Schlagzeug fürs Kind - 18" oder 20" Bassdrum

  • Hallo in die Runde der Drummer!


    Mein Junior (6,5 Jahre, ca. 120cm groß) möchte gerne Schlagzeug lernen.


    Als rockender Papa (Gitarrist) freut mich das natürlich, allerdings werfen sich mir
    einige Fragen auf, die ich auch durch die SuFu nicht wirklich
    beantwortet bekommen habe.




    Ein nicht näher benannten großes Musikhaus möchte mir gerne ein
    Juniordrumset mit 18" Bassdrum der Hausmarke "Mill...." verkaufen.
    http://www.thomann.de/de/millenium_mx218wr_combo_set.htm


    Soweit ich das als Laie erkennen kann, ist der Rest des Schlagzeugs "normalgröße" also Snare und die Toms... Abgesehen vom Standtom.



    Ich hätte allerdings jetzt die Möglichkeit ein Tama Swingstar aus 2006 mit 20er Bassdrum und halbwegs anständigen Becken zu bekommen. Und das zu einem Preis, der nur ca. 150 Euro über dem besagten Millenium liegt.



    Allerdings bin ich mir Unsicher, ob das Größentechnisch funktioniert.




    Machen diese 2 Zoll bei der Größe des Drumsets, bzw. bei der Erreichbarkeit der Toms wirklich so viel aus?


    Hat vll sogar jemand Erfahrung bei seinen eigenen Kindern (im gleichen Alter), oder ist zufällig ein Schlagzeuglehrer hier, der mir von seinen Erfahrungswerten berichten kann.




    Vielen Dank schonmal!

  • Hey Mama,


    erstmal löblich, dass du dem Drang deines Filius nachgibst :thumbup:
    Zu deiner Frage: Jein!
    Du darfst über die Größe der Bassdrum die Tiefe der Toms nicht vergessen.
    Je tiefer diese sind, desto höher liegen diese natürlich über der Bassdrum.
    Das Millenium hat ziemlich tiefe Toms, deswegen befürchte ich, die werden zu hoch für den kleinen Stehen.
    Man darf auch nie vergessen, dass, vor allem günstigere, Snareständer, sich nicht unendlich in die Tiefe justieren lassen


    Perfekt wäre eigentlich ein Set, mit relativ kurzen Toms und ner 18er Bassdrum, oder gleich sowas:
    http://www.thomann.de/de/pearl…hythm_traveler_kit_91.htm
    Dieses Set besitze ich auch für kleine Gigs und kann sagen, dass der Sound überzeugt.
    Allerdings kostet das insgesamt schon wieder mehr.


    Check doch auch mal, wie tief die Toms vom Swingstar sind.
    Evtl. kann der Kleine das ja sogar mal antesten.


    Cheers,
    Ben

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • "Ideal" gibt es nicht. Kleiner Drummer=kleine Drums=wenig beeindruckende Sounds.
    So hat man das jedenfalls bisher gehandhabt und bei anderen Instrumenten ( 1/2 Geige, 1/2 Gitarre,...) sieht das ja auch genau so aus. Inzwischem kennen wir aber die Elektronischen Drumsets, die sich recht kompakt aufbauen lassen... und einige klingen wirklich gut - sind sogar vom Spielgefühl her nahezu autentisch. Allerdings ist ein E-Drum ein anderes Instrument. Ein Keyboard ist halt auch keine Orgel.


    Ich würde immer dafür plädieren, ein "echtes" Drumset zu kaufen, im Zweifelsfall auch mit unbequemen Größen zu arbeiten, um letztlich dann die natürliche Dynamik und die akustischen Sounds auch bei kleinen Drummern vertraut zu machen.


    Kinder sind unbestreitbar unsere Zukunft - Leider müssen auch sie das Instrument erst erlernen und möglicherweise erst hineinwachsen.

  • Also ich hatte als erstes Schlagzeug eins mit 20" Bassdrum, es hat funktioniert.
    Kommt halt ganz auf die Größe des Kindes an, 18" wird man sich später vllt. nicht mehr zufireden geben, 20" sind länger zu gebrauchen.
    Einziges Problem wäre dort nur, wenn die Toms zu hoch sind.


    Am besten würde ich sagen ab in den Musikladen und ausprobieren ;)


    Zum Einstieg vlt. nicht unbedingt ein teures Set kaufen, man weiß janke, ob ein Kind später dann doch die Lust dann verliert.
    Was man natürlich nicht hoffen will :D


  • Du darfst über die Größe der Bassdrum die Tiefe der Toms nicht vergesse.
    Je tiefer diese sind, desto höher liegen diese natürlich über der Bassdrum.
    Das Millenium hat ziemlich tiefe Toms, deswegen befürchte ich, die werden zu hoch für den kleinen Stehen.

    Hab eben mal mit google gespielt. Das Tama hat demnach die gleichen Tomtiefen wie das "tolle" Juniorset von Millenium.
    Und das Juniorset hat von der Größe her gepasst. Jetzt ist eben nur die Frage ob die 5-6cm Bassdrum-Durchmesser (18" zu 20") evtl. nicht dadurch etwas ausgeglichen werden könnte, indem man die Toms etwas tiefer hängt... Anstesten kann ich das Tama, bzw. ein vergleichbares leider nicht.


