PAISTE 2002 Big Beat

  • dass die Beckenwahl doch mehr schein als sein ist


    In dem Punkt möchte ich mal vorsichtig widersprechen. Natürlich wären Pauschalaussagen ala "ich spiele nur B20, weil B8 nichts taugt" sinnlos, das ist aber nichts neues. Dass Paiste mit B8 besser umgehen kann als alle anderen Schmieden zusammen, wusste ich auch schon vorher.


    Es ist halt wie bei der Partnerwahl. Manche glauben, es gäbe DEN einen Partner fürs Leben, nach dem man nur lange genug suchen muss. Andere sind da entspannter und geben zu, dass die individuellen Ansprüche wohl 80 bis 90% von vorne herein ausschließen, aber immer noch 10 bis 20% übrig bleiben, mit denen man sich ein Zusammenleben vorstellen könnte (von denen, die gnadenlos allen hinterher rennen, die nicht schnell genug auf den Bäumen sind, will ich jetzt gar nicht anfangen)


    Natürlich hört man Unterschiede zwischen B20 und B8 meist schon, das hängt aber neben dem Rohstoff auch mit der Verarbeitung zusammen. Paiste schafft es als einziger mir bekannter Hersteller, aus B8 Bronze so gut klingende Becken herzustellen, dass sie B20 Becken qualitätiv in nichts nachstehen, auch nicht im Preis.


    Die übrigen Hersteller setzen B8 im Einsteigersegment bzw. Mittelklasse ein, verlangen entsprechend weniger Geld, und das hört man dann halt auch. Bei den Pendants von Paiste, ob nun Alpha, PSTx, 900 etc. ebenso. Das bedeutet nicht, dass diese Sounds nicht auch etlichen gefallen dürfen, aber die Unterschiede sind eindeutig hörbar und überhaupt kein Schein.

  • Aber alleine schon aufgrund der 50/50 Meinungen sieht man wieder mal, dass die Beckenwahl doch mehr schein als sein ist und keiner die wirklich auseinander halen kann ;) ...


    Na ja, hier stehen ja auch nur zwei verschiedene Becken(serien) zur Auswahl.
    Entweder tippt man nun also richtig... oder eben falsch.
    Fifty-fifty.
    Und wenn man - wie ich - beide Serien vom Klang her nicht kennt, dann ist es sowieso ins Blaue hineingeschossen, nichts weiter.


    Ich muss hier aber auch an den ein oder anderen Test denken, bei dem z.B. Snares in verschiedenen Materialien zur Blindverkostung angeboten wurden, oder eben auch Hi-Hats verschiedener Hersteller.
    Und dann gab's da auch noch den Pepsi-Test.
    Sie baden gerade ihr Hände drin...
    :D

  • Gratuliere zu den neuen Becken.... :thumbup:


    Mir hat das auf den Bildern von Moe immer so gut gefallen. Alle Becken das gleiche Design. Ich dagegen: Ein bunter Mix aus 2002, Formula 602 und Signature, von 1970 bis 2015.


    ...und entschuldige mich für den schlechten Einfluss, den ich ausübe. :S

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich tippe auf: erst 602, dann Big Beat.


    Das erste ist im Pitch etwas tiefer, hat aber auch mehr Höhen, ist also etwas breiter im Frequenzband, aber perliger im Sticksound und mit einem klareren Schimmer im Rauschen.


    Das zweite klingt komplexer, aber das alles spielt sich mehr in den Mitten ab, der Ping ist verwaschener. Die Big Beats haben ein markantes Hämmerungsmuster und sind daher völlig anders als normale 2002er, aber der mittige Sound und die leicht angetrashten Obertöne lassen auf die Big Beats schließen.

    Das ist fein beobachtet!

  • Das erste Becken ist das Formula 602 22“ Thin Crash, das zweite Becken das 22“ Big Beat.


