m_trees Hörzone - The Spirit Of Radio (Rush) Anfang

  • 1. bei der ähnlichen Stimmung. Wenn du hier das vorhandene Potenzial hebst, kannst du die Unterschiede nivellieren

    Meinst du ein gleiches tonales Verhältnis von Schlag- und Resonanzfell bei allen Toms? Das hatte ich am Jahresanfang probiert, als ich die Watte aus den Toms rausgeschmissen und sie umgestimmt hatte. Ich wollte damit vor allem den kleineren Toms mehr Definition und Klarheit geben. Ich hatte dann u.a. ein 2:3-Verhältnis (Quinten) für Schlag- und Resofell probiert, für alle vier Toms. Das hatte aber immer noch nicht das gewünschte Ergebnis gebracht und ich erinnerte mich daran, dass es eben auch einfach unterschiedlich große und tiefe Trommeln sind und man nicht dogmatisch "Malen nach Zahlen" machen muss.


    Also hatte ich die kleineren Toms etwas resonanter und die größeren Toms weniger resonant gestimmt. Und damit bin ich dann sehr schnell ungefähr dahin gekommen, wo ich klanglich hin wollte. Das hatte sehr gut gepasst. Ich hatte die Toms zu jeder Zeit auf ziemlich genau die selben Grundtöne gestimmt.


    Eigentlich müssten die klanglichen Eigenschaften unterschiedlich großer Trommeln schon auch leicht unterschiedlich sein, oder? Das fängt ja auch schon mit der Kesseltiefe an. Mein 16er ist 16" tief, die anderen sind im Verhältnis kürzer (10x8, 12x9, 14x12).

    Dann haben kleinere Trommeln andere Größenverhältnisse bei Kesselstärke, Spannreifen (Höhe / Dicke), Fellen (Dicke) und auch der restlichen Hardware im Verhältnis zum Durchmesser als größere.

    Das 14er fällt bei mir sowieso aus der Reihe (ist kein Mapex Pro-M, sondern ein neueres Tama Superstar Maple) und klingt aus dem Grund auch wirklich anders.

    Bei meiner aktuellen Recording-Situation nehme ich solche Unterschiede schon wahr. Ich hatte ja auch deutliche Unterschiede zwischen den normalen Pinstripes und den Encores gehört, obwohl letztere viele Bewertungen mit "klingen genau so gut" hatten ... nach meinem Test hatte ich mich echt gefragt, wie man auf solche Aussagen kommt.


    2. bei den Schwingungseigenschaften der Kreismembran und der GENAUEN Position des Mikros über dem Fell. Da die Obertonreihe eines Fells über die Verteilung von Schwingungsbäuchen und Kontenlinien (für jeden Oberton eine eigene Anordnung) auf dem Fell entsteht, kommt es darauf an, ob das Mikro über einer Knotenlinie oder einem Schwingungsbauch für den jeweiligen Oberton platziert ist. Dazu kommt noch der Nahbesprechungseffekt, der sich im Spektrum ebenfalls unterschiedlich auswirkt.

    Machen ein paar Grad Neigung und Zentimeter bei der Positionierung da wirklich solche drastischen Unterschiede? Ich bin bei der Ausrichtung der Mikros sowieso schon relativ penibel, aber auch beim Recording erschwert die Praxis dann manchmal eine möglichst gleiche Ausrichtung. Die Mikros an den Hängetoms habe ich auf K&M-Klemmen und das funktioniert auch sehr gut - allerdings kriege ich die Kapseln damit nicht so weit an den Fellrand (bzw. über den Spannreifen) wie ich sie an den Floortoms habe. Und auch wenn - die Neigung zum Fell ist ja trotzdem unterschiedlich, wenn die Mikros bei unterschiedlichen Durchmessern immer auf die Mitte zeigen.


    Wie gesagt kommt es mir auch unabhängig von der Mikrofonierung und auch unabhängig von der Stimmung (habe ja über die Zeit auch schon ein paar Sachen probiert) so vor, dass die Toms einfach ein bisschen unterschiedlich klingen und jedes seinen eigenen Klangcharakter hat. Was ich an sich auch gar nicht so problematisch finde.

