Kessel: Einfluss Lagenanzahl

  • da ich noch nicht die möglichkeit hatte, folgendes zu testen, hier ne frage an die kesselprofis:


    wie wirkt sich die anzahl von lagen bei gleicher kesselwandstärke aus?


    also, wenn ich zB nen snarekessel mit 10 lagen und meinetwegen ca. 8mm wandstärke habe und im vergleich dazu einen von den maßen/holzart/gratungen/snarebeds her identischen solid 1-ply-kessel.


    wie würde sich das im snaresound bemerkbar machen?


    gruß,
    rusty

  • bevor sich die auskenner zu wort melden:


    je mehr lagen der kessel hat, desto mehr wird der impuls, den du mit dem stick auf das fell und damit auf den kessel gibst, mehr gemindert, als bei einem 1-ply kessel. soweit zur physik.


    bei der schlussfolgerung bin ich mir nicht allzu sicher, würde aber schätzen, dass eine snare mit mehreren lagen ein wenig leiser ist (weniger impulsübertragung), trockener klingt und einen "unreineren" ton hat, wenn man so will, da ja verschiedene lagen mit verschiedenen charakteristika verwendet werden, selbst wenn sie vom gleichen baum stammen. kann natürlich auch gewollt sein.


    den größten unterschied würde ich trotzdem mal im preis sehen ;)

  • kenne mich zwar nicht aus, kann aber (bis auf ein halbes zoll unterschied in der tiefe; das liegt daran, dass der hersteller das nicht anders baut) eine zehn- mit einer einlagigen vergleichen. beide haben übrgens verstärkungsringe (wofür eigentlich?), einmal sechslagig, einmal massiv.


    da beide äußerst flexibel zu stimmen sind (von balladös bis funky) und ich klänge nicht in worte fassen kann, empfehle ich dir, lieber im netz nach vergleichen zu suchen.


    nur soviel, vielleicht: das "brett" klingt womöglich nicht ganz so trocken, sondern "singt" etwas mehr. das hat drum-herum schon ganz richtig vermutet. das mit dem preis auch.


    ;)

  • Zitat

    Original von drum-herum
    bei der schlussfolgerung bin ich mir nicht allzu sicher, würde aber schätzen, dass eine snare mit mehreren lagen ein wenig leiser ist (weniger impulsübertragung), trockener klingt und einen "unreineren" ton hat, wenn man so will, da ja verschiedene lagen mit verschiedenen charakteristika verwendet werden, selbst wenn sie vom gleichen baum stammen. kann natürlich auch gewollt sein.


    Hallo!


    - das ufert sicher wieder aus, aber einen Kommentar konkret dazu:
    Dickere Kessel klingen in der Tat sauberer (mehr Grundton im Verhältnis zu den Obertönen) und sind lauter. Das haben Untersuchungen vor etlichen Jahren ergeben.


    Der Kessel klaut dem Fell die Schwingungsenergie. Ein harter nichtresonierender kessel, mit schmaler auflage ist deshalb der lautere und produziert den "reineren" Klang


    Bei vorgegebener Gratung, Holz und Lagendicke mag ich aber lieber den 8ply Kellerkessel- jedenfalls ganz klar bei den OCDP snares die auf der MuMe 2005 anzuspielen waren

  • Von der Theorie her würde ich sagen von der Amplitude, da ja dem Fell insgesamt weniger Energie geklaut wird (beim 1-ply Kessel). Wenn der 1-ply mehr singt (siehe Bibbelmann), dürfte aber zusätzlich auch der hörbare Anteil noch stärker heraustreten, weil die Obertöne verstärkt sind.


    Zu dem John Otto-Ding: Die ist ja auch ne halbe Tonne schwer ;)

  • Zitat

    Die These mit weniger Impuls = leise tritt in krassen Gegensatz zu der Tatsache dass zum Beispiel dieses 40ply John Otto Ding gnadenlos laut ist


    Cool! Fakt ist das bei Snares fast alle Hersteller höhere Holzlagen-Anzahl mit hörbarer Zunahme der Lautstärke und Durchsetzungskraft bewerben. Übrigens auch bei höherer Wandstärke bei Stahl, Kupfer und Bronzesnares auch auf deutlichen Lautstärkezuwachs verweisen... aber darum geht es hier ja nicht.


    Mich hat dieser Widerspruch spätestens ab Peavey und dem Radial System verrückt gemacht. Denn Peavey behauptete (und fast alle die ich kenne, die jene Sets jemals anspielen konnten) dass nicht nur ihr Radial System als solches, sondern insbesondere die Kombination mit den SUPER-DÜNNEN-Maple-Kesseln der Hochpreis- Radial-Serien diese immense Lautstärke ermöglichen und es angeblich zu den lautesten Drumsets der Menschheitsgeschichte mach(t)en 8o.


