Fünf Jahre quasi umsonst?

  • also ich hab auch schon mal schüler rausgeschmissen. einen weil er ständig seinen unterrichtstermin verpeilt hat. der ist heute profi ;) solche maßnahmen sind u.u durchaus angezeigt. auch verweigere ich unter gewissen umständen die fortsetzung des unterrichts, idr zu meinem finanziellen nachteil.

  • [quote][also ich für meinen teil ärgere mich über jeden schüler der sein potential nicht nutzt./quote]
    Du weisst also genau wie das potential denn so verteilt ist bei deinen schülern? ich glaube kaum das die zum unterricht kommen und mutwillig faul sind. Es wurde ja schon erwähnt dass das leben aus mehr besteht. Wenn ein schüler nichts tut, dann ist das in dem jeweiligen moment genau sein potential, und wenn man es schafft ihn zu bewegen, oder er sich selbst bewegt dann hat sich sein potential verschoben. Das macht durchaus sinn gewisse sachen zu akzeptieren, drüber ärgern weil der schüler vielleicht lieber rumhängt? was weiss ich denn welche erfahrungen dieser mensch braucht. Vielleicht muss er wirklich planlos rumhängen um was zu begreifen für sein leben, da spreche ich aus eigener erfahrung. Das wir immer meinen wir wüssten was richtig oder falsch für jemanden ist, das ist selbstüberschätzung. Was du weisst und was ich weiss, das ist weniger als wir vermuten. Worum geht es denn jetzt wirklich ? Einerseits das gerede das man dem schüler helfen tut und sich seiner sorgen annimmt, sich also für sein leben interessiert, und anders herum sich doch ärgern weil es nicht so läuft bei dem schüler. Wenn es dem selbst erdachten potential nicht gerecht wird, heisst das sich für sein leben und fortkommen (nicht nur beim drummen) zu interessieren ? Wenn jemand nicht übt, dann hat das seine gründe ob ich mich ärgere oder nicht. Was mich ärgert das ist das ich mit solchen schülern wenig spass am unterrichtsstoff habe, da kann der schüler aber nichts für. Ob ich will oder nicht, das ist dann mein problem.....

  • Jemand aus dem unterricht zu schmeissen hat für mich nicht wirklich viel mit interesse an der person zu tun. Aber soll und macht ja jeder wie er meint, das ist schon richtig so.

  • wenn ein schüler seinen von der oma aus ihrer rente bezahlten unterricht nicht wahrnimmt weil er lieber abhängt hat bekommt der von mir aber mal ne ganz gewalltige ansage was abhängen und blau machen so angeht. mit abhängen entwickelt man nämlich nix, und wenn dann soll man das bitte selber finanzieren.

  • lunarsnare
    Man benutzt die Noten, in dieser Hinsicht, ähnlich wie das ABC. Na ja, was soll's. *seufz*

    Die meisten Menschen können schreiben und lesen. Aber nur wenige können Geschichten erzählen. Und um das aber zu tun, braucht man nicht schreiben zu können.

    Aber egal wie ausfuerhlich du versuchst es zu schreiben, man hoert viel mehr ausfuehrliche detail es zu hoeren.
    Weil das die essence von music ist. …..Auditory! :Q

    Genau - ich habe manchmal auch den Eindruck, dass oftmals das Hören und vor allem Empfinden nicht das zentrale bei der Musik ist, sondern die analytische Auseinandersetzung. Aber Musik ist primär ein aurales Erlebnis.

    Keine band fuer die du audition machst intressiert sich fuer deine rudiments keonnen, egal ob muelen oder paradiddels.

