Hat Sonor an der Preisschraube gedreht?

  • Als alter Sonor-Freund bin ich über eine solche Preispolitik entsetzt. Es ist eine Sache, Preise entsprechend der Marktentwicklung und der Inflation anzupassen, eine ganz andere, plötzlich Preissteigerungen in Höhe von rund 20% auf bereits existierende Produkte vorzunehmen.


    Dass sich Sonor jahrelang verkalkuliert und massiv rote Zahlen geschrieben hat, sich nun mit solch drastischen Maßnahmen retten muss, kann ich mir schwer vorstellen.


    Schade, dass ich bereits vor einem Jahr ein neues Sonor-Set gekauft habe, denn derartige Dreistigkeit gehört im Grunde boykottiert.

  • Ich bin ja grundsätzlich gerne bereit für ausgezeichnete Qualität einen Aufpreis zu zahlen. Beispielsweise liebe ich meine (zum Glück noch für einen nur "halbwegs wahnsinnigen" Preis erstandene) Giant Step Single Fuma. Aber nachdem ich dann für mein Zweitset eine Mapex Falcon gekauft und dafür die Hälfte bezahlt habe, weiß ich nicht, wie ich heute entschiede.

    Die Pedale der Fuma von Sonor sind überhaupt nicht mein Ding. Die sind von der Form her unergonomisch, viel zu stark geprägt und scharfkantig - habe ich nie begriffen! Mapex Falcon dagegen finde ich echt gelungen. Ansonsten bin ich aber fast schon ein Fanatiker was Sonor anbelangt. Bei gewissen Herstellern habe ich aus ästhetischen Gründen echt Mühe. Wenn ich im Innern des Kessels den Gewindeschaft der Schraube in Überlänge hinausragen sehe und grosse Flügelmuttern wie aus dem Baumart an der Tomaufhängung verwendet werden, hört's bei mir auf.

    Wenn Sonor mit ihren made in Germany Instrumenten den Hochpreis Sektor bedienen wollen, dann müssten sie aber meiner Meinung nach ihr Angebot noch etwas verbessern. Verschiedene Bökchen, verschiedene Bauweisen, mehr Kombinationsvielfalt bei den Lackierungen (z.B. RAL Farbe X, medium deckend mit Gold Sparkle etc.).

    Ja, die Finishes sind zum Teil schon merklich eingeschränkt, besonders im Sparkle-Bereich. Da hat DW die Nase vorne. Die haben da einiges mehr zu bieten.

  • derartige Dreistigkeit gehört im Grunde boykottiert.


    Jeder so, wie er meint - ich habe da auch so meine Grundsätze Amazon (oder Müller-Milch) betreffend. Da z.B. kaufe ich nichts.
    Da muss man einfach für sich entscheiden, weil Jammern alleine ja nichts nützt.


    Ich überlege gerade, ob ich mein Tempus zu billig anbiete oder ob ich es nicht lieber gleich rausnehme aus meiner Verkaufsanzeige. :whistling:


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Moin

    Wenn ich mit dem Geld gerade auf der CrashIt-Messe aufgeschlagen wäre und einem (egal welchem) der dort anwesenden Custom-Trommelbauer gesagt hätte ich kaufe jetzt für das Geld ein Set von dir, dann bin ich mir absolut sicher, dass das entsprechende Sonor-Set qualitativ aber sowas von abkackt!

    Genau das ist mein Plan für den Fall der Feälle :thumbup:
    Ich denke (bin mir ziemlich sicher) das ich da nur die Hälfte investieren muss, wenn nicht noch weniger. Mal ganz von öko und Regionalem Zulieferbetrieb abgesehen ;)
    Die Preissprünge werden uns wohl auch in Zukunft ärgern, da sie z.Tl. für "Otto-Normalverbraucher" nicht nachvollziehbar sind.
    Wer war heute schon tanken? Genau der gleiche Beschiss, nur weil da irgend etwas durch die Medien getreten wird X(

  • Haben das nicht alle Hersteller ?
    Alleine die Hardwarepreise und Beckenpreise nehmen immer neuere Formen an.
    Ich kann nur von DW reden, ich habe damals für meins 2300€ bezahlt (gut es war ein Vorführmodell), heutzutage müsste ich mindestens 4000€ legen.
    Ich komme an Sonor nicht so ran, aber die Preisentwicklung ist schon grob.
    Allerdings, solange es Leute gibt, die das Zahlen, gelten auch hier die Regeln der Marktwirtschaft.

