Marcus baut eine Glasfaser-Snare, und noch eine, und dann wieder eine,...heute treibt er es zu bunt

  • ist der beschußtest schon vorbei, oder darf ich auch mal? :D


    ich hätte da noch einen 85 Lbs. langbogen anzubieten..................


    die franzosen sind da auch nicht mit klargekommen............ :whistling:

    Eisenbiegerei 8)
    ich find mich zurecht, ich hab tom tom am set! 8)
    the two legged is supposed to be fooled!:P
    (-: sresiarlleH dna sreknirdreeB uoy ll@ zliah :Dwas Krupp in Essen, das sind wir in trinken!

  • Jürgen: jederzeit! :D


    Aber jetzt erstmal von vorn:


    Zum Versuchsaufbau:
    Die Kandidaten waren ein farbloser verhunzter GFK-Kessel mit PUR-Beschichtung, welcher aufpoliert wurde und eine Sonor Force 3005 Snare in Honey Maple. Ich hab die Sonor-Snare deshalb genommen, weil sie keinen großen finanziellen Verlust bedeuted, ich sie seit Jahren nicht mehr spiele, und vermutlich ebenfalls eine PUR-Lackierung besitzt. (davon gehe ich einfach mal aus, da in Bad Berleburg ja auch mit PUR hantiert wird und wieso 2 Technologien entwickeln, macht ja keinen Sinn)
    Die Instrumente waren:
    -Ein Sonor-Stimmschlüssel
    -ein handelsüblicher Schlüssel (ich hab extra einen eckigeren genommen)
    -zwei paar Drumsticks mit und ohne Nylon-Tip
    -ein Schlitzschraubenzieher (dürfte an der Spitze etwas aufgehärtet sein)
    -ein handelsübliches Luftgewehr mit 45er Diabolos (die stumpfen, nicht die spitzen) (Edit fügt hinzu: vermutlich 4,5mm)


    Auf beiden Kesseln habe ich dann Bereiche eingezeichnet, in denen ich mit dem jeweiligen "Werkzeug hantiere"
    Hier nochmal alles in einem Bild:


    Ich habe bei allen Werkzeugen immer mit voller Kraft gedrückt, was man auch an den Durchblutungsstörungen meines Fingers (hoffentlich) sehen kann. Ich habe bei beiden Kesseln keine Gnade walten lassen. Wäre ja noch schöner, zwei Kessel zu opfern und sich dann auch noch selbst zu belügen. Hier paar Ausschnitte des Testens:
    wie gesagt: immer versucht, mit einer spitzen Kante zu ritzen die Testbereiche Auch beim Schraubenzieher mit der Kante schön rein.


    Zunächst die Auswertung des Ritztestes: Ich war auch von dem Sonor-Kessel überrascht was er aushält.
    Stimmschlüssel:
    Sonor: leichte Schlieren, kleinere Kratzer. Nichts schlimmes. Kann man ganz leicht rauspolieren. Ich bekomme es leider mit der Kamera nicht eingefangen. Sorry. Müsst ihr mir einfach glauben.
    GFK: Nichts. Wirklich nicht. Nicht ein Hauch.
    Schlüssel:
    Sonor: Ähnlich wie beim Stimmschlüssel. Jedoch schon deutlichere Kratzer. Aber auch nichts gravierendes. Das hat mich beeindruckt.
    GFK: Immer noch Nichts. Rein garnichts.
    Schraubenzieher:
    Sonor: Deutliche Kratzer. Was zu erwarten ist. Hier kommt man mit polieren nicht mehr weiter.
    GFK: Ebenfalls deutliche Kratzer. Mit rauspolieren wird es hier auch schwer. Ich möchte nicht beurteilen, bei welchem Kessel die Kratzer tiefer sind.
    Drumsticks:
    Diesen Test habe ich weggelassen, da hier noch weniger zu erwarten ist, als bei Stimmschglüssel und normalem Schlüssel.


    Jetzt geht's zum schönen Teil: Das unschuldige Luftgewehr! =)


    Ich bin gerade dabei die Videos hochzuladen. Leider hatte ich in HD aufgenommen, was bei meiner kleinen Kamera fürn Acker ist. Deshalb ist das Video auch bissl groß. Wäre tipps hat, wie ich so ein VIdeo runterskalieren kann, immer her damit!


    Ich habe aus ca. 2m Entfernung auf die Kessel geschossen.
    Jetzt zur Auswertung:
    Luftgewehr:


    Sonor: Wie erwartet ist der Lack abgeplatzt und eingerissen. Solche Schrammen hab ich schon an meinem 12er Tom. Allerdings vom Drumstick. Erstaunt war ich, dass der Kessel reißt. Na gut, dafür ist so ein Kessel ja eigentlich auch nicht da.



