Upgrade von Imperialstar?

  • Moin zusammen,


    mein Sohn spielt seit letzten Herbst Schlagzeug und hat dabei auf einem gebrauchten Imperialstar angefangen. Ist zwar noch etwas früh, aber er wünscht sich jetzt zu Weihnachten von der Familie ein neues Schlagzeug. Da es nur ein Kesselsatz werden soll und wir die Hardware weiterverwenden möchten, würden wir gerne bei Tama bleiben. Die Frage stellt sich nun, ob es ein Superstar Classic oder ein Starclassic Performer werden soll?

    Inhaltlich soll die Bassdrum auf 22“ wachsen und mindestens ein zweites Floor Tom dazukommen.


    Welches der beiden würdet Ihr nehmen?

  • Hi,


    also so nen Papa hätte sich meiner sicher auch gewünscht … ;)


    Das eine ist ein Ahorn-Set das andere Birke, das ist Geschmackssache. Ich kenne weder das eine noch das andere Set, aber hier im Forum gibt es ganz sicher Tama Spezialisten die Dich soundtechnisch beraten können. Aber… mal ehrlich… könnt Ihr das Teil so stimmen, dass Ihr auch die Unterschiede wahrnehmt bzw. habt Ihr schon Ahnung von den verschiedensten Fellen die angeboten werden?


    Sofern das Imperialstar nicht kaputt oder potthäßlich ist, ist der Kesselsatz (Toms und Bassdrum) für viele Jahre tauglich. Mein Weg wäre bei der Snare, den Becken oder den Pedalen mit dem Austausch der Komponenten zu beginnen.


    Aber auch wenn diese Teile ausgetauscht werden, der Zuwachs an Spielfertigkeiten wir durch den Neukauf nicht sprunghaft ansteigen ;) Und ja ich weiß so ein neues schönes Teil steigert die Motivation zu üben. Aus meiner eigenen Erfahrung hält das allerdings nicht sehr lange an.


    Ausserdem bin ich sicher, dass Du im Verlauf Deines Threads noch einige Einlassungen zum Thema Gebraucht/Neu bekommen wirst.


    Viele Grüße vom

    Hebbe

  • Da es nur ein Kesselsatz werden soll und wir die Hardware weiterverwenden möchten, würden wir gerne bei Tama bleiben.

    Also hier gibt es keinen zwingenden Zusammenhang. Ich spiele komplett Tama-Hardware, habe aber Sets und Snares von Sonor, Drumcraft, Gretsch, Slingerland und anderen.


    Wenn dein Sohn Tama mag, ist das schon eher relevant, denn ein Kind oder Jugendlicher übt natürlich lieber an dem Set, das er besonders cool findet. Beide von dir genannten Sets wären ein Upgrade, beide Sets sind keine Oberklasse, können aber auch Spieler mit gehobenen Ansprüchen befriedigen.


    Meine Entscheidung würde eher darauf basieren, welche Ausstattungsmerkmale mir wichtig sind. Das Superstar wird, soweit ich sehen kann, meist mit Tomhalterung auf der Bassdrum geliefert, das Starclassic kommt typischerweise "oben ohne". Das Starclassic hat Gussreifen, das Superstar Triple Flanged Hoops. Lass dir von keinem einreden, eins sei besser als das andere, beides ist ne Frage der persönlichen Vorlieben und kein Qualitätsmerkmal. Hier gilt nicht unbedingt die Gleichung teurer=besser.


    Dass die Kessel des Superstars einen Millimeter dünner sind, fällt überhaupt nicht ins Gewicht, ebenso die etwas andere Holzusammensetzung. Wer den Unterschied hört, hört Flöhe husten. Habe auf die Schnelle nicht herausbekommen, welche Felle jeweils ab Werk montiert sind, aber hier erwarte ich am ehesten klangliche Unterschiede je nach Fellqualität der Werksfelle. Das lässt sich aber in Erfahrung bringen, wenn es nicht irgendjemand hier weiß. Jedes Set klingt so gut wie die Felle, die drauf sind, wenn der Drummer stimmen kann!


