Beiträge von f_luxus

    (z.B. ein Gitarrenhals) ja i.d.R. aus einem Stück Holz gefertigt sind

    +Spannstab, der keinen geringen Anteil ausmacht, da er die Konstruktion versteift.

    Wenn man aber etwas vergleichen kann, dann folgenden Gedanken: Bei akustischen Saiteninstrumenten muss die Decke schwingen, bei elektrischen lediglich die Saite (zumindest wenn Sustain der Maßstab ist). Bei der Trommel ist es meiner Beobachtung nach auch so, dass die Schwingung des Kessels die Schwingung des Fells "negativ" beeinflusst. Es entsteht wahrscheinlich eine Art akustischer Kurzschluss durch die Kesselschwingung und auch durch die Resonanzfellschwingung. Das Resonanzfell fungiert wahrscheinlich ähnlich einer Passivmembran. Diese "Störungen" des optimalen Schwingungsverhaltens, formen aber den Ton mit und machen ihn einzigartig. Was wäre denn die ideale Bauform um einen lauten Ton zu erzeugen? Single headed mit Horn? Gab es doch alles schon, oder irr ich mich?


    Durchgesetzt hat sich das wahrscheinlich aus vielen Gründen NICHT :D

    Und was verstehat du unter A Orchester?

    Das ist ein feststehender Begriff.

    Unter einem A-Orchester versteht man ein "Kulturorchester der Vergütungsgruppe TVK-A".

    Ich hab in den letzten Jahren 2x mit einem gespielt (In einer Band, am E-Bass) und als mir die Kollegen und die Kollegin die Preise für ihre Bässe genannt haben, bin ich fast vom Glauben abgefallen.

    Das Schlagwerk welches da rumsteht ist idR aber auch nicht günstiger...

    Vibraphone, Pauken etc. Pp. das ist alles schweinzig teuer. Da kann man sich als normaler Set-Drummer wirklich glücklich schätzen. Ich kenne wiederum Mucker, die verdienen ihr Geld auf ganz normalen günstigen oder Mittelklasse Drumsets, weil es ihnen schlicht egal ist. Geht wunderbar. Das teuerste bleiben imho immer die Becken...

    Ich guck natürlich immer was meine Mitmusiker spielen. Viele haben mehrere Sets, falls mal eins in einer Produktion stehen bleiben muss (Musical z.B.). Und dann haben die meisten ein günstiges Kompaktset so a la Pearl Midtown oder wie sie alle heißen und 1-2 Sets mit Pipapo. Davon oft eins hochwertig und eins als Ersatz/Alternative, günstiger.

    Würde ich wohl auch so machen.


    Spätestens im Livebetrieb ist mir jetzt noch nie aufgefallen dass ein günstiges Set schlechter klingen würde.

    Wenn überhaupt eher im Jazzbereich wo es komplett akustisch zugeht.

    Ich denke da werden wir uns nicht einig werden. Ich hab einen Mexiko JBass mit PU Beschichtung, der hat aufgrund eines perfekten Setups wunderbar Sustain und er klingt grandios. Den werde ich nie verkaufen, das schwör ich gerade zum 100. Mal.

    Gutes Setup des Spannstabs, erzeugt geraden, steifen Hals --> Saite schwingt freier, alles super. So meine Erfahrung in 20 Jahren, davon 3-4 Jahre mit 40-50 Gigs im Jahr und mittlerweile so 20. Ich verstehe den Enthusiasmus und ich bewundere das Handwerk, aber ich hab auch wirklich lange Erfahrung und ich war immer der, der mit den Gitarrenbauern zusammen rumgenerdet hat, nicht nur im Internet gelesen. Ich respektiere aber deine Erfahrung und gebe durchaus zu, da auch ideologisch und anekdotisch zu argumentieren. Kein Anspruch auf Deutungshoheit von meiner Seite!


    Topic: meine Pappel 18er von Millenium hat richtig Wumms. Was bei mir gut geklappt hat, war tiefe Stimmung beider Felle und ein sehr schweres Gesundheitskissen aus Kaltschaum, welches am Schlagfell anlehnt.

    Das Reso hat einen Streifen Tanzbodentape als Dämpfung und schwingt ansonsten frei.

    Ich bin mit dem Klang sehr zufrieden!

    Eine Schellackpolitur wäre sehr aufwändig.

