Die Snare. Ein Beitrag zur Ferienzeit!

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    Zitat:
    Original von Luddie
    Nach drei Jahren Spielen schenkten mir meine Eltern dann was ganz besonderes: eine Tama Artwood Piccolo für damals unfassbare 600 Mark. Von Roadstar! Kennt die noch jemand?
    max




    Hier gibts mehr Infos zu Roadstar:
    HR-Thread

  • interessanter thread. bin grad selber in der snare-stimm-frustphase angekommen... :D
    irgendwie will das teil nich so wie ich. na mal gucken, nehm das ding morgen mal mit in einen anderen raum und lasse mich überraschen, was ich als "ich-dreh-solange-an-den-schrauben-bis-es-irgendwie-passt-stimmer" da machen kann. stimmen nach noten ist für mich jedenfalls ein noch dickeres buch mit noch dickeren siegeln als stimmen an sich... ;) :D :D


    naja, übung macht den meister! :D


    grüße,
    malte


    You say our love
    Is like dynamite
    Open your eyes
    'Cause it's like fire and ice
    Well you're killing me
    Your love's a guillotine
    Why don't you just set me free

  • Luddie du triffst es auf den Punkt !


    Ich habe in jungen Jahren auch immer gedacht ich kriege den Sound von einer übermäßig, 4x durch den Kompressor gezogenen CD hin.
    Und viele sinnlose Stunden mit sinnlosen rumprobieren gestimmt, in den ich hätte auch üben können.


    Nicht das ich was gegen das außerordentliche Auseinandersetzen mit dem Thema Schlagzeug habe und wie wirkt sich was aus wenn ich was so mache etc. aber probieren die Snare nach ner CD zu stimmen, oder das Set, das war wirklich ein harter Lernprozess.


    Ich hatte letztens auch nen Auftritt da saß ich hinterm Set und dachte die ganze Zeit "Junge dein Schlagzeug klingt wieder total scheiße, das kannst du keinem Anbieten, die Leute werden dich auslachen nach dem Konzi".
    Als dann die andere Band spielte wusste ich warum der andere Drummer aus dem Publikum immer so zufrieden grinste.
    15 m vor dem Set klang es mikrofoniert genauso wie ich es haben wollte.
    Das war wirklich ein Erlebnis, weil ich vorher immer dachte ich muss sonst was machen.

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  • Ein super betrag….das ist good stuff drin fuer uns alle.
    Danke fuer teilenen deine erfahrungen mit uns.


    Ich habe mermals gehoert das man keine gute snare braucht als anfaneger weil man ja nur anfaeger ist.
    Ich finde das das ganz im gegenteil ist.
    Als anfanger lernt man doch die snare kennen und versucht die verschiedenen dynamics zu finden und lernen sie zu spielen.
    Ein gefuehl da fuer zu entwicklen.
    Wenn das das instrument nicht spielen kann was man reisteckt, ist es desto schwerer fuer einen anfaenger zu erkennen ob er in die richtige richung geht und fort schritte macht…..und er fuehlt sich dann als ob er es einfach nicht hinkriegt und kann nicht erkennen das es vieleicht die snare selber ist.
    Hoeren ist lernen.


    Aber was noch wichtiger ist das eine gute snare ist nicht eine teure snare auch nicht unbedingt eine Brady oder Lunar oder andere designer snares.


    Drums/ snare sind unglaublich erliche instruments weil sie eigentlich sehr simple sind im gegen satz zu guitars zu beispiel und vielen anderen instruments.


    Solange der kessel rund ist,
    Die hardware in harmony mit dem kessel arbeited ( egal ob guenstig oder teuer)
    Gratungen/ snare-bed tauglich
    Ordentliche felle da dadrauf sind.
    Und vieleicht wenn man noch anfaeger ist…..jemand mit erfahrung sie stimmen wuerde…..stimmen auch zu dem raum wo er probt.
    Kann das ein wunderbahres instrument zum lernen und spielen sein das auch reproduziert was der junge spieler dareinsteckt und so seinen ohren die moeglichkeit gibt zu erkennen in welche richung er geht, den fortschritt anzeigt und somit spass macht.


    Habe schon mehrmals 50, -$ alte no name kleine schmuckstuecke auf dem flohmarket gefunden die nach einem ordentlichen set-up vom krachmacher wieder zu einer snare wurden.
    Andere waren wircklich DOA. :rolleyes: :D
    Oder es waren den aufwand nicht wert fuer den end result.