  • Meinst du ein gleiches tonales Verhältnis von Schlag- und Resonanzfell bei allen Toms?

    Jein, man darf nicht vergessen, dass der Raum selbst für die Nahmikrofonierung eine Rolle spielt, weil der reflektierte Schall auf die Felle zurückkoppelt und somit das Klangverhalten beeinflusst.

    dass es eben auch einfach unterschiedlich große und tiefe Trommeln sind und man nicht dogmatisch "Malen nach Zahlen" machen muss.

    Das sehe ich auch so, einerseits wegen des Raums (siehe oben), andererseits haben, abgesehen von unterschiedlichen Verhältnissen von Durchmesser und Tiefe, bei den meisten Sets die Kessel dieselbe Wandstärke, sodass sich das Verhältnis von Masse und Durchmesser ebenfalls von Trommel zu Trommel unterscheidet. Bei gleichdicker Befellung gilt das auch für das Verhältnis von schwingender Masse zum Durchmesser.

    Also hatte ich die kleineren Toms etwas resonanter und die größeren Toms weniger resonant gestimmt.

    Spricht ja erst mal nichts dagegen. Tatsächlich haben größere Trommeln wegen der größeren Membran eine längere Obertonreihe. Die Obertöne sind ja eine geometrische Eigenschaft der Felle und wenn die Reihe bei einer großen Trommel weiter unten beginnt, passen eben mehr Obertöne in hörbaren Bereich auf die Fellfläche.

    Eigentlich müssten die klanglichen Eigenschaften unterschiedlich großer Trommeln schon auch leicht unterschiedlich sein, oder?

    Ja, siehe oben.

    Machen ein paar Grad Neigung und Zentimeter bei der Positionierung da wirklich solche drastischen Unterschiede?

    Ja, die Unterschiede sind teils wirklich krass. Die Frage der genauen Position über der Trommel, mit den Parametern Höhe über dem Fell, Abstand zum Kesselrand und Anstellwinkel, ist eine entscheidende. Dieses Potenzial zu nutzen ist die Kernidee meines zweiten Buchs, dem Drum Recording Guide. Das Verfahren habe ich empirische Mikrofonierung genannt. Ich benutze eine Schablone, um diese Parameter reproduzierbar einstellen zu können.

    die Neigung zum Fell ist ja trotzdem unterschiedlich, wenn die Mikros bei unterschiedlichen Durchmessern immer auf die Mitte zeigen.

    Ja, das stimmt sofern die beiden anderen Parameter gleich eingestellt sind.


    Vielleicht könnte ich das alles mal in einem eigenen Fred "Die Klangentstehung an einer Trommel und die Auswirkungen auf die Aufnahme" detailliert beschreiben, um deinen Hörzonen-Fred nicht weiter zu kapern.

  • Jein, man darf nicht vergessen, dass der Raum selbst für die Nahmikrofonierung eine Rolle spielt, weil der reflektierte Schall auf die Felle zurückkoppelt und somit das Klangverhalten beeinflusst.

    OK - krass. In welchem Ausmaß ist das wahrnehmbar und welche Rolle spielt die Größe bzw. das Volumen des Raums?


    Das sehe ich auch so, einerseits wegen des Raums (siehe oben), andererseits haben, abgesehen von unterschiedlichen Verhältnissen von Durchmesser und Tiefe, bei den meisten Sets die Kessel dieselbe Wandstärke, sodass sich das Verhältnis von Masse und Durchmesser ebenfalls von Trommel zu Trommel unterscheidet. Bei gleichdicker Befellung gilt das auch für das Verhältnis von schwingender Masse zum Durchmesser.

    Das mit den unterschiedlichen Größenverhältnissen von Kesselstärke, Fellstärke, Spannreifen und Hardware im Verhältnis zum Durchmesser hatte ich weiter oben ja auch schon erwähnt.


