretten für elektrische Verdampfer, die einem Asthmaspray
    ähnlicher sind als einer Zigarette. Auch hier sorgt die Begriffsverschwurbelung für eine
    Gleichstellung bei den Unwissenden.
    So denkt ein unwissender es macht keinen Unterscheid und ein E-Drum sei eine Alternative.
    Mein Nachbar hatte genau das selbe im Kopf als er sich ein E-Drum kaufte, hat aber glücklicherweise gemerkt
    das es nicht das gleiche und schon gar keine Alternative ist. Jetzt spielt er Schlagzeug und nimmt Untericht.

    don´t panic

  • Obwohl ich mich spielerisch auf 'nem professionellen Level bewege, hab ich bisher nicht ernsthaft auf einem E-Drum gespielt. Vielleicht im Laden mal kurz an eins gesetzt und ein paar mal drauf gehauen, das war's auch schon.
    War für mich nie eine Alternative, auch wenn es manchmal schwierig ist einen geeigneten Raum zum Krachmachen zu finden. Was m.E. der einzige wirkliche Nachteil eines akustischen Schlagzeugs ist und auch der einzige wirkliche Vorteil eines E-Drums: Die Lautstärke. Ansonsten ist ein E-Drum eine ganz andere Welt und - um es mal neutral zu formulieren - ein eigenständiges Instrument. Selbst wenn man an einem E-Drum übt, um am Schlagzeug fit zu sein - wenn man mehr auf dem E-Drum als auf dem Schlagzeug spielt, wird das nicht so ganz funktionieren.

  • Ansonsten ist ein E-Drum eine ganz andere Welt und - um es mal neutral zu formulieren - ein eigenständiges Instrument.


    :thumbup:


    ich nutze sowas ausschliesslich zum Midieinspielen für Ideen und Postproduktionen.
    Geht schneller und besser als mit dem Keyboard oder händisch prorgammieren.


    Ganz selten benutze ich Drum VSTi dann für die entgültigen Drums.


    Die internen Sounds aller Module und Hersteller sind für mich ein nogo.

    don´t panic

  • der einzige wirkliche Vorteil eines E-Drums: Die Lautstärke.

    Check mal eDrum-Remixe wie den hier, und geh mal auf Entdeckungsreise auf AbletonDrummer, dann lernt man normalerweise was über die vielen Vorteile von eDrums. Ein Profi oder Profi-Anwärter, der du bist oder sein möchtest, sollte da meineserachtens möglichst mehr wissen als nur "Lautstärke", und du widersprichst dir doch damit selbst, wenn du als einzigen Vorteil Lautstärke nennst und gleichzeitig etwas von "einer ganz anderen Welt, ein eigenständiges Instrument" schreibst ;)

  • Check mal eDrum-Remixe wie den hier, und geh mal auf Entdeckungsreise auf AbletonDrummer, dann lernt man normalerweise was über die vielen Vorteile von eDrums.


    Nachteile und Vorteile sind rein faktische und logische Aspekte. Bei der Lautstärke wird mir diesbzgl. sicher Niemand widersprechen ;)
    Alles weitere ist vor allem Geschmackssache und eine Frage, was man vor hat und welches Ergebnis man anstrebt. Es gibt zum einen sicher ein paar Drummer wie Dich, die sich auf E-Drums spezialisiert haben und zum anderen auch einige Anwendungsgebiete, für die sich E-Drums besser eignen. The Prodigy ist da sicher ein gutes Beispiel. Ich hab aber auch schon z.B. Massive Attack live mit einem Akustik- UND einem E-Set gesehen. Lustigerweise war der eine Drummer schwarz und der andere weiß :thumbup:


    Zitat

    Ein Profi oder Profi-Anwärter, der du bist oder sein möchtest, sollte da meineserachtens möglichst mehr wissen als nur "Lautstärke", und du widersprichst dir doch damit selbst, wenn du als einzigen Vorteil Lautstärke nennst und gleichzeitig etwas von "einer ganz anderen Welt, ein eigenständiges Instrument" schreibst ;)


    Nein, ich widerspreche mir nicht selbst. Weil ich die restlichen Aspekte, mal vom einzigen "Vorteil Lautstärke" abgesehen, ja schon zur Eigenständigkeit der E-Drums rechne.