  • Zitat

    Original von Luddie:
    Somit nützt es nichts, noch nicht so erfahrene Drummer mit Tuningtipps zu versorgen, die möglicherweise ihrer Spielweise noch gar nicht entgegenkommen. Und wer noch nicht die Technik hat, darf auch dämpfen. Allerdings rate ich von Taschentücherbergen ab!


    ich möchte noch hinzufügen, dass die noch unausgewogene Spieltechnik sogar dazu führen kann, dass man, wenn man eine Trommel abkreist und in der Nähe jeder Schraube einmal anschlägt, höhere Frequenzen zum Vorschein bringen kann, haut man noch mal auf die gleiche Stelle, aber mit anderer Intensität (oder so, schwer zu erklären), dann hört es sich plötzlich so an, als ob man Tomaten auf den Ohren hat und man mag sich fragen, wieso klingt das jetzt tiefer, vor ner halben Sekunde war's doch noch höher.


    Hinzukommt, dass die Trommel in der Mitte anders klingt als an den Rändern... und wenn das Fell noch nachgibt, es passieren kann, dass man das Fell durch das Draufschlagen an einer (eben dieser) Stelle wieder herunterstimmt.


    Zitat

    Denn bevor man zu solchen Mitteln greift, sollte man sich vergewissern, dass die Snare OK ist.


    Außerdem gibt es echt fiese "Snare-Technolgie", die eigentlich ganz lieb gemeint ist und auch ihren Sinn hat, aber grade einen Anfänger beim Stimmen überfordern kann. Ich denke da z.B. an die "snap-lock"-Sache von Sonor, Zitat von Matzdrums aus nem anderen thread: die gewindegänge sind seitlich abgeflacht damit sich die schraube nicht von selber lösen kann. an der gewindehülse selbst befindet sich ein passender schnapper. dadurch kann sich die stimmschraube maximal ne halbe drehung lockern. nachteil: schrauben reinschrauben ist etwas aufwändiger. dieses feature ist unter dem namen "snap lock" übrigens patentiert.


    Tip: nicht wie in den FAQs drinsteht, mit den Fingern festdrehen bis nicht mehr geht, sondern so lange mit dem Schlüssel drehen, bis nur noch etwa 1,5-2 mm vom Spannreifen bis unter den Kopf der Schraube frei sind. Alle solten so sein, deshalb gegen Ende hin vorsichtiger und auch über kreuz wie überall geschrieben. Zwischendurch den Kopf der Schraube zwischen Zeigefinger und Daumen nehmen und (manchmal seitlich) dran wackeln.
    Wenn es soweit ist, jede Schraube vorsichtig einmal soweit drehen bis sie einmal (halbe Umdrehung) fest war und dann wieder wackelt (volle Umdrehung). Dann in 1/4 Schritten weiterstimmen, die Schrauben sollten jetzt nur noch ganz wenig vom bloßen Finger bewegbar sein.


    Zusätzlicher Tip: Die Trommeln, wenn man zwei Felle drauf hat und gerade das gegenüberliegende am stimmen ist, die untere Seite auf ein Handtuch legen (sollte schon etwas flauschig sein). Dann hört man hauptsächlich das oben liegende Fell. Man kann dann, wenn man das mal versuchen möchte, viel leichter nach Tönen, etwa vom Klavier stimmen. Man kann dann besser mit Tonabständen rumprobieren. (am Anfang finde ich es irgendwie einfacher beide Felle auf den gleichen Ton zu stimmen, weil man es dann subjektiv als nicht so lange nachhallend wahrnimmt. Aber vllt. nur subjektiver Fehleindruck. Könnte aber aufgrund der Naturtonskala Sinn machen).
    Wenn das eine Fell abgedämpft ist, wird man auch nicht durch den Gesamtklang oder das entstehende Klanggemisch abgelenkt (denn der ist doch am Anfang noch nicht in beide Felle zu unterscheiden. Ein einzelner Ton ist ja ohnehin als Klang definiert. Das kann einen ja nur verwirren, wenn man dann zwei unterschiedlich gestimmte Felle vermischt hört).


    Ich sabbel wieder zu viel.


    Fazit: 1. Spieltechnik kann bei gleicher Stimmung unterschiedlich hoch wirkende Töne hervorrufen.
    2. Es gibt pfiffige technische Ideen von Seiten der Hersteller, die aber dem Anfänger das Stimmen erschweren.
    3. Mal versuchen beim Stimmen die Trommel auf ein Handtuch zu legen, um nur ein Fell zu hören. Dann auch mal nach Tönen zu stimmen versuchen.

