Merkwürdiger Umgang mit Urheberrechten

  • Herrlich, das DF diskutiert übers Wahlrecht. Warum bleibt das Ding nicht in OT?


    Im Groben sollte der Wahl-O-Mat schon passen. Bei mir kam ungefähr das raus,w as ich erwartet habe; wobei die Nähe zur NPD auch größer als zu FDP oder CDU war. Landet allerdings die NPD ganz oben, sollte man sich unabhängig von dem umstrittenen Fragedesign mal Gedanken über seine Einstellungen machen!


    Eine ungültige, abgegebene Stimme erhöht zumindest die demokratische Legitimation.


    Die Piraten sind eine Klientelpartei wie die PBC, die MLPD etc. Das ist doch nix Neues, das waren die Grünen auch mal. Kommen Sie einmal (was kaum zu erwarten ist) an die Macht, werden Sie einfach untergehen oder eben in die Rolle reinwachsen. Es ist aber mal wieder typisch, dass auf die Großen geklopft wird und den Kleinen nix zugetraut wird. Politikverdrossenheit selbstgemacht.
    Ich bin nun wirkich kein Freund der Piraten und halte auch die Sache mit Tauss für einen ungeschickten Schachzug (allerdings kenne ich den Fall nicht und das sagt auch nicht unbedingt etwas über die PP aus), aber die Mutwilligkeit mit der das hier zeredet wird, stört mich gewaltig. Jeder fängt nun mal klein an und es ist doch gut und normal, dass das keine Politprofis sind, die eben auch entsprechende Fehler machen.
    Das die PP den Zeitgeist trifft und eine für Kleinparteien überdurchschnittliche Popularität erreicht, kann man ihr wohl kaum vorwerfen. Interessant finde ich es, dass z. T. diejenigen die hier am lautesten gegen die PP wettern, im "Lunar-Fred" das angeblich undemokratische Gebaren der Mods moniert haben.


    Grüße, Philip


    Edith

  • Ich hoffe dass ich mit diesem Bild nicht gegen regeln des Drummerforums verstoße (Stichwort unbeabsichtige Werbung o.ä.)


    Aber ich bin letztens auf dieses Plakat gestoßen und musste doch ein wenig schmunzeln:



    Hoffe die Mods verstehen den Witz des Bildes und denken nicht, ich hätte irgendwelche Werbeabsichten.

    I disabled my desktop. It's void now. Plain, user-friendly void.

  • ich bin sicher, ein NPD-Mitglied hat den Wahlomat erfunden. Ich selbst mach mir nicht die Mühe zu schauen, was die feindlichen Linien glauben, was ich zu wählen hätte, wenn ich nicht in der Nichtwahl die einzig sinnvolle politische Botschaft sehen würde, aber in meinem Laden spielt da jeder seit ein paar Wochen mit rum und meine an sich lieben Kollegen erweisen sich plötzlich als erstaunlich rechtsradikal, insbesondere die grün orientierten. Wegen diesem tollen Wahlomat bekommt die NPD nachher noch mehr als 5%...


    denn wie schon treffend oft hier angemerkt, das politische Bewusstsein der Wähler ist im Schnitt etwa so tiefgehend wie das Oktoberfest und Ballermann zusammen


    Es ist falsch, die selben Leute wählen zu gehen, die seit Jahren in Deutschland die Menschenrechte von Millionen Mitbürgern abgeschrieben haben und dieses Land zu einem sozialen Kältestaat ohne demokratische Bürgerrechte für alle gemacht haben. Die Demokratie ist nur noch eine Scheinveranstaltung, in der du alle paar Jahre entscheiden kannst, wer das Recht hat, die die Kohle aus deiner Tasche zu ziehen und sich zu bereichern


    In diesem Sinne empfehle ich den totalen Wahlboykott. Macht euch nicht auch mitschuldig an den Menschenrechtsverletzungen in diesem Land :!:


    Und wenn sich einer fragt, ob ich wohl Hartz IVler bin: nein, ich bin es nicht.
    Ich bin nur nicht bereit, meine sozialen Ideale an diese braun, schwarz, grün, gelb, rote Suppe zu verkaufen, für zwei, kleine Kreuzchen alle paar Jahre als einzige übrig gebliebene demokratische Bürgerhandlung in dieser Dritten-Welt-Demokratie

    2 Mal editiert, zuletzt von Psycho ()

  • vielleicht könnte man hier einen Absendebutton einführen, mit dem man auch mitteilt, dass man was fachliches gepostet hat oder was politisches. dann ein ähnlcher Ignorbutton und dann könntest du meine Fachbeiträge noch lesen und nur die politischen Beiträge ignorieren.


