Lust aufs Trommeln (?)

  • Mahlzeit,


    die nächste Zugverspätung kommt bestimmt.
    Bis dahin frohe Fahrt mit dem verspäteten Nahverkehrszug nach Nirgendwo.


    Grüße
    Jürgen


    [video]

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  • OK, das mit der Familie ist eine Beleidigung. Find ich ehrlich nicht ok, deshalb breche ich das jetzt hier ab.

    Das ist keine Beleidigung, sorry wenn Du es so aufgefaßt hast. Du gehst anders an die Sache ran, deswegen verstehst Du meinen Ansatz nicht. Alles gut! War nicht im Sinne von Du kannst es nicht verstehen weil Du zu dumm bist. ;) Das liegt mir fern. Wir schreiben aneinander vorbei. Wenn ich hier auf'm Dorf keine Kompromisse machen würde (Musikstil, Musiker, Details, Ziele) dann würde ich nie in einer Band spielen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bluesmaker ()

  • ...
    Wenn ich hier auf'm Dorf keine Kompromisse machen würde (Musikstil, Musiker, Details, Ziele) dann würde ich nie in einer Band spielen.


    Und das möcht er halt nicht. Kann ich auch verstehen.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Und das möcht er halt nicht. Kann ich auch verstehen.

    Jo, aber dann kann man halt keine Musik machen. 100% wird man nie finden, auch nicht in Hamburg oder Berlin. Bei etwas organischen und persönlichen wie Musik gibt es keine 100%. Dann muss man sich fragen ob man die Musik genug liebt um mit weniger leben zu können oder ob man ohne sie leben kann. Das muss jeder für sich entscheiden.

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  • Ich bin der Meinung, dass es sogar 120% oder so gibt. Aber nur wenn man zusammen arbeitet, auch wenn man eventuell erst mal bei 75% anfangen muss.


    War bei meiner ersten Band im Prinzip so.
    Ich: Funk und HipHop
    Bassist: Punk, Ska und Reggae
    Gitarrist1: Metall, Techno, Ska und Reggae
    Gitarrist2: Folk, Indisches, Pop und watt weiß ich
    Saxophonist: Funk, Jazz und Electro Loung
    ...
    Hat etwas gedauert, ist aber erstaunlich schnell was sehr eigenes und geiles geworden. Alle Einflüsse gaben ihre Färbung zum Gesamtbild. Schade das es die so nicht mehr gibt.

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    Wolfgang Neuss

  • Absolut! Dafür muss aber jeder auf den anderen zugehen, mit weniger zufrieden sein, dran arbeiten und - da sind sie wieder - Kompromisse eingehen. :) Hinterher fühlt es sich dann gut an weil jeder ein bisschen mit drin steckt in dem Baby, auch wenn es nicht das ist was man eigentlich wollte.

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  • Ich bin der Meinung, dass es sogar 120% oder so gibt.



    das sind halt die Momente oder Situationen, für die man eigentlich das Instrument spielt ... finde ich. wenn die Chemie stimmt und die leute in irgendeiner form zusammenpassen, dann ist das ganze ein selbstläufer.


    früher habe ich alles mitgenommen nur um spielen zu können, weil das "spielen" im Vordergrund stand. später die kohle auch :) aber es hat eigentlich immer spass gemacht.


    das ist heut nicht mehr so. und, naja ich bin 33 Jahre alt jetzt. Ich hab aber von 22 - 28 in immer wechselnden Combos gespielt und war in England viel unterwegs mit rock/metal/Folkrock/jazz/blues/grufti/britpop - bands. alles mögliche. Ich denke ich merke recht schnell ob das was wird oder nicht.


    wie gesagt - jedem das seine.

  • Eigentlich gibts nicht viele Möglichkeiten, wie man verfahren könnte in der Situation:


    1. Nicht Schlagzeug spielen, man braucht dann auch keins. Viele Menschen haben keins und spielen daher auch nicht. Jedenfalls nicht Schlagzeug.


    2. Alleine im Keller, Garage, Proberaum etc. dreschen.


    3. Nach Playalongs spielen. Achtung: man muß sich nun nach der Begleitmusik richten und wird in ein erstes Korsett gezwängt. Noch kann man sich die Begleitmusik aussuchen.


    4. Zusammen mit einem Bassisten Jammen/Spielen. Eventl. kann man jemanden finden, der gleicher Gesinnung ist und nach der Vorgabepfeife tanzt. Dann muß man nicht selbst tanzen.


    5. Zusammen mit jemandem (1 Person) spielen der/die eine eigene musikalische Meinung hat. Da muß man sozialerweise 50% zurückstecken. Wenn man trotzdem einfach mal unsozial ist, kann man eventl. ein paar zusätzliche Prozente gewinnen/gutmachen. Bei 50% Zugewinn hat man mit den eigenen 50%, 100% und der Mitmusiker tanzt nach der Drummerpfeife. Siehe dann unter Pos.4.


