Warum klingen eigentlich alle eDrums kacke?!

  • Trotzdem denke ich, dass wenn es eines schönen Tages so ein Produkt gäbe, dass wirklich wie ein echtes Akustikset klingt, sich mit Sicherheit viele Käufer dafür finden.

    Darin mag eine gewisse Chance liegen, vielleicht hast du Recht. Auch wieder von mir ausgehend, mich würde es kein Mü mehr interessieren. Warum sollte ich mit der Imitation befassen, wenn ich für's gleich Geld das Original haben kann?


    Ich finde Sampling Pads ne tolle Erweiterung, um damit Sounds abzufeuern, die es in Natura nicht gibt, oder deren akustisches Pendant Jedes Maß an Aufwand überschreiten würden z.B. Kirchenglocke aus Hells Bells.

    Nur einfach digital erzeugen, was analog genauso gut funktioniert, hat für mich keinen Mehrwert. Und alleine die Tatsache, dass ich nichts vermisse bei E-Sets, lässt mich erwarten, dass auch die perfekteste Imitation mich nicht zum Kaufen animieren würde.


    Das gute (oder schlechte) ist, dass wir es wohl beide nie erfahren werden, wessen Prognose zutrifft, Roland und Co sei dank.

  • Wer als "top 40 trommler"mal eben die entsprechend gefragten sounds abrufen kann+will, ist heute bereits besser als je zuvor bestens mit e-drums+vst beraten.

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    Wer mit akustischem Set eigene Musik machen will und kann, für den bleibt alles im "E-Bereich" bis mindestens mittelfristig verzichtbar.

  • Warum sollte ich mit der Imitation befassen, wenn ich für's gleich Geld das Original haben kann?


    Naja, dafür gibt es ja eine Vielzahl an Gründen.

    - deutlich reduzierte Lautstärke zu Hause, im Proberaum, auf der Bühne

    - sehr kleine Aufbaugrößen möglich, leichter Transport

    - extrem ergonomisch aufbaubar

    - Klang schnell (auch im Livebetrieb) änderbar und erweiterbar

    - einfaches Mehrspur-Recording möglich, wenn gewünscht ohne Bleeding

    - Klang unabhängig von Raum und Umgebung, einfach reproduzierbar

    - live keine Mikrofonierung erforderlich

    - Modul erspart live zusätzliches Metronom und Inear-Bodypack

    - ...


    Wenn man das Ganze weiterdenkt, sollte sich eher die Frage stellen: Warum sollte man ein Instrument mit auf die Bühne nehmen, das wahnsinnig viel Krach macht, schwer ist, das in den meisten Fällen aufgrund fehlender Stimmerfahrung und zu geringem Budget für gute Becken einfach nicht gut klingt und das man mit viel Geld für Mikrofone, Interfaces / Mischpulte etc. erst noch zusätzlich Digitalisieren muss und sich dann immer noch über Überbesprechen ärgern muss?

    Natürlich gibt es gute Gründe, ein Klavier oder sogar einen Flügel auf die Bühne zu stellen. In den meisten Fällen überwiegen aber die Vorteile eines E-Pianos oder sogar eines Keyboards. Auch wenn jeder "richtige" Pianist beteuert, dass Letztere wegen Spielgefühl, der musikalischen und künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten sowie dem Klang eigentlich gar keine Alternative sind. Hier haben sich die E-Versionen aber trotzdem nicht nur als eigenständige Instrumente sondern auch als Ersatz durchgesetzt und der Einsatz ist in vielen Fällen allgemein akzeptiert bzw. wird sogar erwartet.


    Aus all den Gründen denke ich, dass Modulsounds in VST Qualität die Akzeptanz von E-Schlagzeugen nochmal deutlich erhöhen und auch den Einsatzbereich nochmal deutlich steigern könnten. Die Triggereigenschaften sind schon extrem gut (natürlich nicht gleich, aber das ist bei den meisten Stage-Pianos und Keyboards ja auch so) und die Optik ist für den durchschnittlichen Konzertgänger eigentlich nicht mehr unterscheidbar (wenn man es darauf anlegt).

    Deshalb würde ich vermuten, dass es sich definitiv lohnen würde, die Klangqualität deutlich zu erhöhen, um neben den Kinderzimmern auch die Bühnen mit E-Sets zu füllen. Da schlummert zwischen den Anfängern und den gut betuchten Wohnzimmer-Schlagzeugern noch eine große Zielgruppe. Die ist aber eben, unabhängig von der Geschmacksfrage, nochmal deutlich anspruchsvoller, was den Sound angeht. Auch wenn beim Anspruch, meiner Meinung nach, bei A- und E-Drums mit zweierlei Maß gemessen wird und E erstmal mehr leisten muss, um akzeptiert zu werden. Aber ein schlecht gestimmtes Schlagzeug klingt zumindest nicht so unnatürlich synthetisch.


    Mir geht es also auch immer wieder wie dem Thread-Ersteller: Ich freue mich über neue Module auf dem Markt, bin aber immer wieder verwundert, wie weit der Klang von meinen Vorstellungen und Erwartungen entfernt ist. Mit VST-Qualität würde ich definitiv auf die Bühnen gehen, mit aktuellen Modulen möchte ich das gerade aber nicht.