    Bleibt neben den o.g. technischen Unterschieden vor allem das Finish. Ich sitze gern an einem Set, was richtig cool ausschaut, und da ticken glaube ich alle Drummer ähnlich, ob nun Kinder oder Erwachsene, Anfänger oder Profis. Also bring in Erfahrung, worauf dein Sohn steht, dann bist du auf der sicheren Seite.


    Trotzdem erlaube mir noch einen Gedanken, der mit deiner Frage nicht unmittelbar zu tun hat. Viele Schüler bekommen zum Anfang ein Set in Einsteiger- oder immerhin Mittelklassequalität, werden dann aber mit Becken ala Paiste 101 (ganz übler Messingschrott) alleine gelassen. Der größte Sprung, wenn man das Hobby des Kindes fördern will, wären gute neue Becken und ein Satz amtlicher Felle, damit klingt selbst ein Einsteigerset so gut, dass man sich nicht schämen muss. Wenn man den Schlagzeuglehrer bittet, mal eine Unterrichtsstunde - natürlich bezahlt - zu opfern, um das Set neu zu befellen und zu stimmen, geht die Sonne auf. Dazu noch ne gute Snare, und du hast in Summe nicht mehr bezahlt als für ein neues Set (wahrscheinlich eher weniger) und trotzdem nen völlig neuen Sound, mit dem selbst Profis keinen Frust bekommen.


    Das eine ist ein Ahorn-Set das andere Birke

    Das Starclassic ist imho Ahorn-Birke-Mix ;)

    Beim Rest sind wir einer Meinung...

  • Also bei den Becken ist er momentan recht gut aufgestellt. Die Standard Messing Teile habe ich schon beim Gebrauchtkauf gegen Masterwork Troy ausgetauscht.


    Beim Imperialstar hatte er halt kaum Mitspracherecht bzgl. Farbe usw. Weil, musst halt nehmen, was es in erreichbarer Nähe gebraucht gab. Mittlerweile ist aber abzusehen, dass es was ernstes mit ihm und dem Schlagzeug ist (er spielt jeden Tag freiwillig zwischen 1,5 und 2h) und er hat jetzt mit zwei Freunden ne Band gegründet. Musik scheint also sein Ding zu sein und dann habe ich auch keinen Schmerz damit, ihm was „größeres“ hinzustellen.

  • Grundsätzlich findet er bei beiden was. Wenn die Unterschiede nicht so groß sind, dass ich die Farbe entscheiden lassen kann, ist das ja auch eine Antwort.

  • Dann würde ich das Starclassic nehmen. Beide Sets kenne ich nicht im Sinne von habe ich schon mal gespielt.

    Mit dem Superstar liegt man sicher auch nicht verkehrt.

    Ich schätze mal, dass dein Sohn noch Teenie ist (1,55m vor einem halben Jahr). Da ändert sich der „Geschmack“ ja noch in kürzeren Abständen.

    Dann könnte der Preisunterschied wieder mehr Gewicht haben. 🙂

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Guten Abend,


    also irgendwie ist das ja mehr der Blindflug.


    Keiner hat's gespielt und alle scheinen zu wissen, was es ist.

    Ich habe es gespielt und weiß nicht, was es ist.

    Sowohl beim Imperialstar als auch beim Superstar gibt es je eine Fassung aus dem 20. und aus dem 21. Jahrhundert.

    Die haben den gleichen Namen und die gleiche Marke, sind sonst aber aus meiner Sicht nicht vergleichbar.

    Und selbst beim Starclassic Performer soll es mehrere Varianten gegeben haben.

    Rein von der Papierform ist letzteres die höherwertigere Serie.


    Ansonsten ist das Argument für die Marke aufgrund der Hardware hinsichtlich der Tomhalterung bedingt nachvollziehbar,

    ansonsten aber tatsächlich nicht.


    Grüße

    Jürgen

    würde das Set kaufen, wo die 24er Bass Drum dabei ist ;)

  • Keiner hat's gespielt und alle scheinen zu wissen, was es ist.

