Fassbauweise Fragen

  • Moin,


    nur weil Pearl das so Macht bedeutet es nicht, dass es auf maximale Festigkeit gebaut wurde.

    Im angehängten Bild sieht man, dass ein Stab eigentlich aus zwei kleinen Stäben besteht und ich kann mir gut vorstellen, dass beim Zusammenbau die zusätzlichen dunklen Stäbe der Führung dienen und so einen Zusammenbau erleichtern. In der Einzelstückfertigung mit einer einzigen flachen Leimfuge ist das durch den Fertigungsprozess nicht relevant, da meine Arbeitszeit nicht zählt.

    Hier kann Pearl mit dem Inlay sogar dafür sorgen, dass so erst die Stabbauweise sichtbar wird. Das ist gut für die Marketingabteilung.

    Auffällig ist übrigens auch die starke Biegung der Jahresringe der halben Stäbe, solches Holz würde ich vermutlich gar nicht benutzen.


    Wie Curby schon schrieb: wenn Holz nicht an der Leimfuge bricht, sondern im Material daneben, dann ist die Verleimung stabiler als das Material selber. Mehr kann man nicht verlangen. Insofern ist keine andere Geometrie nötig.




  • Pauschale Aussagen sind da immer schwierig.

    Das kommt immer auf die Holzart an.

    In Großen Teilen auch die Einschnittart, inkl. ihrer Sortierung(en).


    Bezüg.l der Daubeanzahl auch der Baum Ringdarstellung ergeben sich Unterschiede.


    Aus dem Vollen Gefrässten sieht der Faserverlauf bezügl. auch des runden Umfangs einer Trommel ganz anders aus.

    Wie im extremfall aus einem bei nur Vier Dauben. Das lässt sich ja im oben genannten Berechnunsprogramm simmulieren.

    Bei Vieren ist der Längsverlauf ja schön auch optisch im Programm zu erkennen.


    Viereckigen Wuchs bei Bäumen gibts nun mal nicht. Aber sowohl beim Runden Baum als auch zum Runden Umfang besteht ein

    Bezug, Radialität der Faser. Welcher sich auch mit Anzahl der Dauben ändert.


    Die physikalischen Eigenschaften von Faser zu restlichen Holz, sind ziemlich unterschiedlich,

    Und auch ziemlich Unterschiedlich in der jeweiligen Holzsorte, wie auch von Der Anzahl der Holzsorte vorhanden.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Was soll uns diese Abhandlung über die phyikalischen Eigenschaften in Abhängigkeit der Daubenanzahl sagen?

    Dass Bäume rund wachsen und dass Trommelkessel ebenfalls rund sind?

    Sorry, ich steig da nicht durch aber ich glaub das muss ich auch nicht...

    Gruß Leonard

  • Hi,



    Nun hab ich bei den ganzen Fassbauprojekten, die ich in letzter Zeit so gesehen hab, festgestellt, dass die Trommeln am Ende alle ziemlich dick sind und sehr viele Dauben verwendet werden.

    Und da wollte ich mal hier die Leute mit Erfahrung diesbezüglich fragen, wieso, weshalb und warum.

    Die Trommeln müssen nicht unbedingt dicker sein, da die Stavekessel aber nicht gebogen werden haben die einfach auch bei dickeren Wandstärken schon einen tiefen Kesselton.

    Zugegeben so stabil wie Skateboardkessel (die schichtverleimten) sind Stavekessel nicht und deshalb ist etwas mehr Wandstärke auch von daher sinnvoll.


    Viele Dauben bedeutet nur, dass du dich bei der Herstellung mit dem verleimten Vieleck schon sehr nahe an der Kreisform bewegst und entsprechend weniger Fräsarbeit (und Abfall) hast.

    (Die Leimmenge bei z.B. 32 Dauben ist dennoch nur ein Bruchteil dessen was bei der Schichtverleimung benutzt wird.)

