ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...


  • Meine persönliche Meinung: "Freiheit" im Netz ist für viele Menschen nur eine Illusion. Insbesondere für die, die besonders laut danach rufen.


    Und noch ein Nachtrag: das Internet sollte so frei sein wie eine freie Gesellschaft. Man sollte dort alles tun können, was man auch in einem politisch aufgeklärten System tun kann.

    und darüber gibt es eben unterschiedliche auffassungen. und genaus das macht eine freies politisches aufgeklärtes system aus.

    Warum sollte man Dinge tun können, die anderen im realen Leben schaden würden? Freiheit ist immer auch die Freiheit der anderen.

    diese definition hört man oft. nur daraus erfolgt nicht, was man sich gemeinhin darunter vorstellt. es sagt nämlich, dass die eigene freiheit zugleich die freiheit des ANDEREN ist. das geht in der demokratischen logik bestenfalls gut, so lange der andere nicht der andere ist und wehe er ist pirat. dann ist es nicht mehr weit - wie man sieht -, bis einer kommt und sagt: dem anderen geht es in wahrheit darum die menschenrechte ausser kraft zu setzen... (soviel zur eigenen freiheit bzw. die des abmahnanwalts :wacko: ).

    2 Mal editiert, zuletzt von abbot ()

  • ein politisch aufgeklärter mensch weiss vorallem, dass ein geschichtsunterricht nicht der weisheits letzter schluss ist - gelinde gesagt.
    :whistling:

  • ein politisch aufgeklärter mensch weiss vorallem, dass ein geschichtsunterricht nicht der weisheits letzter schluss ist - gelinde gesagt.
    :whistling:


    aber dein individueller standpunkt ist natürlich der weisheit letzter schluss ... dann haben sich also die indianer ganz solidarisch über die neuen freiheiten der weissen siedler gefreut ... genauso würdest du dich natürlich auch freuen, wenn dein nachbar seine freiheit auslebt, in dem er auf seinem balkon mit ebola-viren herumbastelt ... oder wie (tatsache!!!) der "pulver-kurt" in der südpfalz ein erkleckliches (scharfes) munitionslager in seiner scheune errichtet


    imho ist so, dass zuerst jemand mist baut, und dann überlegt werden muss, wie man solchen mist in zukunft möglichst verhindern kann

  • ein politisch aufgeklärter mensch weiss vorallem, dass ein geschichtsunterricht nicht der weisheits letzter schluss ist - gelinde gesagt.
    :whistling:


    Das soll jetzt nicht dein Argument gewesen sein, oder? Ein politisch-konspirativ verklärter Mensch neigt dazu, offzielle Informations- und Bildungsquellen
    zu diffamieren, wenn sie nicht in das eigene Konzept passen.
    Uneingeschränkte Freiheit fordern im Übrigen nur die Leute, die genau wissen, dass sie aufgrund der bisheringen Verhältnisse in der darauf folgenden
    "regelentschlackten" Zeit eindeutige Vorteile gegenüber anderen Leuten genießen können. Bspw. ist Niemand, der nicht deutlich über dem Durchschnittseinkommen
    verdient, Libertarier. Frag mal einen Fabrikarbeiter, was er sich für die Gesellschaft eher wünscht, umfassende Freiheit oder Gerechtigkeit...

    ...mh.

  • Frag mal einen Fabrikarbeiter, was er sich für die Gesellschaft eher wünscht, umfassende Freiheit oder Gerechtigkeit...


    womit wir wieder am Anfang der Diskussion wären....


    die Freiheit Aller ist von Gerechtigkeit nicht zu trennen und da die Gesellschaft nicht gerecht ist und folglich einige weniger frei sind, nehmen sich die Benachteiligten eben das Recht, sich auch ein paar von den Freiheiten zu gönnen, für die die Bevorteilten ohne mit der Wimper zu zucken "normalerweise" zahlen.


    kann man ihnen eigentlich nicht übel nehmen...

  • womit wir wieder am Anfang der Diskussion wären....


    die Freiheit Aller ist von Gerechtigkeit nicht zu trennen und da die Gesellschaft nicht gerecht ist und folglich einige weniger frei sind, nehmen sich die Benachteiligten eben das Recht, sich auch ein paar von den Freiheiten zu gönnen, für die die Bevorteilten ohne mit der Wimper zu zucken "normalerweise" zahlen.


    kann man ihnen eigentlich nicht übel nehmen...