    Bei den Instrumenten 3000€ und mehr (was im Profibereich unterste Kategorie ist, der Durchschnitt spielt ca. 10-15.000€, im A Orchester sind 50.000€ keine Seltenheit) wird das auch noch immer gemacht.

    Mein Kontrabass ist ca. 4500€ wert und hat auch Schellack drauf. Dafür steht in Rumänien halt jemand 10h am Tag in der Werkstatt und poliert nur Schellack auf Bässe und vielleicht sogar noch Antikmöbel, wenn es gerade als Auftrag reinkommt.

    Das sind kleine Betriebe, 5-6 Leute die produzieren die Bässe in Manufakturarbeit.

    Vergleichbar mit den Türkischen Beckenschmieden.


    Ein Kontrabass aus einer deutschen Meisterwerkstatt kostet Minimum 10.000€ eher 15.000.


    Zurück zum Thema:

    Dass die kristalline Struktur von Leim und Schellack jetzt einen merklichen Unterschied macht halte ich für Voodoo.

    Dazu wüsste ich auch keine einzige glaubhafte Quelle.

    Im Gegenteil ist eines der bestklingensten Celli das eine Bekannte lange über eine Stiftung spielen durfte nur leicht gewachst gewesen.

    Die Bassbalkenkonstruktion ist bei Streichinstrumenten eigentlich DER Punkt, an dem man den meisten Einfluss auf den Klang nehmen kann, in Kombination mit der Qualität des Tonholzes der Decke.

    Je besser abgelagert, je langsamer gewachsen, desto resonsnter ist das Holz und arbeitet auch später weniger (besagte Spannungen).

    Schellack ist da wirklich kein Gamechanger.

    Und bei Streichinstrumenten verwendet man am besten natürliche Leime, also Knochen- oder Fischleim o.ä.!

    Weniger wegen des Klangs, sondern wegen der Reparierbarkeit. Naturleim lässt sich wesentlich leichter wieder lösen, was dor im Falle einer Deckelöffnung gut 1000€ spart.

    Ich hab das alles schon selbst erlebt, ich hab ja Kontrabass studiert. Weißleim lässt sich quasi nur aufsägen. Naturleim kann man weichfönen.

    Weißleim ist eine Erfindung des 20. Jhdts.!

    Knochenleim beeinflusst schon den Klang, weil er gegenüber dem Weißleim, der Kunststoffanteile hat, eine kristalline Struktur hat.

    Was schwingt denn beim Streichinstrument?

    Vor allem die Decke, die über den Steg angeregt wird.

    Bei Weißleim braucht es kaum Leim, das macht nicht so viel aus.

    Was allerdings was ausmacht, sind fehlende Spannungen, nach einer Deckelöffnung.

    Nach der Öffnung gewinnen die meisten Instrumente an Bass, was ja mit der Struktur des Leims nichts zu tun haben kann, da würde man ja Höhen gewinnen, nach deiner These. Wie gesagt, ich hab mehrere Deckelöffnungen erlebt und hatte das Gespräch auch mit 2 unterschiedlichen Geigenbaumeistern. Es geht vor allem um die Reparatur.

    Beim setzen eines Kontrabassdeckels, braucht man eine erhöhte Zimmertemperatur und 2 Leute um schnell arbeiten zu können. Das spart man sich in den ganzen günstigen Manufakturen...

    Und eine Schellackbehandlung statt anderer Oberflächen wäre auch von Vorteil!

    Auch da tut es mir furchtbar leid das entzaubern zu müssen. Schellack wird vor allem deshalb benutzt, weil es zur Zeit der Entwicklung unserer heutigen Streichinstrumente der normale Lack war.

    Und weil klassische Instrumentenbauer eben sehr traditionell arbeiten. Es gibt durchaus fantastisch klingende Instrumente die gewachst, oder geölt sind. Die Oberflächenversieglung ist ja nur ein Schutz.

    Und bei Streichinstrumenten verwendet man am besten natürliche Leime, also Knochen- oder Fischleim o.ä.!

    Weniger wegen des Klangs, sondern wegen der Reparierbarkeit. Naturleim lässt sich wesentlich leichter wieder lösen, was dor im Falle einer Deckelöffnung gut 1000€ spart.

    Ich hab das alles schon selbst erlebt, ich hab ja Kontrabass studiert. Weißleim lässt sich quasi nur aufsägen. Naturleim kann man weichfönen.

