ein fest für die rechtsabteilung....

  • Warum wohl dürfen die Teilnehmer unter 18 Jahre alt sein? Die ganz Jugendlichen und deren Eltern sind am leichtesten zu beeinflussten und unter Druck zu setzen.
    Und bei dem aktuellen Bildungsstandard ist nicht zu erwarten, daß die auch nur die Hälfte der verwendeten Begriffe verstehen ...


    Bitter! :(


    S.

  • "Der Teilnehmer überträgt dem Produzenten, soweit gesetzlich möglich, sämtliche im Zusammenhang
    mit den eingeräumten Rechten stehenden urheberrechtlichen Vergütungsansprüche."


    Heißt das, dass der Teilnehmer (mal angenommen sein Song wäre erfolgreich in den Charts) keinen Cent davon sieht?
    Und heißt das weiterhin, dass der Teilnehmer auch nicht mehr als Urheber gilt?

  • So würde ich das jetzt auch verstehen, sofern dem Teilnehmer überhaupt irgendwelche urheberrechtlichen Ansprüche zugestanden werden können. Die schreiben ihre Songs doch im Leben nicht selbst!


    Interessant wäre noch zu wissen wie so ein Vertrag bei Konkurrenzveranstaltungen von Herrn Raab zum Beispiel aussehen! Dem Anspruch nach zu urteilen wohl nicht so hart oder? Was denkt ihr?

  • Ich befürchte dahinter etwas noch perfideres: "soweit gesetzlich möglich" heißt wahrscheinlich sowas wie "sobald notwendig", weil unter 18-jährige sowieso keine Urheberrechte zu Geld machen können, oder?


    Das keiner der Teilnehmer davon irgendwas sieht geschweige denn seinen Kindern in 25 Jahren mal Bilder davon zeigen darf, ohne die Nachkommen des Produzenten um Erlaubnis zu bitten, steht wohl außer Frage.


    Wie schon an anderer Stelle erwähnt: Bitter.


    Und vollkommen legal.


    Man muß ja nicht unterschreiben.



    :(

  • "Der Teilnehmer überträgt dem Produzenten, soweit gesetzlich möglich, sämtliche im Zusammenhang
    mit den eingeräumten Rechten stehenden urheberrechtlichen Vergütungsansprüche."


    Heißt das, dass der Teilnehmer (mal angenommen sein Song wäre erfolgreich in den Charts) keinen Cent davon sieht?



    Siehe Punkt 11:


    " 11. Ich erhalte für meine Teilnahme an der Produktion und Rechteübertragung keine Vergütung"

  • Juristen sind... Berufslügner und Opportunisten


    Den lass ich mal so nicht stehen! :thumbdown:


    Siehe Punkt 11:


    " 11. Ich erhalte für meine Teilnahme an der Produktion und Rechteübertragung keine Vergütung"


    Das ist das was ich oben gemeint habe: die Rechte die hier übertragen werden sind genau die Rechte, die der Sender benötigt, um das ganze überhaupt ausstrahlen zu dürfen. Wenn darüber hinaus eine Musikproduktion (z.B. für ne CD) ansteht, entstehen andere (Leistungsschutz-)Rechte, die nur dann vergütungsfrei abgetreten wären, wenn dies explizit im Vertrag geregelt ist (ich mach mir jetzt aber nicht die Mühe, das nachzulesen, sorry!). Es handelt sich hier um Allgemeine Geschäftsbedingungen, die nach den Regeln hierfür zu bewerten sind - da ist jede Überraschung zuviel!


    Wie gesagt, so wie die Verträge hier und da übers Ziel hinaus schießen, sind sie evtl. Sittenwidrig - das wäre m.A. dann schon zu prüfen, wenn es um Endausscheidungsrunden geht, denn da sind die Kandidaten Verkaufsware - denn wer in den Schlagzeilen steht, bringt Quote - wieso sollte das in jedem Falle vergütungsfrei sein?


    Die Verträge können aus meiner Sicht dann jederzeit fristlos beendet werden.


  • Warum nicht? Kannst du einen Gegenbeweis liefern? Kannst du einen ehrlichen, moralisch korrekt handelnden Juristen nennen? Wahrscheinlich nicht, da diesen niemand in Anspruch nehmen würde...

