Balance und Füsse

  • Hallo,
    bei folgender Geschichte bin ich nicht wirklich verzweifelt, es nervt mich nur tierisch, dass ich nicht weiter komme.


    Beim Trommeln sitze ich relativ hoch, d.h. mit Ferse auf dem Pedal sind meine Oberschenkel nicht waagerecht, sondern hängen etwas Richtung BD.
    Ähnliches gilt für meine Unterschenkel, die also nicht rechtwinklig auf dem Boden stehen, sondern etwas zur BD "zeigen". In dieser Sitzhaltung habe ich bei HeelUp und HeelDown die Beste Kontrolle und Kraft. Fange ich allerdings mir langsamen DoubleBass Sachen in HeelUp an so macht sich der weit vorne liegende Koerperschwerpunkt bemerkbar und ich muss mich
    auf einem Pedal gewissermassen abstützen damit mein Oberkoerper nicht zu schaukeln beginnt.
    Rücke ich weiter an die BD stimmt die Balance aber HeelDwon ist nicht mehr machbar weil man das Fussgelenk zu weit anwinkeln muss >> Verkrampfung.


    Ähnliches Problem gilt bei der HiHat. Wenn ich die so hinstelle, dass ich mit dem Fuss das beste Spielgefühl habe (auf Höhe des BD Pedals) ist das Teil so weit weg, dass ich oben mit den Stöcken nicht locker dran komme. Hole ich die HiHat dichter ran, verkrampft das Fussgelenk wieder (genauer die vordere Schienbeinmuskulatur).


    Meine Fragen nun:
    Ist das normal bei grossen Leuten (1,92m bin ich z.B.) mit langen Oberschenkeln und wie sieht die Lösung bzw. der Beste Kompromiss aus?
    Oder mache ich was falsch und das Stichwort ist wiedermal "üben, üben, üben"? Wenn ja, was bitte?


    Für eure Antworten bereits Dank im Voraus.


    Gruß
    JD

    Einmal editiert, zuletzt von Jand ()

  • Nee, deine Körpergröße ist egal! Alle Teile wie Hocker, Pedale, HH usw. sind ja genau deswegen einstellbar!
    Die Antworten lieferst du im Grunde selbst: Du musst eine Position nahe der rechten Winkel finde, in der du beide Spielarten hinbekommst. Es ist meist die größte Arbeit, sich gegen bisherige Angewohnheiten umzustellen!
    Ich würde versuchen, nicht zu hoch zu sitzen. Dein Schwerpunkt muss auf deinem Hintern ruhen, nicht auf deinen Füßen! Ein Bekannter von mir hat eine Zeit lang das Dreibein seines Hockers so eng zusammengezogen, das es im Grunde fast ein "Einbein" war! Und dann nicht umfallen und trotzdem Heel-up spielen!
    Du musst wirklich versuchen, deinen Rumpf als Zentrum zu sehen bei spielen. Klar schwingt der auch ein bisschen mit und so, aber alle 4 Gliedmaßen müssen sich frei bewegen, ohne das der Rumpf aus dem Zentrum gerät.

    BORIS.

    Einmal editiert, zuletzt von ElEhnez ()

  • je höher der oberkörper kommt je eher fängt es an zu wackeln. Belade mal einen LKW unten mit watte und oben mit blei und dann fahr mal in die kurve.......... Faustregel: Oberschenkel parallel zum boden. Die unterschenkel rechtwinklig zum boden halte ich für keine gute idee, das schränkt den weg des fussgelenks zu sehr ein. das die unterschenkel in richtung BD oder HH stehen ist völlig ok. Wenn du schlecht an die HH kommst dann mach halt den arm länger ! Soweit wird die HH ja nicht weg stehen , oder?

  • richtig, je tiefer du sitzt desto leichter fällt die balance (jedoch solltest du nicht wesentlich tiefer sitzen als ca. 90° zwischen unter-oberschenkel)...


    mfg



    mr. p.

    Einmal editiert, zuletzt von theroll ()

  • Mir als jahrelangem heel-down-Spieler (und 2-Meter-Mann) hat das auch viel Nerv abgerungen. Und ich bin noch lange nicht da, wo ich hin will. ;)


    Ich habe anfangs bei heel up sehr zum Nach-hinten-"Fallen" geneigt. Das wird langsam besser.


