Zitat
Original von Luddie
-Ist die Forderung nach immer besserer Qualität und Features bei immer billigeren Preisen schädlich?
-Oder gibts da gar keinen Zusammenhang?
-Würde ein Boykott von in China produzierten Waren was ändern, oder zumindest Signale setzen?
-Das führt zu der Konsumentenmacht-Frage
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Die Forderung nach besserer Qualität zu günstigeren Preisen ist nicht schädlich, sondern eher üblich. Es ist schon so, dass auch im unteren Preissegment Qualität und Ausstattungsmerkmale der Sets besser sind als früher. Hier sehe ich den Zusammenhang. Andererseits muss sich ein Gefühl für "Preiswertigkeit" erstmal entwickeln. Ein z. B. 20-Jähriger bewertet "preiswert" für sein erstandenes Made-in-China-Set anders als ein 40-Jähriger, der auf Grund seiner Erfahrung und seines Gehalts sich endlich sein Made-in-Germany-Traumset kauft. Insoweit sind das persönliche und wirtschaftliche Entscheidungen, die mit Moral zunächst nicht einher gehen.
Der Begriff "preiswert" bekommt jedoch eine ganz andere Bedeutung, wenn wir uns als (Drum-)Konsumenten darüber Gedanken machen, wie und unter welchen Umständen sich der Preis eines billigen bzw. hochwertigen Sets zusammen setzt. Unterstütze ich mit meinem Kaufverhalten ein mir fremdes System welches Steinzeitkapitalismus praktiziert und Menschenrechte verletzt oder erhalte ich damit Arbeitsplätze hierzulande? Wie bewerte ich die Qualitätsunterschiede der Sets? Spielen vielleicht doch auch moralische Aspekte in meiner Kaufentscheidung eine Rolle? Was ist mir das alles wert?
Überlegungen, die selbstverständlich jeder von uns persönlich entscheidet. Ein Boykott und somit auch Konsumentenmacht kann nur dann etwas bewirken, wenn wir Bewußter, vielleicht auch intensiver, unser Kaufverhalten hinterfragen. Jeder für sich. Allein das Nachdenken kann Änderungen bewirken.