  • Wenn Sonor mit ihren made in Germany Instrumenten den Hochpreis Sektor bedienen wollen, dann müssten sie aber meiner Meinung nach ihr Angebot noch etwas verbessern. Verschiedene Bökchen, verschiedene Bauweisen, mehr Kombinationsvielfalt bei den Lackierungen (z.B. RAL Farbe X, medium deckend mit Gold Sparkle etc.).


    Jepp, sehe ich ähnlich. Es gibt einige Dinge, die ich mir in der SQ2 vorstellen könnte. Warum kann man keine Concert Toms oder Octobans konfigurieren? Phonic Style Böckchen oder Metallkessel für Snare Drums? Im Grunde ist das Preisniveau da jetzt etwa so, wie es in den 80ern bei der Signature Serie war, wo man für Geld alles haben konnte.

    Am Schlagzeug hängt DAS Tom. DER Tom heißt mit Nachnamen Sawyer und wohnt am Mississippi. Und über DIE Tom rede ich erst gar nicht...

  • Ich denke, der Hauptgrund hierfür sind nicht etwa die steigenden Produktionskosten bei Sonor sondern eher die zunehmende Nachfrage.


    Das ist meinerseits wohl die einzige, plausible Antwort.
    Es ist mittlerweile schon abartig. Der Mastering EQ von Chandler Limited EMI TG 1234 Curve Bender ist in 10 Jahren von sage und schreibe 4199 Euro auf 6599 hochgepurzelt,
    nur weil plötzlich die besten Mastering Gurus, wie Greg Calbi von Sterling Sound ihn verwendet haben und die Nachfrage massiv gestiegen ist.


    Die Zulieferer von Sonor stammen aus 13 Ländern, da können die Preise durch ständig ändernde Wechselkurse varieren. Zum andern wird sehr viel Geld ins Marketing investiert.
    Bis zu 1500 Schlagzeuge gehen pro Jahr aus dem Werk. Das finde ich schon beachtlich. Hier ein schöner Bericht:


    https://signature.rathgeber.eu…ik/hier-spielt-die-musik/


    Sich selbst ein SQ2 zu konfigurieren ist etwas, das man "schätzt", aber nicht unbedingt "braucht". Etwas exquisites wie einen Mercedes Benz zu fahren wird immer gefragt sein.
    Ob es notwendig ist sei dahingestellt.


  • Das ist meinerseits wohl die einzige, plausible Antwort.

    Das würde ich so nicht pauschal unterschreiben wollen. Anfang 2015 hat KHS America eher klammheimlich Sonor USA aufgekauft - zumindest wurde das damals so per Pressemitteilung bekannt gegeben (was für mich ein wenig kurios ist, denn 1997 bis 20XX (?) war KHS doch schon mal bei Sonor/Hohner über HS Investments mit eingestiegen, oder?). Auf http://www.khs-america.com ist Sonor jedenfalls wieder als deren Marke gelisted.


    Und nun ein Ausflug in die internationale Wirtschaft. KHS als Investor und Aktienunternehmen ist darauf angewiesen, Gewinne für seine Shareholder zu generieren. Dann kann es schon mal sein, das aus reinen Bilanzierungsgründen die Preise für Produkte mal hochgeschraubt werden, um die Gewinnspanne bei relativ gleichem Umsatz zu steigern. Gelingt das, sind die Shareholder, die ja Investoren bei KHS wiederum sind, zufrieden und sichern mit ihren Einlagen das Überleben von KHS - und damit von Tochterfirmen wie Hohner und Sonor und Mapex. Wenn nicht, hat KHS schnell ein finanzielles Problem. Es ist daher vermutlich bei Sonor &KHS genau so, wie bei allen anderen großen Shareholderabhängigen Unternehmen auch. Der Wirtschaftliche Druck schlägt auch nach Deutschland durch. Zudem muss eine einheitliche Firmenpolitik gefahren werden. Ein Set 1/3 billiger in Deutschland als in den USA zu verkaufen, ist nicht plausibel vermittelbar gegenüber Endkunden und Investoren.


    Die zweite Variante, die möglich wäre, wäre, dass KHS die Zahlen bei Sonor aufhübschen will (Gewinnmargensteigerung), um Sonor zum Bestpreis wieder an einen anderen Investor zu verkaufen, der dann wiederum versuchen wird, den Bilanzgewinn zu maximieren, um Sonor dann nochmals zu verscherbeln.


