Freud und Leid mit den Kollegen - Umgang mit Bandkonflikten

  • Man darf bei der ganzen Bandleader Geschichte ja nicht vergessen, dass der Bandleader nicht von vornherein bestimmt ist. Ein Bandleader kristallisiert sich ja mit der Zeit von ganz alleine raus, weil es immer ein oder mit viel Glück, zwei Leute gibt, die weit mehr machen als der "ranzige Rest", der zwar pünkltich zu Proben erscheint, seinen Mist lernt, aber darüberhinaus keinen Finger krumm macht. Spätestens wenn es dann aber ums Kuchen verteilen geht sieht man die, die man sonst noch nie oder nur ganz selten an gesonderten Terminen gesehen hat, ganz sicher in der ersten Reihe. Das Phänomen tritt aber in sehr sehr vielen Bereichen des alltäglichen Lebens auf und ist ferner bekannt unter der vortrefflich formulierter Metahper, der "Furunkel am Arsch unserer Gesellschaft".


    Zum Glück! und das meine ich völlig ironielos, läuft es bei mir bei weitem nicht so schlimm, wie es bei einigen hier der Fall ist.
    Wir haben sämtliche Aufgabenbereiche gesammelt, diese untereinander aufgeteilt und alles in einem Vertrag festgeschrieben. Dort sind dann auch etwaige Vertragsstrafen geregelt.
    Das soll jetzt nicht bedeuten, dass jeder unter Druck gesetzt wird, weil er sonst Arm wäre! So ein Vertrag ist in der Hinsicht super, weil jeder ganz genau weiß, wodrum er sich zu kümmern hat. Es könnte nie einer kommen und die Schuld versuchen auf jmd anderes abzuwälzen, getreu dem Motto "ach scheiße, ich dachte xy wollte sich drum kümmern"
    Sowas gibt es dann schlicht und einfach nicht. weitreichende Entscheidungen, die die gesamt Band betreffen müssen je nach Sachlage mit einfacher Stimmenmehrheit abgesegnet werden, oder bei speziellen Entscheidungen bedarf es sogar des Gesamtkonsenses. Das sorgt dann dafür, dass keiner sein Amt missbrauchen kann. Speziell interessant bei unserem Schatzmeister, weil der ja (rein theorethisch) auf die Idee kommen könnte das Gesellschaftskonto leer zu räumen..


    Wie gesagt ich kann es nur jedem raten seine Situation vertraglich festzuhalten. Das erspart im schlimmsten Falle eine ganze Menge Stress. Denkt nur mal dran, was passiert wenn man im Streit auseinander geht. Was ist mit der gemeinsam bezahlten PA? Was ist mit der Vertragsstrafe für den bereits feststehenden Gig, den man absagen muss, weil der bereits in 5 Tagen ist? Was ist, wenn einer Privatinsolvenz angemeldet hat, oder genrell der Gerichtsvollzieher vor der Türe steht? Hab ich die Pa über meinen Namen bestellt, obwohl sie aus der Bandkasse bezahlt wurde, ist diese Pfändbar!
    So geht das ganze Spiel weiter... Das sind Sachen, die man schon regeln muss, wenn man mit seinen Bandkollegen befreundet ist und diesen auch blind vertraut. Kann man sich eigentlich gar nicht ab und ist nur aus musikalischen Gründen zusammen, ist die Notwendigeit schon dreimal gegeben.


    Gruß Klipp

  • Und dann kauft der Bandleader am Ende noch eine CD mit geklauten Noten von anderen Bands? Nein, danke.

    ?( ?( ?(


    100% Basisdemokratische Entscheidungen sind eine schöne Sache, toll
    wenns klappt. Meistens ist das aber eine Effizienzfrage - will man Musik
    machen oder labern. Es kann alles funktionieren, muss aber nicht. Meistens wird eine Zwischenform von Diktatur und Demokratie sein :) .


    Grüße, Philip

  • Es gab ja schon ähnliche Threads, die zwar einen anderen Ursprung, aber später den gleichen Inhalt hatten. Ich glaube, auch damals schrieb ich, dass "11 Freunde sollt Ihr sein" auch beim Fussball schon lange nicht mehr gilt.


    Wir wissen aber, auch vom Fussball, dass dauerhafte Superleistungen nur zu schaffen sind, wenn entweder richtige Kohle lockt oder man eben so etwas ähnliches wie Freundschaft oder bitte wenigstens Respekt und Sympathie untereinander empfindet.