    Sonst hätte man ja bei Gitarren nicht die Diskussion um Nitrolack und Co.

    Dünnes Eis! Gerade bei E-Gitarren ist man sich eigentlich mittlerweile fast einig, dass vor allem die Tonabnehmer und die Elektronik den Sound machen. Ein gutes Setup vorausgesetzt. Die Diskussion ist jedenfalls ganz ähnlich wie die Kesseldiskussion.

    Viel Pla-/Nocebo und auch Blindtest haben idR nur Setupunterschiede gehört...

    Und was soll es bringen, sich auf Snares und Becken zu spezialisieren?

    Vielleicht wegen des enormen Platzbedarfs ganzer Sets. In einer Stadt wie Köln Hamburg oder Berlin, könnte ein spezialisierter Laden, vielleicht noch mit Drumtech-Werkstatt und Teile-Besorger Service schon überleben denk ich.

    Vielleicht ein Laden der z.B. selbst noch Snares restauriert oder gleich ab und an mal eine auf Kundenwunsch selbst baut.


    Und wer sagt denn, dass dieser Laden dann nicht auch noch ein Standbein als Händler bei eBay oder Kleinanzeigen haben darf, bzw. auch mit eigener Webseite?


    Ich hab selbst mal während Corona bei http://www.loopersparadise.de gearbeitet, weil der Chef ein alter Bekannter ist und das Tagesgeschäft während Corona durch die Decke ist. Angefangen hat der mal klein als eBay-Händler. Wenn man den charakterlich auf Kundschaft hätte loslassen können, hätte der bestimmt auch irgendwann mal einen Laden aufgemacht :D Wusste er zum Glück selbst...

    Wie üblich im Rock, sind meine Toms mit klaren Plaste-Fellen bestückt und mehr oder weniger totgedämpft:

    Huhu, wenn du sowas schreibst, gehe ich davon aus, dass du ein "typischer" Rockdrummer bist. Ich komm aus einer komplett anderen Ecke. Ich hör viel Rock und mag es auch, ich bin aber stilistisch aus einer anderen Ecke. Ich hab mal Jazz mit Kontrabass als Hauptfach studiert und bin mit dem E-Bass im Eventsektor unterwegs.

    Das ist quasi Top40, aber vielleicht noch ein bisschen offener. Mehr Jam, Solos und auch mal Ausflüge in den Jazzbereich.

    So oder so ähnlich sehen auch meine Schlagzeugambitionen aus :)

    Soll ich, wie es f_luxus schreibt, Pinstripes für einen offeneren jazzigeren Sound verwenden?

    Da hast du mich vollkommen falsch verstanden! Pinstripes stehen für vorgedämpft rockig, die kenne ich vom Set unserer Musikschule. Wenn du offen und jazzig willst, dann sind Remo Ambassador eine gute Wahl. Die gibt es in 1mm und 1,5mm (glaube ich) als Ambassador X.

    Letztere sind vielleicht ein bisschen gutmütiger. Ich hatte bisher auf all meinen Trommeln nur Ambassador drauf, außer den Werksfellen. Vielleicht habe ich deshalb schnell stimmen gelernt ;)


    Focus war bei mir aber schon immer auf gemäßigter Lautstärke. Ich trommle am liebsten Funkgrooves und stehe sehr auf "Pocket Drumming". Das kann auch mal rockig sein, aber nicht wie du es betreibst.


    Ich stehe auf die Art wie bei NPR Tiny Desk Concerts getrommelt wird.

    Gefühlt wöchentlich hört man hier, dass ein Drumstore dicht macht.

    Da fragt man sich, wie müsste ein rentabler Store aussehen?


    Meine Idee:

    Ich würde mich komplett auf Becken spezialisieren und zwar auch auf gebrauchte.

    Becken sind nie zweimal wirklich gleich und für mich mittlerweile einer der wenigen Gründe mal in ein Drum Geschäft zu gehen.


    Dazu würde ich ein Jazzset und ein Rockset aufbauen und ansonsten RICHTIG Auswahl an guten, handgehämmerten aller Couleur.


    Dadurch dass kaum ein Becken gleich klingt, wird eher vor Ort gekauft.


    Das ist natürlich nur Rumspinnerei, ich hab das nicht wirklich vor.