    Verwunderlich für mich ist, dass das Thin Crash tatsächlich etwa 150 Gramm schwerer wie das Big Beat ist. Beim Spielen wirkt das Formula 602 aber eher etwas leichter, wabbelt mehr und spielt sich etwas agiler. Das Big Beat ist für das Gewicht recht steif.


    Was mich beim 22er Big Beat zum Stutzen gebracht hat, sind die „Clangy-Obertöne“. Hört man auf der Aufnahme ganz gut. Mir gefällt das Formula 602 „leider“ besser. Ich werde wohl niemals mit einem einheitlichen Beckensatz glücklich werden. „Leider“ aber auch, weil ich für das 602er gebraucht mehr bezahlt habe, wie für das Big Beat neu. „Leider“ auch, weil ich in den letzten 10 Jahren nur 2 neue Becken gekauft habe... und eins davon ist das 22er Big Beat. Da werde ich ein paar Euro verlieren, wenn ich es verkaufe.


    Zu den Big Beats im Allgemeinen.
    Die 16er Hi-Hat finde ich sehr, sehr gut. Die ist leicht, aber klingt nicht dünn. Spricht auch mit leichten Sticks und Besen gut an, Dunkler Sound, der nicht so schneidet im Mix. Und eine 16er spielt sich spitzenmäßig. Probiert das mal aus!
    Das 19er ist ein recht typisches Crash. Durch das geringe Gewicht ist es schnell und „splashig“. Es klingt schnell aus. Ich spiele es eher selten...
    ...da das 20er alles hat, was ich brauche. In einer meiner Bands spiele ich es als einziges Becken. In der anderen Band zusammen mit dem 22er. Man hört es übrigens auch auf der Aufnahme bei den Crash-Akzenten. Ein volles, dunkles Crash. Viel Kraft, aber vergleichsweise geringe Lautstärke. Schneidet nicht so. Saugut als Crash-Ride.
    Das 22er kennt ihr ja jetzt alle. Ich finde es gut, aber dieses Clang gefällt mir nicht so. Und wie Hochi geschrieben hat, alles ziemlich „mittig“. Da hat das 602er „leider“ mehr zu bieten.
    Ich finde, dass die Big Beats im Vergleich zu anderen Paiste-Becken noch einen anständigen Preis haben. Das 20er ist für mich der Hit und die 16er HiHat spielt sich irre gut und ist alles andere als extrem. Das 19er und das 22er sind gut, aber müssen wohl wieder gehen.


    Der Traum vom einheitlichen Beckensatz ist ausgeträumt...


    ...möchte jemand ein Paiste 2002 Big Beat 22“ kaufen (Rechnung September 2019, 2 Gigs, einige Proben).

  • Vollkommen einheitliche (also serienreine) Beckensätze sind meistens ziemlich langweilig. Erst durch das Mischen kommt Farbe rein.


    Bekanntermaßen bin ich auch ein Paiste-Fan, aber es dürfen bei mir regelmäßig auch mal andere mit dabei sein. Eine offene Beziehung quasi. :thumbup:

    Das ist fein beobachtet!

  • Zu meinen 2002 Becken und dem Alfa Power Ride, gibt es ein 14" Sabian AAX X-Plosion Crash, das bei diesen normalen Becken-Sounds
    bei mir schon als Effekt-Becken durchgeht.
    Dass gefällt mir auch mit meinen Becken.


    Klingt als ob es Nieten hätte, die aber schnell verstummen. Oder als wenn man eine Handvoll M2 Muttern darauf wirft.


    -

  • Der Traum vom einheitlichen Beckensatz ist ausgeträumt...