    Ja, die Unterschiede sind teils wirklich krass. Die Frage der genauen Position über der Trommel, mit den Parametern Höhe über dem Fell, Abstand zum Kesselrand und Anstellwinkel, ist eine entscheidende. Dieses Potenzial zu nutzen ist die Kernidee meines zweiten Buchs, dem Drum Recording Guide. Das Verfahren habe ich empirische Mikrofonierung genannt. Ich benutze eine Schablone, um diese Parameter reproduzierbar einstellen zu können.


    Ich hatte gestern mal einen Test mit Spektrum-Analyse der einzelnen Toms bei einem bestimmten Fill gemacht und die einzelnen Mikros mit den Overheads beim Spektrum verglichen.

    Das 12er Tom fiel da tatsächlich insofern aus der Reihe, dass der Grundton auf dem nahen Mikrofon weitaus deutlicher betont war als bei den anderen Toms.


    Also mit der Positionierung und Ausrichtung der einzelnen Mikros muss ich mich wohl wirklich noch mal genauer beschäftigen.

    Bisher bin ich zumindest beim Recording gut damit gefahren, die Kapseln eher über dem Fellrand / Spannreifen zu positionieren und auf die Fellmitte oder nur mit leicht größerem Winkel (minimal steiler) zum Fell auszurichten.


    Für die Snare nutze ich für "YYZ" übrigens ein Audix i5. Das wollte ich sowieso mal probieren. Bin durch einen direkten Vergleich mit einem SM57 aber zu dem Schluss gekommen, dass diese beiden Mikros einfach nur unterschiedlich klingen - also weder das eine besser oder schlechter. Ist dann wohl eher Geschmackssache, welches man nimmt.

    Für den Teppich an beiden Snares nutze ich mittlerweile Sennheiser e604. Finde erstaunlich, dass die mir da sogar besser als SM57 taugen. Und auch praktisch, weil sie klein und leicht sind und dadurch auch gut am Reso-Spannreifen mit der Klemme halten.

  • Nachdem das Video immer noch im zweistelligen Klickbereich ist - was untypisch für meine Videos (besonders für Covers) ist - habe ich mich dazu entschlossen davon auch noch einen Auszug als Kurzvideo zu veröffentlichen. Ich war im Nachhinein sowieso nicht so richtig mit dem Mix zufrieden und hab vor allem die Toms im neuen Mix noch mal ein Stück lauter gemacht und dafür am EQ zurückgeschraubt. Ist schon gewöhnungsbedürftig, wenn die mit klaren Fellen so knallig gestimmt sind.


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    Man hat halt leider keinen Einfluss auf den YT-Algorithmus und was dabei dann so rauskommt. Dass Kurzvideos (dessen Erstellung nur einen Bruchteil des Aufwands erfordern) bei mir i.d.R. deutlich mehr Klicks als normale Videos kriegen ist eine Sache. Die nächste dann z.B., dass mein "Take Five"-Kurzvideo derzeit munter auf die 30.000 Klicks zugeht, obwohl das gar nicht mein spielerisches Metier ist. Ich hatte damit einfach nur mal einen kurzen Abstecher hin zu Jazz gemacht und spiel das ja nicht mal mit Traditional Grip. Demgegenüber hinken die Videos, die eher meine spielerische Baustelle repräsentieren, hinterher.


    Social Media halt ... aber Youtube ist mir immer noch zigmal lieber als Instagram, Tiktok und der ganze Rotz. Bei Instagram war ich letztes Jahr durch mein Wirken in der Top40-Band mal, aber hab ich dann zügig wieder deinstalliert.

  • m_tree

    Hat den Titel des Themas von „m_trees Hörzone - YYZ (Rush) Cover“ zu „m_trees Hörzone - YYZ (Rush) Cover - Update“ geändert.
  • In welchem Ausmaß ist das wahrnehmbar und welche Rolle spielt die Größe bzw. das Volumen des Raums?