    Woran liegt's, woran hat es jelejen? Ja, das ist natürlich immer die Frage. Ist es technisch doch schwieriger, als man denkt? Überschätzen wir Nerds den Markt für den Mehraufwand, lohnt es also einfach nicht? Soll zuerst in kleinsten Schritten das Maximum aus dem aktuellen Ansatz rausgeholt werden? Was weiß ich.



    (Zuhause und im Proberaum spiele ich sehr gerne mit Drum-Bibliotheken, aber auch einfach mit meinem alten TD-12 oder mit SPD-S und Strike Multipad als komplettem Schlagzeug-Ersatz.)

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Korki

    Es ging mir gar nicht darum, für und wider zum 1000ten mal zu diskutieren. Ich glaube nur, dass die Zahl derer, die Intersse an "perfekter" Imitation haben, nicht groß genug ist, als dass die Hersteller ein Geschäft wittern würden, sonst gäbe es sowas längst auf dem Markt.


    Speziell Roland zeigt ja seit Jahrzehnten, dass es nicht an der Unfähigkeit ihrer Entwickler liegt, sonst hätten sie nicht solchen Erfolg bei digitalen Instrumenten. Die wollen nicht, weil es sich für sie nicht rechnet, davon bin ich überzeugt. Ob nun ein paar Drummer mehr oder weniger jammern, kann denen herzlich egal sein, die Masse und ihre Marktposition gibt ihnen Recht.

  • Ich programmiere auch grad ein Kontakt Instrument, dass die Round Robins "sinnvoll" auswählt

    Klärt mich mal bitte auf, was ist denn unter einem Robin zu verstehen? Danke im Voraus.

    No machine gun effekt. Aufgrund von einer Vielzahl von unterschiedlich vorhandenen Samples, die nach „Zufallsprinzip“ bei einem Trigger abgefeuert werden. Und das gilt für jede einzelne Lautstärke incl. positional sensing.

    Also das, was Toontrack SD3 z.B. bietet.

    Der Speicherbedarf ist dadurch sehr hoch. Das bietet kein edrum, außer ein VST.

    Spiele bei einem edrum die Toms. Da hört man am ehesten, dass es kein round robin hat.

    Einmal editiert, zuletzt von JohnDrum ()

  • Es mag sicher Zwei Sorten Benutzer dieser Mididrums geben.
    Die einen wollen mit einem Modul einfach und unkompliziert damit spielen,

    Die anderen nehmen es als Eingabegerät um einigermassen brauchtbare Drums zu produzieren.

    Letztere benötigen kein Modul, oder wenn dann nur als Zuspieler für die DAW um zb SD3 oder vergleichbare Sampler zu nutzen.


    Ich hatte Mitte der 90er mal ein Yamaha, das war damals toll, weil es noch keine (brauchbaren) Drumsampler gab.
    Das klingt heute nach 30 Jahren genau so Scheisse wie ein aktuelles Rolandmodul.


    Mit einem edrumin und SD3 spare ich nicht nur Geld, sondern kann die Sounds auch für Produktionen nutzen.
    Modulsounds und die alljährlichen "Neuentwicklungen" haben mich nie interessiert.


    Ansonsten bin ich da bei trommla , der Markt und die Zielgruppe sind halt Hobbytrommler.
    Das ist in dem Segment sicher nicht anders als in der Autoindustrie.

    Lieber jedes Jahr in kleinen Happen vermeintliche Inovationen verkaufen
    als sich selbst langfristig zu schaden.


    Korki Und nein, es ist technsch nicht schwierig sowas umzusetzen.
    Gibts ja schon. Wenn ich das edrumin und einen mini PC zusammen mit einem Touchscreen in ein 19" Gehäuse baue, habe ich ja genau das.

    In Summe auch nicht teurer als ein Rolandmodul.
    Es liegt nicht am nicht können, es liegt am nicht wollen.

    Experte in Dingen, von denen ich keine Ahnung habe.

  • Sehe ich ja alles genauso. Ich denke nur, dass man mit

    Wenn ich das edrumin und einen mini PC zusammen mit einem Touchscreen in ein 19" Gehäuse baue, habe ich ja genau das.

    als bühnentauglichem, Plug&Play Modul von Roland neben den Heimtrommlern eben auch noch die Bühnentrommler als Markt erreichen könnte. Technisch sind wir davon ja nicht weit weg.

    Klar macht den meisten von uns ein richtiges Schlagzeug mehr Spaß, weil wir damit aufgewachsen sind, weil es auf der Bühne quasi alternativlos war und vielleicht noch ist und weil auch die neuen Flaggschiff-Modelle immer wieder viele unserer Vorurteile aus den 80ern bestätigen.

    Aber das müsste ja nicht so sein. Die Welt dreht sich weiter und neue Schlagzeuger-Generationen machen eigene Erfahrungen. Wenn man denen was Taugliches an die Hand geben würde, könnten sich da auch neue Standards entwickeln. Es scheint, dass die Marktführer das seit Jahren ausbremsen. Wobei Yamaha ja gefühlt schon komplett aufgegeben hat.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

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