Taugt ein USB Interface was? Latenzen?

  • Zitat

    (1.1 ist nun wirklich ganz kalter Kaffee und käme mir nicht in die Tasse) .


    Mag ja sein, aber es funktioniert tadelos, störungsfrei und ist easy zu handlen. Meines Erachtens ist es auch unerheblich bei 4 Spuren ob das Ding nun 1.1, 2.0 oder 3.0 hat, das wird im Thema Datendurchsatz erst bei 6 und mehr Spuren relevant. Wie schon erwähnt es kostet sehr wenig und ich benutz es schon ne ganze weile absolut zufriedenstellend.


    Gesendet von meinem HTC Desire Z mit Tapatalk 2

  • Das "Problem" bei USB ist, dass alles von der CPU gerechnet werden muss. FireWire arbeitet selbstständig, ähnlich wie Ethernet. Ohne es jetzt genau zu wissen würde ein Latenzproblem bei USB nur eine Rolle spielen wenn du z.B. viele Plugins am laufen hast oder deinen Rechner sonst irgendwie stark belastest. Ein halbwegs ordentlicher Rechner sollte damit aber dann doch klar kommen. Habe selber aber kein USB Interface.

  • Nichala
    Nö. USB hat genauso wie Firewire eigene Controller. Gegenüber Firewire befinden sich die USB Controller aber zumeist direkt im Board Chipsatz, meistens in der Southbridge (zusammen mit P-ATA / S-ATA und anderen Controllern). Weil Firewire seltener verbaut wird, müssen dafür zumeist dedizierte Chips auf dem Board verbaut werden. Etwas üppiger dimensionierte Boards setzen auch des öfteren noch auf zusätzliche dedizierte USB Controller, um einfach mehr Anschlüsse zur Verfügung stellen zu können.
    Deine Aussage ist schlichtweg Quark, sorry.


    Man kann das eigentlich mal ganz einfach ausrechnen, wenn man davon ausgeht, dass der integrierte AD-Wandler gleich in das gewünschte Format (in unserem Beispiel 24 bit / 44,1kHz wav) wandelt und man die praktischen Übertragungsraten diverser USB Standards anschaut.


    Mono 24bit / 44,1kHz wav hat ne praktische Datenrate von 1058kbit/s, was 132,25kByte/s entspricht.
    Bei USB kann man ganz grob 1/3 der theoretischen Datenrate abziehen, um auf die maximal mögliche praktische Datenrate zu kommen. Sieht so aus:
    USB 1.0 - theoretisch 187,5kByte/s - praktisch 125kByte/s
    USB 1.1 - theoretich 1,5MByte/s - praktisch 1MByte/s
    USB 2.0 - theoretisch 60MByte/s - praktisch 40MByte/s


    Bei 8 simultan übertragenen Spuren braucht man also mindestens 1058kByte/s, was einem guten MByte/s entspricht. Fürs Monitoring müssen i.d.R. noch zwei Spuren fürs Stereo-Playback eingerechnet werden. sind also insgesamt 10 Spuren, was 1322,5kByte/s, also ca. 1,3MByte/s entspricht.


    USB 1.0 kann man also komplett knicken. Bei USB 1.1. bräuchte man dann schon gute Controller, um an die 1MByte/s zu kommen. Mehr als 4 Kanäle kann man damit also auch nicht fahren.
    Rechnet man nun für USB 2.0 praktische Mittelwerte von 20MByte/s, kann man damit ganz entspannt auch mal 16 Spuren simultan aufnehmen.


    Anmerkung: 24bit und 44,1kHz ist gängiger Aufnahmestandard. CD Qualität ist 16bit und 44,1kHz. Die Datenrate ist bei Containerformaten (wie eben wav eines ist) das simple Produkt dieser beiden Faktoren (2-dimensionales Koordinatensystem). Bei höherer Abtastrate erhöht sich also auch die Datenrate - bei 88,2kHz wäre diese also schon doppelt so hoch.