    Viele Dauben mit stehenden Jahresringen ergeben stabilere Kessel. (Stell dir das mal mit nur vier Brettern vor, an der Leimfuge, bäh)


    Angenommen ich wollte mir ein 14er Standtom in Fassbauweise bauen. Wird das dann zu instabil, wenn ich am Ende eine Wandstärke von z.B. nur 5mm haben will? Das meiste, was ich gesehen hab, ist über 1cm dick.

    Werden bei dünnen Kesseln da irgendwie die verleimten Stellen zu klein und zu schwach?

    Kann mann machen, ist aber weder klanglich noch von der Stabilität her sinnvoll.

    8-10mm Wandstärke geht bei 14" schon, je nach Holzsorte evtl. mit integrierten Verstärkungsringen.

    Habe auch Kessel ohne Ringe in 4mm Wandstärke hergestellt, funktioniert mit etwas Erfahrung auch.


    Hatte noch nie einen Bruch an der Leimfuge (und eigentlich ist das auch die sicherste Stelle um die Löcher für die Lugs zu bohren.)

    Mit Verleimfräsern zu arbeiten macht die Fuge nochmals stabiler, hat m.M.n. aber keinen Vorteil, da auch bei stumpfer Leimung das Holz selbst der Schwachpunkt ist und nicht die Fuge.


    Lieben Gruß

    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Ähnlich stelle ich mir das auch immer bei der Gratungsthematik allgemein vor. Der Winkel an der Innenkante ist doch bei einer scharfen Kante egal. Das Fell wird vermutlich weder bei 30, noch bei 45 oder 60 Grad auf der Innenseite jemals in Kontakt mit dem Kessel kommen, wie soll das dann also eine Auswirkung auf den Klang haben. Ich glaube, da ist viel wichtiger zu schauen, ob denn die Fellauflage eben scharfkantig oder abgerundet ist, wie stark diese Abrundung ist, wie viel von dem Fell tatsächlich auf dem Grat (schmaler oder breiter Grat?) aufliegt und wie weit außen oder innen denn die Auflage am Kessel überhaupt liegt.

    Bei der Gratung geht es anscheinend nicht nur darum wie viel Fell aufliegt, sondern auch wie die Schwingungen vom Fell in den Kessel reingehen und wieder rausgehen.

    Stdrums hat mal ein Test mit unterschiedlichen Gratungen gemacht. Da waren Unterschiede zu hören. Ist glaube ich auf der Seite von Stdrums zu finden.

    Frag mal ein E-Gitarre-Bauer, ob es nicht einfacher wäre einfach ein paar Saiten über ein Brett zu spannen. Es wird doch alles elektronisch abgenommen.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass die Art und Weise wie der Kessel gebaut und bestückt ist einen Einfluss auf den Klang und Charakter einer Trommel hat. Und wenn es nur minimal ist.

    Meine Snom klingt super. Vor dem Umbau wollte ich sie schon wegwerfen, weil der Kessel oval war, daher habe ich leider keinen Vergleich. Bis zum Sommer mitwerde ich eine 12" Tom umbauen. Da mache ich eine vorher-nachher Vergleich.

    Auch im Hinblick auf Verstärkungsringe.


    Eine Tom aufgehängt oder stehend ist schon krass-man meint man hat zwei unterschiedliche Trommeln. Meine 13" Tom wird durch die drei Beine ihrer Obertöne beraubt. Worum ich nicht besonders traurig bin.


    Die Stimmung eines Felles steht ganz klar auf Platz 1.

    Klebe ich nen Taschentuch aufs Fell oder leg ne Hantel drauf , dann kann ich natürlich noch gravierender Einfluss nehmen.

  • Viele Dauben bedeutet nur, dass du dich bei der Herstellung mit dem verleimten Vieleck schon sehr nahe an der Kreisform bewegst und entsprechend weniger Fräsarbeit (und Abfall) hast.

    Viele Dauben bedeutet aber auch, dass sich Fehler in den Winkeln mehr addieren. Den Unterschied zwischen 16 und 24 ist da schon +50%. Das finde ich relevant. Bei einem Tom mit 12 Dauben sind das nur 24 Winkel.