  • Da wird (vermeintlich) mit Geld gewunken und alle rennen hin.
    Es ist einfach schade, wie die allgegenwärtige Gier die Leute korrumpiert und jegliche Skrupel fallen und Bedenken ausblenden lassen.
    Dies gilt imho sowohl für die Teilnehmer als auch irgendwelche Juroren, die sich für so eine Sache zur Verfügung stellen.
    Schade, das man im Zeitalter der Beliebigkeit alles irgendwie ok finden "muss" und man als doof tituliert wird, wenn man nicht bei alles und jedem mit macht und etwas zeigt, was man früher™ mal Haltung nannte...
    Dem Herrn Brönner hätte sicherlich besser zu Gesicht gestanden, bei so etwas NICHT mit zu machen. Aber die Eitelkeit...
    Bei Sarahs Connor ist ja sowieso schon lange Hopfen und Malz verloren. Wer schon so eine Pseudo Reality Show mit sich machen lässt...

  • Warum nicht? Kannst du einen Gegenbeweis liefern? Kannst du einen ehrlichen, moralisch korrekt handelnden Juristen nennen? Wahrscheinlich nicht, da diesen niemand in Anspruch nehmen würde...


    Juristen handeln in der Regel so moralisch korrekt, wie alle anderen Menschen auch - wer eine allgemeine Beleidigung loslässt, ist in der Beweispflicht und nicht umgekehrt - lass dir das mal von einem Juristen sagen :!:

  • Ja so ein Vertrag ist ganz nett.
    Aber es gibt noch bessere!
    Wer kennt noch "Schluss mit Hotel Mama"?
    Hier der Link:
    http://fernsehkritik.tv/blog/2…uss-mit-den-grundrechten/


    Ist allerdings kommentiert, aber was da zu lesen ist geht gar nicht.
    Hier ein kleines Beispiel:
    “Der Vertragspartner ist sich darüber bewusst und damit einverstanden, dass während des Produktionszeitraumes ggf. auch solche Aufnahmen entstehen, die den Vertragspartner in einer ihm selbst nicht gefallenden Art und Weise präsentieren.”


    Krass oder?


    Hans

    "Wenn es eine Schwelle gäbe, die ausdrückt ob man Jazz mag oder nicht, und die Schwelle ist sagen wir mal bei 6%, dann müsste ich sagen, ich mag keinen Jazz. Eigentlich bin ich mir sicher, es gibt nichts schlimmeres als Jazz, zumindest schlecht gespielter. Ich glaube nur 4% vom Jazz sind wirklich gut, aber diese 4% sind so gut das kann ich nicht in Worten ausdrücken." - Benny Greb, auf den Sonor Days 2010

  • Die Medien und das Internet haben schon wirklich dunkle Seiten zu bieten. Die Rechte im Facebuch sind genauso undurchsichtig und für machne unverständlich. Fast alle sind drin nur wenige wissen, was in den AGBs steht. Wie will ein 16 Jähriger das alles genau und sinngemäß verstehen, was da drin steht. Selbst manche Eltern verstehen nicht mal ansatzweise was hier abgeht. Ich empfehle allen, die wirklich sowas vorhaben einem guten Anwalt den Vertrag vorzulegen, ggf. einen Gegenvertrag vorlegen, der dann von Seiten des Fernsehen unterschrieben werden darf. Blind zu unterschreiben wäre fatal.


    Traurig, wir werden sehen welche Gesichter da unterschrieben haben, nur um mal kurz im Fernsehen sein zu dürfen.


    Habt ihr schon mal geprüft/überlegt was hier im Forum so für rechte gelten.


    Ist es wahr, dass eigene Posts gar gelöscht werden, wenn man sich hier verabschieden will?!
    Ist es wahr, dass Zitate meiner Posts in anderen Beiträge nie verschwinden werden.
    Werden Datensätze beim Löschen eliminiert oder bleiben die deaktiviert in einem Archiv?
    Was passiert in 20 Jahren mit dem Forum und meinen Inhalten?

  • Krass oder?


    Papier ist soooooo geduldig!


    Es sind übrigens Juristen ;) , die als Richter an den verschiedenen Gerichten immer wieder feststellen, dass die Grenzen der Vertragsfreiheit mit solchen Formulierungen überschritten sind. So ist zum Beispiel schon lange höchstrichterlich entschieden, dass die Einwilligung in die Veröffentlichung von Nacktbildern auch später noch widerrufen werden kann - Persönlichkeitsrecht geht vor. Das dürfte bei Peinlichkeits-Reality-Shows nicht anders liegen.