    Die Geometrie des Raums ist die wichtigste Komponente. Dazu kommt die Reflektions- oder Absorptionseigenschaft der raumbegrenzenden Bauteile. Je schallhärter die Oberflächen*, desto mehr Schallenergie wird reflektiert und kann auf die Membran zurückkoppeln. Du kannst das ganz gut ausprobieren, indem du eine Trommel in einem kleinen Raum anspielst und dann dieselbe Trommel draußen auf einer Wiese, möglichst ohne Gebäude in unmittelbarer Nähe. Draußen wird sie wesentlich trockener klingen und weniger Sustain haben, was nicht nur daran liegt, dass kein reflektierter Schall deine Ohren erreicht, sondern daran, dass kein Schall auf die Membranen zurückkoppelt.

    * : Ein Zelt ist in dieser Hinsicht besonders problematisch: für hohe Frequenzen ist es schallhart, reflektiert also den Schall gut, für tiefe Fequenzen ist es schallweich, lässt sie also durch. Deswegen klingt es im Zelt meist nicht so gut.


    Dazu kommt, dass ein Raum ganz bestimmte Frequenzen besonders hervorhebt. Der Abstand paralleler Bauelemente, also Boden-Decke und jeweils gegenüberliegende Wände, definiert die sog. Raummoden. Das sind Frequenzen, für die jeweils eine halbe, eine ganze oder ein beliebiges Vielfaches der halben Wellenlänge genau dazwischen passt. Damit entsteht für die jeweilige Frequenz eine stehende Welle in dem Raum, wodurch die Schallenergie länger in der Luft bleibt. Dies ist am deutlichsten bei tiefen Frequenzen zu hören, weil die Wellenlängen gut zu typischen Raumgeometrien passen, 50 Hz hat eine Wellenlänge von etwa 6,86. Man könnte sagen, dass der Raum diese Frequenzen besonders betont. Dadurch verstärkt sich auch der Resonanzkreis aus schwingender Membran und Wand. Ich nutze diese Eigenschaft eines Raums gerne, um insbesondere Die Bassdrum größer zu machen, indem ich sie auf eine der Raummoden stimme, natürlich nur, wenn die Bassdrum NICHT elektrisch verstärkt wird!

    Also mit der Positionierung und Ausrichtung der einzelnen Mikros muss ich mich wohl wirklich noch mal genauer beschäftigen.

    Ich finde, dass sich das wirklich lohnt. Eine bessere Positionierung des Mikros braucht lediglich Zeit und Aufmerksamkeit, verursacht aber keine zusätzlichen Kosten. Ein Grund mehr, das Potenzial zu heben. Genau deswegen hab ich es zum Hauptkapitel meines Recordingbuchs gemacht.

    Ist dann wohl eher Geschmackssache, welches man nimmt.

    Absolut und immer. Das beste Mikro ist immer das, welches genau das liefert, was du brauchst / haben möchtest.

  • * : Ein Zelt ist in dieser Hinsicht besonders problematisch: für hohe Frequenzen ist es schallhart, reflektiert also den Schall gut, für tiefe Fequenzen ist es schallweich, lässt sie also durch. Deswegen klingt es im Zelt meist nicht so gut.

    Das erklärt, warum der Schlagzeugsound in Bierzelten letztes Jahr immer problematisch war. Wenn das Schlagzeug dazu dann noch direkt vor einer schallharten elektronischen Leinwand steht und fünf Gesangsmics auf der Bühne sind ...

  • Weil ich gerade sowieso bei Neil Peart bzw. Rush bin, habe ich mein "Tom Sawyer"-Cover auch noch mal gemacht. Bzw. nur den Mittelteil als Kurzvideo. Den hatte ich vor ein paar Jahren nämlich nicht zu 100% korrekt gespielt. Werde auch noch ein weiteres Rush-Cover machen. 8)


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  • m_tree

    Hat den Titel des Themas von „m_trees Hörzone - YYZ (Rush) Cover - Update“ zu „m_trees Hörzone - Tom Sawyer (Rush) Mittelteil“ geändert.
  • Hier nun mein vorerst letztes Video zu Rush / Neil Peart:


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    Mein vorheriges Kurzvideo zu "Tom Sawyer" ist übrigens noch ganz gut abgegangen. Manchmal kann Youtube auch Spaß machen. Gut, dass ich's nicht noch mal als Langvideo gemacht hatte ...



