DB-Frustration

  • Also mein Fußgelenk bewegt sich beim Spiel minimal, da ich mit meinem ganzen Bein "reintrete", aber ich entwickle keine Kraft aus er Wade. Ich würde es trotzdem als starr bezeichnen. Mit meinem gesamten Bein spiele ich ca. bis 140 bpm und merke nur eine Belastung in meinem Oberschenkel. In meinen Waden merke ich nichts und sie tragen nicht aktiv dazu bei den Schlag zu erzeugen. Das erste was ich bei meinem Pedal gemacht habe, war die schweren Beater zu tauschen, da mir das Ganze sonst viel zu träge ist. Wenn du den Kontakt zum Pedal verlierst, sind leichtere Beater eventuell auch eine Option. Genug Bumms bekommt man auch mit leichten Beatern hin, wenn man etwas geübt ist. Und selbst wenn nicht, ist der Unterschied nicht so groß.


    Vergiss auch nicht, dass es wichtig ist beim Double Bass Üben seeeehr aufgewärmt zu sein. Ich brauche mittlerweile ca. 1h um komplett warm zu sein, um dann weiter hinter die aktuelle Grenze zu üben. Erst wenn deine Oberschenkel glühen, kannst du beurteilen was dein tatsächliches Limit ist.


    Hast du deine Probleme auch mit rechts oder geht es vor allem um links? Ich spiele ab und zu an einem geteilten Schlagzeug eine billige DW und bin jedes mal schockiert wie abartig schlecht das Slave Pedal bzw. die Welle ist. Da bekomme ich auch im niedrigen Tempo Probleme und ab 180bpm geht nix mehr.

    Speed ist alles!

  • Guten Morgen.

    Danke für deine Antwort. Das ist interessant. Vor allem, wenn ich daran denke, dass mir zwei Schlagzeuglehrer eher vermittelt haben, es wäre eine "schlechte" Technik nicht von Anfang an aus dem Fußgelenk zu arbeiten. So unterschiedlich sind die Ansichten bezüglich "guter" Technik, oder was einen nach Vorne bringt.

    Würdest du diese Technik (aus dem ganzen Bein) auch mit einer niedrigen Federspannung spielen können, oder brauchst du dafür auch eine hohe Spannung?

    Du arbeitest dann mit dem Heben des Beins (Hüftbeuger), oder?


    Was meine DW Maschine angeht: Das Slave Pedal ist durch die Welle ein bisschen träger, aber nicht so, dass es mich beim Spiel stört. Habe noch im Frühling auf eine neue Welle von Sonor umgestellt (35€), weil meine alte Welle zu viel Spiel hatte. Seitdem läuft alles rund.

    Die schweren zwei Wege Beater haben einen Vorteil: ordentlich Schwung, dafür kommt der Beater nicht so schnell zurück. Weswegen ich die Feder jetzt so anziehe, dass das Pedal schön am Fuß bleibt, wenn ich diesen anhebe.

    Schönen Freitag euch allen.

  • Guten Morgen.

    Danke für deine Antwort. Das ist interessant. Vor allem, wenn ich daran denke, dass mir zwei Schlagzeuglehrer eher vermittelt haben, es wäre eine "schlechte" Technik nicht von Anfang an aus dem Fußgelenk zu arbeiten. So unterschiedlich sind die Ansichten bezüglich "guter" Technik, oder was einen nach Vorne bringt.

    Würdest du diese Technik (aus dem ganzen Bein) auch mit einer niedrigen Federspannung spielen können, oder brauchst du dafür auch eine hohe Spannung?

    Du arbeitest dann mit dem Heben des Beins (Hüftbeuger), oder?

    Ich denke das kommt sehr auf die Geschwindigkeit an. Ab einer gewissen Geschwindigkeit MUSS man mit egal welcher Technik aus dem Fußgelenk spielen. Ich glaube deine Lehrer meinen das Ganze vielleicht auf schnellere Bassdrum Figuren in einem normalen Groove bezogen :/ 110 bpm halte ich aber für zu langsam um nur aus dem Fußgelenk zu spielen. Fußgelenk ist natürlich auch ein sehr grober Begriff. Das kann das Spiel aus der Wade bedeuten, aus dem Schienbein, oder irgendetwas dazwischen. Wobei ich definitiv sagen würde, dass es eine schlechte Technik ist, wenn man Schmerzen im Schienbein spürt, da dies mit Abstand der schwächste Muskel ist und man damit niemals die Kraft und Ausdauer wie aus der Wade aufbauen kann.


    Ich brauche definitiv eine hohe Spannung. Immer wenn ich auf einem fremden Pedal spiele, fühlt es sich so an als würde ich ins leere treten und das Pedal hilft mir nicht wieder hochzukommen. Ich spiele bis ca. 140bpm nur aus den Hüftbeuger und danach nur aus der Wade. Ich bilde mir auch ein, dass die strikte Trennung es für meine Heel Toe Singles auch einfacher macht zwischen 4teln und 8teln zu wechseln, da ich durch den Oberschenkelschlag direkt in die Wippbewegung komme.

    Speed ist alles!