    Mods, was meint ihr?

  • In diesem Sinne empfehle ich den totalen Wahlboykott. Macht euch nicht auch mitschuldig an den Menschenrechtsverletzungen in diesem Land :!:
    Und wenn sich einer fragt, ob ich wohl Hartz IVler bin: nein, ich bin es nicht.
    Ich bin nur nicht bereit, meine sozialen Ideale an diese braun, schwarz, grün, gelb, rote Suppe zu verkaufen, für zwei, kleine Kreuzchen alle paar Jahre als einzige übrig gebliebene demokratische Bürgerhandlung in dieser Dritten-Welt-Demokratie

    Das ist mit Abstand der größte scheiß, den ich hier in letzter Zeit gelesen hab. Peinlich, was erwachsene Leute so von sich geben.


  • Eine ungültige, abgegebene Stimme erhöht zumindest die demokratische Legitimation.

    Ich würde da eher das Gegenteil herausinterpretieren. Da diese ungültige Stimme ja nicht zur Wahlbeteiligung gezählt wird, hat sie in der direkten Aussage nicht mehr Gewicht, als die nicht abgegebene Stimme.
    Aus diesem Grund lassen sich diese Stimmen dann auf den ersten Blick einfach den "(verblödeten)Uninteressierten" zuordnen. Auf diese Weise wird jedenfalls einem möglichen Trend entgegengewirkt, ungültige Stimmen als überlegten Protest abzugeben, der zwar "idiotische Kleinparteien" möglichst unter 5 % hält, den etablierten "Volksparteien" aber klarmacht, dass einem das zur Wahl gestellte Angebot nicht ausreicht.


    "Demokratie" ist eben jeweils ein künstliches Konstrukt. Man könnte ja mal genauer analysieren, was Demokratie eigentlich bedeutet und wo sie wie umgesetzt wird.

  • Das sehe ich ähnlich wie NikoH und empfehle solchen Leuten gerne einmal den Aufenthalt in einem Land, das keine so freiheitliche Gesellschaft wie die unsrige hat und man beim Erscheinen von Kräften der Staatsmacht Angst um sein Leib und Leben bekommt.
    Wer einmal dieses den Hals zu schnürende Gefühl gehabt hat, wenn er so etwas in echt erlebt, der kommt zurück nach Deutschland und findet viele Dinge, die einen grundsätzlich ankotzen, plötzlich nicht mehr als so unerträglich.
    Ich will damit sagen, hier bei uns liegt zwar so einiges im argen und ich wünsche mir auch, das ich endlich auch mal wieder was in diesem Land bewegt, aber dieser Defätismus den du, Psycho, hier verbreitest, kann ich nicht im geringsten teilen.
    Und totale Verweigerung führt am Ende nur zu einem: zur Stärkung der extremen Ränder der Gesellschaft.
    Wenn alle in diesem Land so handeln würden, hätten wir wohl demnächst in allen Parlamenten die NPD mit 50% und mehr der Stimmen sitzen (diese Braune Suppe geht nämlich immer wählen) und dann wirklich gute Nacht, Deutschland.
    Abgesehen davon gibt es in Deutschland auch politische Parteien, die mehr direkte Demokratie und Einflussmöglichkeiten des Bürgers auf ihrer Agenda haben und zumindest auf kommunaler Ebene in den letztem 20 Jahren erste Elemente der grösseren Einflussnahme zwischen Wahlen Einzug gehalten haben.
    Wer will, das man mehr gestalten kann als nur alle 4 Jahren den Bundestag zu wählen, der sollte vielleicht mal darüber nachdenken, politische Gruppierungen zu unterstützen, die genau dies wollen.
    Mich erschreckt es immer wieder, wie fahrlässig und geringschätzend manche Menschen mit ihren demokratischen Grundrechten umgehen, für deren Erringung viele Menschen ihr Leben gelassen haben und sich viele Menschen in der Welt glücklich schätzen würden, wenn sie diese hätten, was gerade im Zusammenhang mit den Ostdeutschen Mitbürgern etwas ist, was mir nicht in die Birne geht, das man nach nur 20 Jahren komplett vergessen hat, das man dieses Recht mal nicht gehabt hat...