    Demnächst werde ich wieder mehr Langvideos machen. Auch mal wieder einfachere Covers und auch Tutorial-Videos. Dafür hatte ich mir extra ein Shure SM7B, einen Fethead und eine Deckenhalterung besorgt. Aber wenn ich spiele ist mir das Mikro dann im Weg. Also hab ich ein Nackenbügel-Mikro besorgt und das SM7B wieder verkauft. Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage, ob ich die Tutorials lieber auf Englisch oder Deutsch machen sollte. Mein erstes und bisher einziges Tutorial-Video zu dem Tom-Fill von "Rosanna" hatte ich ja auch auf Englisch gemacht. Und weil ich nicht das machen will, was alle machen, sondern eher so ausgesuchte Themen, die mich interessieren oder direkt betreffen, ist Englisch vielleicht doch besser. :/

  • m_tree

    Hat den Titel des Themas von „m_trees Hörzone - Tom Sawyer (Rush) Mittelteil“ zu „m_trees Hörzone - The Spirit Of Radio (Rush) Anfang“ geändert.
  • Ich musste fethead jetzt googeln… warum hat denn das sm7b so einen niedrigen Ausgangspegel, dass man es verstärken muss? Was machtn das für einen Sinn?



    Zum Video kann ich nix sagen, außer wie immer „wow“ und „Hach, ich wünschte, ich könnte auch so spielen“ aber da hätt ich früher anfangen müssen und müsste viel mehr üben - von nix kommt halt nix. Trotzdem frisst mich der Neid 😅


    Edit: aso wegen englisch oder deutsch: wenn dein Englisch gut genug ist, würd ich es auf englisch machen, du hast ja offenbar schon ziemlich Reichweite

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Ich musste fethead jetzt googeln… warum hat denn das sm7b so einen niedrigen Ausgangspegel, dass man es verstärken muss? Was machtn das für einen Sinn?

    Verstärken muss man alle Mikrofone mehr oder weniger. Dafür gibt's ja die Preamps.


    Als ein dynamisches Großmembran-Mikro liefert das SM7B aber besonders wenig Pegel. Und dazu ist es ja noch ein Studio-Mikro und wird oft in deutlich größerem Abstand besprochen als Live Gesangsmikros.

    Das führt dazu, dass man auch stärkere, gut klingende und entsprechend teure Preamps außerhalb des Sweetspots fahren muss. Und günstigere Preamps haben oft nicht mal genug Reserven für brauchbare Pegel. Auch mit nachträglicher Normalisierung in der DAW hatten meine ersten Testaufnahmen mit dem SM7B ohne den Fethead stark gerauscht.


    Wenn ich mal wieder eine Band aufnehme wäre das SM7B auch meine erste Wahl für den Leadgesang, noch vor gleich teuren Großmembran Kondensator Mikros. Letztere sind teuer in der Herstellung, entsprechend muss man für was brauchbares tiefer in die Tasche greifen.

    Ich konnte vor einigen Jahren mal ein Neumann U87 direkt mit dem SM7B für männlichen Gesang vergleichen - und das SM7B hatte gewonnen.


    Im Anhang mal zwei Bilder des Aufbaus.


    Zum Video kann ich nix sagen, außer wie immer „wow“ und „Hach, ich wünschte, ich könnte auch so spielen“ aber da hätt ich früher anfangen müssen und müsste viel mehr üben - von nix kommt halt nix. Trotzdem frisst mich der Neid 😅

    :*


    Edit: aso wegen englisch oder deutsch: wenn dein Englisch gut genug ist, würd ich es auf englisch machen, du hast ja offenbar schon ziemlich Reichweite

    Danke für den Tipp. Nachteile sind dann halt eine aufwändigere Vorbereitung, weniger intuitives Sprechen und mein deutscher Akzent.