    Noch ein EDIT:
    Der Grund für die Popularität von Firewire 400 ist schlichtweg folgender: Es kam 1995 auf den Markt, während USB 1.0 1996 und USB 2.0 2000 auf den Markt kam. Firewire 400 war also schon 5 Jahre zuvor praktisch ungefähr gleich schnell wie USB 2.0 ... da liegt eigentlich der Hund begraben.
    Alle neueren Standards von USB (3.0) und Firewire (800 und neuer) sind dann für die Interface Diskussion eh nicht mehr der Rede wert, weil die Datenraten dort sehr hoch sind (bei USB 3.0 theoretisch 500MByte/s, bei FW800 theoretisch 400MByte/s) und praktisch von keiner Festplatte und den aller wenigsten Flashdrives (z.B. USB Sticks) ausgereizt werden können.


    Kauf dir also jetzt einfach ein USB 2.0 Interface und achte darauf, dass du es auch an einen 2.0 oder 3.0er Port anschließt und werd glücklich. Bei der Aufnahme selbst wirst du schon noch auf ganz andere Probleme stoßen ;)

  • WOW !
    Das ist mal ne Erklärung!!!
    Vielen Dank dafür!!
    Jz werd ich wahrschl das


    M-Audio Fast Track Ultra 8R nehmen ;)


    das Phonic mit usb und firewire kann man ja anscheinend vergessen..


    Und mit dem


    M-Audio Fast Track Ultra 8R wäre es auch möglich da ein drummodul anzuschließen und die bassdrum zu triggern?


    über den Midianschluss?

    Einmal editiert, zuletzt von bernipichla ()

  • m_tree: wenn Du schon andere maßregelst ;) solltest Du aber auch erwähnen, dass bei USB (zumindest bis 2.0) der Controller die angeschlossenen Geräte pollen und evtl. anstehende Daten abholen muss, was den Nettodurchsatz runterdrückt und die Latenz erhöht. Bei Firewire initiieren die Geräte, die Daten anstehen haben, die Übertragung hingegen selber und müssen nicht darauf warten, dass der Computer sie anfordert und abholt, außerdem arbeitet Firewire bidirektional.

  • Hm, hatte das garnicht mit einer höheren Latenz in Verbindung gebracht. :sleeping: Aber genau das ist eigentlich der einzige "technische" Diskussionsgegenstand beim Thema Firewire vs. USB 2.0.
    Der etwas niedrigere Nettodurchsatz interessiert bei den Größenordnungen, in denen dich Mehrspuraufnahmen bewegen, nicht mehr wirklich. Zeigt ja obige Rechnung.


    Hab da was nettes gefunden: http://www.musiker-board.de/re…5830-firewire-vs-usb.html


    Damit erklärt sich auch, warum USB in der Hinsicht (d.h. nur auf Recordinginterfaces bezogen!) tatsächlich etwas mehr CPU Leistung in Anspruch nimmt als Firewire. Liegt einfach daran, dass der Rechenaufwand wegen komplexeren Treibern, die die Latenz möglichst niedrig halten sollen, ansteigt. Steht aber genug CPU Leistung zur Verfügung (was seit vielen Jahren der Fall ist) und sind die Treiber ausgereift, lässt sich wohl auch mit USB mit ähnlichen (also so gut wie nicht vorhandenen) Latenzen wie mit Firewire recorden.


    Gut, dass das nochmal angesprochen wurde. Fürs Homerecording braucht man sich bei USB 2.0 aber echt keine Sorgen machen, würde ich sagen.