    Ein Bandleader hat entweder die Band formiert oder sich im Laufe der Zeit dazu gemacht (manchmal ohne dass es auffällt). Er kann dann schon etwas lenkend und mal ein Machtwort sprechend wirken.


    Leider gehören Sänger(innen) und Keyboarder häufig zur etwas spezielleren Spezies, die sich (wenn sie gut sind) auch ihrer Wichtigkeit bewusst sind. Kommen dann bei Gegenwind "schrödersche Rücktritts-Drohungen" muss man genau abwägen, wie wichtig diese Person wirklich ist und ob es nur die gelegentlichen Zeit-Versäumnisse sind oder diese Person u.U. die gesamte Bandentwicklung nachhaltig torpediert.
    In letztem Fall würde ich dessen Krimskrams vor die Tür stellen.



    Ist derjenige es aber "wert" dann muss man mit ihm "reden" und am besten nicht gerade dann, wenn das Problem auftritt, sondern wenn gerade alles bestens ist - also z.B. beim gemütlichen Bier. Hier sollte dann aber nicht nur der Bandleader motzen, sondern auch die anderen klar machen, dass sie es ähnlich sehen. Dann ist die Chance auf Einsicht vielleicht am größten.
    Dass sich etwas danach ändert oder eine Verbesserung länger anhält, kann niemand garantieren.


    Wer ein Arsch ist, bleibt ein Arsch!

  • Ein Bandleader kristallisiert sich ja mit der Zeit von ganz alleine raus,


    Ein Bandleader hat entweder die Band formiert oder sich im Laufe der Zeit dazu gemacht


    Richtig, entweder steht der Bandleader von vornherein (aus welchen Gründen auch immer) fest, oder es wird einer der Bandleader (aus welchen Gründen auch immer). Die Position des Bandleaders kann durchaus wechseln, im Proberaum ist eher der Keyboarder der "Chef", auf der Bühne der "Drummer" (meist aber der Sänger), bei Verhandlungen wiederum der Bassist. Es gibt keine Gruppe (egal ob in der Arbeit, in der Musik, Sport, oder Punks, Anarchisten,...) ohne Leader. Manchmal fällt er halt mehr auf, manchmal weniger, manchmal wechselt er auch. Das ist so.


    Das hat halt den Vorteil, das einer die "Gesamtverantwortung" übernimmt - und die Anderen können sagen: "Du bist schuld". :P


    stiegl

    Denk mal nach!


    Und, heute schon geübt? =)





    Meins

  • Ein Bandleader kristallisiert sich ja mit der Zeit von ganz alleine raus,

    Manchmal geht's schief, wenn es Zwei in der Gruppe gibt, die Führungspersönlichkeiten sind (sowas ist man, oder ist man nicht und das muss auch nicht positiv bestzt sein). Jedenfalls haben die daraus enstandenen Spannungen und eine grundsätzliche Meinungsverschiedenheit in allen (!) Themen dazu geführt, dass ich aus einer Band ausgestiegen bin. Sowas ist aber oft auch sehr schade, weil man halt auch immer Musiker und nicht "nur" Menschen verliert.
    Ich war auch schon bei solchen Demokraten, die sich bei der ersten Probe erstmal eine Dreiviertelstunde in einen Stuhlkreis gesetzt haben und über den Bandnamen diskutiert haben...

  • als unser Basser während einer Probe mal allen mitteilte, dass ich der Bandleader bin, habe ich abends erst mal geggoogelt, weil ich nicht wußte, was ein Bandleader ist. ich dachte zuerst, das wär ne süddeutsche Erfindung, weil es bei meinen früheren Bandprojekten im Norden nie explizit einen Bandleader gab.


    ich bins wohl, weil ich das Projekt gestartet habe, die Leute zsuammengebracht, das Konzept entwickelt und immer sofort rummecker, wenn das Niveau beim spielen mal sinkt. An sich kann man alles auch demokratisch ausdiskutieren, aber beí zu viel Quasselstrippen in der Band mit zu unterschiedlchen Zielen ist es wohl doch vorteilhaft, wenn einer mal ab und zu die Linie vorgibt.


    Ob man einen braucht, ist halt sehr verschieden und hängt sehr stark von der Natur der Leute ab

  • ...und immer sofort rummecker, wenn das Niveau beim spielen mal sinkt...


    Ein ganz wichtiger Aspekt, dass da mal einer drauf hinweist!