    Ich verstehe sowohl geschriebenes als auch gesprochenes Englisch gut, nur spreche ich eben selten Englisch.

    Englisch ist aber sicher besser, zumal nur ein Bruchteil meiner jetzigen Abonnenten Deutsch verstehen dürfte.

  • Zu den Mikros weiß ick nüscht. Aber dein Spiel ist einfach nur geil (excuse my French😁). Ich hab die Permanent Waves und die Moving Pictures damals in Dauerschleife gehört. Du bist voll auf den Punkt, da erinnert man sich erstmal wieder, was für durchdachte Kompositionen die drei Herren da gemacht haben. Und Du wirst dem voll gerecht, Hut ab👍


    Wenn ich da Dream Theater dagegen…. Aber lassen wir das😉

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Danke. ;)


    Dieses Mal spiele ich auch sein Signature Ride-Pattern korrekt hinsichtlich der Bassdrum-Doubles. Das ist hier etwa 5 bpm langsamer als in YYZ und macht für mich spieltechnisch schon einen entsprechenden Unterschied, vor allem in der Ausdauer und Genauigkeit.

    Dafür habe ich hier eine andere BD-Figur vereinfacht (wer kommt drauf?).


    Neils rechte Fußarbeit (Single Bassdrum) ist z.T. echt beachtlich. Auf den Alben hört man diese leiseren Schläge aber kaum bis gar nicht raus. Die hatten da wohl einfach kein Augenmerk drauf gelegt.


    Was Dream Theater angeht ... die fand ich vor mittlerweile vielen Jahren mal gut, vor allem die früheren Alben. Aber ab einem gewissen Punkt konnte ich es nicht mehr hören.


    Rush sind da für mich auch die wahren Meister. Die hatten die Frickelei total organisch eingebaut, da wirkt nichts aufgesetzt oder konstruiert. Einfach drei hoch talentierte Musiker, die voll im Flow waren, ohne besondere Attitüden, ohne viel Ego ... die hatten einfach nur gerne Musik gemacht.

  • :thumbup: Klasse gespielt! Ich bin nicht so im Team Rush, aber trivial ist das ganz sicher nicht mit den vielen Doubles auf der BD...


    Ich konnte vor einigen Jahren mal ein Neumann U87 direkt mit dem SM7B für männlichen Gesang vergleichen - und das SM7B hatte gewonnen.

    OT on: Das Usi hat halt seine charakteristische Mittenbetonung, die bei manchen Stimmen super passt, bei anderern dagegen garnicht (dort holt sie einen sehr nasalen Klang aus den Tiefen der Nebenhöhlen...). Es ist daher entgegen der weitläufigen Annahme kein Universalmikrofon. Neumann selber hat das U89 entwickelt, dass als Nachfolger des U87 gedacht war. Das 89er hat den Mitten-Honk des 87ers nicht und ist von daher für ein Studio, dass sich nur ein richtig gutes GMK leisten kann, wahrscheinlich die bessere Wahl. In der Preisregion wäre ich dann aber eher bei Microtech Gefell (die ehemals ostdeutsche Seitenlinie von Neumann). Ich hatte gerade in letzter Zeit mehrfache GAS-Anfälle im Hinblick auf ein Neumann GMK, musste aber erkennen, dass das für die wenigen Gesangsaufnahmen, die ich mache, wirtschaftlich keinen Sinn macht (zumal ich mit den beiden C414B-ULS ja auch durchaus hochwertige GMK verfügbar habe).