    Nur mal so als Denkanstoß. Vermarkten kann man die Gewinnmaximierung natürlich mit "Wir werden Luxusmarke"-Sprüchen. Aber warten wir mal ab, wie es da weitergeht. Könnte durchaus spannend werden.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Es gibt einige Dinge, die ich mir in der SQ2 vorstellen könnte. Warum kann man keine Concert Toms oder Octobans konfigurieren? Phonic Style Böckchen oder Metallkessel für Snare Drums?

    Ganz einfach. Octobans haben einen Durchmesser von 6". Da das Holz dadurch stärker gebogen werden muss, entsteht auch gleichzeitig eine höhere Spannung. Sonor hatte viele Probleme mit gerissenen Kesseln, weshalb Sie vor einigen Jahren die Produktion von Toms, die einen kleineren Durchmesser als 8" haben, eingestellt haben. Für den Rest finde ich allerdings auch keine sinnvolle Erklärung. Ein Beispiel: die runde Kesselgratung ist nach wie vor nicht im SQ2 Konfigurator anzuwählen.


    Zu der Preissteigerung kann ich nur sagen, dass Sonor in Punkto Qualität sicherlich mit der Firmen wie DW mithalten kann. Deshalb ist es ein sinnvoller Schritt dem Konsumenten durch das Angleichen des Preises klar zu machen, dass zum Beispiel eine 600er Hihat locker mit dem Niveau von einer 9000er Hihat von DW mithalten kann.


    Ein Set 1/3 billiger in Deutschland als in den USA zu verkaufen, ist nicht plausibel vermittelbar gegenüber Endkunden und Investoren.

    Nicht? Wie sieht es aus mit Zoll und Versandkosten? Bei solch großen Paketen sind die nicht gerade unerheblich und meiner Meinung nach geht es um den Preisunterschied Deutschland/USA auch gar nicht. Die Produkte werden dort nach wie vor mehr kosten. Genau so umgekehrt. Hier sind Sets von US Herstellern auch um ca. 1/3 teurer.

  • Sonor USA - was ist mit Sonor Deutschland? Ist das nicht der Hauptsitz? Wie kann Sonor USA Sonor Deutschland die Preise diktieren?

    Tja, das ist in der Tat eine nicht ganz einfach Frage. Dafür müsste man genauer in die finanziellen und organisatorischen Strukturen der betroffenen Unternehmen reinschauen, um zu sehen, wie stark A von B abhängig ist und wie stark der Einfluss von C auf A und B sein kann. Es gibt/gab durchaus Fälle (in anderen Branchen), in denen Entwicklungen im "Nebenmarkt" direkt den Hauptmarkt bzw. das eigentliche Unternehmen stark beeinflussen können bzw. konnten. Die Entwicklungen, die folgten waren dann teils überraschend und haben an Börsen des Öfteren zu lustigen Turbulenzen geführt. Aber da wir nichts über die genauen Verflechtungen dieses "Firmenkonglomerats" KHS/Mapex/Hohner/Sonor/... an der Hand haben, kann hier eigentlich nur spekuliert werden. Daher: Mal Abwarten, was da noch kommt und ein Auge auf KHS und Sonor behalten.


    Drumsel: Ich meinte den Nettopreis, nicht den inkl. Steuern/Zoll/Versand. Und die 1/3 waren jetzt eine "aus der Luft" gefriffene Beispielzahl. ;)

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  • Drumsel: Ich meinte den Nettopreis, nicht den inkl. Steuern/Zoll/Versand. Und die 1/3 waren jetzt eine "aus der Luft" gefriffene Beispielzahl. ;)

    Dann ergibt das aber alles nur noch wenig Sinn. Denn es ist schlichtweg nicht richtig, dass ein bemerkenswerter Preisunterschied besteht. Zumindest nicht bei Sonor. Bei Coca Cola sieht das ganz anders aus. ;) Die ist in Indien wesentlich billiger als hier in Deutschland.

  • Ich meinte den Nettopreis, nicht den inkl. Steuern/Zoll/Versand.


    Äh, das würde mich jetzt auch mal interessieren. Woher kennst Du den Nettopreis der Sonorsets in den USA bzw. in Deutschland? Also den Preis für den die Sets aus dem Werk in D rausgehen bevor Steuern etc. und vor allem noch die Händlermarge drauf gepackt werden?

