Vergleich: Drum Recording mit und ohne Absorber/Mega traps

  • Bist du sicher, dass beim Kick only nicht doch die anderen Mikrofone an waren?


    Das wundert mich gerade wirklich, dass das so einen großen Unterschied macht. Das Mic ist ja in der Kick (fast) Isoliert. Ob da wirklich nochmal soviel Resonanz vom Raum durch das BD Loch kommt?


    Falls das wirklich nur übers BD Mic kam, war das ein sehr Aufschlussreiches Video!


    Kleiner Tipp: Details in die Beschreibung oder nach dem Wesentlichen. Youtuber sind ein ungeduldiges Volk..

  • Hi Zunge!
    Japp, bei „nur Kick“ ist wirklich nur das Kick mic (Beta 91a) zu hören.
    Ich war auch erstaunt, deshalb hab ich mich auch entschlossen das Video zu machen um es zu zeigen.
    Ich denke der Haupt Raumanteil kommt nicht vom Reso Loch sondern von der Richtung vom beater, weil das mic ja zum beater gerichtet ist und das set in der Ecke steht, sprich die Reflexionen aus der hinteren Ecke am stärksten sind. Deshalb stehen auch dort die gobos. Man sollte sie immer dort hinstellen, wo die Mikros hinzeigen (bei Nieren mics zumindest)
    Gruß

  • Hey,


    super Video. es ist immer wieder erstaunlich was das alles bringt.
    hast du vlt noch ein Video oder eine Beschreibung wie du alles so gebaut hast?
    Das wäre wirklich interessant als Ergänzung.


    Grüße
    Chris

  • Finde ich klasse anschaulich gemacht. :thumbup:


    Per se habe ich allerdings ökologische/gesundheitliche Vorbehalte gegenüber Glaswolle. Mich würde interessieren welche Alternativen man verbauen könnte?
    Gibt es da Ideen?

  • Gutes aufschlussreiches Video, danke für`s Einstellen.


    Zu deiner Frage, Lohnt sich der Einsatz/Aufwand?


    Ich würde sagen JAEIN. Die Frage wäre auch für welchen, oder besser hauptsächlich welchen Zweck in erster Linie der Absorber dienen soll?


    Zum Sound, oder auch geplanten Soundmix :Imho, man nimmt Etwas, zum teil auch viel vom Sound, was man hinterher mit technischen (teils mehr oder weniger aufwändigen) Mitteln wieder, besser hinzufügt.


    Der "Vorteil" liegt darin, gezielt und im Detail mit technischen Mitteln aber auch grösseren Aufwand, detailliert herausausarbeiten kann.


    "Nachteil" teils mit viel Know How, Erfahrung und auch sicherlich einen "Schuss" Experimentierfreude.


    Ob sich der Aufwand lohnt, manchmal ist weniger Mehr.


    Ein Frage hätte ich noch warum, gerade, Akustic TP 1, auf Empfehlung hin oder einfach ins blaue ausgesucht.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Interessant wäre auch, wie sich der Sound ändert mit nur 1,2 usw. Absorbern.
    Das wäre sehr anschaulich und würde jedem zeigen was er benötigt für seinen Geschmack. Von etwas gedämpft bis wirklich trocken.


    Auf welcher Basis ist denn Rockwool?
    Die wurde mir immer empfohlen. Ebenfalls so schädlich wie Glasfaserwolle?


    Grüße
    Chris

  • orinocco:
    Mir ging es bisher immer so, dass ich halt mein Studio mit Absorbern und Akustikmodulen vollgekleistert hab weil man es von jedem gesagt bekommt. Aus diesem Grund wollte ich nun mal "schwarz auf weiß" hören was bspw. die Mega Traps überhaupt bewirken und ob das Ergebnis ohne wirklich so schlecht ist. Ich denke nämlich auch es kommt ganz drauf an. Mir gefällt der reine Drumsound mit Raumklang ohne Gobos bspw. um einiges Besser als der trockenere. Das Problem liegt halt nur in der Nachbearbeitung. Ich denke nämlich wenn man jetzt noch Kompression auf die Spuren legt, kann der Raumklang u.U. noch mehr Anteil gewinnen und dann wird es sehr schnell matschig und undefiniert. Und dann kommt es noch auf den Raum an sich an. Ich finde bspw. mein Raum klingt garnicht so schlecht wie er laut Berechnungen eigentlich klingen sollte. In einem anderen Raum kann das schon wieder ganz anders klingen und man möchte ihn am liebsten komplett tot machen weil er vielleicht schrecklich klingt.


