Einfluss von Hölzern, Kesseldicken, Schichtanzahl und Gratung auf den Sound von Toms, Kick und Snares?

  • Hier mal ein vermeintlich guter Vergleich. Er sagt, er habe alles "wissenschaftlich" gemacht, mit dem gleichen Recording-Gear und den gleichen Fellen. Ich höre da definitiv Unterschiede raus. ABER diese Unterschiede kommen da m.E. weniger durch die verschiedenen Holz-Sorten, sondern mehr durch alle anderen Faktoren zu Stande. Unterschiedliche Kesselgrößen, wahrscheinlich auch unterschiedliche Stimmungen (eine genaue Reproduktion ist auch bei gleichen Kesselmaßen aufwändig) und unterschiedliche Positionen im Raum, wahrscheinlich auch unterschiedliche Snare-Teppiche und Teppich-Spannungen. Ganz zu schweigen davon, wie die Gains der Pre-Amps eingestellt wurden und wie viel Wert auf ein gleiches psychoakustisches Ergebnis bei der Nachbearbeitung gelegt wurde (insbesondere was die Lautstärke betrifft).

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  • Hier mal ein vermeintlich guter Vergleich.

    Wir haben vor einigen Jahren beim DF-Treffen in Bremen zwei baugleiche Pearl Toms, eins aus Ahorn und eins aus Birke, klanglich blindverkostet. Jeder durfte auf einem Zettel notieren, welches er für welches Holz hielt. Die Ergebnisse waren zufallsverteilt, also hat niemand die Holzsorten identifizieren können.

  • Hier mal ein vermeintlich guter Vergleich. Er sagt, er habe alles "wissenschaftlich" gemacht, mit dem gleichen Recording-Gear und den gleichen Fellen. Ich höre da definitiv Unterschiede raus.

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    Ein Drumkit in einer Ecke klingt wummsiger als ein Kit, dass nicht in der Ecke steht.
    Das gilt auch für Lautsprecher.

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Worauf ich damit hinaus will ist, dass das Thema mit den Holz-Sorten schon fast paradox ist. Weil es wegen der schieren Masse an anderen Faktoren so verdammt schwierig ist, überhaupt Testbedingungen zu schaffen, die die Unterschiede nur auf die Holz-Sorten beschränken. Das geht ja dann auch mit der Perfomance selbst weiter. Unterschiedliche Auftreffpunkte der Sticks auf den Fellen und unterschiedliche Anschlagstärken können auch schon viel ausmachen.


    Dieser Umstand zeigt einfach, dass es sich viel mehr lohnt sich mit all diesen anderen Faktoren zu befassen statt damit, ob man nun Ahorn, Birke, Buche, Walnuss, Mahagoni, Bubinga oder Hastenichgesehen als Kesselmaterial hat. Man sollte sich einfach ein Schlagzeug kaufen, das einem gefällt und mit dem man das gut erreichen kann, was man gerade braucht.


    Ein Drumkit in einer Ecke klingt wummsiger als ein Kit, dass nicht in der Ecke steht.
    Das gilt auch für Lautsprecher.

    Jepp.

  • Hier mal ein vermeintlich guter Vergleich.

    Wir haben vor einigen Jahren beim DF-Treffen in Bremen zwei baugleiche Pearl Toms, eins aus Ahorn und eins aus Birke, klanglich blindverkostet. Jeder durfte auf einem Zettel notieren, welches er für welches Holz hielt. Die Ergebnisse waren zufallsverteilt, also hat niemand die Holzsorten identifizieren können.

    Hallo,
    die Holzsorte herauszuhören, ist ja auch sehr schwierig.

    Aber, im direkten Vergleich*) einen Unterschied zu hören, sollte ja jedem Drummer möglich sein, so denn Unterschiede tatsächlich da sind.

    Grüße


    *) Direkter Vergleich: Spiele eine kurze Figur auf Tom A. Spiele dieselbe Figur auf Tom A oder auf Tom B. Frage: Unterschied gehört? Ja oder entweder nein?
    Bei hinreichend vielen Versuchen (Wiederholungen) und im Mittel gleich häufig die Toms gewechselt oder eben nicht, erreicht pures Raten ca. 50% richtige Antworten.
    Wie viele richtige Antworten bei wie vielen Wiederholungen/Versuchen es geben muss, damit die Klangunterschiede statistisch signifikant (tatsächlich vorhanden) sind, kann man im Statistiklehrbuch (oder Netz) nach lesen.

    Man könnte auch sagen, wenn man schon so eine aufwändige Statistik braucht, um feinste Klangunterschiede nachzuweisen, dann sie die Klangunterschiede aufgrund der Hölzer vernachlässigbar klein für alle praktischen Situation im Musikerleben.

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

    Einmal editiert, zuletzt von Burkie ()

  • Man sollte sich einfach ein Schlagzeug kaufen, das einem gefällt und mit dem man das gut erreichen kann, was man gerade braucht.

    Es geht nicht um Kaufberatung in diesem Thread. Sondern um "Schlagzeugphysik", zur puren Information und zur Freude am Erkennen der Hintergründe. Falls das manche missverstanden haben.

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Hallo,
    die Holzsorte herauszuhören, ist ja auch sehr schwierig.

    Aber, im direkten Vergleich*) einen Unterschied zu hören, sollte ja jedem Drummer möglich sein, so denn Unterschiede tatsächlich da sind.