    Mir hat die alte Kiste: verschiedene Positionen/ Bewegungsabläufe etc. längere Zeit ausprobieren - Augen offen halten (i.e. Körper, feeling dabei etc. genau beobachten) - weiterprobieren - und natürlich beharrliches Üben dann doch irgendwann geholfen.


    Und - so platt es klingt - für heel up muss man auch erstmal bestimmte (große und kleine) Muskeln / Muskelgruppen aufbauen (Bauch, Hüfte, Rumpf).


    Es könnte auch helfen, das BD-Fell etwas weicher / tiefer zu stimmen.


    Das mit der HiHat kapier ich nicht ganz.


    Deinen Sitzwinkel (dezent > oder = 90°) habe ich auch. Vorher war ich niedriger. Jetzt ist´s imho besser.

  • Also, es ist tatsächlich nicht so einfach die richtige balance zu finden. Ich selber bin sogar 1,98 m groß und kenne das Problem nur zu gut. ich sitze im Moment so das bei Hacken hoch mein Oberschenkel parallel zum Boden steht. Mein Unterschenkel ist dabei leicht nach vorne gestellt. Das Hi-Hat Bein ist etwas mehr angewinkelt. Natürlich ist es von Vorteil wenn man in seine Fußmaschinen dabei etwas flacher stellen kannso das man die hacken leichter absetzen und man verkrampft nicht so flott. Ich bin im übrigen ein sehr durchschnittlicher Heel up spieler. Dafür funzt das Heel toe und Down ganz prima so. =)


    Gruß Chris

    Suche: nothing

  • Sehr schön, Ihr versteht mich und habt/hattet ähnliche Probleme.
    Werde nun wohl versuchen mich etwas tiefer zu setzen, der Rest scheint ja so i.O. zu sein. Ich bin also auf dem richtigen Weg und werde fleissig weiter üben... :)


    Ach ja, beim bisherigen verbessern meiner Balance hat mir das lernen der HeelToe-Technik sehr geholfen, meine Fersen hängen jetzt nicht mehr pausenlos in Luft herum, sondern werden immer schön auf dem Pedal abgesetzt, so dass auch der Klöppel vom Fell weg ist.


    @Chuck-Boom: Zum Thema HiHat erstmal ein Bild von meinem Aufbau: Click
    Für die Fusstechnik waere es am Besten die HH nach vorne auf Höhe des linken BD-Pedals zu schieben, für meine Handspieltechnik waere am hingegen günstiger die HH noch 5-10cm zu mir ranzuziehen (Oberarm parallel Oberkoerper, Unterarm rechtwinklig, locker halt). Ausser einer Cable HiHat gibts dazu aber wohl keine Lösung.

  • Zitat

    Original von JanD
    Für die Fusstechnik waere es am Besten die HH nach vorne auf Höhe des linken BD-Pedals zu schieben, für meine Handspieltechnik waere am hingegen günstiger die HH noch 5-10cm zu mir ranzuziehen (Oberarm parallel Oberkoerper, Unterarm rechtwinklig, locker halt). Ausser einer Cable HiHat gibts dazu aber wohl keine Lösung.


    Ah ja, ich dachte erst anders rum. ;)


    Auch da gilt: "die alte Kiste: verschiedene Positionen/ Bewegungsabläufe etc. ausprobieren - Augen offen halten (i.e. Körper, feeling dabei etc. genau beobachten) - weiterprobieren - und natürlich beharrliches Üben".


    Probier z. B. mal noch folgendes:


    - verschiedene Positionen deiner A****backen auf der Sitzfläche, d. h. weiter vorne oder eher mittig


    - beim Spielen auch mal den Oberkörper bewußt/ übertrieben nach links (HiHat!) und rechts drehen


    - beim Spielen auch mal den Oberkörper bewußt/ übertrieben nach vorn beugen


    - verschiedene Punkte auf den Pedalen spielen (ob eher vorn oder hinten ergibt jeweils andere balancen und Spielgefühle - weiter hinten angespielt muss man nicht so sehr "arbeiten" gegen das Nach-hinten-fallen).

  • Zitat

    jedoch solltest du nicht wesentlich tiefer sitzen als ca. 90° zwischen unter-oberschenkel)...


    das hängt wohl davon ab wie weit ich meinen unterschenkel nach vorne schiebe. trilok Gurtu sitzt gerne mal auf dem boden und hat immer noch mehr als 90 grad.

