Yamaha stellt Schlagzeug-Produktion ein und zieht um...

  • Jedes Wort ist zuviel.


    Sie werden es begreifen, Geld kann man nicht essen! Egal wie sie auch heißen, wie sie es uns verkaufen, wie sie es verpacken, wie sie es anmalen, am Ende bleibt immer ein Identitätsverlust.



    In diesem Sinne..scandi

  • Ich persönlich find es sehr schade, vorallem wenn ich dran denke wie die Qualität der Blechblasinstrumente gelittet hat als Yamaha damit nach China umgezogen ist.


    Schade. Sehr sehr schade :(

  • Also für mich emotionales Menschlein ist ein Instrument mehr als Features für Euro. Mit den Trommeln drücke ich mich aus; damit mache ich unmittelbar Kunst. Damit muss ich froh sein.


    Volksrepublik China? Das bisschen, was ich über die moderne Kultur dort weiß, mag ich nicht. Derzeit sind sie auch für viel Ramsch bekannt, weil vieles nur deshalb dort gefertigt wird, weil das billig ist. "Billig" ist aber kein positives Wort; kein Grund, etwas zu schätzen. Es klingt so nach vorübergehendem Kompromiss. Das sind mir so schon der negativen Strömungen zu viele - und die Menschenrechte sind noch gar nicht genannt.


    Irgendeiner wird auch weiterhin irgendwo Instrumente bauen, nicht weil es billig ist, sondern weil man das da gut kann und mit Liebe tut. Da kaufe ich gerne ein.


    M.

    Einmal editiert, zuletzt von martinelli () aus folgendem Grund: Auweia: Billig ist KEIN positives Wort sollte es heißen. (In Rage ein Wort verloren.)

  • Der Grund, warum einige Firmen nach China gehen, hat sich - wenn ich das richtig kombiniere - teilweise verändert. China wird immer mehr nicht nur als billiger Produktionsstandort gesehen, sondern auch als Absatzmarkt. Denn angeblich geht die Entwicklung ja dahin, dass mittel- und langfristig immer mehr Chinesen einen besseren Lebensstandard haben werden und dementsprechend die Sachen, die sie vorher für den Westen gebaut haben, jetzt auch selber haben wollen.


    Eine Firma wie Yamaha wird sich zudem die Zahlen von zB Tama ansehen und feststellen, dass der Großteil der Drummer den Chinawechsel nach kurzem Anfangsmurren mitgemacht hat.


    Auf die Qualitätsfalle sollte man langsam nicht mehr hereinfallen, in China kann offenbar eine Qualität hergestellt werden, die von westlichen Standards kaum mehr zu unterscheiden ist. Der Unterschied ist nur eben der, dass dort alles etwas günstiger zu haben ist: der lokale KP-Mann möchte ein bisschen was haben und dann darf man die Gifte direkt in die Umwelt leiten und muss sie nicht aufwendig filtern.


    Für mich ist die Frage einfach, ob ich das unterstützen möchte. Und die Antwort ist nein, zumal man bei den Preisen, die auch für Chinaprodukte (von Markenherstellern) gezahlt werden müssen, allemal Alternativen aus anderen Quellen möglich sind. Für den Preis eines guten Chinakits bekommt man doch locker ein gebrauchtes Sonor Lite, Designer, DW usw.


    Ich habe mir in den letzten zwei Jahren ein bisschen Studioequipment der besseren Sorte zugelegt. Viel recherchiert, gelesen, bei mir ausprobiert usw. Fazit: wer ein bisschen sucht, findet im Netz heutzutage Kleinsthersteller, die hervorragendes Zeug per Hand bauen, persönlich ansprechbar sind und nicht teurer sind als etablierte Hersteller, die auch den "Edel"-Preamp für knappe 1600 Euro in China bauen lassen.


    Wer etwas hinter die Kulissen blickt, merkt dann, dass der Kunde durch die Chinafertigung nicht etwa spart, sondern im Gegenteil das Unternehmen, welches das gesparte Geld dann in Marketing investiert. Da könnte ich zig Beispiele aufzählen.


