ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...

  • :D http://www.bildblog.de/38247/youtube-war-das-falsche-pferd/

  • Im Übrigen interessant die Argumentation: Youtube wäre für den Inhalt nicht verantwortlich, die GEMA möge sich an die Einsteller wenden.
    Da sieht man mal wieder, wie Youtube die Interessen der Einsteller berücksichtigt.


    google/yt versucht sich ja als hoster und nicht als content-provider zu gerieren, von daher müssen die Interessen der Einsteller ignoriert werden ;)

  • In einer Musterklage der GEMA gegen Youtube hat das Landgericht Hamburg FÜR Youtube entschieden, d.h. die 12 Songs um die es in dieser Klage ging und die stellvertretend für viele Millionen Titel stehen, werden weiterhin online abrufbar sein!!!
    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,828774,00.html

    es ist genau andersrum:
    Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieses Artikels hieß es, YouTube sei nicht verpflichtet worden, Titel zu löschen. Dies war die falsche Information einer Nachrichtenagentur. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.


    :) So kommt es zu solchen Enten: Die Journalisten im Gericht haben alle möglichen Ausgänge der Verhandlungen vor einer Urteilsverkündung bereits vorbereitet und geben bei der Verkündung nur noch an die Agentur durch, welche Alternativ-Version denn nun eilig zu veröffentlichen ist. Nach prominenten Verhandlungen liegen vor dem Gerichtssaal oft die Ablese-Entwürfe von Radio- und Fernsehleuten herum.
    Heute hat einer in der Kette den falschen Knopf gedrückt - schnell bewerben, da dürfte ein Praktikantenplatz freigeworden sein.


    Die Auswirkungen auf die Störerhaftung (auch z.B. eines Forenbetreibers) könnten weitreichend sein.
    Bevor aber wild spekuliert wird, sollte man die schriftliche Urteilsbegründung abwarten.

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  • Nachdem sich Jan Delay vor einiger Zeit auch mal etwas eigenartig zum Thema "saugen" geäussert hatte, hat er sich jetzt aber in meine Augen wieder rehabilitiert.
    http://danielmack.de/schokolade-digga/

    Im selben Interview:


    SPIEGEL: Die Leute sollen ruhig versuchen,
    Sie zu bestehlen, Sie dürfen sich nur nicht erwischen lassen?


    DELAY: Ja. Ich bin doch nicht Lars Ulrich von Metallica, der ständig sagt, Klauen ist doof.
    Ich bin HipHopper. Wir malen nachts Züge an! Wir klauen Musik und machen daraus neue Musik! Das ist unsere Kunst.


    Schöne Doppelmoral!

  • Er spricht sich für geringe Konsequenzen im Sinne des Ordnungswidrigkeitenrechts aus, so dass man nicht nicht [sic] belangt, aber auch nicht kriminalisiert wird. Nur eine weitere Position, die nicht auf binärem Problemverständnis, sondern auf Graustufen basiert - möglicherweise auch von Respekt (um nicht zu sagen Furcht) und Kompromissbereitschaft gegenüber den Fans getragen.


    Zitat

    „Ich fahre seit Geburt schwarz. Wenn ich erwischt werde, zahle ich 60 Euro, und das ist okay. “Superman”-Film runtergeladen, erwischt worden, 60 Euro. Dieses Geld sollte dann nicht den großen Musikern zugutekommen, sondern denen, die unter dem Runtergelade wirklich leiden.“


    Vielleicht ein nicht ganz daneben liegender Vergleich, vor dem Hintergrund, dass das Produkt (die Dienstleistung) ja auch nach der rechtswidrigen Einverleibung noch existiert (Begriffliche Diebstahl-Kritik).


    Noch zu komplettieren allerdings durch den Straftatbestand der "Erschleichung von Leistungen", mit dem Tatsächlich-nur-Schwarzfahrer regelmäßig konfrontiert werden, spätestens damit sind dann auch aufkommende Verniedlichungsvorwurfs-Gedanken relativiert.


    Die wenigsten sind noch nie bei rot über die Ampel gegangen. Zu seinen Verfehlungen zu stehen, sollte doch zumindest der Diskussion zugänglich sein.