    6. Nun muß man bedenken, welche Musik es sein muß. Wieviele Musiker sind für diese Musikrichtung notwendig? Hier gilt: weniger Musiker = mehr persönliche Freiheit und Berufsentspannung. Was die Mitmusiker zu spielen haben sollte gedanklich auch bereit gelegt werden.(Leadsheets, Noten...). Wann und welcher Song gespielt wird. Der Drummer gibt den Takt vor, der ihm zu dem Zeitpunkt, situationsbedingt, seelischer Zustand und Verfassung, Uhrzeit, am meisten Spaß und Freizeitentspannung bringt. Die Mitmusiker stimmen munter und zufrieden (?) ein. Wer unzufrieden ist, es sogar erkennen läßt, fliegt. Dazu ist es aber notwendig, dass der Drummer der Bandleader und Bandmanager ist. Das bitte vorher mit den anderen absprechen. Im Zweifels- Reizüberflutungs-bzw. Problemfall verlässt der Drummer die Band. Die Situation kann für den Drummer zufriedenstellender werden, wenn er keine Gründe angibt.


    7. Eine psychosoziale Gruppe/Band mit Gleichgesinnten bilden. Wenn es jemandem nicht gut geht, ist die Musik zunächst beendet. So ist keiner gezwungen oder gar genötigt, was zu spielen, was ihm nicht passt. Alle dürfen, gerne auch gemeinsam, unzufrieden sein.


    8. Man könnte sich Musiker bezahlen, was im Hobbybereich vielleicht, je nach Verdienst bzw. Hobbybudget, im Rahmen wäre. Anstelle SwingerClub. Diese "Begleit-Band" spielt stets das, was gefordert bzw. aufgerufen wird. Die Band nennt sich dann "Name des Drummers" and the......" ;) Ob man durch weibliche Mitmusiker/Begleitband dabei zusätzlichen Entspannungsgewinn erreichen könnte, bleibt dem persönlichen Experiment vorbehalten.

    Einmal editiert, zuletzt von drummerjoerg ()

  • Servus Bautzer, Herzlich Willkommen! Aaalso zuächst: Hiermit verabreiche ich dir ne mittlere Portion von meinem besten Mitleid! Das ist echt ein ganz feines, erlesenes Mitleid; normalerweise nehme ich davon nur für mich, als Selbstmitleid! Als nächstes: Wenn Du keine Kompromisse eingehn willst, dann ist das halt so. Vielleicht findste Leute, mit denen es trotzdem passt? Dazu brauchts natürlich Versuche. Wenn Du niemanden findest, dann ist das halt so. Zuletzt: Hat jemand bereits Jam Sessions/Open Stages erwähnt? Hab noch nicht den ganzen Thread gelesen. Wenn Du bei sowas mitmachen würdest, müsstest Du natürlich auch Kompromisse eingehn, aaaber die ganze Angelegenheit fühlt sich (finde ich) anders an. Übrigens, bin selbst vor ein paar Jahren aus ner Band ausgestiegen. Spiele/übe seitdem sehr wenig am Schlagzeug, aber „es“ macht mir immernoch einen Heidenspass. Manchmal geh ich zu ner Open Stage-Veranstaltung und trommel für ne halbe Stunde (danach gehts mir meistens super...). Kommt Zeit, kommt vielleicht auch wieder Band. Und zuhause hab ich meinen Spass an der Gitarre und am Bass wiederentdeckt. „Music is a healer.“

  • Hallo bautzer,
    du weisst ja scheinbar besser was du willst als es die ganzen postings hier ausdrücken können.
    Suche dir doch einfach Leute, die genauso oder zumindest ähnlich wie du denken, evtl. sogar im beruflichen Umfeld.
    Gruss
    JanD


  • Suche dir doch einfach Leute, die genauso oder zumindest ähnlich wie du denken, evtl. sogar im beruflichen Umfeld.

    Die müssen nicht unbedingt (gut) spielen können. Es geht ja ums Schlagzeug spielen und nicht ums Unterwerfen für ein gemeinsames musikalisches Projekt. ;)

  • Die müssen nicht unbedingt (gut) spielen können.


    >>> genau


    einer meiner besten Freunde ist für mich ein genialer Gitarrist, mit ihm macht es mega-spass zu spielen (wohnt leider in Liverpool, nicht um die ecke bei mir)


    er hat gitarrespielen nie richtig gelernt und spielt "komisch" - aber immer geil. er meinte mal so "ich kann nicht spielen, was angus young oder slash spielen. die können aber auch nicht spielen was ich spiele" - find ich super die einstellung

  • Auf allerhöchstem Niveau völlig unverbindlich und stressfrei spielen? Habe ich deine Intention einigermaßen richtig erfasst?