    Wer allerdings zu einem öffentlichen "Casting" geht, weiß, dass er gefilmt werden soll und nicht mehr als eine Chance zugesichert erhält. Da ist noch wenig Schutz geboten.


    Wenn ein Herr Brönner sich als Juror hergibt, dann kann darin auch der gute Wille zum Ausdruck kommen, gegenüber echten Talenten fair zu sein. (Das ist Herr Bohlen übrigens gegenüber echten Nullen auch, seinen wir doch mal ehrlich :whistling: )

  • Hallo,


    nicht nur Papier ist geduldig.
    Ich wage zu bezweifeln, dass die Mehrheit hier überhaupt schon mal ihre Verträge gelesen hat.
    Versicherungsbedingungen? Ach, das Kleingedruckte, klar, liest jeder.
    Girokontovertrag? - Da gab es doch gar nichts zu lesen!?


    Youtube?
    Aha.
    Rechte unentgeltlich verkaufen*, das machen doch fast alle oder hat da jemand einen Spezialvertrag?


    Grüße
    Jürgen


    *) Der Jurist nennt das dann Schenkung, der Laie Geschenk. Davon lebt Youtube, von Abermillionen Geschenken. Toll.

  • Versicherungsbedingungen? Ach, das Kleingedruckte, klar, liest jeder.


    Ja, hier, was? Aber vermutlich auch nur, weil ich Versicherungen verkaufe.
    Abgesehen vom wichtigen Geplänkel steht in einigen Sonderwischen auch recht lustiges drin. So ist bei mir vor 2 Jahren oder so mal das Sonderbedingungswerk für eine Veranstalterhaftpflicht über den Schreibtisch gewandert. Einer der wenigen Momente, wo ich beim Durchlesen doch nicht schlecht schmunzeln musste. Da stand in mehreren Paragraphen auf Seite 14 & 15 (die letzten Seiten), dass Schäden, welche durch Nutzung von Raumfahrzeugen im Rahmen der Veranstaltung entstehen, nicht gedeckt sind.
    2 Stunder später beim Kunden ihm das vorgelegt und naja. Er hat's letztlich nichtmal gelesen, O-Ton: Er vertraut darauf, dass das was ich ihm sage alles so seine Richtigkeit hat.


    Naja, was soll's. Alleine diese kleine Passage hat den Zeitaufwand für die Einarbeitung in dieses Bedingungswerk gerechtfertigt :D

    The light at the end of the tunnel is always the headlight of an incomig train!


  • Den lass ich mal so nicht stehen! :thumbdown:

    Juristen handeln in der Regel so moralisch korrekt, wie alle anderen Menschen auch - wer eine allgemeine Beleidigung loslässt, ist in der Beweispflicht und nicht umgekehrt - lass dir das mal von einem Juristen sagen :!:

    Na ja, meiner Erfahrung nach stimmt das nicht so ganz... Ich denke, ein gewisser Opportunismus ist in diesem Bereich schon vermehrt zu finden, immerhin verdienen diese Leute ihr Geld damit. Und wenn der Klient im Scheidungsverfahren gut weg kommt, ist der Klient glücklich! Das ist die Hauptsache, weil der schließlich bezahlt. Also setzt sich der Anwalt logischerweise für den ein, von dem das Geld kommt, auch wenn das moralisch nicht immer so gaaaanz in Ordnung ist.
    Im Übrigen habe ich nie behauptet, dass andere Menschen besser handeln, und die "allgemeine Beleidigung" kam auch nicht von mir, sondern von meinem Vorredner(schreiber)...

  • Wenn ein Herr Brönner sich als Juror hergibt, dann kann darin auch der gute Wille zum Ausdruck kommen, gegenüber echten Talenten fair zu sein.