    Das SM7B ist meines Wissens nach kein Großmembraner - es hat eine Kapsel, die mehr oder weniger identisch mit der Kapsel des 57 und 58 ist (die berühmte Unidyne-Kapsel). Im SM7B ist nur sehr viel mehr Gedöns drum herum (eine aufwändige lutftgefederte Aufhängung der Kapsel und ein großer Popschutz). Ich bin mir auch nicht sicher, ob dynamische Großmembrander per se einen niedrigen Ausgangspegel liefern. Beim EV RE20 ist das so, EV hatte mit dem RE27N/D diesen "Makel" versucht mit einem Neodym-Magneten zu beseitigen. Für Sprache ist das gelungen (+6dB Pegel immerhin), beim Einsatz in der Bassdrum clippten dann die Preamps in normalen Pulten ohne Pad. Sennheisers 421er werden auch als Großmembraner gehandelt - sie liegen vom Pegel her ähnlich wie ein SM57 und damit wohl auch ähnlich wie ein SM7B. Bei Sprache aus 25-30 cm Entfernung muss ich bei denen auch meinen 1073 Klon auf +70 dB stellen und kann dann noch im Rechner gute 10 dB anheben. OT off :)

  • Nebengleis, ich weiß, aber was hältst du von Haken? Klar, fast nicht zu vergleichien, andere Ära,

    aber als so ganz grob gesehen im Stilumfeld vom DT anzusiedelnde Band sind sie für mich die

    wahren Meister :) . Da musst du weit suchen, um überhaupt ein (Gitarren)solo zu finden.


    Edit, zum Thema: Bin auch nicht bei Rush zu Hause, werde mir das Video aber gerne noch

    reinziehen. Respekt schon mal als Vorschusslorbeeren für die Zeit und die Detailliebe, die du

    jeweils in jedes Coverprojekt reinsteckst!

  • Oliver_Stein

    Danke für die Infos! Ich dachte immer, das U87 wäre ziemlich linear (bis auf die Präsenzbetonung). Sieht auf den einschlägigen Diagrammen jedenfalls so aus.


    Meine Tests mit dem SM7B offenbarten einen wirklich sehr geringen Ausgangspegel. Ich hatte auch schon mal Gesangsaufnahmen mit einem SM57 gemacht - mit Popkiller und entsprechendem Abstand - und hatte da ein deutlich brauchbareres Signal. Ohne Fethead war die Aufnahme mit dem SM7B aus 20-30 cm Abstand schon sehr verrauscht. Und mit Fethead hat sie immer noch stärker gerauscht als eine Vergleichsaufnahme mit einem Rode M5, das ich ja schon für mein erstes Tutorial als Sprechermikrofon missbraucht hatte. Kondensator-Mikrofone liefern i.d.R. natürlich sowieso mehr Pegel als dynamische.


    Ich hatte mir dann übrigens dieses Mic besorgt und betreibe das auch mit dem Fethead. Mit ein paar nachträglichen Korrekturen am EQ konnte ich da schon gute Ergebnisse erzielen. Ist aber jetzt erstmal wieder verstaut und wartet auf den ersten richtigen Einsatz ...


    Shure WH20XLR
    Shure WH20XLR, Dynamisches Nackenbügelmikrofon, Niere, XLR-Stecker, Kabellänge 1,22 m, hoher Korrosionsschutz, incl. Kabelklemme und Windschutz
    www.thomann.de


    Mattmatt

    Haken sagt mir was, muss mich aber erstmal mit denen beschäftigen. Ich weiß noch, dass "AAXplosion" hier aus dem Forum die neben DT auch covert ... der ist damit ja ziemlich erfolgreich. Womit ich wieder beim Thema "nicht das machen, was alle machen" bin. Deutsch-sprachige "drum coaches" gibts auf YT ja mittlerweile auch einige. Und einige von denen machen das auch echt gut und sind fleißig (wie z.B. BLXler). Das lass ich insofern einfach direkt sein - können andere besser und sind auch motivierter dafür.


    Aber mal sehen, was ich noch so auf meinem Kanal mache. Manchmal nervt mich Youtube auch, z.B. weil die Kurzvideos bei mir i.d.R. so viel mehr Resonanz kriegen als die Langvideos. Zwar besser als nix, aber social media halt ...

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