Klar spielen die Künstler live selbst auch selten zu 100% ihre eigene Studio-Aufnahme nach. Wobei das auch sehr auf die Band ankommt.
Es gibt ja auch bekannte Coverversionen von bekannten Liedern, die ganz anders als das Original sind. Dabei geht's dann genau darum, dass die Band eine eigene Version gemacht hat und nicht wie das Original klingt.
Wenn es dabei um bewusste "künstlerische" Entscheidungen geht, ist das auch absolut im Sinn der Sache. Oder sogar nicht mal unbedingt zu 100% bewusst. Wenn man den Song verstanden hat, das Original nachspielen kann und weiß, welches Feeling man damit wie transportiert, kann man auch freier im Nachspielen werden.
Dieses Level ist anzustreben, meiner Meinung nach.
Es gibt aber eben auch das Gegenteil, wo einfach wegen Schlamperei und mangelnder Skills Sachen anders bzw. vereinfacht gespielt und irgendwie hingerotzt werden. Und das kann man sich dann mit dem Stichwort "künstlerischer Freiheit" auch noch schön zurechtbiegen. Siehe hier:
Wenn man dann was "ändert" sind es sind meiner Meinung nach auch zwei grundsätzlich verschiedene Dinge, ob man es mangels spielerischer Fähigkeiten vereinfacht oder eben wirklich bewusst "künstlerisch" anders spielt. Da sollte man schon differenzieren und sich selbst reflektieren, finde ich.
Genau das. Habe oft erlebt, dass jemand etwas nicht hinbekommt, meist unbewusst. Kritisiert man das oder bietet Hilfe an, dann heißt es "ach, das ist jetzt halt unsere Version". Es geht oft gar nicht um das spielerische Können - nichts gegen ein bewusst und musikalisch vereinfachtes Solo! Meistens sind es sogar relativ einfach Dinge wie der Songablauf: den einen Takt nach dem Refrain ausklingen lassen, bevor es weiter geht, Songstrukturen (wann kommt die Bridge). Aber oft auch rhythmische Sachen wie vorgezogene 1en usw.
Es ist eben ein Unterschied, ob ich weiß, dass ich etwas nicht kann oder nicht. Wer bewusst anders oder einfach spielt, darf natürlich "seine Version" machen, wie er/sie möchte.
Kunst kommt eben doch von Können. Blöder Satz, aber leider wahr.
 
		 
		
		
	