  • ja ich meine eben genau die immer angesprochenen nachteile wie, latenz und stabilität und und ..


    weil ich jetzt entshlossen bin eben max 500 euro für ein interface auszugeben.
    und da will ich eben auch die möglichkeit haben, es zu erweitern (mit mehr anschlüssen> ADAT)
    um 460€ ca gäbe es ja das focusrite saffire 40 pro auch schon.
    nur hat man auf den derzeitigen notebooks keinen firewireanschluss mehr


    und das presonic http://www.thomann.de/at/preso…bd4bc8e73b8c78c9ebcb2e358
    hat usb 2.0 und ist laut angaben und so manchen tests sehr gut bezüglich auf latenz und so auch ganz gut von klang und die DAW soll spitze sein.


    mit adat ist allgemein eine größere latenz zu vermerken oder? egal firewire oder usb?


    Der Vorteil bei usb ist eben, dass man es auf jeden pc verwenden kann..

  • nur hat man auf den derzeitigen notebooks keinen firewireanschluss mehr


    Ich weiß ja nicht woher du deine Infos beziehst, aber Firewire wird durchaus noch verbaut - auch in aktuellen Notebooks:


    http://geizhals.de/?cat=nb&xf=31_FireWire~27_2&sort=p


    Zitat von bernipichla

    und das presonic http://www.thomann.de/at/preso…bd4bc8e73b8c78c9ebcb2e358
    hat usb 2.0 und ist laut angaben und so manchen tests sehr gut bezüglich auf latenz und so auch ganz gut von klang und die DAW soll spitze sein.


    Andere Interfaces in der Preisklasse sind damit aber durchaus vergleichbar.


    Zitat von bernipichla

    mit adat ist allgemein eine größere latenz zu vermerken oder? egal firewire oder usb?


    Nein. ADAT wird mit Toslink Kabeln übertragen, die wiederrum Glasfaserkabel im eigentlichen Sinne sind. Vorteil: Extremst geringe Störanfälligkeit (im Vergleich zu elektrischen Signalen) und verlustfreie Übertragung über weite Strecken / großes Potenzial. Es wird sicher eine Latenz entstehen, weil beide Interfaces gekoppelt werden müssen. Aber diese wird sich wohl nicht mal im messbaren Bereich befinden. Völlig vernachlässigbar.


    Zitat von bernipichla

    Der Vorteil bei usb ist eben, dass man es auf jeden pc verwenden kann..


    Firewire gibts auch für so gut wie jeden Desktop Rechner:


    http://geizhals.de/?cat=ioexpc…_2~623_3~623_4&sort=eintr


    Zumal Firewire bei "normalen" Desktop Boards auch zum guten Standard gehört, würde ich sagen.
    Es geht hier also wirklich in erster Linie um den Notebookmarkt. Multimedia / Consumer Notebooks (oder wie auch immer die sich schimpfen) sind halt auf den Ottonormalverbraucher zugeschnitten, der im Normalfall keinen Grund hat, Firewire statt USB zu verwenden.

  • ....mit adat ist allgemein eine größere latenz zu vermerken oder? egal firewire oder usb?...


    Äh, nein, nicht direkt. Vielleicht solltest du dich da noch ein bisschen aufschlauen, bevor du was kaufst. Von der ADAT-Verbindung an deinem Interface hast du ja nur indirekt etwas (mehr Kanäle), USB bleibt der Flaschenhals (ausser bei RME, aber dann sind wir wieder am Anfang ;) ).

    "Geduld und Zeit bringen mehr als Gewalt und Streit"

    Jesses' Drummergalerie wird bei Gelegenheit mal aktualisiert und neu verlinkt ;)

  • ja nur gibts notebooks mit quad intel i7 erst ab 1200 euro inkl firewire.
    und meinen desktop pc zum proberaum bringen ist doof.
    jz stellt sich mir die frage ob ich ein schwächeres notebook mit dual core und firewire nehmen soll oder ein stärkeres mit usb.
    nur komm ich nicht drauf was wirklich besser ist bei den interfaces. möchte eig schon erweitern können beim preis von 500euro.