    Dazu fällt mir eine schöne Story ein, die ich mal mit meiner früheren Band erlebt habe:
    Wir waren relativ 8) beliebt in ganz Norddeutschland (zw. Flensburg und Kassel) und schon etliche Jahre (insgesamt waren es 15) gut eingespielt.
    Eines Tages stand ein Gig an als Vorgruppe für "Shakatak" in der Bremer Stadthalle und unser Bassist konnte den Termin nicht wahrnehmen, also musste Ersatz her.
    Als der mit uns die erste Probe machte, waren wir zutiefst beschämt darüber, wie sehr wir im Laufe der Zeit doch geschlampt hatten. Das war sogar mit gutem Willen nicht mehr mit "Interpretation" oder "eigene Note" zu verkaufen....


    Zum Glück hatten wir noch ca. 4 Wochen zum Gig und haben dann natürlich Shakatak an die Wand gespielt :whistling: (ja nee, schon klar).


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • als unser Basser während einer Probe mal allen mitteilte, dass ich der Bandleader bin, habe ich abends erst mal geggoogelt, weil ich nicht wußte, was ein Bandleader ist. ich dachte zuerst, das wär ne süddeutsche Erfindung, weil es bei meinen früheren Bandprojekten im Norden nie explizit einen Bandleader gab.


    ich bins wohl, weil ich das Projekt gestartet habe, die Leute zsuammengebracht, das Konzept entwickelt und immer sofort rummecker, wenn das Niveau beim spielen mal sinkt. An sich kann man alles auch demokratisch ausdiskutieren, aber beí zu viel Quasselstrippen in der Band mit zu unterschiedlchen Zielen ist es wohl doch vorteilhaft, wenn einer mal ab und zu die Linie vorgibt.


    Ob man einen braucht, ist halt sehr verschieden und hängt sehr stark von der Natur der Leute ab


    Ganz einfach:


    Der Bandleader ist derjenige, welcher die Hausaufgaben vergibt. ;)

  • der führer scheiss geht los, sobald nur ein kreativer kopf in der band ist und der rest aus nüssen besteht.
    gibst drei kreative inklusive organisationstalent, gibst keinen führer.


    nimmt man ne damals junge band wie the police, die aus drei kreativen bestand, gabs anfangs warscheinlich keinen führer.
    dann hat sich herausgestellt, das sting die geilen songs alle schreibt.


    wie das mit trio kapellen so ist, muss andauernde wiederholung ausgeschlossen werden, und das bedeutet irgendwann split, weils nicht mehr vorangeht.


    sting macht dann solo, copeland auch und summers.
    sting geht kommerziell richtig ab, klaut miles davis die halbe band, weil er besser bezahlt, und ist somit nun wirklich chef und führer, der von seiner geilen band profitiert. copeland hat gut zu tun mit filmusik und summers hat sich ein stimmgerät besorgt, macht merkwürdige platten, die keiner kauft.


    alle drei sind führer, aber völlig unterschiedlich in herangehensweise und erfolg.


    es gibt menschen, die was tun müssen!


    als junger musiker einen musikalischen führer zu haben ist wie eine ausbildung, wenn die gründe des führers nachvollziehbar sind und der junge musiker die hintergründe begreift, weshalb die musik des führers funktioniert.


    und da sind wir bei den alten helden, die die wirklichen führer sind. darauf baut sich das getrommel von heute auf.
    alles geklaut von ein paar typen, die führer waren, die die kids aber nicht kennen, weil der lang technisch deutlich spektakulärer als tony williams ist, aber, mit verlaub, dagegen musikalisch ein furzkissen ohne bedeutung ist und bleiben wird.


    meine deutschlehrerin hätte nach lesens dieses beitrages geschrieben: thema verfehlt.
    war mir damals aber schon scheiss egal.


    meinetwegen verschiebts nach : kotzt euch aus.


    danke. das tat gut.
    ich habe erstmal fertig.

    Satellite of Love

  • das war ein stilmittel und gibt gute punkte! :)
    dieses denglisch geht mir auf den sack und die doppeldeutigkeit durch den bezug auf adolf hitler, in kombination mit der häufigkeit, ist eigentlich der gelungenere teil des beitrages.