    Autsch ;(


    GFK:
    Man sieht deutlich den Einschuss. Kugel ist abgeprallt. Das war jetzt nicht weiter ungewöhnlich. Erstaunlich wird es, wenn man sich den Einschlag genauer anschaut. Auf der Einschlagseite sieht man auf der Oberfläche wieder: GARNICHTS ?( :thumbup: Noch nicht mal einen klitzekleinen Kratzer. Die Trübung ist im Kessel rings um den Einschlag, kegelförmig. Wie man es von amorphen Kunststoffen kennt, werden diese milchig/trüb bei Verformung. Schade, da man das jetzt für immer sehen wird. Also hundert Punkte konnte der GFK-Kessel jetzt nicht holen. Macht aber insgesamt eine echt gute Figur. Ich bin zufrieden. BULLETPROOF! ^^


    Bilder von den Kratzer kann ich auch noch hochladen. Leider erkennt man da aber fast garnichts, weil ich die Kratzer trotz Supermakro-Fokus nicht scharf bekommen habe. :(


    Da der Kessel sich so gut gehalten hat, werde ich ihn wohl mal mit anderen Geschossen malträtieren. Also Bögen und Armbrüste klingen schonmal ganz gut. Zuletzt würde ich dann mit dem Jagdgewehr rangehen. Ich muss mal mit meinem Schwager reden. ^^


    Grüße Marcus


    Edit: Hier jetzt noch die beiden Videos: Einmal Sonor , einmal mein Kessel

  • Jürgen: jederzeit! :D



    das laß ich mir nicht zweimal sagen, schick vorbei! :thumbup:


    ich mach dir einen beschußtest mit fotos. :D


    ich werd dann die büchsenöffnerspitzen benutzen, mit denen die engländer im 100jährigen krieg, die gepanzerte reiterei der franzosen nieder gemacht haben! :thumbup:

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  • Erstmal wurde hier ein Geschoss benutzt das vorne plan ist und somit die ihm zugefügte Energie auf eine größere Fläche verteilt!
    Dann verteilen die Schichten des Kessels die Energie noch weiter!
    Und dann ist ein Luftgewhr auch nicht wirklich...ich sage mal... kraftvoll!
    Und Holz wesentlich widerstandsfähiger als man glaubt!
    Alles in allem keine guten Voraussetzungen für einen Durchschuß!
    aber wie gesagt...ich kenn da einen..... :D :D
    Ich bin gespannt auf den 85 Pfund Bogen!
    Und bitte nicht nur die Dosenöffner-Spitze verwenden!
    Vielleicht auch noch die ein oder andere Variante!

  • ich sehe, daß hier leute mitlesen, die sich für physik interessieren. 8o


    ich werde mein bestes geben! :thumbup:

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  • metalfork: Absolut richtig.

    Und dann ist ein Luftgewhr auch nicht wirklich...ich sage mal... kraftvoll!

    Das ist denk ich der Hauptgrund. Man hat sich in der Jugend ja auch gegenseitig mit dem Luftgewehr beschossen und hatte im schlimmsten Fall ne klitze kleine Fleischwunde. (Das waren einfach dumme Mutproben, und arschweh tat es auch noch, nicht nachmachen!) Aber um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen auch wenn es sich jetzt in ne andere Richtung entwickelt: Mein Anliegen war es, zu testen wie viel der Lack abhält. Also wie robust der Kessel im Alltag ist gegen Kratzer, die on the road passieren. Und da denke ich ist ein Luftgewehr nicht unterdimensioniert.


    Grüße Marcus

  • Da müssten wir doch glatt mal mit Maddin reden ob er, beim örtlichen Schießverein, zum nächsten MHS eine Bahn und entsprechende Kaliber reservieren kann. :)
    Gut dein missglückter Kessel, okay. Aber der Force-Kessel hat mir schon etwas leid getan. Interessant fand ich jedoch, dass die lackierten Kessel offensichtlich unempfindlicher sind als ihr Ruf.

    Gruß Gerd



    Beer is cheaper than therapy!

  • Ich muss offen gestehen, dass ich keine Ahnung hatte, was eine Luftdruckwaffe ist. Nach den Videos und ein bißchen Google sehe ich hier aber schon etwas klarer ;)
    Der "Schuss" (der ja mehr ein "Klack" ist, ist ja wirklich niedlich

  • Moigus, Du hast wirklich 'nen Schuss weg... (also eigentlich ja zwei) :D


    Aber damit passt Du perfekt hierher... :whistling:


    Viele Grüße


    Jens

    Galerie


    Amateure üben solange, bis sie es richtig machen. Profis trainieren solange, bis sie es nicht mehr falsch machen können.

  • Vorsicht schwarzer Humor:
    Hier wird doch heimlich für die (bleihaltigen) Absatzmärkte Kolumbien und Mexico entwickelt... haben wir alle längst durchschaut.



    Jetzt im Ernst:
    Marcus, man könnte Deinen Gedanken noch weiter spinnen (ob das sinnvoll ist, wird sicher sehr verschieden bewertet). Offensichtlich geht/ging es Dir hier um die Lackanfälligkeit und Schäden unter widirigsten Bedingungen bis hin zu extrmen "impuls-energetischem Impact" :D . Was gibt es denn für andere vielleicht sogar im Drummer-Alltag realistischere Gefahren für Lack oder Drumkessel?


