Neue Felle für Sonor AQ 2 Stage

  • Hallo Fritz,

    ich finde, dass mittlerweile Felle wirklich sehr teuer geworden sind. Deswegen gibt es für "wenig" Geld gute Packs. Ich würde hier ansetzen und einfach mal tauschen:

    Aquarian - Felle , da hast du dann auch gleich ein Snare-Fell dabei. Aus den alten Fellen kannst du dir Ringe schneiden um gegebenenfalls Ringe zum dämpfen auszuschneiden. Ein Pack Moongel dazu und zum Stimmen gibt es genug online-Tutorials oder einen BeEkannten oder jemanden hier aus dem Forum, der in der Nähe wohnt.

  • Ich habe auch ein AQ2 (Safari). Die Trommeln sind sehr gut verarbeitet und mit den mitgelieferten Werksfellen konnte ich das Set prima stimmen. ICH würde für das Set an den Hängetoms ein klares Amba und für das Standtom ein klares Emperor wählen. Als Reso überall Ambas.

    Aber damit bediene ich meine Soundvorstellungen.


    Du wirst nicht darum herumkommen, Dich intensiv mit dem Stimmen auseinanderzusetzen. Stimmen lernen ist ein Prozess und nichts für mal eben zwei Stunden probieren...

  • Man sollte nur nicht den Fehler machen, ein Safari-Kit mit normalen Größen gleichzusetzen. Der Unterschied von Safari zur normalen Rock- oder Studio-Konfiguration ist weit größer als zwischen gleichen Größen unterschiedlicher Hersteller (oder gar Holzarten). Tuningtipps und Fellwahl lassen sich m.E. nicht einfach übertragen.

  • Hi,


    stimmt schon, der Preis war ordentlich. Aber nun sind sie eh bestellt und ich werde es damit erstmal probieren.

    Ich werde vermutlich nie so ein „Feinheitensoundachter“ werden. Für mich klinkt ne Trommel entweder gut genug oder nicht. Im letzten Fall muss ich reagieren.


    Ein Kumpel von mir meinte, investier lieber mehr Zeit ins üben. :) Im Prinzip hat er recht…


    Wenn ich mich wirklich intensiver mitauseinandersetzen wollen würde, hätte ich mir vielleicht das ein oder andere Vorschlagfell von euch noch mitbestellt und einfach versucht, die Unterschiede für mich festzustellen.


    So habe ich nun glaube ich erstmal eine für mich vernünftige Standardversion angeschafft und es bleibt schon spannend genug für mich, ob ich den Unterschied zu den Anfangsfellen (Remo UT) merken werde.


    Also wenn einer in der Umgebung Bielefelder Süden wohnt und stimmen helfen möchte: herzlich gerne! Ansonsten werde ich mir ein Mindestmaß an Wissen diesbzgl. aneignen. Ein bisschen was weiß ich ja auch schon darüber, hoffe, dass es mit ein paar „Standardmoves“ ausreichend gut klingen wird.


    Was mir mehr Sorgen macht, ist, ob die Kessel überhaupt noch in Ordnung sind. Das Set stand auch mal in eher kalten Proberäumen und letzte Woche musste ich es eine Woche lang im Auto liegen lassen, da ich den Auftritt letzte Woche schon arg angeschlagen durchziehen musste und seitdem mit der Gesundheit kämpfe (Erst heute habe ich mich in der Lage gefühlt, das Teil wieder in den Proberaum zu stellen. Es hat also 8 Tage Auto hinter sich, bestimmt nicht optimal…)

    Aber das ist ein anderes Thema….

  • Ein Kumpel von mir meinte, investier lieber mehr Zeit ins üben. :) Im Prinzip hat er recht…

    Entweder ist er kein Drummer, dann hör net auf ihn, oder er ist Drummer, dann hör erst Recht nicht auf ihn ;)


    Das ist so etwa die dümmste Aussage, die man zum Thema Tuning absondern kann. Kein anderer Instrumentalist würde ein ungestimmtes Instrument spielen, obwohl viele Laien und selbst manche Musiker unsaubere Stimmung erst hören, wenn es feineren Ohren schon längst die Zehennägel aufrollt.