    Edit: und was dieses ungültig Wählen angeht: dies ist letztendlich keine politische Willensäusserung, die irgendeinen Effekt hätte und in meinen Augen genauso viel Wert wie nicht wählen.
    Viele Menschen begreifen vielleicht auch nicht, das es in einer Demokratie nie darum geht, das man alle seine Wünsche und Vorstellungen durchgesetzt bekommt bzw. es einen Interessenvertreter gibt, der genau das erfüllt, was ich persönlich denke und wünsche, sondern es geht um den AUSGLEICH von Interessen und das Eingehen von Kompromissen. Die können auch sehr schmerzhaft sein, aber dies führt wenigstens (in der Theorie) zu einem grösstmöglichen Ausgleich zwischen sehr gegensätzlichen Wünschen und Ansichten, die es in einer freien, pluralistischen Gesellschaft immer geben wird.
    Die Parteien sind ein Teil dieses grossen Interessenausgleiches und bilden (leider) auch immer nur bestimmte Interessengebiete ab und man muss sich einfach entscheiden, wo man noch unterm Strich am besten wegkommt (oder man muss selber eine gründen...)
    Die Partei, die ich wählen werde, hat einfach die grösste Schnittmenge zu meinen Vorstellungen, teilweise aber auch Ansichten, die mir fast schon körperlich weh tun. Trotzdem entscheide ich mich für diesen Verein, weil am Ende sowieso ein Interessenausgleich zwischen ALLEN Gruppierungen stattfinden muss, die sich im Rahmen dieser freien, pluralistischen Gesellschaft bewegen wollen.
    Das es zur Zeit verdammt schwer ist, bei den angebotenen Optionen zu wählen, sehe ich eigentlich genauso und stehe auch vor der ersten Wahl in meinem Leben, wo ich schon vorher weiß, das ich eigentlich über kein Ergebnis richtig glücklich sein werde. Aber sich dann einfach zu verweigern, bringt am Ende auch nichts und deshalb supporte ich einfach die Gruppierung, von der ich mir wenigstens noch irgendwie was erhoffe.
    Nicht wählen hilft letztendlich aber auch nur im "besten'" Fall dem Status Quo, also Merkel forever...
    Wer will das denn bitte...

    2 Mal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Ich sehe in ungültigen Stimmen durchaus eine erhöhte demokratische Legitimation: Es zeigt, dass diese Personen nicht uninteressiert oder zu faul sind, sondern sich nicht in dem Parteienspektrum wiederfinden. Schade natürlich, dass die Stimmen nicht in die Gesamtanzahl zählen, quasi als Enthaltung.


    Ich muss nochmal sagen, wie sehr mich Psychos Aussage wurmt: Genau solche verschwörungstheoretischen Konstrukte befördern doch die monierte Situation. Finde ich mehr als schizophren sich über eine Situation zu beschweren, zu der man selber beiträgt. Für mich führt (hat geführt) eine solche Einstellung direkt in die Diktatur.


    Können wir das Ding bitte zumachen? Ich finds echt unerträglich...


    Grüße, Philip

  • Sinngemäß nach Volker Pispers:


    "Wenn sie am Samstag Mittag in Köln über die Hohestraße, aufs Münch'ner Oktoberfest, oder in ein beliebiges anderes Stadtzentrum einer Großstadt gehen, und sich angucken was dort für Gestalten herumlaufen, können sie garnicht mehr für ein freies und gleiches Wahlrecht sein."


    Zu den Piraten:


    Wenn die sagen:


    Wir finden es unethisch mit kulturellen Gütern (-> geistigem Eigentum) Geld zu verdienen ist das wohl ihr gutes Recht.
    Oder steht irgendwo festgeschrieben, dass Musiker die Chance haben MÜSSEN Geld zu verdienen?


    Ob man das nun gut findet, oder nicht darf man ja dann bei der Wahl ausdrücken.


    Allerdings sehe ich das auch so, dass man wenig möglichkeiten hat, irgendwas zu ändern, weil die Parteien wenig Spielraum haben.
    Wählt man SPD oder GRÜNE, befördert man damit schlimmstenfalls die LINKE in die Regierung. Dass die nicht regierungsfähig sind, haben zum einen Lafontaine und Co gezeigt, und zum anderen die Genossinnen und Genossen, die durch die PDS aus der SED kommen....und dass die Sozialisten 20 Jahre nach Mauerfall schon wieder dran sein sollen..naja.
    Wählt man CDU gibts große Koalition, falls es mit der FDP nicht reicht....also tut sich wieder 4 Jahre garnicht.
    Wählt man FDP hat man am Ende Schwarz Gelb....angeblich die Mitte...