    Nö, aber jeder, der die Tama-Produkte der vergangenen zwei oder drei Dekaden verfolgt hat, kann annehmen, dass die Qualität dort in jedem Fall stimmt. Ich kenne ehrlich gesagt kein Set in der 1000 bis 1500 Euro Liga, welches ich als schlecht empfunden hätte. Die Qualitätsstandards sind mittlerweile so hoch, dass man fast bedenkenlos blind kaufen könnte, ohne ernsthaft enttäuscht zu werden. Klar sieht dann mal ein Finish nicht aus wie auf der Page, oder es gibt Detaillösungen, die andere Hersteller besser gelöst haben. Praxistauglich und wohltönend sind in der Preisklasse aber alle mir bekannte Sets.


    Ne Gurke ist imho ein Set, was für den geforderten Preis nicht mit der direkten Konkurrenz mithalten kann, und sowas kenne ich eher im hochpreisigen Sektor, dem Vernehmen nach etwa bei dem einen oder anderen US-Hersteller mit etwas beliebiger Endkontrolle.


    Bleibt für mich neben dem Finish vor allem die Frage nach Gussreifen und gebohrter/ungebohrter Bassdrum. Da wäre ich für meine Zwecke mehr beim Superstar, auch wenn mancher immer noch glaubt, Guß sei hochwertiger. Nö, klingt nur anders ;) Nicht besser, nicht schlechter, einfach anders...

    Also, lass den Geschmack des Sohnes entscheiden, und wenn was gebrauchtes ins Beuteschema passt, isses ja auch kein Fehler.

  • Gebraucht wird es dieses mal keins werden. Er soll sich einmal die Farbe auswählen dürfen, die ihm gefällt. Beim Gebrauchtkauf bin ich zu eingeschränkt. Ich müsste recht sicher Abstriche bei der Farbe machen und preislich geht sich das auch nicht aus. In der Regel steht so ein Teil nie im Umfeld wo man wohnt. Sprich, ich muss Sprit und Zeit rechnen, um es abzuholen. Dazu ist dann meistens erstmal ein Satz neuer Felle nötig. Ich verfolge Kleinanzeigen dazu schon auch regelmäßig, aber manche haben echt lustige Preisvorstellungen. Teilweise liegen die nach zwei Jahren knapp auf Neupreisniveau. Dann kann ich auch gleich ein neues bestellen.


    Aufbau und Stimmen ist auch kein Thema. Unser Schlagzeuglehrer macht Hausbesuche und kümmert sich um alles, was ich nicht selber hinbekomme.


    Mir ging es drum ein Gefühl dafür zu kriegen, ob der Schritt auf ein Superstar reicht, oder ob ich besser gleich zum Starclassic Performer greifen soll.

  • Ich finde es toll, dass du das deinem Sohn das ermöglichst!


    Ob er/ ihr/ oder man überhaupt einen Unterschied der verbauten Holzart hören kann, sei mal dahingestellt und ist ein heiss diskutiertes Thema.


    Die Farbe hingegen kann man sehen, ist persönliche Geschmacksache und beeinflusst sehr, ob man sich an seinem Set wohlfühlt.


    Wer sich wohlfühlt, ist motivierter und bleibt länger bei der Sache. 👍🏼👍🏼👍🏼

  • Guten Morgen,


    also wenn es nur um das neuzeitige Zeug geht, dann ist es ganz einfach:

    das Flaggschiff ist das Star, das kaufen die Connoisseurs, die auf die Rolex verzichten.

    Das Starclassic gibt es in den Varianten Ami-Sound-Fan, Tieftonfetischist und Sparbrötchen.

    Letzteres ist das Performer, das Starclassic für den armen Mann, man sieht schon auf den ersten Blick,

    dass es da an der Farbe für den Spannreifen schon nicht mehr ganz gereicht hat.

    Das Superstar Classic ist ein kläglicher Versuch, den alten Vibe aus den 1980ern wiederzubeleben und

    dabei die Kosten im Griff zu halten. Nicht Fisch, nicht Fleisch, man soll Mittelklasse bezahlen und sich

    einbilden, Oberklasse zu spielen. Für mich wäre das keine Lösung, wenn ich genug Geld hätte, mehr

    zu kaufen.

    Das Imperialstar ist halt der Einstieg in die Mittelklasse, eher uninspirierend, aber solide und bühnentauglich

    für rustikale Anwendungen.

    Das Stagestar ist halt der Einstieg.