  • Danke für deine Ausführungen. Ich habe die letzten Tag immer wieder verschiedene Techniken probiert:

    - nur aus dem Fußgelenk

    - mehr aus der Wade

    - steifes Fußgelenk

    - locker mit bewegtes Fußgelenk

    - hohe, mittlere und niedriger Federspannung


    Ich habe auch mit hoher Federspannung experimentiert und geübt. Und es ist, glaube ich, nichts für mich. Zwar muss ich bei hoher Spannung das Bein fast gar nicht anheben. Aber die niedrige bis mittlere Spannung sorgt dafür, dass mein ganzes Bein locker bleibt und ich auf die Bewegung des Pedals einschieße.

    Ich bekomme es auch nicht hin, dass mein Fußgelenk gar nicht an der Bewegung teil nimmt. Die Bewegung, die mir am natürlichsten vorkommt, nutzt Bein und Fußgelenkbewegung. Auch hilft mir immer das Bild im Kopf: Ferse oben. Dann kommt der Schlag auch gut und der Schienbeinmuskel bleibt entspannt.

    Wo ich aber voll bei dir bin ist, dass auch ich erst jeden Tag wieder in die Bewegung rein kommen muss. Aber dann läuft es.


    Um bei Thema zu bleiben: Meine Bassdrum-Geschwindigkeit ist seit Jahren kaum von der Stelle gekommen. Manchmal macht es klick und klägliche aber lockere 130 bpm 16tel klappen. An anderen Tagen sind es nicht mal 110 bpm! Schäme mich auch fast ein wenig dafür. Aber ich tröste mich damit, dass ich in keiner Metal Band spiele (Wie auch :-)) und das Groove wichtiger ist. :/ Aber natürlich nervt es.

  • Das ist in der Tat aber eine interessante Fragestellung. Nämlich wie lange braucht man überhaupt, um eine neu Technik zu erlernen ?

    Ich habe z.B. ursprünglich Heel-Down gelernt später dann mal 2 Jahre komplett pausieren müssen und bin damit nicht mehr klar gekommen und bin auf Heel-Up umgestiegen bzw. kombiniere das heute.


    Mit einer Sessionfrequenz von vllt. 3 je Woche (inklusive Bandproben) hat das sicher 2-3 Jahre gedauert bis ich das wirklich integrieren konnte und mich sicher damit gefühlt habe sicher nochmal 2 Jahre gedauert zum Status vorher eine Schippe drauflegen zu können. Ich denke da auch immer, andere machen da 2 oder 3 Wochen rum und fertig...Das ist Blödsinn. Je nachdem wieviel Du da Zeit reinwirfst und wie beharrlich Du bleibst braucht man viele Monate oder eben auch das eine oder andere Jahr.


    Ich denke aber das Pedal muss leicht zu adressieren sein (also eher geringere Federspannung). Ich denke so eine Range bis 120-130 geht noch halbwegs über komplette Beinarbeit ("Stampfen") und danach musst Du mit reinem Fußgelenk (Ankle Technik) ran (analog Hände ....Handgelenk/Finger...). Das sind meiner Erfahrung nach die beiden Sachen die Du jeweils zunächst separat klar kriegen musst (die musst Du erstmal auf den Klick bringen und dann mit Händen einkoordinieren...dabei wird eigentlich weniger Deine Physis geschult als vielmehr Dein Ohr um das gehörte mit der Bewegung in Einklang zu bringen). Ich rate Dir nur an diesen beiden Sachen zu arbeiten und den Fokus zu behalten


    Der ganze andere Zirkus mit Federspannung, Swivel, Heel-Toe etc. hilft Dir wahrscheinlich nicht diese Basis zu etablieren sondern wird vor allem Zeit kosten herauszufinden, ob nicht irgendwas davon DIE Lösung aller Probleme sein könnte (sind sie nicht).

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Um bei Thema zu bleiben: Meine Bassdrum-Geschwindigkeit ist seit Jahren kaum von der Stelle gekommen. Manchmal macht es klick und klägliche aber lockere 130 bpm 16tel klappen. An anderen Tagen sind es nicht mal 110 bpm! Schäme mich auch fast ein wenig dafür. Aber ich tröste mich damit, dass ich in keiner Metal Band spiele (Wie auch :-)) und das Groove wichtiger ist. :/ Aber natürlich nervt es.

    Bei solchen Geschwindigkeiten würde ich definitiv bei Heel-Up bleiben und eine Federspannung nutzen, mit der du dich auch in Grooves wohlfühlst. Die Feder des Slave-Pedals dazu an die des Master-Pedals angleichen, auch unter Berücksichtigung der Welle (mehr Widerstand und bewegte Masse).


    Bei den Spezialtechniken musst du dir dann auch überlegen, wie du das Soundmäßig umsetzen willst. Es fehlt dann halt nicht nur der Punch, sondern die Fellspannung muss auch sehr hoch sein. Beides führt dazu, dass der mikrofonierte Natursound dann unbrauchbar (zumindest für Metal) wird und man triggern oder gleich ein E-Pad nehmen muss.


    Oder anders formuliert würde ich lieber eine einfache Technik perfektionieren statt zu versuchen kompliziertere Techniken zu lernen.

    Wenn du bei Heel-Up bleibst hast du eben auch den Vorteil, dass sich bei Wechseln von Single-BD Spiel zu DoubleBass und zurück nichts an deiner Technik, Körperhaltung und deinem resultierenden Sound ändert.

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