    Aber trotz allem ist nicht wählen gehen die schlechteste aller Entscheidungen. Und von daher finde ich den Wahlomat, der ein wenig Hilfe leistet, bei der findung der von drumdidi angesprochenen Schnittmenge garnicht so verkehrt.


    Was die große Zahl von eher bürgerlichen oder rechten Ergebnissen angeht.
    Die selber Feststellung haben wir in unserem Bekanntenkreis auch gemacht. Aber im Nachhinein hätte das niemanden überraschen dürfen, denn die essentiellen Problematiken, die ich persönlich sehe, werden weder von CDU noch von SPD behandelt. Meiner Meinung nach hat Deutschland ein ganz gewaltiges Problem mit verschiedenen Menschengruppen, die da wären: Nicht integrierte Ausländer, "Sozialschmarotzer", Linksextremisten, Rechtsextremisten. Außerdem bekennt sich keine Partei (außer vllt der FDP mit Einschränkungen) zur Bedingungslosen Förderung der Bildung in Deutschland. Und solange nur die am politischen Rand (egal ob links oder rechts) angeordneten Parteien sich mit diesen zentralen Thematiken beschäftigen (die alten Parteien können das nicht, weil die jeweils andere sofort mit dem Finger zeigen und "Nazi" bzw "Kommunist" brüllen würde) bekommen die eben mehr Stimmen.


    Bei uns in Leverkusen hat proNRW 4% Stimmen...und alles was sie an Wahlkampf gemacht haben war "Wenn wir was zu sagen haben können sich die Zigeuner nicht mehr alles leisten"...da sieht man was die Menschen bewegt.
    Und so läuft es bei den Piraten auch, wenn auch auf anderen Feldern.
    Wer will schon online durchsuchungen? Oder den gläsernen Patient? Und wenn die großen nunmal nicht ordentlich kommunizieren können um was es geht, werden die Interessensparteien gewählt.


    Traurig, traurig...


    Um mit Volker Pispers zu schließen:


    "Ich bin Faschist. Ja, sie denken Faschisten müssen hässliche Deutsche sein, die Juden vergasen. Für mich heißt Faschismus erstmal dass ich Antidemokrat bin. Glauben sie ich möchte mir von einem Ausländer hasser, oder von einem autonomen Steine schmeißer sagen lassen, was ich zu tun habe?"

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • h muss nochmal sagen, wie sehr mich Psychos Aussage wurmt: Genau solche verschwörungstheoretischen Konstrukte befördern doch die monierte Situation.


    was noch zu beweisen wäre, bisher ist das nur eine Vermutung, wenn nicht gar eine Verschwörungstheorie deinerseits. Bewiesen ist jedoch, dass wählen die monierte Situation erzeugt hat


    das Argument der Entrechtung und Verarmung von Millionen Deutschen wird gar nicht in Frage gestellt, stattdessen kommen als Gegenargumente plumpe persönliche Beleidigungen (gequirrlte Scheisse etc.), was irgendwie sehr zu meinem Statement mit dem Ballermannbewusstsein passt.

  • svään: Du hast aber schon verstanden, das Volker Pispers solche Aussagen nicht tätigt, weil er so denkt, sondern weil er durch Überhöhung auf Missstände aufmerksam machen will?
    Zum Thema Bildung kann ich deine Aussage zur FDP nicht nachvollziehen. Gerade die Überbetonung der Stärkung der freien (privaten) Schulen führt doch letztendlich noch mehr zur Zementierung des 2 Klassen Bildungsystems, in dem heute schon Eltern mit dem nötigen Kleingeld ihre Kinder auf teure Privatschulen schicken und dem letzten Trottel ein Abi verschaffen, während fianziell schlecht gestellte Eltern ihr Kind nur auf eine "normale" Schule vor Ort schicken können, wo alles landet, was keine Kohle für die schicke Privatschule hat.
    Zudem setzen sie nach wie vor auf dieses antiquierte 3 gliedrige Schulsystem mit Klassifizierung der Kinder nach dem 4. Schuljahr und sind auch nicht gerade Verfechter der Abkehr vom frontal- und reinen leistungsbezogenen Unterrichtskonzepten. Zudem sind sie auch für Studiengebühren (eine weitere Ausgrenzung der sozial schwächeren Bevölkerung) und halten dem die Idee eines Denkmantels der Stipendieatenförderung entgegen.
    Zum Thema Stipendien sag ich nur, das die heute schon grösstenteils auch nur an Leute aus besserem Hause gehen, weil sich da die Vergeber der Stipendien und die Eltern der betreffenden Kinder bereits kennen, weil sie aus dem gleichen sozialen Millieu kommen.
    Da werden keine Stipendien an junge Menschen aus dem sozial schwachen Millieu genauso vergeben werden wie an den Sohn/die Tocher des Rechtsanwaltes xyz, wenn sich derselbe überhaupt mal durch das derzeitige Bildungssystem bis zum Abi behauptet hat.
    Meist wird er ja schon nach der Grundschule auf die Hauptschule wegempfohlen, weil die Mutter allein erziehend ist odr die Eltern keine Kohle haben. Und das ist kein Schmu sondern das Ergebnis einer soziologischen Studie in Deutschland, in der auffällig wurde, das der soziale Status und die Frage, ob alleinerziehend oder nicht über die Empfehlung zum Gymnasium mitentscheidet...
    Schwarz/Gelb ist bildungspolitisch ne Katastrophe, wie man auch hier in NRW wieder mal gerade sehr gut beobachten kann...