    Von den aktuellen Linien habe ich in der Fassung noch keine gespielt und gehört, die älteren Modelle von vor

    einigen Jahren dagegen schon, ich würde sowohl damals wie heute am Geld nicht sparen, more is more.


    Wenn ich wirklich nur zwischen aktuellem Superstar Classic und Starclassic Performer wählen dürfte, wäre

    eindeutig letzteres meine Wahl.


    Was die Farben betrifft: als ich 18 war, gefiel mir die Farbe von dem Set, was ich mir gebraucht gekauft

    habe, überhaupt nicht. Inzwischen gefällt die mir gut und das, was ich damals bevorzugt hätte, würde mir

    heute nicht mehr ganz so gut gefallen. Ach ja, das Ding habe ich heute noch. Ich rechne nach: 39 Jahre.

    Der Kauf hat sich wirklich gelohnt, aber damals habe ich das nicht gewusst und auch nicht geahnt.

    Damals - das glaubt heute keiner mehr - war mir sogar die Bass Drum zu groß.


    Grüße

    Jürgen

  • Jürgen K

    Du hast das Glück, einer Berufsgruppe anzugehören, die einkommensmäßig eher über dem Bundesdurchschnitt liegt, statistisch sogar deutlich. Da kann ich deine persönliche Präferenz durchaus verstehen, wenngleich ich sie nicht teile. Auf Ottonormalbürger, zumal Schlagzeugschüler und deren Eltern, sind diese Maßstäbe aber nicht automatisch übertragbar. Ich kenne nicht jedes Set, das der Markt so hergibt, aber ich spiele relativ häufig auf ganz unterschiedlichen Sets, und auch meine eigenen Sets stammen aus unterschiedlichen Preisklassen. Ich kann mit Sicherheit aus eigener Erfahrung sagen, dass der Preis nicht viel über die Praxistauglichkeit und den Sound eines Sets aussagt, wenn wir von Produkten ausgehen, über die man nicht besser von vornherein das Mäntelchen des Schweigens breitet. Meine Shellsets kosteten zwischen 600 und 2500 Euro und nehmen sich in dieser Hinsicht nur bei sehr genauem Hinsehen was. Das jüngste/teuerste ist gerade 10 Jahre alt, das älteste 15 Jahre. Und keins ist mir davon bislang bei Spielen zerbröselt, alles funktioniert tadellos.


    Klar spiegelt sich der Mehrpreis irgendwo wider, aber es trinkt ja auch nicht jeder Wein für 100 Euro je Flasche, sondern begnügt sich ohne Frust mit dem für 10 Euro.

    Du bist beim Schlagzeug eben ein wirklicher Genießer, andere sehen es gelassener.

  • Das Abwerten von allem unterhalb von Star kann ich nicht nachvollziehen. Wir reden hier von einem ambitionierten Schlagzeugschüler. Da muss es auch was brauchbares in einer vernünftigen Mitte geben.


    Mein Sohn wünscht sich das Schlagzeug zu Weihnachten und zum Geburtstag zusammen von der ganzen Familie, weil es ihm wichtig ist. Er kriegt das nicht einfach so zwischendurch geschenkt. Ja, ich habe auch die Möglichkeit ein Star zu kaufen, aber das ist völlig Sinn befreit. Weder hört mein Sohn jetzt den Unterschied, noch kann er das in dem Alter schon wertschätzen. Man wächst in sowas nach und nach rein und neben dem Umstand, dass ich meinem Sohn gerne etwas mehr ermögliche wie es mir in jungen Jahren vergönnt war, möchte ich trotzdem, dass er mit Werten und Respekt vor Geld aufwächst. Und daher kommt nach einem Imperialstar eben kein Star, sondern was Kleineres. Ein Schritt nach dem anderen.

  • Wenn der Fragesteller bereit ist, entweder das eine Set oder das andere neu zu kaufen, dann kann der Sohn sich doch exakt das raussuchen was ihn happy macht. Ich bin sicher, dass er mit dem Superstar prima zurecht kommen würde, Kesselholz wird ja eh überbewertet. Mit guten gestimmten Fellen wird der soundmäßige Unterschied minimal ausfallen. Ich würde wohl wegen der Gussspannreifen zum Starclassic tendieren.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

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