Mikrofonierung für "Clubgigs"

  • Folgendes Problemchen:


    Da wir meißt in kleinen Kneipen oder Clubs spielen gibt es jedesmal erneute Diskussionen mit dem Techniker über Sinn und Unsinn der Drummikrofonierung. Nach viel Gestöber in diversen Büchern, Zeitschriften und Web hab ich mich für eine Minimalmikrofonierung mit 3 Mikros entschieden. (Bass, Snare, Overhead).


    Soweit so gut - Die Bassdrum ist kein Problem, die Snare wird auch ein wenig reingemischt, die Becken hört man sowieso. Die Hit-Hat kommt mit über´s Snaremikro.


    Nun sollten die Toms eigentlich übers Overhead kommen und genau hier gibts jedesmal "Hickhack".


    Positioniere ich das Overhead nach "Schulbuch" hab ich die halbe Band mit drauf, Rückkopplung etc... . Positioniere ich es näher kann ich nicht alle Toms drauf bekommen oder das Mikro steht im Weg. Verzichte ich ganz drauf leidet bei gefülltem Raum der Klang.


    Frage: Weglassen? Mehr Mikros? Tipps und Tricks? :D Wer weiß was?

  • Also bei Clubgigs( Kneipen usw. ) spiele ich nie mit Overhead! Die Becken und die HiHat Scheppern schon ohne mic wie Sau!


    Lediglich die Bassdrum, snare und die toms werden mit mic bestückt und dann minimal über die PA gefahren. Man muß die Leute ja nicht direkt aus dem Raum blasen! :D

  • Also i.d.R. nehme ich sogar nur die BD ab, sonst nix. Meine Snare ist eh laut genug. Im Freien ist das was anderes, klar.
    Toms sind auch manchmal etwas leise, aber das geht schon. Da wäre mir der Aufwand zu groß, Soundcheck etc. machen zu müssen und am Ende auch nicht zu wissen, ob der Sound unten im Raum gut ist. Schließlich muss man sich da auf den mann am Mischpult verlassen - nicht immer ohne Risiko!
    Davon abgesehen denke ich auch, dass es insgesamt eh nicht soo laut sein sollte und da kommt ein normales Set doch laut genug rüber, außer der BD eben.
    kommt aber auch auf die Musik an. Wenn du recht leise spielst und Becken der dünnen kleinen Sorte, könnte es etwas leise werden, es sei denn, es passt zur Musik. Beim lauten Rock spielt man eh größere lautere Cymbals und die sind eh laut genug.
    Ich kann mich kaum an Clubgigs erinnern, bei denen ein Drum mangels Mikrofonierung zu leise gewesen sei (außer der BD vielleicht oder der Snare bei zu sensiblen Drummern).

    BORIS.

  • Bei ganz kleinen Gigs nur BD, das reicht.
    Wenn es ein wenig mehr sein muss, dann verwende ich zusätzlich
    nur zwei Overheads. Diese werden etwas niedriger und weiter
    hinten positioniert, dafür schräger nach vorne.
    So, dass sie eben 'an den Becken vorbei' aufs Set strahlen, inkl. Ride.
    Das macht natürlich nur Sinn bei Kondensatoren mit etwas engerer Richtkarakteristik
    und wenn statt Floormonitore (welche die Overheads dann anstrahlen könnten)
    Sidefills eingesetzt werden. Gesang verwendet bei uns eh In Earing.

  • Hallo zusammen,


    ich verfolge gerade die Diskussion. Welche Micros benutzt Ihr denn?
    Ich möchte mir demnächst auch welche zulegen und wollte wie schon beschrieben Bass, Snare/Hihat und zwei Overheads benutzten und hatte die Perfomance Gear von Shure im Auge, wegen des günstigen Preises. Bin nämlich nur Hobbydrummer und erst recht nicht Krösus ;)


    Gruß, André

  • was die mikrofonierung angeht, kann ich meinen vorrednern nur zustimmen... im club, so wenig wie möglich bzw nötig...


    Als Micros hab ich die Opus 87 von beyerdynamic für die toms... die teile sind absolut empfehlenswert und drücken wie sau... sie haben einen sehr schönen weichen sound und sind im studio wie im live einsatz optimal...