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  • Als Anwalt, der sich auch schon mit Abmahnungen befassen musste, gebe ich dir Recht, dass es überlegenswert ist.
    Ohne Nestbeschmutzung, wie ich meine.


    Wie schnell Wünsche erfüllt werden, sieht man hier:
    20.04.12: Erstabmahnung im Netz soll weniger als 100 Euro kosten (dpa-Kunde, also mit Vorsicht zu genießen ;))


    Zu diesem Zweck taugt das bestehende Justizministerium ohne weiteres - und nicht, dass einer meint, diese Idee sei eine Piraten-Idee.

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  • Au ja, was für ein perfider Artikel. Unglaublich. Frei nach dem Motto "es gibt inzwischen so viel Kriminalität, der keiner mehr Herr werden kann - lasst uns Polizei nebst Recht und Gesetz gleich ganz abschaffen". In Wahrheit geht es nur darum, beim Filme saugen und Counterstrike zocken ein paar Euro zu sparen.

  • also ich finde der hat eigentlich Recht und ist entsprechend konsequent mit seiner Haltung
    tut zwar weh, ist aber eine deutlich realistischere Einschätzung der Lage als das meiste, was hier drin steht

  • nix für ungut, aber die Argumentationslinie, die in dem Artikel drin steckt, muss man erstmal entkräften, z.B. mit Argumenten und nicht mit Phrasen ;)


    Jo, mach ich dann mal eben: wer rote Ampeln überfährt und ein Ordnungshüter kriegt es mit, bekommt Ärger. Wer komplette Ampelanlagen demontiert, bekommt
    ebenso Ärger. Das stört keinen; jeder hat akzeptiert, dass man in der Öffentlichkeit keine Aktionen durchführt, die offensichtlich mit geltendem Recht konfligieren, aus Angst vor Repressalien, nicht aus Überzeugung, versteht sich.
    Überträgt man diese Einstellung auf das Internet - so schließt irgendein KuWi auf SpOn - ist das dann eine komplette Beschneidung unserer Freiheiten.
    Die Mentalität des Internet bezogen auf das Leben eines Jeden außerhalb seiner vier Wände hieße, dass man im Zweifeslfall lieber Ampelanlagen demontieren können möchte, als
    auf der Straße potentiell von Gesetzeshütern beäugt zu werden. Wer hat das Internet zu jedermanns vorhängeschlossgesichertem Fetischkeller erklärt? Nur weil es faktisch
    in der Regel der Fall ist? Das Internet ist ein öffentlicher Raum, was spricht prinzipell dagegen, ihn entsprechend zu reglementieren?
    Wenn ich durch die Fußgängerzone gehe, komme ich mir ja auch nicht automatisch vor wie im 3. Reich, nur weil es Gesetze gibt, die nach Möglichkeit durchgesetzt werden.

    ...mh.


  • Ich stelle mir konkret überhaupt nichts vor, warum sollte ich auch? Umsetzung ist die Aufgabe Anderer; wie das meiner Meinung nach auszusehen hat, siehe Beitrag 503 in diesem Thread.


    Aber darf ich mal grundsätzlich fragen, warum die Umsetzung geltender Rechte ausgerechnet deswegen legitim auszuschließen ist, weil zur Zeit keine effektiven Maßnamen zur Umsetzung vorliegen...? Weil die Exekutive grade mal hinterher hinkt, ist das direkt ein Gebot an die Legislative, die Verhältnisse entsprechend anzupassen? Och bitte...

    ...mh.

  • nix für ungut, aber die Argumentationslinie, die in dem Artikel drin steckt, muss man erstmal entkräften, z.B. mit Argumenten und nicht mit Phrasen ;)


    Psycho, du weißt doch, dass du mich nicht provozieren kannst.
    Gegen viele Menschenrechte wird verstoßen - keine Veranlassung, sie abzuschaffen.

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  • Tatsache ist doch, dass praktisch kaum jemand weiß, wie das Netz eigentlich funktioniert. Aber alle reden von Freiheit. Und ich frage mich jedesmal: was meinen die mit Freiheit? Und dann frage ich mich, wie denn ein unfreies Netz aussähe und ob das meine Tätigkeiten dort beschränken würde.


