Ich für meinen Teil habe, erstmal ganz wertfrei, auch gar nicht so den Eindruck, dass den großen Namen immer noch so nachgeeifert wird, im Gegenteil, ich erlebe das persönlich auch als eher rückläufig.
Der Hang zur Selbstdarstellung und-inszenierung wird m.E. mittlerweile deutlicher, als das Bedürfnis, sich mit etwas bzw. jemand Größerem zu identifizieren und sich entsprechend zu bekennen. Das hat halt mit den sozialen Medien zu tun.
Auch kommt es mir so vor, als wäre der Markt nicht mehr ganz so voll mit explizit dedizierten Signature-Instrumenten, das war gefühlt mal mehr. Wenn ich da an Leute wie Joey Jordison denke... und dann fällt mir auf, dass die Gesichter zu den aktuellen vertriebenen Produkten viel den Altgedienten gehören, Lombardo, Copeland, Van Halen, Carey, um nur bei Paiste zu sein.
Da gibt es sicher einige weitere Beispiele. Und gerade diese Dauerbrenner gibt es heute auch nicht mehr so wirklich, oder?Wer bringt mit den jüngeren, angesagten Bands schon prominente Personennamen in Verbindung?
Mir fällt das Ganze gleichermaßen übrigens auch für den Gitarren-Sektor auf, für den ich mich auch interessiere.
Letztlich bin ich aber persönlich ein Fan davon, sich an Vorbildern zu orientieren. Wenn es bestimmte Bands und ihre Drummer nicht gegeben hätte, hätte ich vermutlich gar nicht angefangen zu spielen. Und bis heute sage ich in Bandproben Sachen wie "Jawoll, dazu lässt sich hervorragend Nicko McBrainen!"
Edit:
Bin sträflich wenig auf den Aspekt des musikalisch ungesunden Personenkults eingegangen.
Ich finde musikalisch ungesund wird es dann, wenn man sich, wie gesagt, nicht mehr wohlfühlt. Wenn man seine authentischen Bedürfnisse aufgibt, um einem externen Ideal zu entsprechen.
Das hatte ich auch schon, da kam der Druck aber eher vom Genre.
Metal=Doublebass-Pflicht. Und drei TomToms. Dem beugte ich mich eine Weile, bis ich merkte, nein, ich muss an meinem kleinen 3-4 Piece Kit mit einfacher FuMa sitzen. Ich muss mich zu Hause fühlen und wissen, was wo ist. Ich möchte auch kein China und kein Splash haben. Also eher Phil Rudd oder John Bonham, oder oder oder...
Ich denke auf solche inneren Stimmen muss man hören.
Und so betrachtet gibt es bestimmt Leute, die die entsprechenden Erfahrungen noch nicht gemacht haben und sich deswegen an dem orientieren, was sie woanders sehen.
Es gibt aber auch die, die niemals über den Tellerrand ihres eigenen Setups hinausgeblickt haben - da wundert man sich dann auch gerne, was die da stehen haben. 
Auf jeden Fall spannendes Thema, je mehr ich drüber nachdenke.
Von einem total festgelegten, dogmatischen Drummer, der es strikt wie sein Vorbild haben muss, wäre ich definitiv auch genervt.