  • Wieso ergibt das wenig Sinn, Drumsel? Ich glaube du hast meinen Gedankengang nicht 100% verstanden oder ich habe das blöd umschrieben in der Kürze, was ja auch möglich ist. :)

    Egal, wo Sonor ein Set teurer anbieten wird, es wird auswirkungen auf die weltweiten Preise für SOnor-Produkte in vergleichbaren Wirtschaftsräumen haben. Wenn in den USA ein Set im Nettopreis und Währungsrechnungsbereinigt teurer wird als in z.B. Deutschland, wird der äquivalente Rerefenzpreis in Deutschland vermutlich nicht lange niedriger als in den USA bleiben und vice versa. Etwas anderes ist gegenüber Investoren nicht wirklich plausibel argumentativ zu verteidigen in Ländern, in denen die Kaufkraft entsprechend hoch ist, oder irre ich da? Mittelständischen Trommelbau sollte man ürigens nicht unbedingt, so meine ich, mit einem globalen Limo-Hersteller vergleichen - das sind meines Wissens grundsätzlich andere Rahmenbedingungen die da bei der Preisgestaltung eine Rolle spielen, insbesondere wenn es um einen Markt wie Indien geht. ;)


    Aber vielleicht liege ich ja auch völlig daneben. Wie gesagt: Wir können viel Spekulieren. Ohne die Hintergründe zu kennen werden wir nichts konkretes herausfinden/benennen können. Und es war ja auch nur ein Denkanstoß. ;)

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    2 Mal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Ganz einfach. Octobans haben einen Durchmesser von 6". Da das Holz dadurch stärker gebogen werden muss, entsteht auch gleichzeitig eine höhere Spannung. Sonor hatte viele Probleme mit gerissenen Kesseln, weshalb Sie vor einigen Jahren die Produktion von Toms, die einen kleineren Durchmesser als 8" haben, eingestellt haben.


    ...es sei denn man heißt Niko McBrain ;)


    Man könnte sie allerdings aus Acryl anbieten...

    Am Schlagzeug hängt DAS Tom. DER Tom heißt mit Nachnamen Sawyer und wohnt am Mississippi. Und über DIE Tom rede ich erst gar nicht...

  • Ich würde mich wirklich aufrichtig freuen, wenn mittel- bis hochpreisige Produkte irgendeiner! namhaften, mit Qualität assoziierten Drummarke in den heutigen Zeiten so reissenden Absatz finden würden, dass jene Firma Preise heftig erhöhen könnte, bevor sie das Schild "wegen Reichheit geschlossen" an die Werkstore hängt.


    Völlig unabhängig von irgendeiner konkreten Firma würde ich in der uns interessierenden Branche eher das genaue Gegenteil unterstellen:
    1.) Das Firmen mit gewissem Produktportfolio und mit Qualität assoziertem Namen bemerken: "billiger anbieten generiert keinen nennenswerten Gewinn mehr. Die Preisschraube nach unten können wir existenziell nicht mehr mitgehen".
    2.) "Den gegenwärtigen Preis können wir aber auch nicht halten, da sonst die Gewinne (aufgrund stetig steigener Produktions- etc. etc. Kosten) nicht mehr reichen bzw. nicht genug Investitionsvolumen für die z.B. längst überfällige neue Drumhardwaregeneration oder längst angedachte Produktinnovationen etc. etc. erzeugen".


    Man würde den "unterstellten reißenden Absatz" (hier von mir bewußt "etwas" überspitzt formuliert :D ) von Produkten meist auch an paralell dazu steigender Innovationsskraft und dem Auftauchen diverser neuer Produkte (Produkt-Generationen) erkennen. Wenn ein Unternehmen nämlich vor lauter Gewinnen nicht mehr ein noch aus weiß ;-), wird eher wieder etwas freudiger in aufwendige Produktneuheiten bzw. umfassendere Verbesserungen investiert.


    Nochmals: ich wäre der erste der sich aufrichtig freut, wenn es anderserherum wäre. Wenn heutzutage, bei der gegenwärtigen Marktsituation und dem gegenwärtigen Kaufverhalten, irgendeine namhafte Drummarke des Erdballs so sicher und prosperierend am Markt ist, dass die Sonne auf jeden Mitarbeiter und dessen Familie scheint, dass neue Mitarbeiter eingestellt werden können, dass ehemalige Werksgelände wieder mit Produktionsvorgängen "rückerobert" werden, dass die Schichten nicht zurückgefahren werden sondern verlängert werden, weil man vor lauter gestiegenen Auftragseingängen im Mittel- und Hochpreisssektor garnicht mehr hinterherkommt ;-), dass man aus China, Indonesien, Taiwan etc. etc. Hardware-Aufträge wieder zurückholt und endlich wieder in heimischen Breiten produziert, vor überschüssigem Gewinn kaum, noch ein und aus weiß, wohin man dieses Geld investieren soll, und folglich alle ehemals angedachten Produktideen umsetzen kann, die man bislang mit den Worten "die dafür nötige Investitionssumme ist zu hoch", abgelehnt hat...