  • Ich sehe in ungültigen Stimmen durchaus eine erhöhte demokratische Legitimation: Es zeigt, dass diese Personen nicht uninteressiert oder zu faul sind, sondern sich nicht in dem Parteienspektrum wiederfinden. Schade natürlich, dass die Stimmen nicht in die Gesamtanzahl zählen, quasi als Enthaltung.

    Wahrscheinlich verstehe ich nur nicht, was Du meinst. Wer oder was wird denn in Deienn Augen legitimiert? Die Parteien, die ja ausdrücklich keine Zustimmung erhalten...,die Demokratie als solche, die ja durch die Ablehnung der gegebenen Optionen quasi in Frage gestellt wird?


    Das System hinkt schon im ersten Ansatz. Der sogenannte "Wählerwillen" wird ja immer recht eigenartig interpretiert. Cdu und spd erhalten ja erfahrungsgemäß die meisten Stimmen, dann folgt eine kleine Partei, die einer der erstgenannten zu einer regierungsfähigen Mehrheit verhilft. Das bedeutet, dass die zweitgrößte Gruppe der Wähler immer "verloren" hat", während sich die drittgrößte Gruppe, die in Reinkultur nie wirklich regierungsfähig wäre, an die Macht gelangt...So richtig logisch ist das nicht.


    Man kann auch mal grundsätzlich die Frage stellen, welche Aufgaben die Politik hat. Sie ersetzte/ergänzte irgendwann mal Kaiser und Könige. Man kämpfte um Gerechtigkeit und Mitsprache. Wer und was hat sich im Laufe der Zeit etabliert? Wessen Interessen stehen im Vordergrund. Alles nicht so einfach.
    Das man "Die Linke" noch immer verteufelt ist wahrscheinlich vergleichbar mit den Verteufelungen, mit der auch CDU(ex-nazis), Spd(ex-kommunisten), Grüne(ex-strassenkämpfer) zu tun hatten. Die FDP wurde wahrscheinlich nie verteufelt - da is eigentlich eh alles klar :D

  • Man lehnt nicht die Demokratie, sondern nur die aktuellen Repräsentanten ab. Die Demokratie erfährt alleine durch das Ritual Legitimation.

    Naja, findet man sich dauerhaft nicht in den Repräsentanten wieder, verkommt diese "Demokratie" aber wohl eher zu einer Wunschvorstellung. In meinen Augen ist Legitimität etwas anderes, es bedarf Übereinstimmung in der Praxis.

  • Die Demokratie erfährt alleine durch das Ritual Legitimation.


    das klingt schon fast esoterisch.


    ihr wählt, also bin ich (die demokratie)...



    so isses nicht, und schon gar nicht in Deutschland. Demokratie ist eher ein Ideal, von dem wir uns seit Beginn der Kohl-Ära entfernen und ich wage zu behaupten, dass ehemalige Militärregime, die erst Anfang der 90er demokratisiert wurden (z.B. Brasilien), heute in vielen Dingen demokratischer sind, als die BRD nach 60 Jahren Praxis. macht den Laden einfach zu, geht nicht wählen, dann tut ihr wars für die Seele und für die Menschenrechte. Kann es was besseres geben als seinen Kindern später sagen zu können: ich hab nicht mitgemacht? :thumbup:

  • nicht wählen ist falsch. wer nicht wählt, tut nix für die menschenrechte, der tut einfach gar nichts. wenn dir die politischen verhältnisse hier so arg gegen den strich gehen: unternimm etwas. gründe eine partei, kandidiere per direktmandat für den bundestag. oder wander aus.

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