    Die Bevorteilten haben es aber längst verstanden, diese "unauthorisierte Umverteilung" wieder auf die Benachteiligten umzulegen.
    Fabrikarbeiter verschafft sich ein Stück - vielleicht verdient, in jedem Fall nachvollziehbar - Ausgleichsfreiheit und denkt dabei an den Zigarre qualmenden Herrn Sony BMG.
    Herr Sony BMG sitzt aber am längeren Hebel, und das Geld fehlt dann didi oder Xian, nicht ihm.
    Selbst wenn die Benachteiligten also das Recht haben, sich in Eigenregie ein wenig Gerechtigkeit zu verschaffen, "klauen" sie nur unter Ihresgleichen,
    und das hat dann auch nichts mit inoffizieller Umverteilung in der "Scherengesellschaft" zutun.

    ...mh.

  • womit wir wieder am Anfang der Diskussion wären....


    die Freiheit Aller ist von Gerechtigkeit nicht zu trennen und da die Gesellschaft nicht gerecht ist und folglich einige weniger frei sind, nehmen sich die Benachteiligten eben das Recht, sich auch ein paar von den Freiheiten zu gönnen, für die die Bevorteilten ohne mit der Wimper zu zucken "normalerweise" zahlen.


    kann man ihnen eigentlich nicht übel nehmen...

    ...und müssen eben ihrerseits mit entsprechenden Sanktionen rechnen. So einfach ist das. Denn sie wissen ja, was sie tun.


    Gerechtigkeit ist wohl häufig ziemlich relativ und von der jeweiligen Perspektive abhängig. Da dem so ist brauchts eben Rechtssysteme, die im Idealfall im demokratsichen Umfeld entstehen. Früher hätte manche vielleicht gesagt "Wenns dir hier nicht passt, geh doch rüber." Heute muss man dann eben ein paar Meter weiter laufen. Sich ausschließlich virtuell auf die Reise zu begeben, reicht aber nicht.

  • aber dein individueller standpunkt ist natürlich der weisheit letzter schluss ... dann haben sich also die indianer ganz solidarisch über die neuen freiheiten der weissen siedler gefreut ... genauso würdest du dich natürlich auch freuen, wenn dein nachbar seine freiheit auslebt, in dem er auf seinem balkon mit ebola-viren herumbastelt ... oder wie (tatsache!!!) der "pulver-kurt" in der südpfalz ein erkleckliches (scharfes) munitionslager in seiner scheune errichtet

    mannometer... nimm mal deine sonnenbrille runter, dann kannst du vielleicht auch lesen, was ich schreibe. 8)

  • mannometer... nimm mal deine sonnenbrille runter, dann kannst du vielleicht auch lesen, was ich schreibe. 8)


    Was KONKRET möchtest Du denn nun eigentlich?


    Bist du dafür, das sämtliche digitalisierbaren Produkte (die für gewöhnlich mit der Absicht des Geldverdienens hergestellt wurden) für jeden zukünftig frei verfügbar und umsonst aus dem Internet runtergeladen werden dürfen?


    Mir ist Dein konkretes Anliegen im Moment nicht klar.

  • mannometer... nimm mal deine sonnenbrille runter, dann kannst du vielleicht auch lesen, was ich schreibe. 8)

    Ja ganz recht, an deiner klaren, stringenten Ausdrucksweise kann's nicht liegen:

    diese definition hört man oft. nur daraus erfolgt nicht, was man sich gemeinhin darunter vorstellt. es sagt nämlich, dass die eigene freiheit zugleich die freiheit des ANDEREN ist. das geht in der demokratischen logik bestenfalls gut, so lange der andere nicht der andere ist und wehe er ist pirat. dann ist es nicht mehr weit - wie man sieht -, bis einer kommt und sagt: dem anderen geht es in wahrheit darum die menschenrechte ausser kraft zu setzen... (soviel zur eigenen freiheit bzw. die des abmahnanwalts :wacko: ).

    ...mh.