    Satellite of Love

  • viel fehlt nicht mir, und dann schlägst du Arbeitslager für missliebige Mitmusiker vor. ich hätte dir fürs deusch ne 5 gegeben, aber für deine Gechichtskenntnisse ne 6-. Soll das den Mist von damals verharmlosen oder haben Hitler und Bandleader für dich tatsächlcih tatsächlich die selbe charakterilche Natur? sorry, ich schätze dich ja sehr, aber solche Posts solltest du dir sparen :thumbdown:

  • wir haben bei uns z. B. keinen Bandleader, wir sind 5 Leute und jeder hat so seinen Job neben der Musik in der Band, d. h. der eine kümmert sich um Gigs, ich regel z. B. den Kram mit dem Tonstudio, unser Bassist kümmert sich um die Homepage usw., von daher haben wir den Bandleader-Kram beiseite gelassen, ich habe ein wenig mehr Mitspracherecht, da ich die Band mit unserem Gitarristen zusammen gegründet hab, ansonsten quatschen wir alles Gemeinsam durch.
    Wobei das auch nicht immer einfach ist, Ende 2009 haben wir das Angebot bekommen als Support von Ektomorf zu spielen, da aber der Sänger nichts mit der Mucke anfangen konnte wollte er auch nicht zum anderen muss man dazu erwähnen das es uns in der jetzigen Konstellation erst seit Sept. 2009 gibt und wir nicht wirklich bereit waren so einen Auftritt hinzulegen (meiner Meinung nach nicht, aber ich wurde überstimmt), das gab ein riesen Tamtam und Ärger innerhalb der Band. Wie gesagt es gibt immer Ärger, es gibt gute Tage wo alles geil ist und alles klappt, genauso wie es total blöde Tage, man sich permanent streitet und nichts auf die Reihe kriegt ........... tja Musiker halt, alle ein wenig schwierig!


    Gruß


    vol

  • viel fehlt nicht mir, und dann schlägst du Arbeitslager für missliebige Mitmusiker vor. ich hätte dir fürs deusch ne 5 gegeben, aber für deine Gechichtskenntnisse ne 6-. Soll das den Mist von damals verharmlosen oder haben Hitler und Bandleader für dich tatsächlcih tatsächlich die selbe charakterilche Natur? sorry, ich schätze dich ja sehr, aber solche Posts solltest du dir sparen :thumbdown:


    Englisch: Leader = Deutsch: Führer


    Darf man und auch Seppel jetzt noch nicht mal mehr die deutsche Sprache verwenden? Wo ist das Problem? Man kann das mit dem Nazi-Scheiß auch übertreiben uns muss nicht bei jemandem, der ausnahmsweise mal Sätze ohne englische Wörter schreibt, das gleich als politische Einstellung interpretieren.

  • Naja, mangelnde Geschichtskenntnisse muss man da nicht vermuten. Manche Bandleader können schon leicht mal zum Diktatoren mutieren. Aber das Schöne an Tyrannen ist ja, das sie alle früher oder später gestürzt werden ;)

  • Mann mann mann (Zitat Peter Zwegat) ;(


    Einer, der was führt ist halt ein Führer. Irgendeiner springt auch immer drauf an. Wenn der Bandleader dem meisten creative input bringt, leadet er halt die other members und wenn die nur bullshit outputten, dann splittet sich die Band halt oder sie followen dem leader. Oder alle sind equal, dann brauchts keinen leader, dann sind alle co-leader.


    Ich habe heute morgen auch den Zug-Leader verflucht wegen der Verspätung. Na ja, bin ich halt aufem Highway (Autobahn ist ja schlecht) an die Arbeit gefahren, aber vorher habe ich noch meinen Hund ausgeleadet.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!


  • Englisch: Leader = Deutsch: Führer
    Darf man und auch Seppel jetzt noch nicht mal mehr die deutsche Sprache verwenden? Wo ist das Problem? Man kann das mit dem Nazi-Scheiß auch übertreiben uns muss nicht bei jemandem, der ausnahmsweise mal Sätze ohne englische Wörter schreibt, das gleich als politische Einstellung interpretieren.



    Hi Guido,


    du fragst:


    "Darf man und auch Seppel jetzt noch nicht mal mehr die deutsche Sprache verwenden? Wo ist das Problem?"


    hier ist das Problem:
    "und die doppeldeutigkeit durch den bezug auf adolf hitler, in kombination mit der häufigkeit, ist eigentlich der gelungenere teil des beitrages."


    Sorry, aber das geht deutlich über ein reines verwenden der deutschen Sprache hinaus.


    "Man kann das mit dem Nazi-Scheiß auch übertreiben uns muss nicht bei jemandem, der ausnahmsweise mal Sätze ohne englische Wörter schreibt, das gleich als politische Einstellung interpretieren."


    seh ich genauso, ist hier aber nicht der Fall, leider

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