    Wenn wir Drummer als Musiker ernstgenommen werden wollen, gehört es m.E. dazu, sich über seinen eigenen Sound nen Kopf zu machen. Abgesehen davon, wie willst du auf deinem Set dynamisch bis in die leisesten Details spielen üben, wenn der Sound gar keine Details hergibt? Gerade Ghostnotes lassen sich auf einem so lala gestimmten Set häufig nicht recht abbilden, machen aber geschmackvollen und grooviges Spiel oft aus. Ein top gestimmtes Set spielt sich leichter, von der Zusammenarbeit mit Tontechnikern bei Konzerten ganz zu schweigen. Du willst über PA nen Top-Sound, also bring ein top gestimmtes Set auf die Bühne.

  • Hallo Nicht-Fritz,

    ich möchte noch die Website https://drumheadauthority.com/drumhead-selector/ empfehlen. Dort sind sehr viele Markenfelle aufgelistet und beschrieben.



    Um sich durch das ganze Thema "Trommelsound" hindurchzukämpfen, sind glaube ich diese Grundlagen hilfreich:

    Der Ton des Felles lässt sich grob in drei Komponenten aufteilen. Attack, Grundton, Obertöne.

    Der Attack ist der initiale "tack!" Sound beim Schlagen der Trommel.

    Der Grundton ist der Ton, auf den das Fell stimmt ist - das "doonggg", welches NACH dem Attack zu hören ist.

    Die Obertöne sind die über dem Grundton liegenden Geräusche, wenn also das "doonggg" sehr nach "dööiiiiiing" klingt, sind das viele Obertöne.


    Im Kern ist es so, daß die meisten Felle der großen Hersteller aus Mylar-Folie verschiedener Dicke hergestellt werden, also aus weitgehend dem gleichen Grundmaterial. Die Dicke wird in "mil" (=1000stel inch) angegeben. Schlagfelle, und Tom/Bass Resos sind so zumeist zwischen 7mil und 14mil Dicke, (Snare-Reso eher 2-5mil), manche Felle sind mehrlagig.

    Grundsätzlich kann man sagen:


    • Dickere Felle sind langlebiger als dünnere, haben mehr Attack.
    • Dicker bedeutet einen niedrigeren Grundton bei gleicher Stimmung, wegen der erhöhten schwingenden Masse,
    • Mehrlagigkeit macht den Ton trockener (weniger Obertöne) und die Tondauer kürzer, wegen der Reibung zwischen den Schichten.
    • Beschichtungen und Aufgerauhte Oberflächen machen den Ton ebenfalls trockener
    • Dots (wie dein schwarzes), ob oben oder unten am Fell angeklebt, erhöhen den Attack, erhöhen aber auch die Masse, machen den Ton tiefer, und weil sie eine weitere Schicht (mit Reibung) mitbringen, auch kürzer/trockener.
    • Tiefere Töne lassen sich durch höhere Spannung (höher stimmen) bis zu einem gewissen Punkt ausgleichen.
    • Dämpfringe killen Obertöne sehr stark, und verkürzen ebenfalls den Ton.


    Der typische Rock-Sound ist attackbetont, und hat einen verkürzten Grundton, und bedämpfte Obertöne.

    (Im Vergleich - Typische Jazz Sounds klingen länger aus, lassen mehr Obertöne zu, und legen viel weniger Wert auf harten Attack)


    Aus diesem Grund waren viele Empfehlungen für Rocksound letztlich Tom-Felle mit 10mil oder mehr dicke, oder mehrlagige, mit Ringen, oder Dots. Volle Zustimmung hierzu. Das erwähnte Remo Pinstripe hat z.B. 2x7mil und einen Ring. Evans macht mit dem EC2S ein Fell mit dem gleichen "Grundrezept" 2x7mil+Ring.