  • Mir ist Dein konkretes Anliegen im Moment nicht klar.

    ich habe nur (kants falsch verstandenen) freiheitsbegriff kritisiert, wonach die freiheit auch die freitheit des anderen ist. den hat man irgendwie als grundlage für die verfassung genommen, während die usa seine logische schwäche prima für sich anzuwenden weiss, angefangen mit den indianern 8o . im übrigen lässt sich die verfassung oder eben diesen begriff strutkurell nicht auf das internet übertragen, wie einige politiker, drummers und abmahnanwälte meinen, weil das internet längst einen eigenen begriff von freiheit geschaffen hat - oder wenn schon eben den obigen ad absurdum führt -, der dem der (rechtsgläubigen) deutschen überlegen ist. Psycho hat es so oder ähnlich schon gesagt. solange man diese freiheit des internets als bloss fiktiv versteht (oder sonst nicht erfassen möchte, denn das internet funktioniert nicht minder oder mehr als innerhalb von maschinen, codes, sprachen, informationen, protokolle... von wegen man könne da machen, was man wolle...), solange wird man damit auch nicht umgehen können.

    2 Mal editiert, zuletzt von abbot ()

  • Herr Sony BMG sitzt aber am längeren Hebel, und das Geld fehlt dann didi oder Xian, nicht ihm.
    Selbst wenn die Benachteiligten also das Recht haben, sich in Eigenregie ein wenig Gerechtigkeit zu verschaffen, "klauen" sie nur unter Ihresgleichen,
    und das hat dann auch nichts mit inoffizieller Umverteilung in der "Scherengesellschaft" zutun.


    Schönes Bespiel wie "divide et impera" funktioniert. Herr Sony BMG ist zwar Schuld an der Misere, die Benachteiligten hauen sich aber gegenseitig die Köppe ein und lassen die eigentlichen Ursachen wie sie sind...


    muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob er das akzeptiert. Diese "Freiheit" hat er ja ;)

  • Herr Sony BMG ist zwar Schuld an der Misere, die Benachteiligten hauen sich aber gegenseitig die Köppe ein und lassen die eigentlichen Ursachen wie sie sind...

    Wieso ist Herr Sony BMG Schuld an der Misere?!?

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Wieso ist Herr Sony BMG Schuld an der Misere?!?

    Weil er nicht nur seine Firma nicht aufgelöst hat, als klar wurde, dass viele Leute nicht mehr bereit sind, für seine Produkte zu bezahlen;
    er gibt den vertraglich ihm anvertrauten Künstlern auch keine Abfindung für die CDs, die sie nicht mehr verkaufen. Deswegen.
    ...du hast jetzt nicht ernsthaft angenommen, die pickeligen grab-asses und BitTorrent wären schuld, oder...?

    ich habe nur (kants falsch verstandenen) freiheitsbegriff kritisiert, wonach die freiheit auch die freitheit des anderen ist. den hat man irgendwie als grundlage für die verfassung genommen, während die usa seine logische schwäche prima für sich anzuwenden weiss, angefangen mit den indianern 8o . im übrigen lässt sich die verfassung oder eben diesen begriff strutkurell nicht auf das internet übertragen, wie einige politiker, drummers und abmahnanwälte meinen, weil das internet längst einen eigenen begriff von freiheit geschaffen hat - oder wenn schon eben den obigen ad absurdum führt -, der dem der (rechtsgläubigen) deutschen überlegen ist. Psycho hat es so oder ähnlich schon gesagt. solange man diese freiheit des internets als bloss fiktiv versteht (oder sonst nicht erfassen möchte, denn das internet funktioniert nicht minder oder mehr als innerhalb von maschinen, codes, sprachen, informationen, protokolle... von wegen man könne da machen, was man wolle...), solange wird man damit auch nicht umgehen können.

    Ich hätte gerne konkret von dir erklärt:
    -wo du eine Schwäche im Konzept "Freiheit ist auch immer die Freiheit des Anderen" siehst,
    -inwiefern man darüber Expansionsgenozid rechtfertigen können soll
    -welche Ausgabe von Kants "Kritik der reinen Vernunft"; "Kritik der praktischen Vernunft" sowie "Zum ewigen Frieden" du besitzt.
    Vielleicht gab es ja in den lezten 2 Jahren bahnbrechende neue Erkenntnisse über Kants Moralphilosophie und Metaphysik, die ihm einen
    gänzlich neuen Freiheitsbegriff zuschreiben. In meinen Ausgaben kann ich das nicht finden.