  • Man sollte einfach probiern wie man am besten sitzt, und nicht krampfhaft so sitzen wies angeblich am besten ist.
    Gerade wenn man viel (und schnell) DB spielt sollte man so sitzen wies am bequemsten is. ;)

    Roland TD-10 (+TDW1), PD-120, 4 x 10" DIY Tompads, KD-8, CY-14C, 2 x CY-15R, CY-12H, PD-7, MDS-10, Axis Longboards (Pearl Quad Beater + Toe Riser)
    Mapex V LTD 22/12/13/16/14, Paiste 2000 14" HH, 18" Crash, 20" Powerride, 2002 16" Crash, 802 18" China, Ufip Class 14" Crash, 8" Splash, Pearl Eliminator (Blaue Cam)

  • So,
    das Thema mit der Doublebass-Balance ist schon besser geworden, ich werde weiter üben und dann klappt das schon.


    Die HiHat steht allerdings immernoch sch...
    Gerade kam mir eine Idee in den Kopf:
    Gibt es noch dieses Tama "Stilt" System, bei dem man ein Bein des Ständers unabhängig von den anderen einstellen kann und den Ständer somit schraeg stellen kann? Und gibt/gab es das auch bei HiHat-Maschinen? Das waere nämlich genau die Lösung für mich, Fuss weit weg, HiHat dichter ran.


    Gruß
    JD

  • Da fällt mir auf die Schnelle nur die Janus Ergo Hat ein.

    Roland TD-10 (+TDW1), PD-120, 4 x 10" DIY Tompads, KD-8, CY-14C, 2 x CY-15R, CY-12H, PD-7, MDS-10, Axis Longboards (Pearl Quad Beater + Toe Riser)
    Mapex V LTD 22/12/13/16/14, Paiste 2000 14" HH, 18" Crash, 20" Powerride, 2002 16" Crash, 802 18" China, Ufip Class 14" Crash, 8" Splash, Pearl Eliminator (Blaue Cam)

  • Hallo JanD,


    gab's eine Stilt-Hihat? Afaik nicht, aber die DF-Experten werden hierzu noch was beitragen können. Ich wette mein 10er Tom, daß Drumstudio1 das weiß:-)


    Bei der Janus Ergo Hat kannst Du nur den oberen Teil der Hihat kippen. Das bringt sie zwar etwas näher zu Dir, ändert aber zwangsläufig den Winkel. Hier ein PDF von der Mapex-Page.


    Hast Du mal über eine Cable-Hat nachgedacht?


    Noch was zum Thema sitzen: 90 Grad, parallel, Hochtief blablabla. Alles recht und schön und richtig, aber nicht für jeden und für alles. Richtig ist, was funktioniert und die Körperhaltungen der Cracks sind so unterschiedlich wie ihre Spielweisen. Für mich - und hier betone ich noch mal, daß das für mich gilt - ist die Position und Haltung des Rumpfs (also von Kopf bis Hintern) das Entscheidende. Eine halbwegs gerade Haltung hält leichter den Schwerpunkt über der Sitzfläche. Voraussetzung sind eine gute Rücken- und Bauchmuskulatur und daß man dabei locker bleibt (nicht wie mit einem verschlucktem Stock sitzen). Mir hat es viel gebracht, z. B. Bassdrum und Hihat zu spielen und die Hände nach vorne auszustrecken, auf dem Rücken verschränken oder einen oder beide Arme nach links oder rechts zu halten. Heel up oder down oder Heel-Toe, egal. Alles muß funktionieren. Diese Übungen sensibilisieren für das Thema Balance und man merkt hier deutlich, was man eigentlich so treibt, während man spielt (man denkt ja nicht ständig über Körperbalance nach). Balance ist in meinen Augen außerordentlich wichtig, denn: keine Balance -> keine Sicherheit -> kein Timing -> kein Groove :(


    Balance-Probleme haben nicht alle Trommler, einige machen das wohl instinktiv richtig, andere - so auch ich - müssen daran arbeiten. Z. B befrage ich bei einem Workshop Terry Bozzio hierzu. Er konnte mein Problem überhaupt nicht verstehen (oder war mein Englisch wirklich sooo schlecht?). Die Fortschritte, die ich hier erzielen konnte, haben mein Spiel viel mehr verbessert, als viele andere Sachen, in die ich viel Übezeit gesteckt habe.


    Keep On Groovin'
    fwdrums

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