• Was sind eigentlich Gospel Chops?


    Wikipedia wußte nichts, guugel brachte nur Drummer die sowas wohl spielen - genauso wie youtube und die SuFu. :(


    Aber was genau Gospel Chops sind, habe ich nirgends gefunden.


    Was Gospels sind weiß ich und to chop hat etwas mit zerhacken zu tun.


    Bitte liebes allwissendes Forum, fülle meine Wissenslücke: :)


    Wie ist die Definition von Gospel Chops?
    Wer spielt sie wann und warum?
    Was wird wie zerhackt?


    Viele Grüße,
    BuddyRoach

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • Chops ist doch ein US Ausdruck für Fähigkeiten i.e.S.. Man könnte auch Skills sagen ...
    In diesem Fall (Drums) wohl vielleicht am ehesten die Fähigkeiten ggf. oder bestenfalls gute, bzw. in irrsinnige Gruppen (3er, 5er, 6er, etc) unterteilte Fills und Grooves zu spielen ... dabei den Puls "gefühlt" durchlaufen zu lassen und die Musik größtenteils platt zu trommeln ... :P


    Die "junge" Garde der US Gospel Schlachzeuger fahren (fast) alle mit dem gleichen Zug und das klingt dann wie auf Thank you Gospel Chops.


    Einfach mal bei Youtube die einschlägigen Verdächtigen checken:
    - Thomas Pridgen
    - Larone "Skeeter" McMillan
    - die Kirchen Jungs auf den Handy Videos von "Chospel Gops"
    - Bam (von 1500 or nothing) :thumbup: ... einfach mal hier gucken Show me what u got
    - Jerome Flood II
    - Eric Moore III
    - Nicky Gilespie
    - Tony (R)Oyster Jr. ;)
    - etc ...

  • Die "einschlägigen Verdächtigen" habe ich größtenteils schon gesehen - hat mich aber nicht viel weiter gebracht bei meiner Suche nach einer Definition.


    Zitat

    Chops ist doch ein US Ausdruck für Fähigkeiten i.e.S.. Man könnte auch Skills sagen ...
    In diesem Fall (Drums) wohl vielleicht am ehesten die Fähigkeiten ggf. oder bestenfalls gute, bzw. in irrsinnige Gruppen (3er, 5er, 6er, etc) unterteilte Fills und Grooves zu spielen ... dabei den Puls "gefühlt" durchlaufen zu lassen und die Musik größtenteils platt zu trommeln ... :P


    Das hilft mir schon ein bißchen weiter - Danke! - aber ganz zufrieden bin ich noch nicht. :S


    Was hat das Ganze mit Gospel zu tun? Haben die Jungs in der Kirche den Chor plattgetrommelt? ?(
    Vielleicht kann das jemand noch genauer definieren.


    Und noch eine Frage: Kennt jemand die "Shed Sessionz"-DVD?

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  • Vorsicht subjektiver Eindruck:


    Vieles was ich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren hörte waren techniklastige und/oder koordinativ hochanspruchsvolle!, Showmanship-lastige Breaks, die sich mitunter nicht so sehr um die Vibes, die Atmosphäre des Songs kümmern sondern wo der Drummer sich aus der letzten Reihe BLITZARTIG NACH VORNE SPIELT. In meinem Verständnis quasi TEUFLISCHE Breaks, die mitunter verflucht gut klingen, aber dessen offensiver "Schwefelgeruch" manche traditionellen/konservativen Keyboarder, Bassisten, Gitarristen und erst recht den "Chorleiter" zum Rosenkranz greifen läßt.


    Und jetzt ganz ohne Ironie: viele der unter diesem Begriff abgefeuerten furiosen Breaks, könnten genauso gut im Musikumfeld "Fusion, "Technical-Metal", "Progressiv-Metal" oder gar in Solo-Drumperformances dargeboten werden - denn gerade bei letzterem muß ja auch nicht zwangsläufig auf die Musik die "mitläuft" Rücksicht genommen werden muß.


    Toll ist an der Sache, dass dadurch endlich mal Schranken eingerissen werden. Der Drummer darf mal machen WAS IHM! gefällt. Wo kann man das sonst schon, als in der Kirche? Viele der Breaks sond faktisch atemberaubend und hoch eindrucksvoll!