    "Also hab ich angefangen Besen spielen zu lernen, dann hab ich ein Paar Sticks bekommen, dann ein Übungspad, dann ein Schlagzeug, dann zwei Schlagzeuge.... Jetzt verstehe ich Kids, die sich 17 Schlagzeuge auf einmal kaufen." (Bill Bruford)

    Einmal editiert, zuletzt von Dough Clifford ()

  • Fein gemacht, Luddie, endlich mal wieder ein Beitrag, der dem Niveau des Forums auf die Beine hilft und den man Beginnern sehr ans Herz legen sollte.


    Ich erinnere mich noch gut, dass die Snare für mich früher das unbekannte Wesen war, das nie das tat, was ich von ihm wollte. Da hilft halt nur, die Geduld nicht zu verlieren und stetig Schlagtechnik und Erfahrung zu sammeln, Abkürzungen gibts nicht.


    Und auch der Profi wird sich Snares und Ridebecken "erspielen", bevor er alle Klangnuancen entdeckt hat.

  • Danke Luddie!


    Sehr interessanter Beitrag, gemeinsam mit deinem Snare-stimm-Video sind mir ein paar Lichter aufgegangen!


    Zitat

    Original von Luddie
    Das Problem für noch nicht so versierte Spieler ist aber häufig, dass eine offen und gut gestimmte Snare (gilt auch für Toms) nicht sehr gut klingt, weil die Schlagtechnik noch nicht so augereift ist und die Kontrolle fehlt.


    Möchtest uns dazu VL ein bisserl was erzählen?


    mfg, hinti


  • Klar, gerne! Eine ausgereifte Schlagtechnik bedeutet, dass man mit der geringsten Kraftanstrengung in der Lage ist, möglichst viel aus der Trommel herauszuholen. Viele Anfänger verfügen aber in der Regel noch nicht über Mechanismen, die es dafür braucht, d.h. sie drücken zu stark in die Trommel rein, spielen zu leise oder haben noch kein Gefühl für interne Dynamik, also das Lautstärkeverhältnis der einzelnen Trommeln und Becken zueinander. Auch treffen Ungeübte die Trommeln nicht immer da, wo der optimale Sound entsteht.


    Das könnte dann bedeuten, dass ein wunderbar fett und offen klingendes Tom dann einfach gruselig klingt, weil der Drummer z.B. den Stick eine Spur zu lange im Fell lässt und so die volle Resonanz abwürgt. Oder er trifft die Trommel stark Off-Center und sorgt damit für ein sehr ungünstiges Verhältnis von Obertönen und Anschlagssound (Attack).


    Weiteres Beispiel: wer z.B. ein großes Tom in einem rockigen Groove viel zu leise spielt, wird auch ein merkwürdiges Sounderlebnis erhalten, weil große Trommeln mehr Schlagenergie brauchen, weil mehr Luft bewegt werden muss.


    Ein Superbeispiel ist auch die toll gestimmte Jazzbassdrum, die, falsch angespielt, nur noch wie ein nasser Sack klingen kann (z.B., wenn der Spieler den Schlägel im Fell lässt und damit ebenso den Ton abwürgt).


    Auch wer eine tiefe Rocksnare mit zu wenig Energie spielt, wird keinen wirklich kraftvollen Sound bekommen, sondern eher ein unausgewogenes Geplatsche.


    Manche Drummer haben auch noch keine gute Kontrolle über die Gleichmäßigkeit der Schläge: diese sind dann sowohl unterschiedlich laut als auch an verschiedenen Stellen der Trommel platziert. Das macht nicht nur den potentiellen Tonmann wahnsinnig, sondern führt auch zu einem subjektiv schlecht klingenden Drumsound.


    Vielleicht wird dadurch auch etwas klarer, was ich damit meine, dass ein guter Sound und gute Technik Hand in Hand gehen sollten und beides seine Zeit braucht.


    lieber Gruß
    max

  • Boah, das sind ja ein paar tiefgreifende Einsichten!


    Vielen Dank, das hilft schonmal massiv weiter!


    Zitat

    Original von Luddie
    Manche Drummer haben auch noch keine gute Kontrolle über die Gleichmäßigkeit der Schläge: diese sind dann sowohl unterschiedlich laut als auch an verschiedenen Stellen der Trommel platziert.


    Wenn dir echt mal fad ist und du nicht mehr weist worüber du schreiben solltest:
    Vielleicht ein paar Ideen von Russ Miller zu Gleichmäßigkeit und Präzision, die du mal angesprochen hast. Oder was auch immer hilft, sauber und konsistent zu spielen ;)


    ...nur so ne kleine Anregung und vielen Dank nochmal für deine Ausführungen!


    mfg, hintiflo

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