    Einmal editiert, zuletzt von Curby ()

  • sorry, aber dieser Satz ist nichtssagend und geht voll am Thema vorbei

    Das sehe ich anders. Marketing ist bei den großen Firmen durchaus wichtiger als Qualität. Und Pearl kann sich die Maschinen leisten, um auch diese recht komplizierte Bauweise einigermaßen effizient zu bauen. Ich müsste jetzt erstmal überlegen, wie ich das präsize bauen könnte ...

  • Eine Stavedrum ist auch bei Thomann was besonderes. Das muss dann schon ausgefallen aussehen, dann passt das doch? War hier nicht gerade die Diskussion über die Verarbeitungsqualität bei DW? Das geht in die gleiche Richtung.

  • Aber wenn eine stumpfe Verleimung tatsächlich besser ist

    Ich glaube das wird sich qualitativ nicht viel nehmen. Nur gewiss ist, dass du bei der Pearl Snare viel mehr Schnitte und Bearbeitungsschritte hast. Das erhöht natürlich die Fehleranfälligkeit. Auch kann man mit so einem eckigen Dübel die nicht einfach ineinanderrollen beim Verleimen vermute ich. Also Daube für Daube ineinanderstecken, das macht man am besten zu zweit damits schneller geht.

  • hallo,


    hier mal eine meinung aus der sicht eines "users".

    ein stave set klingt anders als ein set aus "verbundstoff", "multiplex" usw... . mit sets von volumenherstellern nicht zu vergleichen. es klingt voller meiner meinung. es lässt sich auch besser "dosieren" nach meiner meinung. ich habe ein set vom boris. die bassdrum, 20x14, stellt selbst meine sonore in den schatten. wenn bei einem gig dynamik gefordert ist, also laut und extrem leise (kneipen gig), dann ist das midmill immer erste wahl! die standtoms, 14" (6mm mit gefräßten vertsärkungsringen), 16" (6mm mit gefräßten vertsärkungsringen), sind monster. ich glaube sogar, das 16"er hätte ich gar nicht gebraucht. optisch ist das set sowieso der absolute oberhammer!!

    jaja, alles geschmackssache,...jaja, kommt drauf an welche felle,....jaja stimmung und so.... es ist anders!

    und was die verleimung angeht. stoßverleimung ist wie geschweißt, da reißt eher das holz als die naht.


    die"großen" hersteller produzieren mit ihrer technik einen kessel in ca. 30min, geschätzt. die fassbauweise ist aufwändiger. vieleicht gibt es deswegen keine komplett sets in fassbauweise von den großen herstellern.


    ludwig


    sonor


    midmill


    und was der Curby da so raushaut ist auch erstklassig. das die leute den kram hier teilen finde ich sowieso spitze!!


    mfg

    "Alles was kleiner als 14" ist, sind keksdosen und aschenbecher.", Ballroom Schmitz (RIP)

  • ergänzend zu meinem Post Nr.25

    hier zur Bildlichen Vorstellung, Einschnittarten, und Sortierungen hatte ich bereits erwähnt.

    Einschnittarten | Holzwurm-page, Holz mit Know How


    Verleimregeln – das gilt es beim Verleimen zu beachten | blog.massimo-fritz.de


    das sollte mit ein bisschen eingeninitiative klar werden, je nach dem

    welches Brett oder Bohle, aussortiert wurde, und für die Daubenherstellung, portioniert wurde,

    als auch welche Daubenzahl, die Konstruktiv vorteilhaftere Lösung gibt.


    Selbstverständlich haben die unterschiedlichen Bauweisen auch unterschiedliche Klangliche Auswirkung, Ringe und Fasern

    leiten Körperschall intensiver und schneller.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • ergänzend zu meinem Post Nr.25

    hier zur Bildlichen Vorstellung, Einschnittarten, und Sortierungen hatte ich bereits erwähnt.