    Die TP1 habe ich übrigens nur deshalb genommen, weil es die beim Hornbach in den benötigten Stärken und zu einem sehr fairen Preis gab. Das Wort "Akustik" hat dann sein übriges getan :D


    Nefarion:
    Das habe ich mich auch schon gefragt, war mir aber dann für's erste doch zu viel Aufwand. Ich habe ja auch noch Deckenabsorber welche ich testen und ein Video drüber machen möchte. Aber vielleicht mach ich das in einem meiner kommenden Videos 8)
    Rockwool sind ja auch Fasern und ich habe beide Arten, also sowohl Glas- als auch Steinwolle bereits in Trennwänden verarbeitet. Beides juckt und verursacht Hautreizungen, es könnte höchstens sein dass Rockwool nicht so fein ist und deshalb Stoff reicht um die Fasern im Absorber zu halten.

  • Na dann bin ich auf die nächsten Videos gespannt.
    Es ergibt sich einfach so viele Möglichkeiten welche man aufzeigen kann. Mit/ohne Deckendämpfung, Viele/wenig Mega Traps.
    Da kann man viel draus machen. Bietet reichlich Material für weitere Videos. Ich bin gespannt =)

  • @ Wolfstroke



    Ich finde den aufgenommenen Sound ohne Absorber auch nicht so schlecht, mir gefällt er zumindest auch besser wie, Mit. Zumindest im "Gesamtmix". In Teilen auch bei den "Einzelaufnahmen".


    Ich könnte mir aber vorstellen das die Absorber hingegen, für den reinen akustischen Klang, für dich als im Raum spielende Person selber, hingegen, ohne was im Ohr und Abnahme und Technik, hier durchaus positiv auf den Raumklang wirken.
    Sicherlich auch in Teilen zumindest für die Umgebung das Umfeld.


    Ja richtig, man kann den Weg gehen, erst mal "alles Tot" zu machen und dann, neu besser hinzufügen, oder umgekehrt, Unschönes Ungewolltes versuchen, raus zu bekommen. Was manchmal besser und eher schneller zum Ziel führt, hängt sicherlich von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, von daher gibt's wohl kein Patenrezept.


    Allgemein bei weniger "Drumrum" mein ich, sind doch auch mögliche "Fehler- Störquellen" auch weniger. Das meinte ich mit weniger ist manchmal mehr.


    Zum Material hab ich nur gefragt weil, zumindest andere Ausführungen u. A. auch dünnerem Material, besser den Schall absorbieren, höhere Werte u. a. beim Strömungswiderstand erreicht werden. Auf Wärmedämmung wirst ja wohl weniger wert legen. ;)
    Die Preisunterschiede hab ich jetzt allerdings nicht berücksichtigt.


    Steinwolle hat Vergleich in der Regel z.B. ein höheres Raumgewicht, und ist meist auch formstabiler.

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    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Ich schreibe mal ein paar grundlegende Sachen zu einem gut klingenden Aufnahmeraum und Drum Recording:


    • Gesetzt sein sollten Bassfallen in den Ecken, denn Nachhall in tieferen Frequenzbereichen klingt nie gut und tiefe Frequenzen klingen naturgemäß auch am längsten nach (haben die größte Energie). In den Ecken kumulieren sich die Bässe auf. Aus diesem Grund kann man sie dort auch am besten einfangen.
    • Mal abgesehen von Gesangs Aufnahmen kommt es bei Aufnahmeräumen auf einen guten Raumklang mit einem schön klingenden Nachhall an. Das erreicht man aber nicht mit Absorbern. Dafür sollten Diffusoren an die Wände.
    • Breitbandabsorber kommen in Aufnahmeräumen am besten an die Decke.
    • Als Faustregel gilt: bei 1/10 der Wellenlänge beginnt die Absorption der entsprechenden Wellenlänge. Wellenlänge = Schallgeschwindigkeit durch Frequenz. Bei bspw. 500Hz braucht man also mindestens ca. 7cm dickes Material für eine nennenswerte Absorption. Brauchbare Breitbandabsorber haben eine Stärke von bspw. 14cm. Bei Bassfallen sollten's schon 50cm sein.


