Aufnehmen im Studio

  • Wir nehmen mit meiner Band jetzt Ende Januar im Studio auf.
    Leider habe ich noch nie etwas im Studio aufgenommen und somit keinerlei Erfahrung und ordentlich Schiss es zu verhauen (geht ja um viel Geld).
    Werde zum Glück nen eigenen Schlagzeugtechniker dabei haben (Rossi Roßberg) der mir bestimmt schon mal ordentlich was an Arbeit und Stress abnehmen kann.



    Könnt ihr mir ein bisschen von euren Erfahrungen berichten, wie das dort alles abläuft und wie das ist unter Zeitdruck und vor allem Gelddruck Höchstleistungen zu bringen?
    Ich will mich irgendwie schon so langsam mental auf das Studio vorbereiten, aber wie?
    Ich übe gerade 3 mal pro Woche für 2 Stunden, aber das ist ja in gewohnter Atmosphäre und ohne Stress oder sonst was.

  • Du solltest auf jeden Fall die Songs die Du einspielen wirst immer wieder mit Click (!) üben, evtl. vor Publikum (Bandkollegen?) oder mit ner Camera die Dich filmt, um etwas Deine (wahrscheinliche) Nervosität zu simulieren.
    Das mit den Bandkollegen (bzw. Cam) macht auch insofern Sinn, als dass Dich diese eventuell auf Schwachstellen aufmerksam machen können.
    Du solltest Dir zudem über sämtliche Tempi, Abläufe und Fills bombensicher sein, wenn nicht -> notieren!


    Der Drumtech wird Dir jetzt eher keine Arbeit bzw. Stress abnehmen, der ist ja wenn dann nur für die Mikrofonierung und evtl das Stimmen zuständig.


    Wenn dein Studiotechniker/-ingenieur was taugt, wird er sich hüten, Dich den Zeitdruck spüren zu lassen!
    Des Weiteren solltest Du Dich vernünftig und lange genug warm machen, dann nochmal mindestens 5 Minuten die Muskeln ruhen lassen, um eventuelle Verspannungen vom Einspielen zu lockern.
    Wichtig ist auch, dass Du Dein Set so aufbaust, wie Du es gewohnt bist, damit Du keine neuen Bewegunsabläufe ausprobieren bzw. durchdenken musst.
    Falls Du noch Fragen hast -> einfach fragen ;)


    Viel Spaß und Erfolg!
    cheers,
    Ben

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Konzentration, absolute Sicherheit in den Songs. Du solltest die Songs sicher zum Klick spielen können! Stelle dich darauf ein, dass du die Songs auf ein weißes Blatt Blatt spielen musst d.h. ohne Backingtrack und nur mit Klick. Deswegen ist es besonders wichtig, dass Du alle Abläufe drauf hast. Alles in Allem ist die Studioarbeit, mit den richtigen Leuten, aber nicht allzu stressig. Mir macht das immer viel Spaß! Hast du einmal Studioluft geschnuppert und Spaß an der Sache gefunden, wird dir die Sache leichter fallen!

  • Hallo,


    wir nehmen gerade unser Demo auf.
    Das A und O ist: man muss den ganzen Scheiß im Schlaf spielen können und zwar richtig.
    Alles andere hört man leider und das schwächste Glied ist der Instrumentalist.
    Außerdem braucht man ein bisschen Zeit, da sollte man nicht zu knauserig planen.


    Grüße
    Jürgen

  • Was soll Rossi dir an arbeit abnehmen? Er kann dein Set tierisch stimmen und ggf. mit dir aufbauen. Spielen musst du jedoch alleine. Daher wie andere hier schon geschrieben haben, lerne eure songs mit click und ab geht die Luzi.

  • Uuuh, das erinnert mich an mein erstes Mal im Studio.
    Ich hatte damals (1976) überhaupt keinen Plan vom Ablauf und war erst mal geschockt, dass ich das Stück alleine (ales Erster) nach Click spielen musste.
    Das Ergebnis: http://www.youtube.com/watch?v=wr7VS626Pe8


    Der Sound war damals so: Pinstripes und Tempos... 8)


    Wen Du Dein(e) Stück(e) im Schlaf kannst, ist es nicht so schlimm.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Ich werde auf Klick und Ghostspuren von den anderen aufnehmen, jeder nimmt einzeln auf.
    Bin es auch gewöhnt bei den Proben und auf der Bühne nur mit Klick zu spielen, daran sollte es denke ich mal nicht liegen ich fühle mich da ziemlich sicher (muss ich auch, da wir mit riesigem Orchester und Chor Playback spielen).
    Die Songs kenne ich in und auswendig, da ich ja die Playbacks komponiere.
    Ich werde nicht auf meinem Set spielen weil das nicht so doll klingt aber mein Rack mitnehmen und dann versuchen es so gut es geht aufzubauen wie ich es vom Proberaum kenne.
    Es werden auch immer noch mindestens 2 Leute von der Band dabei sein.