    Meine persönliche Ansicht ist dazu: es macht mir mehr Spaß, ein Instrument für 1000 Euro zu kaufen, wenn ich weiß, dass das Material 400 kostet und der Erbauer nach Abzug von Steuern vielleicht 250 für sich übrigbehält, für dieses Geld aber auch mit Passion gearbeitet hat und das Teil im Schadensfall persönlich und unbürokratisch repariert. Der Gegenentwurf ist das 1000 Euro Instrument des allseits bekannten Herstellers XY, der alles nach China ausgelagert hat, für das Material 80 Euro bezahlt, den tatsächlichen Zusammenbauer persönlich noch nie gesehen hat und das eingesparte Geld in Qualitätskontrolle und Marketing steckt.


    lg
    max

  • Hallo,


    ich kaufe auch lieber, wenn ich weiß, wie das Produkt gefertigt wird und das eher meiner Facon entspricht.
    Gerade bei Instrumenten sehe ich auch einen emotionalen Bezug. Musik berührt und ein Instrument sollte es
    auch, wenn es hochwertig ist.
    Reiner Glanz vom Fließband reicht mir da nicht.
    Tatsächlich habe ich gerade bei Trommeln mich mit Neukäufen seit einigen Jahren doch extremst zurück
    gehalten. Ich finde einfach trotz des immer größeren Angebots immer weniger, was mich anspricht.
    Bei Becken habe ich es einfach und bei Mikrofonen auch, das lässt mich aufatmen.
    Mit der Hardware ist es ein Kreuz.


    Nun ja, viel von Yamaha habe ich nicht, das wird dann wohl auch so bleiben.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo,

    Besonders interessant ist, dass Yamaha sich aus der High-End-Produktion
    komplett verabschiedet, während hier Sonor, Tama, dw und auch Pearl sich
    da noch ihre Flaggschiffe leisten.

    das stimmt so nicht ganz, denn ihr Flagschiff, das PHX bleibt weiterhin im Angebot und die Produktion in Japan.
    Quelle:http:// http://drummermagazin.de/#yam_japan</a>
    Ich wüde also noch nicht von einem Qualitätsverlust (dort) sprechen.


    Der Text sagt auch nur, dass die folgenden Serien nicht mehr in Japan produziert werden, nicht, dass sie komplett eingestellt werden ("Der September 2013 wird der letzte Monat sein, in dem diese „Japan-Drumsets“, Snares und Zubehör produziert werden.")
    Selbst wenn sie komplett eingestellt werden sollten, blieben unter dem PHX noch das Live Custom (bereits in der neuen Fabrik produziert), sowie das Stage Custom und Gigmaker. Anders ausgedrückt böte Yamaha dann im Bereich Einsteiger, Unterklasse, Mittelklasse und Oberklasse jeweils ein Set, was meiner Meinung nach komplett ausreicht.


    Dass die Arbeits- und Umweltbedingungen in China nicht den europäischen entsprechend weiß jeder, interessiert aber nicht. Dass Yamaha für die Produktion Umwelt- und Qualitätsstandards gesetzt hat, spricht für sie, wieviel diese wirklich ausmachen, kann man von hier aus wohl nicht sagen.


    Meiner Traumvorstellung nach könnte der Markt für Mittelklassesets komplett abgeschafft werden und stattdessen der Gebrauchtmarkt für Oberklassesets stärker gepusht werden (=nachhaltig). Dann müsste man sich auch nicht streiten, wo man in Mittel- und Unterklasse noch weiter sparen kann.



    VG Manu

  • Hallo,

    das stimmt so nicht ganz, denn ihr Flagschiff, das PHX bleibt weiterhin im Angebot und die Produktion in Japan.
    Quelle:http:// http://drummermagazin.de/#yam_japan</a>
    Ich wüde also noch nicht von einem Qualitätsverlust (dort) sprechen.


    Der Text sagt auch nur, dass die folgenden Serien nicht mehr in Japan produziert werden, nicht, dass sie komplett eingestellt werden ("Der September 2013 wird der letzte Monat sein, in dem diese „Japan-Drumsets“, Snares und Zubehör produziert werden.")


    Danke für den Info, bzw. den Link, da bin ich doch beruhigt. Von wegen Serien werden eingestellt...aber auf jedes Halbwissen gibts dann immer erst mal die schlauesten Kommentare, immer wieder toll :thumbup:

    "Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung."