    Einschnittarten | Holzwurm-page, Holz mit Know How

    Das ist korrekt, wobei ich bei einer Bohle sehr großzügig bin. Man muss halt mehr Holz kaufen als man benötigt, kann dafür aber gut selektieren. Und ob die Jahresringe jetzt 1° schräg sind ist mir idR ziemlich egal. Ansonsten würde ich auch die Verleimregeln einhalten.

  • Ja das hat alle seine Vor- und Nachteile, deshalb sprach ich ja im Eingangssatz schon, ist schwer pauschal

    da von Besser oder Schlechter zu Reden.


    Und ein Laubholz, hat wieder andere Eigenschaften wie ein Nadelholz.


    Das eine geht auf kosten von Was Anderem, auch den Klang, oder die Stabilität betreffend.

    Im Ingenieursholzbau, z.B. Schallschutz vs. Tragfähigkeit etc. pp

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.




  • Es gibt doch zahlreiche Trommelbauer, die das im kleinen wie auch im größeren, gewerblichen Stil betreiben, und bei allen werden die einzelnen Dauben stumpf zusammengeleimt. Meinst Du also, dass die alle auf dem Holzweg sind und dass es eigentlich einen "richtigeren Weg" gibt? :/

    Alex Zachow verzinkt seine Dauben. Da wird es am Ende kein richtig oder falsch geben, aber halt auch das Gegenbeispiel, dass jemand der einiges von der Materie versteht, eine andere Herangehensweise hat, als die Dauben stumpf zusammen zu leimen.

  • als die Dauben stumpf zusammen zu leimen.

    Das stumpfe Zusammenleimen ist aber ausreichend. Ich habe auch schon verzinkte gemacht. Ich war da kurzzeitig überzeugt von, letztendlich bringt das effektiv nicht viel, nur mehr Arbeit.

  • Plan aufeinander geleimte Dauben können sich geringfügig zueinander verdrehen und so wegen des prismatischen Winkels für eine „engere“ Verleimnaht sorgen und Winkelfehler vom Schneiden ausgleichen.

    Bei 20 Dauben einer Snare mit jeweils 2x 9° ist das schon hilfreich damit in der Summe der 40 Flächen kein Spalt entstehen soll.

    Beim Spannen der Gurte quetscht sich dann alles spaltenfrei zusammen, Überhänge lassen sich leicht rundfräsen.

    Wer hinreichende Genauigkeit im Herstellungsprozess der Zinken hat, wird den Winkelfehler vermeiden können, ich bin froh hinreichende Hobbypräzision mit Zeit, gutem Handwerkszeug und Probestellen kompensieren zu können.

    Auch wenn ich auf 1/10° genau sägen kann, ergibt das 4° Fehler bei 40 Flächen…, die muss ich irgendwie händeln.

    Erst durch Anpassen und dann durch plane Leimflächen der Dauben ohne Zinken .


    Haben wir schon über Leim gesprochen??

    Bindulin Propellerleim!

  • Haben wir schon über Leim gesprochen??

    Da ist in der Regel jeder Marken Pu Leim ausreichend. Ich habe gerade vor ner halben Stunde einen 12x8 Tom mit 12 Dauben verleimt für ein Eicheset.


    Als Unterlage kann ich wärmstens PVC Teichfolie empfehlen. Wenn das trocken ist, kann man das wie beim Eiskratzen rückstandslos entfernen:


    Auch wenn ich auf 1/10° genau sägen kann, ergibt das 4° Fehler bei 40 Flächen…,

    Ich fräse die Winkel mit einem 100mm Falzfräser auf der Tischfräse. Den Winkel stelle ich mit einem Universalwinkelmesser auf 5 Winkelsekunden ein (1/12 Grad), Probeschnitte mache ich keine mehr.

  • Mal eine Frage wenn ich mir die Gurte so über die Kante laufen (gespannt) sehe.

    Machte es evtl. Sinn, die Dauben auf der Aussenseite mit einer Art Snareb... ähhhh "Gurtbed" ö.ä. zu versehen?

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



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