  • Quad Core in nem Notebook ist eigentlich immer noch purer Luxus. Was machst du denn mit dem Rechner so für gewöhnlich?
    Statt nen Quad Core zu kaufen würde ich in das Notebook lieber ne SSD nachrüsten. Macht im Alltagsbetrieb mehr Sinn. Es gibt sehr wenig, was ein aktueller Dual Core nicht zufriedenstellend kann. Da gibts zig andere Flaschenhälse (allen voran Festplatten).


    Wird der Quad Core mal richtig ausgelastet, wird der Akku in Null-Komma-Nix leergesaugt, die Kiste macht Lärm ohne Ende (ne anständige Kühlung braucht für gewöhnlich Platz) und im schlimmsten Fall throttled sich die CPU dann wegen hoher Temperaturen etwas runter, wodurch du die Maximalleistung garnicht nutzen kannst. Hab ich in der Praxis schon bei nem - eigentlich ausgefeilten - Asus Notebook mit nem Core i7 schon erlebt.


    Bei Interfaces ist Firewire besser. Zum einen wegen dem technischen Hintergrund (welcher zu einer kürzeren Latenz mit wenig Rechenaufwand gegenüber USB führt) und die damit verbundene größere Auswahl von Firewire Interfaces. Das heißt aber nicht, dass USB Interfaces schlechter sind. Die technische Umsetzung mit USB ist halt aufwändiger.

  • hier wurde doch schon alles super erläutert, man braucht kein fw. ich würde mir lieber das leistungsfähigere notebook ohne fw kaufen. und ob du nun ein fw. oder ein usb interface mit adat erweiterst ist wurscht.


    Nichala


    Bei USB kann man ganz grob 1/3 der theoretischen Datenrate abziehen, um auf die maximal mögliche praktische Datenrate zu kommen. Sieht so aus:
    USB 1.0 - theoretisch 187,5kByte/s - praktisch 125kByte/s
    USB 1.1 - theoretich 1,5MByte/s - praktisch 1MByte/s
    USB 2.0 - theoretisch 60MByte/s - praktisch 40MByte/s


    Bei 8 simultan übertragenen Spuren braucht man also mindestens 1058kByte/s, was einem guten MByte/s entspricht. Fürs Monitoring müssen i.d.R. noch zwei Spuren fürs Stereo-Playback eingerechnet werden. sind also insgesamt 10 Spuren, was 1322,5kByte/s, also ca. 1,3MByte/s entspricht.


    USB 1.0 kann man also komplett knicken. Bei USB 1.1. bräuchte man dann schon gute Controller, um an die 1MByte/s zu kommen. Mehr als 4 Kanäle kann man damit also auch nicht fahren.
    Rechnet man nun für USB 2.0 praktische Mittelwerte von 20MByte/s, kann man damit ganz entspannt auch mal 16 Spuren simultan aufnehmen.

  • ja nur gibts notebooks mit quad intel i7 erst ab 1200 euro inkl firewire.

    Es gibt Firewire Adapter als Expresscard, das ist also nicht so tragisch. Einen Laptop (!= Netbook) würde ich mir grundsätzlich nur mit Expresscard Slot kaufen. Und ganz ehrlich, einen Quad i7 brauchst Du nicht zum Aufnehmen oder Monitoring. Such dir das Interface, dass dir vom Preis her und der gebotenen Leistung (Klangqualität, Anzahl Kanäle, usw. usf.) passt, aber leg Dich nicht auf die Schnittstelle USB/Firewire fest.

  • Anstelle eines Schlepptop einen PC fürn Proberaum kaufen, mit dem gesparten Geld das RME UCX zulegen und die generellen schwächen der Mobilrechner vermeiden.


    Ich hab hier ein USB das machte an allen bisher genutzten Mobilrechnern keinen Stress, jedoch sind höchste Buffergrößen nötig um Probleme zu vermeiden. Jetzt haben wir einen Proberaum Tower und das Interface kann ohne Probleme auf unter 4ms Gesamtlatenz herunter geschraubt werden.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!