Kessel Beizen, aber wie??

  • Wenn geölt wird, ausschliesslich Wasserbeizen verwenden.

    Ähm, nö.


    habe ich mehrfach gestestet. Die Pigmente in der Wasserbeize sind wasserlöslich, bei nassen oder schwitzigen Händen ist alles bunt nachher.

    Spiritusbeize und Öl geht.


    Wenn Wasserbeize verwendet wird, sollte nachher ein Lack, also etwas schichtbildendes drauf. Geht vielleicht auch mit Danish Oil, aber ich würde lieber lackieren.


    Aber egal, was Du verwendest: Vorbereitung ist alles. Es darf kein Kleber, Leim, Wachs, Öl, Folie oder sonstiges drauf sein, gut gewässert. gut geschliffen und staubfrei sein. Und die Beize zieht mit den Kappilaren weiter, scharfe Ränder sind also fast ausgeschlossen.

    ***Boss nüschd kost, daucht au nüschd!***

  • Wahrscheinlich. Aber dann ist es positive Leichenschädnung. Ich meine, ich bin durchs Googeln auf diesen Thread gestoßen. Also, findet man ihn noch heute. Bin mit dem Beizen durch. Morgen wird geölt und die Resultate werde ich hier auch posten :D

  • Sooooo, hier mal ein Zwischenergebnis. Links seht ihr mein Yamaha Recording Custom 15" Racktom aus der GA Serie. Das heißt, sie hat das "RealWood" Finish von Yamaha.


    In der Mitte seht ihr mein Yamaha Recording Custom 14" Racktom, welches ich in extrem schlechten Zustand erworben habe - war vorher foliert und der Verkäufer hat zwar die Folie, aber nichtmal den Kleister entfernt. Das Tom hab ich vor ner Stunden etwa bearbeitet (Öl einpoliert), es wird sich also im Laufe der Trockung noch etwas verändern. Ob ich es dann am Ende noch mit Wachs behandle hängt davon ab, wie es in zwei Wochen aussieht.


    Rechts seht ihr meine Mikrowelle, welche ihr auf eBay-Kleinanzeigen erwerben könnt ;)


    Ich habe noch ein 16er und 18er Floortom vom gleichen Verkäufer in ähnlich miesem Zustand (Kleister auf Naturholz). Das werde ich dann demnächst angehen und versuchen, die Arbeitsschritte zu dokumentieren.


    Verwendete Beize wurde gemischt:

    Wasserbasierte Beize Eiche Hell (7 Teile)

    Wasserbasierte Beize GoldenTeak (8 Teile)

    Wasserbasierte Beize Mahagoni (1 Teil)


    Die ersten beiden Ölungen wurden mit 240 Leinos Hartöl durchgeführt.


    Das Finish wurde mit 245 Leinos Hartöl durchgeführt.


    Vor dem Beizen wie überall beschrieben schleifen, wobei ich auf eine Körnung kleiner 120 echt verzichten würde oder nur in Härtefällen. Die Strimen sind später so schwer wieder rauszubekommen. Und nach dem Beizen seht ihr wirklich jede Rille. Nach dem Ölen noch mehr. Bitte hier super sorgfälltig arbeiten, es lohnt sich.


    Nach dem Schleifen hab ich die Kessel mit Speisegelantine dick eingeschmiert. Das bewirkt, dass die Beize gleichmäßiger einzieht. Die Gelantine bereitet ihr so zu, wie auf der Packung beschrieben - gerne etwas weniger Wasser nehmen, dass sie dicker wird.


    Ich habe einmal gebeizt, denn das Ölen dunkelt das Holz noch nach.


    Das erstemal Ölen ist die größte Sauerei. Richtig dick aufragen und nach und nach den Überstand abtragen. Hier immer wieder mal fühlen. Wenns zu klebrig geworden ist, ists evtl. zu spät.

    Das zweitemal Ölen wie beim ersten Mal, aber da hab ich etwas weniger aufgetragen.


    Bis hier hin habe ich nicht mit Pinsel, sondern nur mit dem Schwamm gearbeitet (außer die Gelantine, die habe ich mit nem Billigpinsel aufgetragen).


    Beim dritten Mal hab ich das Öl mit einer Spritze aufgetröpfelt und dann mit dem Polierschwamm auf dem Tellerschleifer eingearbeitet.

  • Welche Beizen hast du genommen? Normalerweise ist das keine gute Idee über wasserbasierte Beizen zu ölen, da das Öl diffusionsoffen ist kann die Beize leicht wieder angelöst werden. Also vorsicht bei der Reinigung und Kontakt mit Alkohol.


    Das 245 hat übrigens Wachs mit drin, ist u.a. deswegen leicht schichtbildend und man kann es auch polieren. Bei Öl ohne Wachs bzw. allgemein mit wenig Feststoffen ist eine Politur meist nicht sinnvoll möglich bzw. zielführend.


    Wachs bekommst du im Zweifel mit Waschbenzin gut wieder runter.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Eine andere Frage - ich hatte das Glück, das Badge und die darunter liegende Gummimatte inkl Eye zerstörungsfrei zu entfernen. Das ist wichtig, da die Beize mit Metal reagiert. Bitte das nicht ignorieren. Ich hab einmal versucht wirklich vorsichtig drum herum zu streichen - vergiss es. Macht nur Flexken.


    Jetzt müsste ich den Gummi wieder auf das Holz und das Badge auf den Gummi kleben.


    Was eignet sich da als Kleber und gibt es etwas zu beachten?

    Einmal editiert, zuletzt von FatTony81 ()

  • Hi,


    ich hab der Anleitung vom Geigenbauer hier befolgt:

    Hammerl Geigenlacke - DIE GEIGENLACK-MANUFAKTUR - Beize

    Hab die Beize auch dort gekauft (ich schau mal nach, bin mir da nicht mehr so sicher).


    Vieles davon stammt auch von einem Freund in Düsseldorf, der das schon - aus meiner Sicht- perfekt umgesetzt hat.


    Das 245er Leinos Öl hat glaube ich kein Wachs - aber viel Harz.

  • Kompliment, das kommt dem Original schon sehr, sehr nahe. Ich glaube, wenn man es nicht weiß, bemerkt man den Unterschied gar nicht. Gefällt mir sehr gut! :thumbup:


    Ach ja, bezüglich des Badges würde ich Pattex nehmen.

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