    Außerdem habe ich auch nur gesagt, dass ich mich spielerisch auf einem professionellen Level bewege. Ich bin weder "Profi-Anwärter" noch Profi. Das heißt nämlich nix weiter, als dass man davon leben kann. Und ich will weder von Schlagzeug Unterricht leben noch würde ich mich als einen guten Lehrer bezeichnen. ;)

  • Du bist doch aber Sound-Engineer-Profi oder -Anwärter, da liegt es doch quasi auf der Hand, die eDrum-Möglichkeiten mit einzubeziehen. Ich finde es immer recht langweilig und altbacken, wenn man den Schlagzeuger nur im klassischen oder herkömmlichen Sinne sieht. Für mich ist er primär ein Klangerzeuger, der aufgrund der Tatsache, daß quasi fast alle Gegenstände bzw. deren Abbilder sowie sonstige Klangquellen für Percussion-Klänge verwendet werden können ein unglaubliches Kreativpotential hat. Mit einem normalen akustischen Drumkit und seinen Sounds klingts halt immer ziemlich genau so, nämlich nach Drumkit - das wäre mir auf Dauer viel zu langweilig!- ; mit eDrums kann man dagegen alle kreativen Klangmöglichkeiten switchen, und das wäre für mich jdenfalls der erstzunennende Vorteil. ;)

  • mit eDrums kann man dagegen alle kreativen Klangmöglichkeiten switchen, und das wäre für mich jdenfalls der erstzunennende Vorteil. ;)


    ja eben NUR genau kreative Klangmöglichkeiten, was ja auch gut so ist.
    Sicher kann man mit SD3 oder diesen unsäglichen Slade Samples auch einen Metallsong produzieren.
    Ich habs einmal gemacht und finde es trotzdem furchtbar.


    Aber um alles abzudecken braucht der aufgeschlossene Drummer eben beides, Mididrum und Schlagzeug.
    In den Bands spiele ich ausschliesslich Schlagzeug, alleine nutze ich dann auch mal die kreativen Midimöglichkeiten.
    Wie eine Produktion zustande kommt spielt zumindest für mich keine Rolle, da ist alles legitim.
    Das Ergebniss zählt nicht der Weg.
    Den im Verhältniss unglaublich aufwendigen und teuren Weg ein Schlagzeug in einen Mix zu bringen gehe ich gerne ein
    weils mir Spass macht.
    Ich denke es gibt kein "A" vs "E". Beides hat seine Berechtigung und keines von beiden ist eine Alternative für das jeweils andere.

    don´t panic

  • Aber um alles abzudecken braucht der aufgeschlossene Drummer eben beides, Mididrum und Schlagzeug.

    Richtig!


    Sicher kann man mit SD3 oder diesen unsäglichen Slade Samples auch einen Metallsong produzieren.
    Ich habs einmal gemacht und finde es trotzdem furchtbar.

    Check mal ihn hier mit EZDrummer: Link + Link. So kann man das Album ohne jeglichen Aufwand zu Hause machen (hat er auch mit Soilwork und Co). Voll der Vorteil.

  • ja, kann man so machen, bei der Musik.
    Ich bin allerdings etwas beschnitten mit einem DTX2 und motivationhemmenden Latenzen.
    Metall ist auch nicht mein Genre.
    Wenns das wäre könnte ich mir durchaus vorstellen so zu arbeiten.

    don´t panic

  • Du bist doch aber Sound-Engineer-Profi oder -Anwärter, da liegt es doch quasi auf der Hand, die eDrum-Möglichkeiten mit einzubeziehen. Ich finde es immer recht langweilig und altbacken, wenn man den Schlagzeuger nur im klassischen oder herkömmlichen Sinne sieht. Für mich ist er primär ein Klangerzeuger, der aufgrund der Tatsache, daß quasi fast alle Gegenstände bzw. deren Abbilder sowie sonstige Klangquellen für Percussion-Klänge verwendet werden können ein unglaubliches Kreativpotential hat. Mit einem normalen akustischen Drumkit und seinen Sounds klingts halt immer ziemlich genau so, nämlich nach Drumkit - das wäre mir auf Dauer viel zu langweilig!- ; mit eDrums kann man dagegen alle kreativen Klangmöglichkeiten switchen, und das wäre für mich jdenfalls der erstzunennende Vorteil. ;)


    Es gibt ja einige Drummer, die ihr u.U. schon ziemlich großes Akustik-Set mit E-Drum Elementen erweitern. Neil Peart hat das schon in den 80ern gemacht, glaube ich. Oder Danny Carey. Um nur zwei zu nennen ...


    Deine Argumentation hinkt aber an einem bestimmten Punkt: So wie Du Dich auf E-Drums spezialisiert hast, kann ich mich z.B. auch tontechnisch auf Akustik Schlagzeug spezialisieren. Das ist nicht ohne Grund immer noch die tontechnische Königsdisziplin und generell sind akustische Aufnahmen insgesamt schwieriger bis zum fertigen Endprodukt zu bringen als Sounds aus der Dose.