    Marcel Marceau (*1923), französischer Pantomime

  • Ich finde wirklich erstaunlich, wieso Poduziertes aus China immer verteufelt wird und welche Un-oder Halbwahrheiten kursieren und andere Standorte (Kanada, USA, Deutschland z.B.) grundsätzlich besser gewertet werden.


    Ist dem wirklich so?


    Ich denke auf beiden Lagern wird man positives und negatives finden.
    Ist nicht "Made in Germany" genauso ein guter Marketingslogang wie "That Gretsch Sound" ?
    Vielleicht war Ersterer einmal begründet, aber kann man das auf alles beziehen was hier hergestellt wird?
    Was ist denn heute schon noch 100% von hier?
    Sind nicht die wirtschaftlichen / ökonomischen Interessen mit der Weile so stark verwoben, dass man als Verbraucher eh keinen Überblick hat?


    Wird Yahama es sich wirklich leisten können, künftig viel schlechtere Drums zu bauen?


    Ich stelle hier absichlich so viele Fragen, weil ich davon überzeugt bin, dass der Sachverhalt immer komplexer ist, als er hier im forum häufig abgetan wird....


    Und was die Arbeitsmoral anbelangt, können sich westliche Arbeitnehmer mal eine Scheibe abschneiden!
    Arbeitsbedingungen + Umwelt sind natürlich in Asien bzw. China Kritikpunkte, sehe ich auch so.
    In erster Linie sind aber inländische Regelungen zu treffen und zweitens kann man als ausländischer Investor sicher seine eigene moderene Firmenpolitik mit einbringen. Aber das ganze geht jetzt am Thema vorbei glaube ich...


    In diesem Sinne....

  • Wie weiter oben auch schon geschrieben wurde, ist für mich persönlich nicht der drohende Qualitätsverlust (welcher auch immer geringer wird) alarmierend, sondern die Tatsache,
    daß in China unter völliger Mißachtung von Umweltschutz produziert wird, die Arbeitsbedingungen mal außen vor gelassen.
    China ist der weltgrößte Umweltverschmutzer. Wir alle zahlen diese "wirtschaftliche Revolution" mit! Und weil alle mitverdienen wollen, klopft denen keiner auf die Finger.
    Leider ist es unmöglich im alltäglichen Leben "Made in China" zu vermeiden. Aber wenn ich vorher die Wahl habe, dann ist die Entscheidung für mich ganz klar ohne Rücksicht auf den Preis.
    Egal ob T-Shirt, Auto oder Drumset.

  • Ist dem wirklich so?


    Ja!


    Ich habe (im Bereich industrielle Investitionsgüter) mit China einiges zu tun, wir haben dort sogar ein Werk, und die Qualität ist, verglichen mit EU, deutlich schlechter, obwohl rein
    von der Technologie nach gleichen Voraussetzungen gebaut wird (Zeichnungen etc.).


    Abgesehen davon ist die Marktmacht von China vor allem darin begründet daß die Rohstoffe extrem viel günstiger bezogen werden (können), teils auf grund von Subventionierung, teils wegen Inländischen Quellen mit staatlichem Preisdiktat.


    Will man qualitativ gleichwertig produzieren wird's auch ähnlich teuer - aber dann baue ich lieber hier, mit gut ausgebildeten Leuten und die Kohle bleibt in der EU.


    Der chinesische Markt ist natürlich sehr interessant! ;o)
    Ich finde jeder Chinese sollte eines von meinem Produkten erwerben :D

    nosig

  • Mal schauen was sich auf der Musikmesse herausfinden lässt zu dem Thema...?!


    mehrere Bekannte von mir meinten, dass Yamaha mit ihrer "Yamaha Halle" in diesem Jahr gar nicht am Start wäre, ist da was dran?