  • üben bis der arzt kommt. dann kurz pause machen, und weiter üben. wenn man die songs absolut nicht mehr hören kann und einem total zum hals raushängen und man nachts um 3:00 geweckt werden kann und das schwierigste fill ohne nachzudenken auf der bettdecke spielen kann, dann: lieber nochmal etwas üben.
    und üben!
    falls dann noch zeit bleibt, kann man die gut investieren um die songs zu üben!
    und macht clicktracks vorher und bringt die mit ins studio, damit es da keine tempodiskussionen gibt und ihr überhastet irgendwelche tempi entscheidungen machen müsst.


    hab ich üben schon erwähnt? ;)


    ich finde es vor einem studio aufenthalt für einen hobby/semiprofessionellen schlagzeuger angemessen, 2 wochen lang jeden tag die songs 4-6 stunden zu üben, ohne pause. dann 2-3 tage vorm studio gar nix mehr machen und chillen.



    mal im ernst: wenn du deinen part, also schlagzeugspielen, vernünftig drauf hast, mach dir keine sorgen. um den rest kümmert sich der studiomann wenn er sein handwerk versteht :)

    sieg natur.

  • Das mit dem üben habe ich jetzt glaube ich verstanden aber das mit dem Clicktrack nicht :S
    Kommt der Klick nicht von der DAW über die aufgenommen wird?
    Ich habe auf jeden Fall keinen ich habe nur Ghostspuren und Orchester und Chor playbacks in den richtigen Tempos die wir auch schon immer so benutzen und wo nichts dran geändert wird :) Der der uns aufnimmt hat auch schon alle Songs die wir selber als Demo aufgenommen haben durchgehört und fand alles top.

  • ja, das ist ne gute vorraussetzung. hauptsache du lieferst dem studio in irgendeiner form das tempo an, und dass du auch in dem tempo übst. dann ist alles gut :)

    sieg natur.

  • Mach dir vor Allem nicht in die Hose. Das wird schon. Wenn du gut vorbereitet bist, läuft das schon. Geniess es lieber. Dann klingts nachher auch besser als wenn du nur darauf konzentriert bist, keine Fehler zu machen.



    Was ich für mit am Wichtigsten halte: Spiel das, was du kannst. Und nur das. Keine Experimente. Wenn es um Geld und Zeit geht, dann lass alles weg, worin du vorher nicht 100% sicher bist. Der Kram muss aus dem Kleinhirn kommen, so dass du nebenbei ein Buch lesen können müsstest ;) .
    Viele machen den Fehler, bei Aufnahmen zeigen zu wollen, was man kann und dann an die eigenen Grenzen zu gehen. Aber nur, weil man das Gefühl hat, etwas spielen zu können, heißt das noch lange nicht, dass es auch gut und rund klingt. Bis dahin ist es oft noch ein weiter Weg. Also lieber einfach aber solide spielen. Es geht ja um das beste Bandergebnis in möglichst kurzer Zeit.



    edit:


    Großartig :thumbup:

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Hatte vor ein paar Jahren auch das Vergnügen mit Rossi Roßberg arbeiten zu dürfen. Der hat sich vorher und während der Session wunderbar um mein Set gekümmert das war sehr angenehm.


    Ansonsten kann ich ich Slo77y's Kommentar nur unterstreichen! Üben, üben, üben...


    Wenn die Songs komplett stehen vorher Pilotspuren mit den für dich wichtigen Instrumenten plus Clickspur erstellen, immer wieder dazu trommeln und diese dann auch mit ins Studio nehmen.

  • Meint ihr 2 Tage á 8 Stunden reichen für 6 ca. 5min lange Songs?
    Aufbauzeit wird nicht berechnet.


    Für die Drums oder für das komplette Recording?


    Aufbauzeit ist jetzt nicht das Ding. Das was Zeit in Anspruch nimmt ist den Sound auszufeilen .. egal ob bei den Drums oder bei den Gitarren. Es lohnt sich, mit Stimmungen und Mikrofonierung rumzutesten.


    Für das komplette Recording von 6 Songs sind 2 Tage definitiv zu wenig. Irgendwas passt nach dem Recording immer nicht ganz oder es kommen im Nachhinein Ideen für Detailverbesserungen. Aufnahmen, in die Zeit investiert wird und die auch entsprechend entspannt aufgenommen werden, klingen am Ende besser.

  • Meine :P


    Ist halt die Frage, wie viele Leute einspielen müssen und wie komplex die Songs sind. Und wie viel Erfahrung die einzelnen haben ... ein Sänger muss u.U. auch mal ne längere Pause nach 2 Songs einlegen, weil die Stimme sonst nicht mehr richtig voll klingen würde.

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