    Kennst du die Geschichte vom "Hans im Glück"? Der hatte zunächst einen Goldklumpen und nach dem ganzen "Getausche" am Ende eine Gans. :D ;)


    Ne im Ernst:


    Das Einheitliche ist doch nur was fürs Auge. Du kaufst doch auch nicht das Drumset mit dem schönsten/geilsten Finish, wenn es dir soundtechnisch eigentlich garnicht so gefällt. :)
    p.s. und die Gans hatte er dann wohl noch gegen einen Stein/Schleifstein getauscht. :D :D Also jetzt muß mal Gut sein. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von drummerjoerg ()

  • "Hans im Glück" ist wirklich ein tolles Märchen. Ein bisschen was vom Hans steckt in jedem Fall in mir, wenns um Becken geht.


    Hier geht es aber nicht um mich, sondern um die Paiste 2002 Big Beats. Um die Sache mit der Optik zu versachlichen. Das Design ist ziemlich eigen. Vor allem die Farbe der Oberfläche kenne ich von keinem anderem Paiste-Becken. Ziemlich dunkel, kupferig. Deutliche Hammernarben Zusammen mit der simplen, schwarzen, fast schon klassisch wirkenden Beschriftung sehen die in meinen Augen sehr gut aus... (und vertragen sich optisch eher wenig mit dem 602er, dass da jetzt wieder hängt :whistling: ).

  • Vollkommen einheitliche (also serienreine) Beckensätze sind meistens ziemlich langweilig. Erst durch das Mischen kommt Farbe rein.


    Das kommt ein wenig drauf an, finde ich, Es gibt Situationen, da ist ein einheitlicher Satz aus meiner Sicht sinnvoller - vorausgesetzt, er klingt in sich auch stimmig. Das tun nicht alle Serien, manche haben z.B. tolle Rides aber doofe Crashes und umgekehrt. Und beim Mischen sollte es auch nicht Kraut und RÜben sein, finde ich. Eine gewisse Stimmigkeit sollte auch hier vorhanden sein. Paiste Rude crashes mit z.B. einem Sabian HH King Ride und AA Crashes, das wäre schon irgenwie schräg... 8|


    Zitat von Surfkoala

    Verwunderlich für mich ist, dass das Thin Crash tatsächlich etwa 150 Gramm schwerer wie das Big Beat ist. Beim Spielen wirkt das Formula 602 aber eher etwas leichter, wabbelt mehr und spielt sich etwas agiler. Das Big Beat ist für das Gewicht recht steif.

    Liegt vermutlich daran, dass B8 Bronze härter als B20 Bronze ist. Je mehr Bronzeanteile, desto weicher wird das Becken strukturell. Und die Wölbung des Beckens kann da auch noch eine Rolle spielen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Das kommt ein wenig drauf an, finde ich, Es gibt Situationen, da ist ein einheitlicher Satz aus meiner Sicht sinnvoller - vorausgesetzt, er klingt in sich auch stimmig.


    Wer sich bei den Big Beats darüber Sorgen macht, den kann ich beruhigen. Die Big Beats passen sehr, sehr gut zusammen. Oben hatte ich die Unterschiede der einzelnen Becken beschrieben, Die Gemeinsamkeiten sind größer. Dunkler Charakter, vergleichsweise wenig schneidend, bisschen angetrasht - aber tonal untereinander stimmig, Wer alle Singles hat, kann sicherlich Tonleitern spielen.

  • Liegt vermutlich daran, dass B8 Bronze härter als B20 Bronze ist. Je mehr Bronzeanteile, desto weicher wird das Becken strukturell.


    Kupfer und Zinn, sowie die "Spuren von Silber" bilden das oftmals gehütete (Familien)Geheimnis zur Herstellung der Bronze, aus denen dann mit möglichst viel wertvoller Handarbeit ein einzigartiges Becken/Cymbal gefertigt wird.
    Ein wohlgehütetes Familiengeheimnis, welches der Vater dem ältesten Sohn/Tochter (abhörsicher) auf dem Sterbebett ins Ohr flüstert. ;) Oder das "Bronze-Rezept" liegt neben dem "Coca-Cola-Geheimnis" im Panzerschrank.


    Moe Jorello: eigentlich wollte ich nur sagen, das Cymbals keinen "Bronzeanteil" haben. :D

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