    Grüße


    *) Direkter Vergleich: Spiele eine kurze Figur auf Tom A. Spiele dieselbe Figur auf Tom A oder auf Tom B. Frage: Unterschied gehört? Ja oder entweder nein?
    Bei hinreichend vielen Versuchen (Wiederholungen) und im Mittel gleich häufig die Toms gewechselt oder eben nicht, erreicht pures Raten ca. 50% richtige Antworten.
    Wie viele richtige Antworten bei echten Klangunterschieden es geben muss, damit die Klangunterschiede statistisch signifikant sind, kann man im Statistiklehrbuch (oder Netz) nach lesen.

    Um was gehts hier eigentlich noch? Ich denke es wurde oft genug bewiesen, das der Unterschied wenn vorhanden marginal ist. Es konnte noch niemand zuverlässige die Holzart bestimmen, zumindest kenne ich keinen Versuch. Sind Unterschiede hörbar? Ja, aber es ist nicht sicher ob nicht die anderen Faktoren hier mehr Auswirkung haben.

  • Dass unterschiedliche Holz-Sorten als Kesselmaterial in Nuancen auch unterschiedlich klingen steht außer Frage. Aber um diese Unterschiede überhaupt hörbar zu machen muss man schon fast wissenschaftlich vorgehen und dann werden trotzdem nur Leute mit trainiertem Gehör was raushören, geschweige denn zuordnen können.


    Das Kesselmaterial würde ich auf die gleiche Stufe wie das Finish stellen. Was man da nimmt ist einfach nur Geschmackssache und im Regelfall nicht entscheidend dafür, ob man einen bestimmten Sound erreichen kann. Zumindest bei Bassdrum und Toms. :D

  • Um was gehts hier eigentlich noch?

    Siehe #46.

    Grüße

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Es geht nicht um Kaufberatung in diesem Thread. Sondern um "Schlagzeugphysik", zur puren Information und zur Freude am Erkennen der Hintergründe. Falls das manche missverstanden haben.

    Dabei sollte man sich erstmal klar machen, dass man nicht die Trommel selbst, sondern das Fell anschlägt und dass die Felle über die Luftsäule in der Trommel miteinander interagieren. Damit ist schon fast alles gesagt.

    Der Kessel selbst hat Einfluss hinsichtlich Masse, Steifheit und Gratungen, von der Hardware abgesehen. Dazu wurde hier auch schon viel gesagt im Thread. Und es gibt ja auch noch Fassbauweise bei Trommeln. Da gibts gar keine "Schichtanzahl".

  • Pappel hat den höchsten Brennwert in MJ/kg…

    Sorry, aber Kiefer, Fichte, Lärche wäre die richtige Antwort, alle so bei 4.5 ;)

    4,5 was?

    kWh/kg?

    Ja, dann bitte mit 3,6 plutimizieren (ne Stunde h hat 3600 s und k=kilo war was um die 1000…) macht bei Kiefer dann 16,2 MJ/kg. Und liegt damit unter der Pappel mit 19,8 MJ/kg.


    Der Vorteil eines Sonor Signature in Buche gegenüber einem Sonor Lite aus Birke?

    Das Sig brennt länger.

  • Es geht nicht um Kaufberatung in diesem Thread. Sondern um "Schlagzeugphysik", zur puren Information und zur Freude am Erkennen der Hintergründe. Falls das manche missverstanden haben.

    Dabei sollte man sich erstmal klar machen, dass man nicht die Trommel selbst, sondern das Fell anschlägt und dass die Felle über die Luftsäule in der Trommel miteinander interagieren. Damit ist schon fast alles gesagt.

    Der Kessel selbst hat Einfluss hinsichtlich Masse, Steifheit und Gratungen, von der Hardware abgesehen. Dazu wurde hier auch schon viel gesagt im Thread. Und es gibt ja auch noch Fassbauweise bei Trommeln. Da gibts gar keine "Schichtanzahl".

    Das ist mir vollkommen klar!
    Es geht mir darum, welche "Faktoren" überhaupt echten Einfluss auf den Klang haben.
    Das kann für die Holzsorte nach dem Verlauf dieses Threads praktisch ausgeschlossen werden.

    In einem anderen von mir verlinkten Video wurde in guter Weise die Tiefe von Toms verglichen, am Beispiel eines 12x8 und 12x12 Toms. Da kann ich einen Unterschied hören, das tiefere Tom klingt wuchtiger, voller, mächtiger im Bass.

    Das ist also z.B. ein Faktor, den ich erstmal als echten Einfluss nehmen würde.

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • In einem anderen von mir verlinkten Video wurde in guter Weise die Tiefe von Toms verglichen, am Beispiel eines 12x8 und 12x12 Toms. Da kann ich einen Unterschied hören, das tiefere Tom klingt wuchtiger, voller, mächtiger im Bass.

    Du meinst das hier, oder?


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    Da zeigt sich einmal mehr, wie wenig wissenschaftlich das Thema ist. Weil die Wahrnehmungen und entsprechenden Beschreibungen so unterschiedlich sind.

    Ich würde den Unterschied nämlich so beschreiben, dass das flache Tom vor allem resonanter klingt und das tiefe Tom weniger resonant. Aber nicht "wuchtiger, voller, mächtiger im Bass". Das kann bei anderer Stimmung nämlich ganz anders aussehen. Weil bei einer tieferen Trommel besonders am Schlagfell mikrofoniert das Resonanzfell einen geringeren Einfluss hat - und im Video ist das Schlagfell sicher tiefer als das Reso gestimmt. Wäre das Schlagfell höher gestimmt, sähe das wieder ganz anders aus. Das Thema ist einfach sehr komplex. Nicht ohne Grund hat z.B. nils hier aus dem Forum ein Buch darüber (bzw. übers Stimmen) geschrieben.


    Dann kommen aber auch noch praktische Überlegungen ins Spiel ... würdest du dir ein 12x12" Tom über eine 22" oder 24" Bassdrum hängen? Ich nicht. ;)

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