    Mit viel Phantasie könnte man das "Worship-Konzept" bemühen. Der Drummer preist den Herrn oder wen auch immer durch sein tolles, furioses Spiel. Er unterhält (so oder so) die Gemeinde (und jene sich nach derartigen Breaks sicher auch über ihn). Auch so wird u.a. auch die Botschaft gestreut, dass manche Christen für Überraschungen gut sind und furiose bzw. tolle! Dinge zustandebringen können, wenn der Glaube stützt (und/oder genug geübt wurde am Set). Es hat somit in manchen Ländern/Gemeinden durchaus auch mit... hust... Werbung bzw. "überzeugendem" Charakter bzw. dem Überbringen einer Botschaft oder eben spätestens sekundär auch mit dem Heranführen/Festigen des Glaubens zu tun.


    Edits: zu schnell gehackt. Viele Schreibfehler da noch dazu die Tastatur KAPUTT ist... Mist!

  • Ich zitiere mal einen jungen Musiker, nachdem er ein ganz passables 16-tel Fill gespielt und damit die Umstehenden offensichtlich beeindruckt hatte: "It's only the lord makes me do that"


    ... alles klar?


    Werbung, pfft!

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    Sorry, could'n resist...
    Zum Thema ansich hab ich leider nix beizutragen....

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Vielen Dank, Gerald!


    Dein Beitrag hat mein bisheriges Wissen zu Thema - wildes, aber wohlklingendes Rumgetrommel starkpigmentierter Amerikaner ;) - deutlich erweitert.

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  • Sorry, could'n resist..


    Muahahah! Die denkt, sie wäre Aaron Spears!!


    In einem Kommentar zu dem Video schreibt übrigens jemand, sie wäre zu dünn für 'nen Gospel-Drummer. Aber ich glaub, der meint das nicht ernst ...


    Ich stelle fest, das Gospel-Drumming irgendwie funky, aber dennoch immer ein bißchen "gehetzt" klingt. Könn' die nich' grooven?


    Beste Grüße, S.

  • Die hat zu viel FETTARME Milch getrunken :rolleyes: Ziemlich überladenes Funk-Fusion-Gedengel, da werden die Leute in der Kirche hibbelig. Ich stelle mir gerade einen James-Brown-Verschnitt als Prediger vor, der zu dem Getrommel vor den Gläubigen rumzappelt und schreit "The Lord told me to tell you to give me aaaaaaalllllll your money!!!" :D

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • druffnix: ich denke mal, darauf läuft's raus. Wenn alle hampeln, hat keiner Zeit zum denken. Und es sieht aus, als wäre der HErr mächtig am Wirken ...


    reed: genau das hatte ich vor meinem geistigen Auge (geistig hab ich gesagt, nicht geistlich ...)


    S.

  • Bevor das - Dank Scarlets kurzweiligem Beitrag :wacko: - zu sehr ins OT abdriftet:


    Vielleicht könnten wir, nachdem der äußere Rahmen geklärt wurde, nun mehr auf den Inhalt schauen:
    Was wird da denn getrommelt?

    Zitat

    in irrsinnige Gruppen (3er, 5er, 6er, etc) unterteilte Fills


    Gibt es noch mehr Vorschläge?


    Nebenbei bemerkt: Ohne eine qulitativ sehr hochwertige Rhythmus-Gruppe, die den Groove hält, auch wenn der Schlagzeuger "ausbricht", scheinen mir diese Licks/Minisoli nicht vorstellbar.

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  • Zitat

    Nebenbei bemerkt: Ohne eine qulitativ sehr hochwertige Rhythmus-Gruppe, die den Groove hält, auch wenn der Schlagzeuger "ausbricht", scheinen mir diese Licks/Minisoli nicht vorstellbar.


    Pragmatischer und logisch-korrekter Hinweis.


    Es gibt beides, tolle Burschen in der Rhythm-Section die sich darauf einstellen bzw. das nötige überragende Time-Feel aufweisen, und solche die "hoffnungslos verloren gehen". Es gibt mitunter auch interstellar schnell und vertrackt spiele Chop-Drummer in der Szene die während ihrer Eskapaden fantastisch die Zeit halten... und einzelne andere die auch schnell und vertrackt spielen.... hust... den Begriff "Time" aber sehr eigenwillig auslegen. In letzterem Fall kann dann mitunter auch der musikalischste Bassist manchmal nicht mehr viel zum "Retten der Situation" beitragen.

  • die auch schnell und vertrackt spielen.... hust... den Begriff "Time" aber sehr eigenwillig auslegen.


    Ich denke, das ist ein generelles Problem, wenn Drummer solieren.
    Nein, ich erweitere: Nicht nur wenn Drummer solieren, auch bei anderen Instrumenten (oft aber weniger folgenreich) geht der Puls dabei gerne mal verloren.
    Wer kennt nicht den verzweifelten Blick zum Bassisten: "Spielt der Pianist/Saxophonist mit Absicht so geil gegen den Groove um Spannung aufzubauen oder sollten wir nicht lieber eine Viertelnote nachgeben?"