    ...mh.

  • dann ist es nicht mehr weit - wie man sieht -, bis einer kommt und sagt: dem anderen geht es in wahrheit darum die menschenrechte ausser kraft zu setzen... (soviel zur eigenen freiheit bzw. die des abmahnanwalts :wacko: )

    im übrigen lässt sich die verfassung oder eben diesen begriff strutkurell nicht auf das internet übertragen, wie einige politiker, drummers und abmahnanwälte meinen

    Sprichst du mich damit an? Wenn ja, sprich bitte deutlich; ich würde so gern deinen Standpunkt verstehen. Ich komme mit deiner kryptischen Ausdrucksweise nicht klar.


    Du hast schon verstanden, dass ich mich auf Folgendes bezog?

    Zitat

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Das große Problem, welches hier zwischen den Diskutierenden steht, ist, dass von sehr unterschiedlichen Voraussetzungen ausgegangen wird. Während Kollegen wie Xian und drumdidi offenbar Betroffene illegaler Downloads sind und vom Staat erwarten, dass er sie und die mit ihnen arbeitenden Verwerter im Sinne des bestehenden Rechts schützt und zu alten Einnahmesituationen verhilft, argumentieren Kollegen wie Psycho oder abbot auf der Ebene der Reaktion auf veränderte Verhältnisse. Nach dem Motto: wenn es so ist wie es ist, dann müsst ihr euch mehr anstrengen. Hinter Abbots Aussagen steht - wenn ich sie richtig deute - das alte Misstrauen gegen die Musikindustrie und ihr Gewinnstreben. Dieses Misstrauen gibt es schon sehr lange und teilweise auch zu recht. Es mündet in der Angst, dass die MI in Hinterzimmern (Acta!) die Politik bearbeitet, das komplette Netz zu zensieren und unfrei zu machen, nur damit alle endlich wieder Musik kaufen. Das ist ja auch der Tenor des SPON-Artikels. Fazit: Künstler oder Freiheit? Freiheit!


    Im von Xian geposteten n-tv Artikel blitzt an einer Stelle kurz eine andere Geschichte auf, die die Kollegen drumdidi und Xian wiederum als widerlegt erachten. Nämlich, dass es gar nicht erwiesen ist, dass der MI durch illegale und Umsonst-plattformen Geld entgeht.


    Dann gibt es den technischen Standpunkt, den mir in der kompletten Zeit der Diskussion noch absolut niemand erklären konnte, auch keiner der Experten. Was passiert denn nun genau, wenn man das Raubkopieren tatsächlich wirkungsvoll bekämpfen würde. Wie würde das technisch gehen und was wären die Folgen?


    Dann gibt es Standpunkte wie meinen, der sagt, dass illegale Downloads bekämpft werden sollen, soweit es geht. Gleichzeitig glaube ich aber, dass ein Großteil der von der MI angegebenen Verluste schlicht mit der sich gewaltig verändernden Gesamtsituation zu tun haben.


    Ich möchte dazu den Kollegen Xian in dem Zusammenhang etwas fragen. Du schriebst eher am Anfang des Freds davon, dass deine kostenpflichtigen Videolektionen in dem Moment in den Verkäufen verloren haben, als sie anfingen, in den illegalen Portalen aufzutauchen. Das glaube ich. Aber kann es nicht auch sein, dass es auch daran liegt, dass das Netz mittlerweile voll gestopft ist mit (legalen) Gratislessons?


    Was ich damit sagen möchte, ist, dass auch die Reaktionen derer nachvollziehbar sind, die sagen: hey Musiker und MI, es liegt nicht nur an den Lausaugern, sondern auch an der Gesamtsituation.


    Was meiner Meinung nach aber absolut nichts daran ändert, dass das Thema auf den Tisch gehört und alles unternommen werden sollte, um das Lausaugen einzudämmen. Und zwar egal, wie erfolgreich oder groß der Künstler ist. Wer da nämlich als kleiner Fisch Feindschaften aufbaut, schießt sich ins eigene Fleisch. Denn nur die Großen werden den nötigen Einfluss haben.


    lg
    max

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