ZitatMaximal eine Stunde später komme ich heim, hole das Paket rein und wundere mich über das leichte Gewicht. Paketunterseite ist mit einem Klebeband "DHL nachverpackt" verschlossen.
Mir fehlt die kriminelle Energie und scheinbar auch die Phantasie. Ich stand vor einigen Jahren mächtig auf dem Schlauch, bevor ich letztlich - sehr spät zugegeben - verstand.
Kleiner Supermarkt mit integrierter lokaler Postfiliale.
Mehrere Leute stehen in der Schlange vor der Filialstelle.
Ganz vorne gibt eine (sehr unsympathisch und verschlagen erscheinende) Frau, ein völlig verranztes Paket zum Versand auf. Ich habe so etwas verranztes/defektes im Leben niemals zuvor (und auch nie wieder danach) gesehen. Ich ging davon aus: sie reklamiert beschädigte Zustellung, nein sie gab es zum Versand auf!
Es war ein technisches (Haushalts)gerät oder ähnliches 'drin. Oben und unten Deckpappe aber an den Seiten nahezu alles offen! Riesige Öffnungen überall, die weitestgehend dem Inhalt in den Ausmaßen entsprachen!
Ich verstand immer noch nicht.
Plötzlich sagt die Mitarbeiterin der Postfiliale als der formale Akt schon nahezu abgeschlossen ist "Eigentlich dürfen wir das so garnicht annehmen". Tat es aber (leider).
Nun verstand ich erst. Es war aufgrund des völlig defekten "Paketes" mit zig großen Seiten-Öffnungen 100 % klar, das schon nach wenigen Metern Transport, der Inhalt herausfallen würde/mußte!
Die unsympathische Person konnte so dann Verlust oder "Schaden" (recht sicher war das Gerät schon defekt und sie verkaufte/versendete es aber als voll intakt) oder sonstwas versicherungstechnisch geltend machen.
Es gehört ein gehöriges Maß asoziales Verhaltensrepertoire und Skrupellosigkeit dazu, Versicherungsbetrug ungeniert in einer Warteschlange durchzuführen und auch den Nachruf "Eigentlich dürfen wir das so garnicht annehmen!" kaltschnäuzig zu ignorieren.
In Jahrzehnten zuvor wäre mir im Traum nicht eingefallen, dass man bewußt ein "offenes Paket" aufgibt um Schaden bzw. Verlust zu provozieren.