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  • Wie vielleicht einige Leute wissen , hat Religion in den USA eine starke Bedeutung. In vielen gerade schwarzen Gemeinden wird zum Gottesdienst nicht nur laut und fröhlich gesungen, sondern es gibt nicht selten sehr gute und technisch versierte bands, die ein fester Bestandteil der "Services" sind. Für viele (nicht nur) schwarze Kinder ist die frühzeitige aktive Teilnahme an diesen Gottesdiensten eine wichtige Freizeitbeschäftigung. Da ist die Musik durch die Kirche ein fester Bestandteil des Lebens und dementsprechend früh werden einige dort sehr gut und intensiv gefördert.


    Für einige dieser Kiddies bedeutet diese "Ausbildung" die Grundlage für eine große Musikerkarriere. Der Begriff "Gospel Chops" meint somit nichts anderes als die in den Gemeinden erworbenen Fähigkeiten am Instrument. Gospel ist die Kirchenmusik der schwarzen Amerikaner und bezieht sich in erster Linie auf das kirchliche Singen. Dazu kommt in den USA eben oft eine Band. "Gospel Chops" kennzeichnen weiterhin den sehr selbstbewussten und geschäftigen Stil dieser schwarzen Trommler.


    Bekanntester schwarzer Drummer mit diesem Gospelhintergrund ist momentan Aaron Spears. Hudson Music hat diese Sache jetzt entdeckt und nicht nur eine Modern Drummer DVD mit einigen Vertretern aufgenommen, sondern auch "Kick Snare Hat" produziert, wo insgesamt vier schwarze Supertrommler von ihrem Aufstieg aus der Kirch auf die großen Bühnen erklären. Weiterhin kommt demnächst die Aaron Spears DVD raus. Übrigens interviewt Jojo Mayer den da.


    http://www.youtube.com/watch?v=1sH9bTBxEjU



    lg
    max

  • Herzlichen Dank, Max!


    Jetzt ist der Begriff für mich noch etwas klarer geworden.


    Auf diesen Begriff aufmerksam geworden, bin ich übrigens durch die von dir erwähnte Modern Drummer DVD.
    Danach habe ich ihn immer öfter gehört und möchte nun eben wissen, was genau mit "Gospel Chops" gemeint ist.

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  • Zitat

    "Gospel Chops" kennzeichnen weiterhin den sehr selbstbewussten und geschäftigen Stil dieser schwarzen Trommler


    Yes. Selbstbewußt und geschäftig trifft es sehr gut.


    Viele Edits... um es in wenigen Worten zu formulieren:
    Vielleicht kann man auch noch festhalten, dass es durchaus mit sozialem Engagement zu tun hat bzw. haben kann. Nicht nur in den USA auch in diversen anderen Ländern (auch bei uns auf dem Vormarsch) versuchen diverse "Gemeinden" (hier im religiösen Sinne) Jugendlichen Perspektive(n) abseits der Straße zu bieten bzw. dort wo staatliche oder regionale Angebote aus politischen bzw. kommunalen Geldnöten auf dem Rückzug sind, etwas zur Entwicklung/Förderung der Persönlichkeit bzw. der Entfaltung der Jugendlichen zu tun. Oder simpler formuliert : konstruktivere Freizeitangebote als "die Straße" anzubieten. Was läge da näher als die Musik? Die daraus entstandenen musikalischen Persönlichkeiten gelten dann oftmals als Leitbilder/Vorbilder für andere. Es ist somit historisch eindeutig den USA zuzuordnen. Aber die Ausläufer haben seit einigen Jahren! durch diverse Freikirchen und/oder "Schwestergemeinden" längst auch unsere und andere Breitengrade erreicht. Gospel-Chops sind sowohl in den USA als auch hier und woanders nicht (mehr) an eine Hautfarbe gebunden.

  • Gospel-Chops sind sowohl in den USA als auch hier und woanders nicht (mehr) an eine Hautfarbe gebunden


    Ich zitier hier mal Herrn Cress aus den 80-ern: "Die Schwarzen können Schlagzeug spielen, da kommen wir mit unseren knochigen Fingern nicht ran"


    Feeling und Rhythmus, wie er in der Gospelmusik hier gezeigt wird, ist sehr wohl eine 'schwarze' Sache. Das kombiniert mit sauberer Technik, bedingt durch die korrekt genannte musikalische Förderung, führt wohl zu den "gospel chops". Hört euch doch nur mal das Microtiming an! Da können (und wollen?) die meisten Kalksäcke nicht mithalten, oder?


    S.

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