    Mich persönlich ziehts halt eher zum Tama, als zum Millenium. Aber wenn der Filius nicht an die Töpfe rankommt bringts ja auch nichts.
    Mhm...

  • Also ich hatte als erstes Schlagzeug eins mit 20" Bassdrum, es hat funktioniert.
    Kommt halt ganz auf die Größe des Kindes an, 18" wird man sich später vllt. nicht mehr zufireden geben, 20" sind länger zu gebrauchen.
    Einziges Problem wäre dort nur, wenn die Toms zu hoch sind.

    Wie alt warst du als du mit dem spielen angefangen hast? Unser Sohn ist genau 6 1/2 Jahre alt.

    Am besten würde ich sagen ab in den Musikladen und ausprobieren ;)

    Das geht leider nicht ganz so einfach, da wir bei uns in der Stadt keinen Laden mit Drums haben :(

    Zum Einstieg vlt. nicht unbedingt ein teures Set kaufen, man weiß janke, ob ein Kind später dann doch die Lust dann verliert.
    Was man natürlich nicht hoffen will :D

    Das ist eben auch genau mein Frage. Mit dem Tama gibts ein gutes gebrauchtes, das nur unwesentlich teuerer ist als das Millenium Juniorset.
    Da ist das Finanzielle Risiko "relativ" gering, falls er doch sagt, "Papa, ich will doch Gitarre spiele", und zum anderen bekommt er -so denke ich- mit dem Tama eine bessere Qualität (sprich auch Spielfreude) ins Haus.

  • Hallo!
    Ich würde das Tama nehmen.


    1. Der Wiederverkaufswert ist unbestreitbar größer, als beim Millenium. Ich würde auch behaupten, es ist bei weitem stabiler.
    2. Größere Trommeln machen dem Kleinen sicher mehr Spaß als so arg kurze Toms, wies das Pear Traveler besitzt (nix gegen deinen Vorschlag Tom ;))
    3. Kannst du immernoch ein Hängetom abmontieren und das verbleibende links (halb) neben der Bassdrum positionieren. Ist viel ergonomischer und man kommt im Vergleich viiiieeel niedriger.
    Dazu einfach ne billige Multiklammer an nen Beckenständer monieren, woran dann das Tom halt findet. Zur not uach nen alten gebrauchten Snareständer für kleines Geld erstehen und dort das Tom befestigen.
    Wenn der Sohnemann dann größer ist, kannst du bei Bedarf dann beide über der Bassdrum positionieren.
    4. Kann er sich schonmal an "übliche" Größen gewöhnen, falls er doch ein paar Jahre (oder länger) dabei bleiben möchte. Hierbei schließe ich mich jalokins Meinung an.


    LG


    jalokin: jalokin_b - bist du's?



  • Danke für die schnelle (Entscheidungs)Hilfe.


    Werde -wenn nichts dazwischen kommt- wohl aufs Tama gehen.


    Es werden sicher in nächster Zeit einige Fragen auftauchen.... schonmal danke im voraus ;)

  • Wenn das Swingstar gebraucht ist, halte ich es mit ca. 350€ (deinen Angaben zufolge) für zu teuer, Swingstar war imo die Einstiegsserie bei TAMA, also auch nicht soooo toll.
    Ein gebrauchtes NoName Drum mit neuen Markenfellen bestückt (die würden ja bei einem alten TAMA Swingstar auch anfallen (denn alte Markenfelle klingen auch nicht gut), also nicht preisrelevant) für ca. 100€.
    Dann hätten wir noch 250€ für gute gebrauchte Becken.

  • Noname Bleche sind wirklich der letzte Mist, gerade wenn die dünn wie Papier und nach ner Stunde schon verbeult ohne Ende sind.
    Aber das ist ein kompletter Anfänger, der 6 Jahre alt ist. Da sind PST3 oder gleichwertige Becken meiner Meinung nach schon der Bringer.
    Falls sie wirklich nicht das Wahre sind, können später immernoch gute und günstige Becken nachgekauft werden, aber für den Anfang reichen die allemal.

    Zitat

    Ich hätte allerdings jetzt die Möglichkeit ein Tama Swingstar aus 2006 mit 20er Bassdrum und halbwegs anständigen Becken zu bekommen.


    Ist doch auch ne Aussage. Klar würde jeder ernsthafte Drummer andere Becken spielen, aber niemand sollte mit nem Satz Highendbecken anfangen...

  • Hallo,


    neue Felle halte ich für einen Anfänger für eine Fehlinvestition.


    Wenn ich die Wahl zwischen einem alten Swingstar und einem neuen Millenium habe,
    dann wähle ich im Zweifel Ersteres.


    Dass ich keine Katze im Sack kaufe und mir gerne ein Bild (nomen est omen) von der Ware mache, sowie alles Zubehör abwäge,
    steht auf einem anderen Blatt.


