Dass das Drumcenter schließt empfinde ich als sehr schlimm. Kenne den Laden, war oft dort, wie sicher viele andere auch.
Wer Dieter Blahak und seinen Sohn kennt, wer mit ihnen sprach, erfahren hat, was dort alles lief und läuft, der wird merken, wie tragisch die Schließung für so viele ist.
Klar, man kann leicht sagen, das ist der Gang der Zeit. Der Einzelhändler geht eben unter, weil er mit den Großen nicht mithalten kann, das Internet zu spät erkannt und sich nicht genug auf den Zahn der Zeit eingestellt hat.
In Teilen ist das sicher auch richtig. Wer aber ausschließlich darauf beharrt, war nie dort.
Viele Eltern kamen dort hin, um den Nachwuchs auszustatten. Genau wie Profis oder Drummer, die etwas Spezielles suchten.
Blahak hatte und hat sehr gute Verbindungen, national und international. Er hat immer erkannt, was geht und kleinen Boutique Firmen nicht nur eine Chance gegeben, sondern sie beim Fuß fassen auf dem deutschen Markt unterstützt.
Kölner Bands haben sich dort mit bedruckten Bassdrumfellen, speziell konzipieren mobilen Risern und Racks insbesondere für die besonderen Anforderungen im Karneval ausstatten lassen und Beratung geholt. Drums wurden dort modifiziert, restauriert und auf Wunsch auch das speziellste Set, egal ob Custom oder Vintage besorgt.
Drummer wie Alex Vesper und Boris Ehlers haben über Dieter Blahak Kontakt zu Bill Detamore bekommen.
Während der Pandemie wurden Schlagzeuge per Lastenfahrrad ausgeliefert, der Laden für einzelne Personen geöffnet unter Einhaltung aller Auflagen.
Wenn in einem Theater, Musical, der Philharmonie oder einer Studio Produktion eine Schlagzeug oder Percussion betreffende Notwendigkeit aufkam, war das Drumcenter die erste Anlaufstelle.
Im Laden fanden Workshops statt, regelmäßig.
Man hat teils, mangels Vertrieb, Instrumente selbst importiert, eben weil die Nachfrage da war.
Für Veranstaltungen im Rheinland wurde nicht selten auch ein Instrument gestellt.
Ich könnte hier noch weiter machen….
Dieter Blahak ist eine Institution in der deutschen Musikszene!
Hier wurde Kultur betrieben und unterstützt. Es ging um mehr, als darum Schlagzeuge zu verkaufen.
Das darf man nicht vergessen.
Ich bin wirklich traurig.