    Allgemein sind die mikros von beyerdynamic echt zu empfehlen... super verarbeitung und die Jungs wissen wo es drauf ankommt...


    Als Overheads benütz ich grad auch beyerdynamic (glaub Opus 65)


    Bass kann ich das AKG D 112 empfehlen... das hat mich noch nie entäuscht...


    für snare und hats hab ich jeweils ein alt bewertes shure beta 57


    so weit so gut...


    viel spaß beim rumprobiern...


    MfG drummer

    ständiges versagen ist auch eine art der zuverlässigkeit


    --SUCHE--



    DRINGEND
    Zildjian A-Custom
    ALLES ANBIETEN

  • [quote]Original von ElEhnez
    Da wäre mir der Aufwand zu groß, Soundcheck etc. machen zu müssen und am Ende auch nicht zu wissen, ob der Sound unten im Raum gut ist. Schließlich muss man sich da auf den mann am Mischpult verlassen - nicht immer ohne Risiko!
    [quote]


    Also wir haben immer unseren eigenen Soundschlampe mit! Kennt unseren sound....

  • Also Mikros gibt's mittlerweile echt gute Kopien von den großen Versandhäusern, die sind einen Check wert!
    Ich selbst hab auch das E602 in der BD und an der Snare das SM 57 oder auch das E855.
    Overhead ist ein CS1000 AKG - nichts besonderes, aber gut.

    BORIS.

  • Zitat

    Original von rockabilly1
    wies´s aussieht beim Overhead vergriffen.




    Probiers mal für die hats... da kommt das Teil ziemlich geil!

    ständiges versagen ist auch eine art der zuverlässigkeit


    --SUCHE--



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  • Leisteste Stufe: Nichts abnehmen


    Zweitleiseste Stufe: Nur die BD abnehmen


    Drittleiseste Stufe: BD, SD und TT abnehmen


    Vierte Stufe: Alles abnehmen


    Es ist meines Erachtens absoluter Kappes SD und BD abzunehmen und Toms nicht. Die Snare ist klar lauter als Toms, wenn ich also die Snare abnehme, dann sollte ich auch Toms abnehmen, sonst klingt das Set nicht ausgewogen.


    Becken brauchen in der Regel bei kleineren Gigs nicht abgenommen zu werden. Es gibt da natürlich Ausnahmen: bei Jazzgigs wo die Becken sehr wichtig sind und auch eher leise gespielt werden oder wenn einer auf den Sound von kleinen Crashes und Splashes steht und denen etwas mehr Präsenz verleihen will. In diesen Fällen hat man aber auch keine Probleme mit den Proportionen von Toms und Becken.


    Andere Ausnahme: Open Air, weil dort die Becken keine Reflektionsfläche haben und daher schnell Verstärkung brauchen.


    Man sollte immer dann, wenn man ein ganzes Set oder wesentliche Teile davon über Overhead abnehmen will wissen, dass man das Set dann auch sehr ausgewogen spielen muss. Wer natürlich die Crashes durchzieht und dazu ein pappiges Tom mit Pinstripe und Taschentuch spielt, welches er zudem noch mit wenig Amplitude und schnellen Läufen anspielt, der soll sich nicht wundern, dass das so nie was wird.


    Also, für heftigere Sachen immer alle Trommeln abnehmen und lieber die Overheads weglassen. Ich würde sagen, dass ich mit meinen Becken Locations bis 300-500 Leuten locker ohne Overhead beschallen kann. Die Overheads sind da mehr sicherheitshalber da und werden dann oft sowieso runtergefahren oder sind nur nen Tick drin, aus Soundgründen. Hihat abnehmen ist auch erst bei großen Gigs oder Open Air notwendig, die kommen eigentlich immer gut durch.

  • Eigentlich ist dem, was DF ausgeführt hat nix mehr zuzufügen.
    Man sollte halt auch immer soviel abnehmen, wie technisch und personell möglich ist.
    wenn ich keinen eigenen mann am pult habe und von der bühne einen 24 kanal mix fahren muss, brauch ich schon viel Erfahrung und disziplinierte Musiker.
    Ansonsten alles abnehmen, wenn es möglich ist und beim Check bzw im Laufe des Gigs entscheiden, was auf die PA geht.
    Snare knallt eh meist genug. Bassdrum sollte eigentlich immer drauf sein, ich nehme in kleinen Clubs öfter nur Bassdrum und Toms auf die PA.
    Gut in der Bassdrum sind auch Grenzflächen Shure Beta 91 zb. D112 geht immer ist aber nicht sooo doll. Beta 52 ist besser und auch das E 602.
    An Toms und Snare kann man eigentlich das Sm 57 immer verwenden. Kostet nicht viel und ist eben multifunktionell. Die Opus Teile sind sehr geil, und das beste ist immer noch ein MD 421 an den Toms, aber leider auch riesengroß...