    Zur eigentlichen Frage kann ich wenig sagen, ich halte es aber in Hinblick auf Größen eher musikalisch: wie soll es denn klingen?
    Eine Maus klingt nunmal anders als ein Elefant, wenn sie singt.
    Die Ergonomie-Debatte halte ich für nachrangig, denn Tom-Toms sind so ziemlich das am wenigsten Wichtige am Drum-Set und
    dank moderner Stativteile lässt sich da so ziemlich alles irgendwie verbauen.


    Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass ich mit 17 begonnen habe und da müsste ich so rund 1,7 groß gewesen sein und ich
    hatte dann erst eine 22er und gleich darauf dann eine 24er, musste aber irgendwo auch eine 20er spielen.
    Rein mathematisch (1,7 - 1,2) müsste ein kleinerer Bursche dann wohl (22" - 12") eine 10" "Bass"-Drum spielen. Nun ja.


    Grüße
    Jürgen

  • Dass ich keine Katze im Sack kaufe und mir gerne ein Bild (nomen est omen) von der Ware mache, sowie alles Zubehör abwäge,
    steht auf einem anderen Blatt.

    Auch in diesem Fall ist die Zubehörpalette nicht von schlechten Eltern. (Metronom, Übungsbücher, Div. neue Drumsticks, Übungspads, etc....

    Zur eigentlichen Frage kann ich wenig sagen, ich halte es aber in Hinblick auf Größen eher musikalisch: wie soll es denn klingen?
    Eine Maus klingt nunmal anders als ein Elefant, wenn sie singt.

    Ja, wie soll es klingen. Mein Sohn wird wohl sagen, wie ein Schlagzeug - möglichst laut. :D



    EDIT: Hab grad nochmal nachgerechnet. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass beim Millenium ja kein Ride dabei ist, komme ich auf gerade mal 50 Euro "Mehrkosten" für das Tama.

    2 Mal editiert, zuletzt von MaMaMaMusi ()


  • Genau daran habe ich auch gedacht und kann oberes nur unterstreichen. Wenn die Toms über der Bass Drum zu hoch sind, per Klammer an einen Beckenständer "nach links" verschieben. Sieht auf den ersten Blick vielleicht seltsam und ungewohnt aus, ist aber echt angenehmer zu spielen, da auch Tom(s) mittig vor dem Spieler ist/sind.

  • Ich hab mit 6 auch auf einem Tama in 22/12/13/16 (mit richtig tiefen Toms!) angefangen, geht alles. Neulich saß ein Schüler von mir (7 Jahre) an meinem Kit mit der 26er Bassdrum, das klappt auch gut, ihm machts sogar mehr Spaß, weil der Eimer besser klingt :D
    Mach Dir wegen 18 und 20 keinen Kopf, wenn er Bock aufs Schlagzeugspielen hat, ist deinem Kleinen das wahrscheinlich ziemlich egal. :)

  • So ein Junge will vielleicht sehr bald auch mal die Toms benutzen "wie die im Fernsehn" und da stellt sich das Problem der Montage und Ergonomie. Jürgen, ich glaube wir wissen nicht wirklich, was dem jungen Mann wichtig und unwichtig sein wird. Als reifer Musiker magst Du um die (Un-) Bedeutung der Toms wissen, aber wir wissen doch alle noch, was man als erstes spielen will, wenn man mal an ein komplettes Set darf.


    Da ich einigen Frust mit der Tom-Montage gesehen habe, empfehle ich auf jeden Fall das Ausprobieren und schätze, es wird mit einer 18er Bassdrum, bei sehr kurzen Tom-Kesseln vielleicht auch 20", klappen.


    M.

  • Nochmals vielen Dank für die guten Gedanken!


    Haben des Tama Swingstar heute Nachmittag gekauft.
    Es passt Größentechnisch einwandfrei und wirkt auch nicht "zu groß"
    Er erreicht alle TomToms und Fußmaschinen einwandfrei.


    Ich muss gestehen, ich hab bei den ganzen Angeboten einiges verwechselt. Bei diesem besagten Set war KEIN Ride dabei.
    ABER:
    Für schlappe 200 Euro habe ich jetzt ein ein 2006er Tama Swingstar erstanden, das drei Jahre lang als Übungschlagzeug im Zimmer eines damals 8-jährigen Mädchens stand.
    Entsprechend gepflegt sieht es aus - die Felle wirken, als ob sie erst 4 Wochen alt sind. 14er HiHat und 16er Crash Becken (Meinl-Einsteigerbecken Tama-Serie) sind ebenfalls in einem optisch sehr guten Zustand. Gleiches gilt für die Hardware.


    Dabei war neben dem Drumhocker ein Korg Metronom, 3xDrumsticks (davon 2xneu), 2 Übungsbücher mit Playalong CD´s.


    Fazit: Gebrauchtkauf lohnt sich. Zwar ist es erschreckend, dass ein Drumset, das einmal an die 700 Euro gekostet hat, jetzt für 200 Euronen den Besitzer wechselt. Anderseits ist des deshalb für jeden Einsteiger eigentlich uninteressant, sich ein neues Set zu kaufen und womöglich aus Buget-Gründen auf ein Millenium zurückzugreifen.

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