    Mal davon abgesehen, dass man direkt am Set künstliche Sounds möchte (wenn auch nur als Ergänzung, siehe oben), würde ich die Drums lieber gleich programmieren, wenn sie künstlich klingen sollen. Ich bin auch ein ausgesprochener Gegner von Tot-Quantisieren echter Aufnahmen bzw. Performances. Das ist dann alles halt weder Fisch noch Fleisch ...


    Mit Metal haben E-Drums übrigens auch nicht viel zu tun. Es wird dort halt gerne eher mal getriggert, aus bekannten Gründen. Aber prinzipiell sollte ein Metal Schlagzeug schon wie ein echtes Schlagzeug klingen. Natürlich gibts auch hier Ausnahmen, die ich eher als Negativ Beispiele bezeichnen würde. Z.B. wenn die Drums direkt programmiert werden, weil der Drummer keine brauchbare Performance gebacken kriegt oder, nachdem alles quantisiert wurde, mit künstlich klingenden Samples zugeklatscht wird. Ist m.E. nicht wirklich der Sinn der Sache.


    Man kann sich im übrigen auch Samples aus den eigenen Akustik-Drums basteln. Hab ich schon mehrfach gemacht und hier und da in diversen Mixen benutzt.

  • die Drums lieber gleich programmieren, wenn sie künstlich klingen sollen

    Eben nicht! Ich spiele z.B. gerade den Volca Beats mit selbstgemachten Samples, die auch die Klangnuancen bzw. die quasi "humanized" Analog-Synth-Abweichungen der Klänge voll authentisch wiederspiegeln. Wie geil das ist, wenn man mit so einem künstlichen Klang plötzlich Schlagzeug spielen kann, mit Open-Closed-Hat und gespielter Dynamik, ahnst du wahrscheinlich nicht. Ich spiele damit z.B. Minimal-Elektro; jeder würde nur auf die Idee kommen, dafür zu programmieren; da ist das Spielen ungleich spannender und auditiv extrem befriedigend. ;)


  • :thumbup:


    Da steht alles drin.

    Audiofront eDrumIn. Triggering mainly SD3.
    Yamaha Cymbals, drum-tec HiHat Ctl, DW PDP Drumset with Jobeky Triggers and drumtec Pro Snare. Zoom UAC-2 Interface.
    "Drums are they only Instrument that is fun to play, even when you suck"

  • hallo ^^ ,

    Ja gut, das Namensgeschwurbel ist aber nicht wichtig, außerdem was spricht dagegen, von elektronischen Drums ("E-Drums") vs. akustischen Drums ("A-Drums") zu sprechen? Ist so doch etabliert und voll verständlich. Ich sag ja auch E- und A-Gitarre. Manno! X(


    Nick74, spricht nichts dagegen. da ein "a-set" ein schlagzeug ist, würde ich es auch so nennen. e-drum hat sich m. M . etabliert, da hast du vollkommen recht. was ich absolut nicht verstehe ist, wie man sein schlagzeug "schießbude" nennen kann. sowas gibt es auf dem jahrmarkt, und nicht im proberaum.
    mfg ^^


    ps: das hier ist der beste e-drum/schlagzeug vergleichs fred hier im forum! :thumbup:

    "Alles was kleiner als 14" ist, sind keksdosen und aschenbecher.", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Ja gut, das Namensgeschwurbel ist aber nicht wichtig


    ne, aber mich stört das . ;) Zudem sugeriert es dem unwissenden das es sich um das selbe Instrument handelt.


    Warum dann nicht einfach drum und edrum? Hat man sogar einen Buchstaben weniger zu schreiben.So wie A und E Klasse bei Mercedes ^^


    Bei den Nichtrauchern hat sich durch Namensgeschwurbel eingebürgert das Verdampfer
    E-Zigaretten heißen und und damit das selbe ist wie rauchen. Jetzt seit es neuerings wirklich E-Zigaretten gibt,
    hat man das Dilemma dafür einen neuen Namen zu finden.
    Zudem müsste es richtiger auch D-Drum heißen, so wie ein Digitalpult auch nicht E-Pult heißt.


    Ein Analoges Mischpult dagegen könnte auch E-Pult heißen weil es ebenso Elektronik beherbergt.


    Beim Klavier hat man es auch geschafft. Da heißen die analogen weiterhin Piano.


    Der Gitarrenvergleich hinkt, da es das gleiche analog gespielte Instrumet ist undnur die Art der Tonabnahme sich unterscheidet.
    ps: wo ist denn Trommeltotti wenn man ihn mal braucht :D

    don´t panic

    Einmal editiert, zuletzt von Beeble ()

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