    Wie soll das denn gehen? Mit gaaaaanz viel Glück findet man in seiner Umgebung im laufe von vielen Jahren mal einen Hobbymusiker mit ähnlichen Ambitionen/Fähigkeiten. Aber das wird ja dann auch nix, weil Schlagzeug + ein weiteres Instrument alleine meist noch nicht zu musikalischem Hochgenuss führen. Da kann man dann irgendwelche ethüdenartige Dinge exerzieren, aber ob das dann Musik ist, die Spaß macht? ;)


    Ich kann deine Gedanken durchaus verstehen und bin selbst in vielen Bands nicht überaus lange gewesen, da mir vor allem die Stagnation weniger ambitionierter Bandmitglieder ziemlich bald auf die Nerven ging. Mit dem Alter wurde ich dann etwas gelassener und konnte akzeptieren, dass auch Enthusiasmus (Talent?) in einer Band nicht zwingend gleichmäßig verteilt sein muss und das Ergebnis trotzdem zu meinem Wohlbefinden beiträgt, wenn ich meine persönlichen Ziele klar definiert habe.


    Aktuell möchte ich regelmäßig Konzerte spielen, den Probenaufwand allerdings aus Zeitgründen sehr überschaubar halten. Also brauche ich ne Band mit unaufwändiger "Gefühlsmusik", die von allen Beteiligten technisch leicht zu beherrschen ist und Band und Publikum Spaß macht. Die habe ich, also bin ich zufrieden, im Moment zu mehr als 80%. Da im Winter ein Wechsel stattfindet - Profigitarrist geht, Amateur kommt - fallen zwar im Moment ein paar mehr Proben an, aber der Zeitaufwand ist absehbar.


    Zwischenrein auf Zuruf ein paar Konzerte mit alten Kollegen, wo man auch weiß, wie der Hase läuft, und wo man Fehler weglächelt mit dem Statement "ganz ok für nur eine Probe" :)


    Klar, Prog Metal oder intellektueller Jazz geht da nicht, dazu müsste man als Band und individuell fleißiger sein. Aber ich schaffe es auf diese Weise, wenigstens nicht schlechter an meinem Instrument zu werden, wenn ich schon wenig Gelegenheit zum Üben habe.

  • Naja was heisst "allerhöchstes Niveau"?


    Es muss mir halt gefallen, mich begeistern. So "ja ist ganz nett" reicht mir nicht dafür, mich jede Woche zu motivieren zur Probe und zu Auftritten zu gehen.


    Ich bin jetzt nicht der technische Ripper, wenn du das meinst. Zu technische Musik gefällt mir selbst auch gar nicht.

  • Witzig ... nach dem leicht selbst-ironischen Eingangspost, kombiniert mit kompromissloser Formulierung der Kompromisslosigkeit, ging bei mir der Troll-Alarm an: Ein Drummer der spielen will, aber nur wenn's immer super ist und keine Züge ausfallen.


    Und dann hab ich mir nochmal alle Posts durchgelesen ... und festgestellt, dass das Thema/Anliegen echt und spannend ist: Wie gehen wir persönlich um mit den nötigen Kompromissen? Und wie im "richtigen Leben" ;) gibt's die Unbekümmerten ("Hey, das Ding bringt Geld!", "Wieso? Die Musik ist mies, der Proberaum stinkt, aber die Sängerin ist doch hübsch." etc.) und die, die "eigen" sind (wie Bautzer es von sich ja schrieb) und sich an den Wahrscheinlichkeiten im menschlichen Zusammenspiel (auf-) reiben.


    Mich erinnern Bands immer an Liebesbeziehungen: Es gibt das erste Verliebtsein und die Scheidung, es gibt Seitensprünge und Zweifel, es gibt gute und faule Kompromisse. Und die Suche nach der großen Liebe, die selten, aber eben nicht unmöglich ist. Auch in diesem Lebensbereich kann ich unbekümmert kompromissfreudig sein oder von Kompromissen die Nase voll haben und bei liebesforum.de mal nach Bestätigung von Gleichgesinnten schauen. Wer will da (ab-) urteilen?


    Ich mache auch so meine Band-Kompromisse und hab Tage, wo's mir langt, aber dann fallen mir wieder Sahnegigs ein, auf die ich nicht verzichten möchte und die mich wieder über die nächste scharfkantige Kompromissklippe bringen. Aber wer hat schon gesagt, dass Leidenschaft fürs Drummen und Musizieren ohne Leiden geht? ;)


    Ich finde, trommlas Beitrag macht doch Mut: Mit geschickt gewählten Prioritäten, bewussten Entscheidungen und dem Versuch, gelassener und vielleicht auch freundlicher auf die Eigenheiten der anderen Musiker zu schauen, ist das Musikerleben natürlich leichter. Blöd, dass man Gelassenheit nicht beim Thomann bestellen kann. ;)

  • Gelassenheit gibt's dafür völlig gratis, nur leider ist die Lieferzeit länger als seinerzeit die eines Trabbis :D


    Und da liegt bei dir, lieber TS, vielleicht der Hund begraben. Du bist noch in einem Alter, in dem der Blick schier unendlich in die Zukunft geht. Gelassenheit entwickelt man als Vollblutmusiker vielleicht erst dann, wenn man mal alles erreicht hat. Oder einem klar wird, dass der Zenith schon so weit überschritten ist, dass man beruhigt nehmen kann, was sich bietet, ohne besseres zu verpassen ;)


    Ach du sch..., was laber ich hier eigentlich? ^^

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