    ... allein mir fehlt der Glaube. ;)


    Der Thread ist in jedem Falle hoch! interessant.

  • Die Musikinstrumentenbranche floriert NICHT!
    Was wir derzeit erleben, sind eigentlich Überlebenskämpfe.
    Der Markt wird immer enger, in manchen Sparten sind die Auswirkungen heftiger, in anderen weniger.
    Man muss die Gesamtsituation sehen.
    Nicht von ungefähr ist die Frankfurter Musikmesse so erbärmlich und Aussteller-arm geworden.
    Schaut man sich nur den fortschreitenden Stellenabbau im Bereich Vertrieb in Deutschland und Europa an, dann weiß man bescheid, wie es der Branche geht.
    Peavey hat z.B. den kompletten Vertrieb Deutschland aufgelöst und hat nur noch einen überschaubaren Sitz in England, der für Gesamteuropa zuständig ist.
    Wo man hinschaut bauen Vertriebe Personal ab. Das immer gäufigere hin und her Wechseln diverser Drummarken von Vertrieb x zu Vertrieb y kommt ja auch nicht von ungefähr.
    Bei den Herstellern ist der Punkt erreicht, dass die kurzen Jahre des Luftholens durch massive Verlagerung der Produktionen nach China und damit Senkung der Produktionskosten zur Zeit ihr Ende finden.
    Dass dieser Weg so nicht weitergeht, begreifen immer mehr. Die Qualität hat hier und da gelitten oder es hat einen ruinösen Preiskampf gegeben, der am Ende niemandem nützt. Egal wo man hinschaut in der Branche, es findet Stellenabbau statt. das sieht mir nicht nach steigenden Gewinnen tritz der Preiserhöhungen aus...
    Der Drumsektor verändert sich, weil erstens die elektronischen Drumsets sich mehr und mehr ein grosses Stück des Drumkuchens abschneiden, zweitens die Drummerwelt wohl eher nicht mehr wächst, sondern eher aufgrund der ständigen Zunahme der elektronischen Musik mindestens stagniert.
    Zeitgleich werden eben auch unendlich viele günstige "ChinaSets", egal welcher Name jetzt draufsteht, statt teurer Hi End Sets gekauft.
    Die Masse der ChinaSets liefert aber unterm Strich nicht genug Ertrag, kannibalisieren aber die Sets mit Ertrag.
    Deshalb wird dann wohl auch so ein Set wie das Sonir Ascent eher eingestellt.
    Die Preisexplosionen sind sicherlich nicht monokausal zu begründen und die ganzen Grpnde dafür werden wohl nur die Insider wissen und diese nicht herausposaunen.
    Die Euroschwäche wird u.a. auch ihren Anteil daran haben, weil der absolute Grossteil der aussereuropäischen Geschäfte über Dollar abgewickelt werden und die Etablierung des Euros als alternative Weltwährung zum Dollar ja seit vielen Jahren aktiv sabottiert wird. Aber das ist ein anderes Thema...
    Das tut auch noch sein übriges. Und auch der Chinese ist mittlerweile an dem Punkt angekommen, dass er einfach mehr Geld für seine Leistung haben will.
    Wer die Entwicklung in China beobachtet, sieht den Trend zu höheren Löhnen und Preisen in China. Die wollen weiter wachsen und das geht langsam nicht mehr nur durch Ausweitung der Produktion sondern verlangt nach mehr Ertrag und höheren Löhnen für den eigenen Konsum im Land.
    That's kapialism...
    Die Entwicklung ist auf jeden Fall unschön und ich frage mich derzeit auch, wer denn noch ein Giant Step Doppelpedal für 1000€ kauft?
    Gibt es da ernsthaft Kunden?


    Aber das Problem der Instrumentenbranche ist gar nicht si anders wie das Problem der Musikbranche insgesamt.
    Der Kunde jubekt über billige Sets, die machen aber eigentlich den Markt kaputt.
    Der Kunde jubelt über Musikflats im Streaming für quasi kein Geld, Musikstreaming macht aber die Musikszene kaputt.
    Der Kunde will billig, billig, billig und möglichst alles.
    Am Ende macht das aber womöglich den Produzenten des Produktes kaputt, wenn es zu billig und/oder in zu grossen Massen angeboten wird...

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

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