    Das mag sein und davon gehe ich auch aus, aber man muss sich trotzdem fragen, ob man sich wirklich in einen solchen Kontext begeben will, denn ab diesem Moment macht man damit auch irgendwie gemeinsame Sache.
    Natürlich liegt dies in der eigenen Hand und jeder muss selbst entscheiden, in welchen Kontexten er auftauchen möchte und wo nicht.
    Ich für meinen Teil versuche mich möglichst von Dingen fern zu halten, die ich im tiefsten Inneren eigentlich nicht gut finde, auch wenn es vielleicht viel Geld oder grosse Öffentlichkeit, also Promo, gibt.
    Ich spiele ja noch nicht mal auf Wahlkampfveranstaltungen von Parteien, deren Ansichten ich überhaupt nicht teile, weil ich schon dann das Gefühl hätte, deren Sache zu dienen.
    Aber vielleicht bin ich bei so etwas auch einfach sehr rigoros...

  • Als Volljurist kann ich mit bestimmtheit sagen, dass dieses Vertragswerk einige unwirksame Klauseln enthält.


    Man sollte immer bedenken, wie leben hier in Deutschland mit einem sehr hohen Verbraucherschutz. Der Vertrag unterliegt - wie mein Vorredner schon erwähnte - der strengen AGB Kontrolle.


    Leider hält sich der in weiten Teilen der Bevölkerung verbreitete Irrglaube, dass ein Vetrag sofern er unterschrieben ist, so wie er gedruckt ist inhaltlich bindend/wirksam ist, hartnäckig.

  • Als Volljurist kann ich mit bestimmtheit sagen, dass dieses Vertragswerk einige unwirksame Klauseln enthält.


    Man sollte immer bedenken, wie leben hier in Deutschland mit einem sehr hohen Verbraucherschutz. Der Vertrag unterliegt - wie mein Vorredner schon erwähnte - der strengen AGB Kontrolle.


    Leider hält sich der in weiten Teilen der Bevölkerung verbreitete Irrglaube, dass ein Vetrag sofern er unterschrieben ist, so wie er gedruckt ist inhaltlich bindend/wirksam ist, hartnäckig.


    Aus eigener Erfahrung kann ich auch nur bestätigen, das das viel häufiger vorkommt, als viele Leute meinen und ich hatte auch schon mal einen Fall, wo ich aus einem Vertrag mühelos rauskam, weil von dem nach dem Auseinandernehmen durch einen Juristen eigentlich nichts mehr vom Vertrag übrig blieb. Der war einfach dann gar nicht mehr gültig und ich an nichts daraus gebunden ;)


    Sich Verträge übersetzen zu lassen ist auch sehr "unterhaltsam". Ich hatte mal mit einem Projekt einen Managementvertragsentwurf vorliegen, der für mich ganz ok aussah und mich nur ein paar Punkte stutzig machten.
    Damit bin ich dann zu einem Anwalt gegangen, der sich Vertragsrecht Medien/Musik gut auskannte und dessen Übersetzung des Geschriebenen liess mir die Kinnlade runterfallen.
    Ich kann danach nur betonen, man sollte bloß nicht glauben, man könne mit gesundem Menschenverstand die wahre Bedeutung so mancher vertraglichen Regelung korrekt erfassen.
    Da liegt man schneller falsch, als man gemeinhin denkt. Und das ist sehr vielen Verträgen Zeugs drinsteht, was gar nicht haltbar ist, ist tatsächlich weniger selten, als man glaubt.
    Und was im Widerspruch zu unserem in Deutschland gültigen Recht steht, kann auch nicht vereinbart werden bzw. man ist daran dann auch nicht gebunden.

  • Als Volljurist kann ich mit bestimmtheit sagen, dass dieses Vertragswerk einige unwirksame Klauseln enthält.


    Man sollte immer bedenken, wie leben hier in Deutschland mit einem sehr hohen Verbraucherschutz. Der Vertrag unterliegt - wie mein Vorredner schon erwähnte - der strengen AGB Kontrolle.


    Leider hält sich der in weiten Teilen der Bevölkerung verbreitete Irrglaube, dass ein Vetrag sofern er unterschrieben ist, so wie er gedruckt ist inhaltlich bindend/wirksam ist, hartnäckig.


    Ja, aber das Problem ist doch, dass man die Änderung evtl. sittenwidrigen Fehltritte in solchen Verträgen als Betroffener erst großartig rechtlich (mit Hilfe eines Anwaltes) erkennen, anfechten und durchboxen muß.
    Und ich denke, die wenigsten der typischen Klientel verfügt über die entsprechenden Mittel solch einen Rechtsstreit finanzieren zu können.


    Also müßten solche Verträge imo im Vorfeld (von irgendeiner übergeordneten Rechts-Instanz) schon bereinigt werden.

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