  • Yamaha ließ z.B. die "Power V"-Serie in England von Premier fertigen, um für den europäischen Markt eine Serie zu haben. Premier befand sich zu dieser Zeit mal wieder in einer Krise und konnte den Support reichlich nötig gebrauchen. Yamaha stellte rasch fest, dass auch diese Idee nicht profitabel genug war. Japan war die Toppadresse für günstiges, aber qualitativ ansprechendes Produzieren in industrieller Masse in den 90ern. Japan ist aber längst zu teuer für viele Anbieter, witzigerweise gilt selbiges in diversen Branchen auch schon für China. die werden von Indonesien etc. unterboten. Auch da hat Yamaha mit der Stage Custom-Serie erfahrungen gesammelt.
    So oder so ergeben sich für uns normalsterbliche Konsumenten Vor- und Nachteile solcher Entwicklungen:
    Ich geben Jürgen - wie so oft - völlig recht, dass wir heute Produkte erhalten von denen man vor nicht allzu langer Zeit nur träumen konnte: Ein deutlich gehobener Industriestandard bis in unterste Preisklassen, gewaltige Auswahlmöglichkeiten sowie insgesamt ein eher sinkendes Preisniveau für vergleichbare Ware. Ebenso haben wir durhcs Internet einen Zugang zu gebrauchter, attraktiver Ware geschaffen, von dem wir in den 80ern so nur träumen konnten. Was habe ich bei Ebay schon Trommelträume der Jugend für relativ wenig Geld an meine Schießbuden gebeamt :rolleyes:
    In China, da sollten wir nicht veralteten Klischees oder Ammenmärchen westlicher Marktkonkurrenten Glauben schenken, hat sich eine menge getan im Hinblick auf absolut taugliche Fertigungsprozesse und somit kann man auf chinesischen Töpfen auch primast rumhauen - es klingt amtlich, hält auch lange genug und schaut oft bestens aus.
    ABER: Chinas wachsende Wirtschaft ist und wird ein zentrales ökologisches und ökonomisches Problem für und alle!! Wenn Yamaha dort einsteigt, partizipieren sie an höchst miserablen Energiegewinnungen, unökolischer Infrastruktut sowie höchst fragwürdigen politischen Machenschaften in den Provinzen und der Zentralregierung. Preispolitik aus unternehmerischer Sicht mag kurzfristig für den Bertrieb und auch zunächst für uns Kunden vorteilig sein, stellt aber nur einen Teil globaler Wahrheiten dar.
    Ich frage mich schon, wieso meine Trommeln aus kandischen Hölzern in China gebastelt werden müssen o.ä., wenn es englische, deutsche, italienische Hersteller etc gibt, die europäisch produzieren und Rohstoffe, Transport usw. überwiegend umliegend leisten. Ich finde nicht, dass in Guttenstetten soo viel schlechtere Becken hergestellt werden als in USA und auch, um mal wieder zum Anfang meiner Ausführungen zu gelangen, wieder in England anlaufenden Produktionsstraßen so viel schlechtere Kessel fabriziert werden als im fernen Osten. Ich finde nicht, dass eine Globalisierung eine "buy national"-Kampagne hervorbringen muss, Manches muss aber auch nicht mehrfach um den Globus wandern bis es bei mir sinnvolle Verwendung haben kann, oder? ;)

  • Ich hab mir das eben genannte Gigmaker dieses Jahr zugelegt und noch 2 andere sets von Yamaha. Gehe davon aus, dass sie alle in der gleichen Fabrik in China hergestellt werden.
    Die hardware vom Gigmaker ist qualitativ absolut OK, ich weis jetzt nicht was daran schlechter sein sollte, aber vll. sollte ich das Gigmaker nicht mit den Stage Customs vergleichen???


    In meinen Augen ist es günstig, aber nicht billig.


    Aber gewiss kein Schnäppchen... aber scheinbar formaldehydarm :D Das mit China macht mir nichts aus, ein älteres MIJ set steht aber auf der Wunschliste.

    Einmal editiert, zuletzt von °_° MAD ()

  • Ein Freund von mir war letztes Jahr 2 Wochen in China.
    Was dort abgeht spottet jeder Beschreibung: Verkehrscaos, Flüsse welche Kloaken sind, jeden Tag Smog, man kann nur mit Atemschutzmaske rausgehen.
    Dazu an jeder Ecke eine Schnappbude, wo mittels einer Weissblechdose und eines Bunsenbrenners undefinierbares Fleisch erwärmt wird.
    Wasser darf man grundsätzlich nur aus importierten Mineralwasserflaschen trinken.


    Sag Deinem Kumpel, er soll froh sein, dass er nicht nach Indien musste.....da hat er das alles noch viel verschärfter - und bei denen kommt ein Qualitätskontrolleur nicht aus dem "red taggen"raus.

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