    Ich kann zu der Diskussion nichts wertiges beitragen - nur darauf hinweisen das seit vielen, vielen Jahren in der Drumindustrie selbst kein eindeutiger Wirkzusammenhang formuliert wird - genau das Gegenteil ist der Fall: Mal wird dies, mal jenes behauptet. Vielleicht sollten die Entwicklungsingenieure und/oder die Marketingabteilungen und Texter der Drumbroschüren der namhaften Hersteller mal ein paar Physikseminare belegen. Schaden dürfte es nicht :]

  • Die Dinger können ja unheimluch laut sein, aber es kommt zudem auf die abgestrahlten Frequenzen an. Das menschliche gehör funktioniert nunmal am betsen im mittigen Bereich, zudem werden spitzere Töne oft auch als lauter wahrgenommen, als sie physikalisch sind.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Zitat

    Original von macmarkus
    verstärkungsringe (wofür eigentlich?)


    DTB zum thema:


    "Wenn sich im Kessel keine Hindernisse befinden, also keine Verstärkungsringe angebracht sind, wird die Trommel offener klingen und stärker schwingen. Wenn der Kessel jedoch Verstärkungsringe besitzt, hat die Trommel einen kürzeren Nachhall (sustain) und eine stärkere Präsenz im mittleren Bereich bzw. Attack, im Vergleich zu hindernisfreien Kesseln. Der Verstärkungs- oder Konterring erstickt die Resonanzfähigkeit der Trommel und schmälert somit die Ansprache im tiefsten und höchsten Bereich um ein paar Prozentpunkte. Daher klingt eine Trommel ohne Verstärkungsringe normalerweise heller bzw. hochfrequenter, während eine dünne Trommel mit Verstärkungsringen zusätzlich die Resonanz im Tieftonbereich verbessert. "


    Wenn man sich einen 1-Ply-Kessel holt, (weil man ja dann scheinbar will, dass er mehr singt...), wundert es mich, dass ich bei Gerd auffer website 1-ply-Kessel MIT verstärkungsringen finde... ?(


    1 step forward, 2 steps back... :D


  • Bitte erkläre mir doch bitte den Widerspruch zwischen den beiden dickmarkierten Aussagen. Einerseits eingeschränkte Resonanzfähigkeit (im tiefsten Bereich) - andererseits verbesserte Resonanz (im Tieftonbereich)???
    Ich habe mal gelesen, daß die Resonanz von Kesseln sogar besser sein soll, weil der Ring (eine relativ hohe Masse) mehr Energie vom Fell aufnehmen kann, und diese an den (dünneren Rest) der Trommelwandung abgeben kann, als ein gleichmäßig dicker Kessel. Der Klang ist aber etwas komprimierter als ein Kesselklang ohne Ringe. Weiterhin hängt, meines Wissens, die Helligkeit eines Kesselklanges eher von dem Schnitt der Gratung ab - je feiner und schärfer, desto heller - je breiter, runder, desto dunkler.

  • Zitat

    Original von Hammu
    Bitte erkläre mir doch bitte den Widerspruch zwischen den beiden dickmarkierten Aussagen.


    Lies doch mal das englische Original, die Übersetzung ist nicht immer einwandfrei. Natürlich auch das Original nicht, wird aber im Vorwort gesagt, der Autor erklärt seine Stimmweise. Physikalische Zusammenhänge kann aber nicht jeder treffend erklären.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...


  • verstärkungsring: erstickt resonanz etwas.


    aber ein ring in kombi mit einem dünneren kessel (die ja mehr resonanz haben als dickere) ergibt mehr resonanz im tieftonbereich...

    ist das richtig? trifft das auf die sonor delite serie bzw die sq2 vintage serien zu?


    ich blicks auch nicht ganz


    gruß manu

  • Zum Thema dünne Kessel+Verstärkungsring vs. Medium Kessel ohne Ring kann ich zumindest folgendes beitragen:


    ich besitze ein Sonor Designer (also wie SQ2) als Maple Lite, was einem Medium Kessel (ohne Verstärkungsring) entspricht.
    Gleichzeitig hab ich ein Sonor Delite, ebenfalls Maple aber dünne Kessel +Verstärkungsring.


    Die Delite Toms klingen definitiv deutlich kürzer als die Maple Lite Kessel des Designers.
    Gleichzeitig hab ich auch den Eindruck, das der Grundton, also die tieffrequenten Anteile, deutlich betonter sind als beim Maple Lite Kessel, der irgendwie "offener" klingt.


    Ich mag es mal so veranschaulichen: das Delite klingt von der Charakteristik mit Ambassador Fellen ähnlich wie ein Maple Lite Designer mit Emperors.


    Diese Aussagen sind jedoch absolut unwissenschaftlich belegt und beruhen einzig auf meiner subjektiven Beobachtung, als ich heute mal meine Designer Toms direkt mit den Delites verglichen hab.

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