    Ich bin zeitweise sehr viel im Netz, könnte mir ein Leben ohne Netz auch nicht mehr vorstellen. Ich bin ab und zu im DF (ist meistens offen), ich bestelle ab und zu etwas, ich nutze es zur Informationsbeschaffung. Ich nutze es beruflich als Plattform (Workshops, Unterricht, Projekte). Ich bin sehr selten (ca. 1x/Woche) bei facebook. Ich sehe mir Sachen bei youtube an und stelle (selten) auch selber was ein.


    Und jetzt kommt eine Frage, der im realen Leben gerne ausgewichen wird, wenn ich sie stelle: warum habt ihr solche Angst vor Unfreiheit, wenn ihr permanent in Netzwerken unterwegs seid, die eure Daten in der unverschämtesten Weise sammeln, katalogisieren, aufbereiten und weiter verkaufen, um euch möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen?


    Darauf kommt dann meistens: ich MUSS aber bei facebook sein, da sind alle.


    Für manche Leute ist Freiheit im Internet gleichbedeutend mit tatsächlicher Freiheit geworden.


    Und jetzt frage ich die technischen Spezis hier, was denn nun passieren würde, wenn man die wirkungsvollste Technik gegen Raubkopierer tatsächlich installieren könnte/würde. Würde sich mein oben skizziertes Netzleben drastisch verändern? Könnten die facebooker nicht mehr kommunizieren?


    Meine persönliche Meinung: "Freiheit" im Netz ist für viele Menschen nur eine Illusion. Insbesondere für die, die besonders laut danach rufen.


    Und noch ein Nachtrag: das Internet sollte so frei sein wie eine freie Gesellschaft. Man sollte dort alles tun können, was man auch in einem politisch aufgeklärten System tun kann. Warum sollte man Dinge tun können, die anderen im realen Leben schaden würden? Freiheit ist immer auch die Freiheit der anderen.


    lg
    max

  • ich gebe Max voll Recht und hatte auch nicht vor PBU zu provozieren. Mit Realismus des Autors mein ich v.a., dass der das auch so sieht, wie imho die Mehrheit das sehen würde: wenn er sich entscheiden müsste zwischen den Beschneidungen der angeblichen Freiheiten des Internets und Abschaffung des URHG, wär das für ihn klar.


    Die harmlosen Maßnahmen, die ihr alle andenkt, reichen niemals aus, um das Problem in den Griff zu bekommen (sagt der Autor). Aber mehr wird keiner mitmachen, da ist das Urheberinteresse eben ein Minderheiteninteresse, das man zwar schützen muss (sieht jeder ein), aber wenn es zu weit in das Interesse der anderen Seite eingreift, dann nööö.


    Anders als Luddie bin ich nicht dauernd in irgendwelchen Netzen unterwegs (muss es auch nicht sein), hab keine Facebookaccount und dazu Software installiert, die die Datensammelwut con Google und Co. beschränkt.


    Urheberrecht interessiert mich tatsächlich nur bei Youtube, denn ich liebe es, mir dort Bands anzuschauen. Da von Youtube Musiker und Musikindustrie finanziell profitieren, müssen nicht meine Freiheiten beschränkt werden, sondern die beiden müssen untereinander eine Lösung finden (wird ja auch versucht, siehe Gema/YT-Klage).


    Überhaupt gibt es da oben ein Artikel verlinkt von Luddie, der sagt, dass es mit der Musikindustrie wirtschaftlich richtig aufwärts geht. Daraus schliesse ich, dass die (kriminellen) Sauger tatsächlich kein existenzielles Problem für Leute wie Didi sind, sondern viel mehr, dass Musiker ihre Interessen v.a. nicht angemessen gegenüber der Muikindstrie verhandeln und durchsetzen.


    Und irgendwie soll aber unbedingt der normale User auch dafür bluten, weil der Staat es nicht auf die Reihe bekommt, die echten Kriminellen in diesem Spiel zu erwischen. Und da genau geht es mir auch zu weit, wenn die Mehrheit dafür zur Kasse gebeten werden soll

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