Guten Abend,
Ich habe noch nie nachgeschaut, welche Gratung meine Trommeln haben. Ich mach mir eher Gedanken zu Fellen, Tuning und natürlich dem Spielen ansich
Ich mache mir auch immer viele Gedanken.
Und da ich die Felle selten wechsele, sehe ich meine Gratungen auch eher selten. Dennoch passiert es dann doch en passant, dass ich irgendwie mitbekomme, wie diese Krater oder Gratungen so aussehen. Und ich würde behaupten: je nach Stimmung hört man das oder man hört es nicht.
Klang ist Geschmackssache
In der Tat.
Manch einer empfindet einen Dudelsack als Folterinstrument und auch im Schlagwerkbereich findet man in der freien Landschaft immer wieder Menschen, die gar keine Freude beim Klang der achtzehn Ambosse im Rheingold, den Hammerschlägen in der Sechsten, den Kanonen von 1812 oder vielleicht auch den Teetassen bei den drei Schwestern.
Der eine liebt den "heavy metal thunder" seines Mopeds, der andere den seines Presslufthammers,
manch einer möchte einem in der Stille der Nacht näher kommen und für den, dem die Stunde schlägt, der hört vielleicht die Glocken von Rom.
obwohl die meisten Trommelkessel zu einem großen Teil aus Leim bestehen
wird
bei Schlagzeugen ... gern über Holzsorten, Kesselwandungsdicken, Gratung, sowie Anzahl der Schichten, aus denen die Kessel zusammen geleimt sind, gesprochen
Gibt es eine Art grobe "Faustregel", wie sich diese Parameter auf den Sound auswirken?
Ei sischer: Frau Mutter hat mal dem Herrn Schmidt geantwortet, woran sie erkenne, dass ihr Instrument eine echte Strad ist: am Klang ... und natürlich am Preis.
Oder bekommt man mit entsprechender Stimmung praktisch mit allem jeden Sound herbei gestimmt (wenn man denn stimmen kann)?
Definitiv kann man ein schlechtes Instrument ganz leicht schlecht klingen lassen.
Bei einem guten erfordert das hohe Künste.
Mit hoher Kunst kann man natürlich auch versuchen, aus Pipi Gold herzustellen,
aber Gold zu verflüssigen ist schon komplizierter.
Da kommt es dann wieder auf die Temperatur an, wir kennen das von Bach,
der ja davon ganz beflügelt war.
Bei uns im Orchester haben wir jetzt Pauken.
Die sehen grob irgendwie rostbraun aus, sind aber nicht aus Kupfer, wie die in der Oper, sondern aus Fiberglas.
Hört man das?
Nun ja, daheim habe ich so komische Trommeln, die haben gar keinen Kessel, erstaunlicherweise klingen die,
aber wie? Wie Holz? Wie Acryl? Wie Tanne? Wie Pinie? Wie Polyester?
Und dann fangen wir doch mal klein an: die Kleine Trommel.
Da gibt es ja Stahl und andere Metalle. Wie klingt denn da der Leim so?
Oder kommt das Holzige gar vom Stock, der das Plastefell anregt?
Und wieviele Schichten hat so ein Bronzekessel?
Und dann gibt es das ja tatsächlich auch noch bei den anderen Trommeln.
Hört man es?
Wie klang es doch gleich damals, als der Kalle auf Stahl gesetzt hat?
So, und jetzt die Frage an die "Experten": aus welchem Material waren die Tam-Tams?
Und etwas moderner in goldisch beim Werkzeug-Daniel:
Frage an die "Experten": aus welcher Holzsorte sind die Stöcke?
Und: aus welcher Legierung (genau) sind die Becken?
Und aus welchem klangvollem Metall sind Luigis Trommeln hier:
?
Holzsorte: es muss Qualitätsholz sein. Demeter schmeckt besser wie Aldi. Iss so.
Kesselwandungsdicke: dünn ist gut für den Nahbereich, leisere Töne, dick ist gut für auch weiter
weg und wenn es mal laut werden soll.
Gratung: rund für dumpf-warm, spitz für erweitertes Obertonspektrum
Anzahl der Schichten: mehr ist mehr stabil, folglich bessere Projektion
Grüße
Jürgen