    Ich bin als Studio-Tontechniker und Mixing Engineer gut mit dem Thema vertraut.


    Moderne Schlagzeug Aufnahmen mit Nahmikrofonierung kriegt man auch in schlechteren Räumen mit entsprechendem Mixdown halbwegs professionell klingend hin. Nach meiner Erfahrung lohnen sich Raumspuren nur, wenn der Raum auch was hermacht. D.h. eine entsprechende Größe und Deckenhöhe hat und akustisch behandelt wurde. Und auch dann sollten die Raummikros einen gewissen Abstand zum Set haben und mehr Diffusschall als Direktschall einfangen, was z.B. mit Kugelmikrofonen oder Off-Axis zum Set ausgerichteten Nieren machbar ist.


    Aber ansonsten ein ganz nettes Video zur Veranschaulichung dafür, wie man es nicht machen sollte.

  • Hallo m_tree,


    diese grundlegenden "Theorien" kenne ich auch. Mittlerweile habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich gerade im Bereich Raumakustik aber auch einfach nur verrückt machen kann. Was ich mit dem Video zeigen möchte ist, wie krass der Effekt mit so simplen und günstigen Methoden wie den selbstgebauten Gobos/Absorbern sein kann. Und das ohne wissenschaftliche Berechnungen, Strömungswiderstände, Holzauswahl, größe, Dicke usw. Ich habe einfach das genommen was da war. Und es funktioniert wie man hört.


    Meiner Praxiserfahrung nach wird im Bereich Tontechnik viel zu viel dramatisiert und schlecht geredet. Bspw. "man braucht eine Deckenhöhe von..." oder "in die Ecken müssen Bassfallen" oder "verwende bloß keinen Noppenschaum" oder "auf keinen Fall Teppich im Studio". Klar, es hängt sicherlich alles irgendwie davon ab welchen Sound man erreichen möchte, aber oft ist es einfacher als man denkt.

  • Das brauchst Du mir nicht zu erzählen. Ich habe schon aus den problematischsten Drum Recordings ohne externe Samples einen vernünftigen Sound rausgekitzelt.


    Ja, der Unterschied ist deutlich hörbar. Aber den Raum für ein Drum Recording so abzutöten ist halt trotzdem der falsche Weg. Für Gesangsaufnahmen hingegen sind das die richtigen Maßnahmen.


    Ich hatte vor längerer Zeit die selben Fehler gemacht. Den Proberaum bspw. mit Noppenschaum auszukleiden. Das führt nur dazu, dass alles mumpfig klingt, weil nur Höhen geschluckt werden.


    Und während das für Dich alles nur Theorien sind, setzen andere diese Theorien in die Praxis um. ;)

  • Ich denke nicht, dass man sagen kann es ist der falsche Weg, es kommt einfach nur drauf an was man erreichen möchte.


    Und dein Vergleich mit „selben Fehler“ stimmt so auch nicht, denn die Wirkungsweise von Noppenschaum hat mal rein garnichts mit der Wirkung der gezeigten Gobos zu tun. Das zeigt sich schon allein dadurch, dass die Aufnahme mit Gobos nicht dumpfer klingt als ohne, es wurde lediglich der Nachhall reduziert. Der Frequenzverlauf von beiden Aufnahmen ist nahezu identisch. Man hört das sehr gut an den Becken/overhead Spuren, oder klingt das für dich „mumpfig“ mit Gobos? ?(

  • Mach doch mal eine Messung mit einem Messmikro
    Mit und ohne Gobos.
    Das bringt ganz schnell Licht ins Dunkel wie die Teile nun dämpfen.
    Bass werden sie nicht raus nehmen bzw nicht merktlich, aber alles andere denke ich wird gut dämpfbar sein um in einem total knalligen Raum doch etwas Ruhe rein zu bekommen.
    Oder bekommt man einen hallenden und knallenden Raum auch nur mit Diffusoren und Basstraps gut hin?

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