Genau so ein Lehrer hätte mich mit 14 fast dazu gebracht, hinzuwerfen. Zum kotzen, solche “Kollegen“.
Einem Kind so etwas zu sagen geht gar nicht, disqualifiziert ihn eigentlich für seinen Beruf und sollte ein Gespräch mit der Schulleitung zur Folge haben. An dem Punkt würde ich den Vertrag auflösen lassen.
Ich kenne als Lehrer das Problem, dass man immer mal wieder Kids hat, die sich schwer tun mit bestimmten Inhalten und Themen. Aber es ist dann halt auch mein Job, Wege und Lösungen zu finden, die das Kind weiter bringen und ihm Spaß machen und nicht die Schuld des Kindes.
Ich unterscheide dann immer zwischen denen, die (noch) nicht können, aber wollen, und denen, die einfach grundsätzlich keinen Bock haben.
Den Eltern der letzteren - das kommt zum Glück wirklich nur alle paar Jahre mal vor - teile ich dann irgendwann freundlich mit, dass das Kind eben kein Interesse am Unterricht hat, das ist dann meistens für alle Beteiligten das beste.
Ersteren, also denjenigen, die motorisch noch nicht so weit sind, einfach kein ausgeprägtes Gehör besitzen oder z.B. schnell unkonzentriert sind, dafür aber immer (oder meistens) gut drauf und offen, passe ich eben mein Konzept an. Das ist aber grundsätzlich eh nicht auf Leistung ausgelegt, sondern auf Spaß an der Sache. Und dann werden halt mal ein paar Stunden nur Songs gespielt oder auf die Wünsche des Schülers/der Schülerin eingegangen. Und oft macht es bei einigen irgendwann von alleine Click, und die Blockade bzw. Das Problem ist auf einmal weg.
Das nur vorweg aus Lehrersicht. Was ich sagen will: Das Instrument lernen kann prinzipiell erst mal jede*r. Je nach Mensch geht es halt mal schneller, mal langsamer. Manchmal passt der Lehrer einfach nicht, dann sollte man nach Möglichkeit einen anderen suchen, zu dem das Kind einen besseren Zugang findet.
Ich denke, grade am Anfang ist das schon sinnvoll. Gut, in Sachsen-Anhalt ist das auf dem Land vielleicht schwer - ggf kann man ja einen Lehrer in einer größeren Stadt finden, zu dem man nur unregelmäßig mal fährt.
Aber es gibt auch schon sehr eigenständige 9-Jährige. Dann würde ich den Jungen einfach machen lassen, schauen (lassen), dass das Instrument daheim intakt und gut aufgebaut ist, ihm nach Bedarf musikalischen Input geben und ihn dann einfach selber entdecken lassen.
Ich denke, der Spaß und die Neugier sollten hier an oberster Stelle stehen, der Rest kommt dann von selber. Oder eben nicht, und dann ist das auch nicht schlimm.
Druck auszuüben im Sinne von „bis dahin musst du das und das können, du musst so und so oft üben“, ist in der Regel eher kontraproduktiv.
Viele Grüße an den mitlesenden Vater