    Ich bin recht sicher hohe Scheinwerfer-Hitze oder "unter Null-Temperaturen", dramatische klimatische Wechsel und erstrecht hohe Luftfeuchtigkeit lassen Glasfaser völlig "kalt" :D ...wenn man das so sagen darf. Ich bin auch sicher in Sachen Haltbarkeit gegenüber Spannungs- bzw. Dehn/Zugkräften liegen Deine Kessel deutlich vor entsprechend dünnen Holzkesseln.


    Anyway... diesbezüglich fände ich es prima, wenn Du eine kleine, knappe Übersicht nachreichst (das muß nicht bedeuten einen Kessel an einem Atombombmen-Testgelände aufzustellen). Mir "reicht" ;) ein kurzer schematischer oder inhaltlicher Überblick wie Du darüber denkst bzw. was die Theorie darüber hergibt. Wäre prima.

  • DanielS: Dann hat es sich ja aufgeklärt. Die Vorschläge mit Kanonen auf Spatzen zu schießen kamen ja von anderen :whistling: und diese Vorschläge haben wirklich ihren Charme. :thumbup:
    Jens: Danke für das Kompliment =)
    @DS1: Ein zweites Standbein ist ja nie verkehrt ^^


    Zu deiner Frage vielleicht ein paar Ausführungen aus der Theorie. Obwohl man das ein oder andere ja noch überprüfen kann:
    Man muss je nach Fall beide Komponenten zusammen, oder getrennt betrachten. Allgemeine Aussagen sind da manchmal recht schwierig.


    Hitze/Kälte: Edit: Glasfaser wird fester und steifer, je kälter es wird. Im Prinzip wie auch bei allen anderen Stoffen, nur dass die Sprödheit und Kerbempfindlichkeit nicht zunimmt und damit der Werkstoff belastbarer wird was bei anderen Materialien meist nicht der Fall ist. In meiner Projektarbeit hatte ich dazu mal was recherchiert. Hängt irgendwie mit Wasserstoff-Dissoziation zusammen. Egal. Ist für den Einsatzbereich einer Trommel eh nicht relevant. Die limitierende Komponente ist hier eindeutig das Harz. Da das Harz getempert wird, erhält es einen sogenannten Temperaturvorlauf. Sprich: die Glasübergangstemperatur (hat nichts mit den Glasfasern zutun) ab der das Harz in den viskoelastischen Bereich übergeht wird erhöht. Bei meiner Temperung und dem von mir gewählten Harz sind das ca. 90°C. So eine Trommel würde ich also nicht im Desert Valley auf dem Amaturenbrett liegen lassen. Wenn ich's im Case habe, ist das aber kein Problem. Kälte wiederum tut der Trommeln garnichts, da das Harz ja schon im spröd energieelastischen Bereich ist.
    Luftfeuchtigkeit: Macht dem Material (fast) garnichts aus. Wenn man das Zeug mehrere Tage in warmes Wasser einlegt, kann man eine Massezunahme von 1-2% durch diffundiertes Wasser feststellen.
    Schnelle Klimawechsel: verursachen durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten prinzipiell Schubspannunge im Faser-Matrix-Interface. Ist aber nicht weiter dramatisch, da selbst bei Temperaturdifferenzen von 100K sich die Dehnung im Promillebereich bewegt.
    Spannungs/Zugkräfte: Beanspruchungen, welche faserdominiert sind also in der Ebene des Kessels wirken, kann das Material prima ab. Die Festigkeit ist höher als bei einfachem Baustahl. Selbst senkrecht zum Material wirkende Kräfte, welche von der Matrix bestimmt werden, haben gute Festigkeiten. So im Bereich von reinem Aluminium.
    Impactsicherheit/ Energieaufnahmevermögen: Das hat jetzt mit Trommeln kaum mehr was zutun. Aber das spezifische Energieaufnahmevermögen in J/kg ist sogar höher als bei Stahl.


    Im Vergleich zu Holz, was ein spitzen Leichtbauwerkstoff aufgrund der geringen Dichte ist!, setzt GFK immer noch eins oben drauf. Ich würde es fast schon als superschweres Holz charakterisieren. Bei der Beständigkeit gegen äußere Einflüsse ist GFK unerreicht.


    Ich hoffe diese "kurze" Einschätzung war das, was du dir gewünscht hattest.
    Was ich auf jeden Fall noch probieren könnte: Den Kessel komplett mit Hardware und Fellen bestücken und dann aus 1,50m auf den Boden fallen lassen. Mal schauen ob da wenigstens der Kessel heil bleibt, oder ob er Risse bekommt.


    Das arme Equipment ;( :rolleyes:


    Grüße Marcus


    Edit: Wurde von Two auf wissenschaftliche Ungenauigkeiten hingewiesen. Danke für den Hinweis!

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