    An der Snare ist das meistgespielte Fell, gewissermassen die "Mitte" des Spektrums, das Remo Ambassador. Das ist ein einzelner 10mil-Film mit Beschichtung. Das meistgenutzte Snare-Resofell ist das Remo Ambassador Snare Side, 3mil dick.

    Auch hier kann man mit mehr Dicke/Schichten/Ringen/Dots hocheskalieren. um mehr und mehr Attack zu holen, und weniger und weniger Obertöne zu erhalten. Für den Metaller oder Stadion-Rocker wäre zum Beispiel ein "Aquarian Triple Threat" mit 3x7mil oder ein "Evans Heavyweight Coated" mit 2x10mil und 3mil Dot vielleicht das richtige. (Für mich zu krasser Attack)


    Mit zunehmender Dicke auf der Snare-Reso-Seite spricht das Fell immer weniger gut an. Ich habe mir mal den Spass gemacht, und jenseits der typischen Reso-Dicken (2/3/5 mil) ein 7mil Fell unten auf die Snare zu ziehen - danach wusste ich, warum das keiner macht, klingt blöd.


    EDIT: Noch ein Wort zur Bassdrum. Im Rock will man auch hier ordentlichen Attack, einen kurzen Grundton (, das "wooomp" - der Punch), und möglichst gar keine Obertöne. Die Zutaten hier sind dicke Felle und Klebepatches für die Stelle wo der Beater auftritt, und ordentliche Bedämpfung - ob mit Kissen in der Drum oder mit Dämpfringen etc). In den 90ern schwörten alle auf das Remo Powerstroke, das war ein 10mil-Fell. Heute ist das Evans EMAD sehr populär (10mil+Dämpfring) oder das EMAD2 (10mil+7mil+Dämpring). Remo hat da auch was im Angebot mit dem Powerstoke P4, welche 2x7mil Dicke hat.

    Ich selber habe mit einem EMAD2 eine kleine 18" Bassdrum bestückt, das ist echt erstaunlich, was mit 17mil Dicke an Attach und Punchgeht.


    Zusammenfassung: Im Wust der existierenderen Produkte im Markt bei jedem vorgeschlagene Fell nach dem "Rezept" sehen - welche/wieviele Schichten, welche Zusätze (Ringe, Dots, Beschichtung),

    Dann kann man sich gut ausmalen, was das für ein Klang sein wird, und sieht auch, wo sich die Produkte verschiedener Hersteller ziemlich ähneln, bzw. entsprechen.

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von streichelzeuger ()

  • Hi,


    Trommla, die Argumentation verstehe ich. Es ist ja auch so, wie windstar sagt: je besser es klingt, desto mehr Spaß machts üben.

    Bei dem Kumpel ist es so, dass er es einfach auch kann: immer, wenn ich mich schäbig klingend finde, setzt der sich dran und ich bin traurig :)


    Wenn ein besser klingendes Set meine Übungszeit erhöht, ist das denke ich eine gute Zusammenführung :)


    Bzgl. Auftritten unterstreiche ich Deine Aussage zu 100%: da haben es die Techniker natürlich auch leichter dann.


    Streichelzeuger, vielen vielen Dank für die ausführliche und gut nachvollziehbare Zusammenfassung, das hat mich im Verständnis der Sache nochmal ein gutes Stück weiter gebracht!


    Ihr bringt mich vermutlich doch noch dazu, auch auf der Basedrum ggf. noch nachzurüsten.

  • Üb lieber, meiner Erfahrung nach ist das die Hauptbaustelle der meisten Trommler. Gut gestimmte Trommeln sind da ein untergeordnetes Kriterium. Benny Greb klingt auch auf einem Sponge Bob Set geil, wie klingt manch einer auf einem Benny Greb Set?!?