  • Hi rockabilly 1,
    jeder Affenarsch kann ein abgenommenes Set laut machen. was Du brauchst ist headroom. Das heißt , für fast alle im Club das Set über die Boxen zu schicken. Also der Klang und nicht die Lautstärke ist entscheidend.
    Den besten Sound vom Set hatte ich mit einer Genzfläche für die Basstrommel und zwei excellenten Overheads. Die kosten zusammen soviel wie ein gutes Drum-Set. Die AKG C1000 (oder so ähnlich) sind sehr gute Overheads. Damit bekommst Du Snare, Becken und Toms sehr differenziert rüber. Wie gesagt es geht nicht um die Lautstärke, sondern um den gesamten Sound vom Set.
    Wenn es vom Preis ein Problem gibt, dann ein zweites Overheadund ein Gate drauflegen. Okay ein gutes Gate kost' auch was.


    Grus
    Knautschke
    http://www.ramblinbluesband.de
    nicht laut aber schön
    http://www.rockcyclus.de
    nicht schön aber schön laut

  • [quote]Original von DF


    Drittleiseste Stufe: BD, SD und TT abnehmen


    Es ist meines Erachtens absoluter Kappes SD und BD abzunehmen und Toms nicht. Die Snare ist klar lauter als Toms, wenn ich also die Snare abnehme, dann sollte ich auch Toms abnehmen, sonst klingt das Set nicht ausgewogen.



    :D Genau das isses - Ich sag dem Techniker immer: Stell dir vor du würdest an der Gitarre nur zwei Saiten abnehmen und die restlichen nicht. Würde das Klingen? Das gleiche gilt fürs Schlagzeug. Das Instrument soll durch die Abnahme nicht viel Lauter werden - es geht nur darum das es mit über die Boxen läuft um die naturbedingten Lautstärkeunterschiede zwischen Snare, BD, Becken... ausgleichen zu können. Und es ergibt sich damit insgesamt ein runderes Klangbild im Zusammenspiel mit der Band.


    Jetzt müßte ich das nur noch tontechnisch umsetzen können ;(

  • ehh... wie gross is`n die "halle". von welcher groessenordnung sprecht ihr?


    also bei kleinen gigs wuerd ich nur die BD abnehmen, wenn ueberhaupt!


    wie hoert sich denn sowas an wenn man nur BD, toms und snare abnimmt! und die cymbals nicht!?
    ihhhh....!
    wie is`n die Ortung!?
    also wird echt zeit das ich mal Live mische und nicht immer nur im studio! :D


    Mics:


    BD: AKG D112, (Beyerdynamic M88)
    tom/snare: beyerdynamic OPUS66 ... , electro voice ND reihe! Sennheiser e604, MD421, Shure beta56 oder beta58, SM57
    Overheads: kondenser mics von neumann oder schoeps


    audio technika mal probieren... gibt einige mics die ganz gut klingen und zu dem preis bestimmt nicht falsch sind!

    Biete


    2 Fach Multiklammer (Stagg) + L-Percussionhalter dings (Gibraltar) :D Bilder per Email
    Modern Drumming Bd.1 mit CD (auf ebay)

    3 Mal editiert, zuletzt von Rege ()

  • Tim:


    Wenn man ausgewogen spielt und dann zwei von vielen Klangkörpern abnimmt, klingt das Set nicht mehr ausgewogen! Darum würde ich ja sagen:


    Ganz leicht BD zu mixen mag in Ornung sein für ganz kleine Gigs.


    Nur Trommeln abnehmen und dann bewußt Becken laut spielen funktioniert bei mittelgroßen Aktionen auch, ganz einfach weil Becken (zumindest wenn es keine Kinderteile sind) noch einiges an Lautstärkepotenzial haben. Wenn ich ein ein 19er Crash auf der Kante als Crash Ride durchziehen, dann ist das so laut, dass das akustisch locker mit ner 2 KW PA und darüber abgenommen Trommeln mitkommt. Umgekehrt geht es nicht. Ich kann nicht die Toms so laut spielen, dass sie zu durchgemörten Becken passen, weil die das einfach nicht her geben. Dageben gibt selbst ein normales 20er Medium Ride eine Höllenlautstärke her, mit der man im Notfall oder auch so ganz bewußt arbeiten kann.



    Nur BD und Snare abnehmen und die Toms und Becken nicht ergibt bei jeder Handfußrolle, bei jedem Tomrhythmus oder sonstwelchem Break über die Toms total unausgeghorenen Müll. Da kann man die Toms besser zu Hause lassen. Toms werden einfach nicht so laut wie ne Snare, da gibt es nix über das Spiel auszugleichen oder ich muss die Snare streicheln, dann frage ich mich allerdings, warum ich sie abnehmen soll. Wenn ich die Snare abnehme, dann auch die Toms.


    Es gibt nur ein Argument dafür, nämlich das BD und SD eben die wichtigsten Trommeln sind und daher abgenommen werden. Dann kann ich die unwichtigeren Toms gleich zu Hause lassen, aber sie zu spielen und sie dann gegenüber BD und SD untergehen zu sehen, ergibt für mich absolut keine Sinn. Wenn ich schon nur ein oder zwei Toms habe, dann will ich die auch hören.


    Ich finde allerdings auch nicht, dass die Hauptaufgabe der PA darin besteht, die Unzulänglichkeiten des Drummers bezüglich der Ausgewogenheit des Klanbildes zu kompensieren, aber: die Hauptaufgabe des Drummers ist es auch nicht durch sinnlose Abnahme von Teilen des Drumsets verursachte Unausgewogenheiten durch sein Spiel zu kompensieren.


    Davon ab, was zählt ist der Sound im Publikum und um den ordentlich zu gestalten ist alles erlaubt, zur Not spiel ich da alle möglichen Sachen und Setproportionen.


    Wichtig ist, dass man weíß, was man macht. Manchmal ist auch nötig, bewußt unproportioniert zu spielen, damit der Sound im Publikum stimmt. Ich hab mal einen Gig gespielt, da wurden mit drei Mikros BD, TT1und TT2 abgenommen, eben die vom akustischen her leisesten Klangkörper, da musste ich die Snare eben dreschen, damit die Proportionen stimmen. Immerhin war mir das lieber, als die Toms versacken zu lassen, weil dann bei der Hälfte der Stücke in einem Part der Rhythmus fehlt oder kastriert ist, während die Snare in dem Raum, laut gespielt, auch so noch ne Chance hatte.


    Es gibt auch Musik, bei der das Drumset rein akustisch und ballanciert gespielt nicht den gewünschten Sound ergibt: immer dann, wenn rauschige, noisy Beckensounds gefragt sind, sind die Becken in der Regel lauter als die Trommeln. Wenn man so einen Sound will, geht das nur mit Unterstützung von PA und Mix.


    Rege:
    Es wird die letzten Jahre sowieso zu viel und zu oft abgenommen. Jedes Jugendheim nimmt die komplette Band ab, obwohl Proberaumlautstärke auch für die kleinen bis 100 Mann Säle von Jugendheimen reichen würde, aber es soll eben Power rüberkommen. Außerdem können die meisten Punkkinder sowieso nicht halbwegs ausgewogen spielen.
    Es hängt sehr davon ab, was und wie man spielt. Wenn du Musikschul Schlagzeug mit 10/12/14, 14/16er Thin Crashes und auf dem Ride immer nur schön brav ping ping spielst, dann bist du schnell zu leise, wenn deine Kumpels ihre Gitarrenamps mal voll aufdrehen. Wenn du ein 22er Medium auf der Kante durchziehst, weil du diesen Kyuss Sound haben willst, dazu 18/19er Rock Crashes, dann brauchst du bis 500 Mann bzw. bis zu dieser sogenannten Club Gig Größe von den "kleinen" MTV-Viva-Bands kein Overhead damit man deine Becken hört (indoor).

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