  • Benny Greb klingt auch auf einem Sponge Bob Set geil, wie klingt manch einer auf einem Benny Greb Set?!?

    :wacko:

    Gerade Benny Greb ist ein Drummer, der sich intensiv ums Tuning kümmert und jedem Drummer rät, das Stimmen ebenso strukturiert zu üben wie Rudiments.


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  • Wer NUR stimmt, statt zu üben, spielt schlechter. Da geh ich mit. Aber deine Aussage entbehrt jeglicher Begründung, und ich sag es nochmal, jeder Instrumentalist muss lernen, sein Instrument zu stimmen, wenn DU es für dich für verzichtbar hältst, ist das legitim, aber kein wirklich begründbarer und vernünftiger Standpunkt. Aber nun genug davon, würde ich vorschlagen.

  • Wer NUR stimmt, statt zu üben, spielt schlechter. Da geh ich mit. Aber deine Aussage entbehrt jeglicher Begründung, und ich sag es nochmal, jeder Instrumentalist muss lernen, sein Instrument zu stimmen, wenn DU es für dich für verzichtbar hältst, ist das legitim, aber kein wirklich begründbarer und vernünftiger Standpunkt. Aber nun genug davon, würde ich vorschlagen.

    Uiuiui ich würde auch vorschlagen, dass wir das THema begraben. Deine Aussage ist auch quatsch, dass jeder sein Instrument stimmen lernen muss. Das zum Thema Begründung. oder vernünftiger Standunkt. wer gibt das denn vor? Ist das Konvention oder DEINe eigene Meinung? Du hast ein Remo-Video verlinkt, ein Schelm, der böses bei denkt. Und was ist denn Stimmen?!? Sind den Samples cheaten? Darf man nicht auf Kissen oder dem Pad üben? Oder ist das gegen die Ntur der Sensiblen Ghostnote? Das schöne beim Trommeln ist, dass jeder anders unsterwegs ist und viele Wege nach Rom führen. Ich finde es schade, dass hier es wenig "bunt" zugeht. Wo sind die Persil-Kartons und die Deckel-Becken?!? Oder sind das keine Trommler, weil Sie nicht stimmen können?

  • Lange Zeit war mir egal wie mein Set klingt. Als mir dann mein Schlagzeuglehrer die Felle (Evans EC2) bei meinem damals 20 jährigen Pearl Export getauscht hat, ging mir die Sonne auf und das alte Set machte plötzlich Spass.

    Zurück zum Thema. Wenn Du unsicher und bisschen faul bist, kann ich die Evans EC2 empfehlen. Damit kriegst Du sicher den gewünschten Rochsound ohne grosse Stimmkünste.

    Nur mit der Snare vom AQ2 habe ich etwas Mühe. Irgendwie habe ich noch keine Stimmung gefunden, mit der ich glücklich bin. Für gute Tipps bin auch ich dankbar.

  • Moin,


    jo Evans und Aquarian werd ich mir noch merken fürs nächste Mal. Habe ja jetzt schon die Remo hier und werd mir gleich mal die Trommeln abholen und dann aufziehen. Hoffe ich habe denselben freudvollen Effekt wie Du.


    Zur Snare: nach allem, was ich bisher gehört habe, ist die halt einfach nix. Denke langsam über ein Ersetzen nach. Was sie bei mir am zufriedenstellendsten klingen lies: Resofell und Teppich relativ angeochst, oben auch, die beiden oberen Schreunen etwas mehr und den beiden unteren etwas rausgenommen und ordentlich Tape/Moongel drauf. Dadurch war sie dann meist sehr trocken, aber alles andere war nicht schön.

    Vielleicht würde auch ein Snareteppichwechsel, wie oben von jemandem empfohlen, was bringen. Aber mittlerweile will ich in die nicht mehr so viel investieren: schaue jetzt, wie es mit den neuen Fellen wird und wenns keinen Spaß macht suche ich mir ne neue.

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