    Das erinnert mich, wie ich an meinen letzten Job als Bassist kam: Ich bekam einen Anruf und wurde gefragt, ob ich in die Band als Basser einsteigen wollte. "Hm," sagte ich, "aber ihr habt doch einen Bassisten. Und der ist doch auch wirklich gut." "Stimmt, der ist viel viel besser als Du. Der ist technisch wirklich Klasse. Aber der groovt überhaupt nicht. Du spielst nur ein Viertel der Noten, die aber mit dem Drummer zusammen. Wenn Du willst, hast Du den Job." Darauf ich: " :thumbup: "

    Ja, Du bist wahrscheinlich ein alter Sack - aber ich bin es halt auch. Früher hat man doch ein Instrument gelernt (oder sich selbst beigebracht ;) ) um so schnell wie möglich eine Band zu gründen und Spaß zu haben. Ziel war ganz klar Rockstar zu werden. Da konnte es schon mal vorkommen, dass der Gitarrist einem Freund die Grundlagen des Bassspielens vermittelte, weil sonst kein Basser da war. Es gab auch die, die immer das coolste Equipment von ihren Eltern und bei wirklich guten Lehrern Unterricht hatten. Die konnten nach Noten spielen und hatten einen tollen Sound. Heute spielen die nicht mehr - denn es ging ihnen nicht um die Musik.


    Notenlesen ist gut und kann einem helfen einen Anspekt der Musik besser kennen und schätzen zu lernen. Aber letztlich sind Noten nur eine Möglichkeit, Klang auf Papier einzusperren. :D :D :D :D


    :) PD

  • Zitat

    wenn ein schüler seinen von der oma aus ihrer rente bezahlten unterricht nicht wahrnimmt weil er lieber abhängt hat bekommt der von mir aber mal ne ganz gewalltige ansage was abhängen und blau machen so angeht. mit abhängen entwickelt man nämlich nix, und wenn dann soll man das bitte selber finanzieren.


    ja das ist doch klar, wenn jemand nicht mit dem notwendigen respekt dabei ist und quasi jemanden anderes bescheisst, natürlich informiere ich die erziehungsberechtigten dann. worüber reden wir, über respektlose egoistische machenschaften verknüpft mit unterricht? oder über das nicht zustandebringen eines lernerfolges?
    Mit abhängen entwickelt man nichts? das stimmt nicht wirklich. Es gibt dinge die entwickeln sich durch scheinbare leere. manche müssen erstmal abhängen damit sie begreifen dass das nichts bringt. denn nur wenn man selbst aus erster hand begreift, dann hat man eine wirkliche erfahrung gemacht. Wenn jemand in einer null bock phase ist, dann hat das ursachen die man mit marsch blasen nicht entgegentreten kann. Hättest du mir in meiner frühen jugend den marsch geblasen hätte ich mir ein ei darauf gepellt und schön weiter abgehangen. Es geht vielmehr darum das jeder in seinem leben gewisse erfahrungen machen muss. Welche erfahrungen das sind, hehe... das steht da geschrieben wo wir oft keinen einblick haben. na klar, oft glauben wir wir wüssten was jemand brauch. das leben hat den sinn das wir uns entwickeln und lernen sollen. Die lektionen die wir dafür brauchen die erscheinen oft skuril und sind meistens nicht nachzuvollziehen.

  • ich bin bis zu einem gewissen grad dazu verpflichtet nachzuweisen was wie wo passiert, ich werde dafür bezahlt. wenn jemand aus welchen gründen auch immer dem unterricht fernbleibt versuche ich zunächst mit dem adepten selbst zu klären was anliegt. ich muss nämlich dem erziehungsberechtigten vermittlen wann und warum der zu erziehende aus welchen gründen dem unterricht nicht folgen konnte. wer abhängen möchte soll bitte abhängen und nicht einen unterrichtsvertrag unterschreiben lassen für dessen erfüllung ich dann haftbar zu machen bin. oder ganz einfach: handlungen haben konsequenzen. nicht handeln hat aber trotzdem konsequenzen.

  • Drumdidi
    Wow Du sprichst mir so von herzen.
    Aber muss auch sagen das es in US nicht so schlimm ist.
    Niemand intressiert sich ob du zu eine Music schule warst.
    Eigentlich nur was du zum table/ audition bringst egal wie du da hingekommen bist.
    it's all in the moment.
    Es gibt auch keine Staatliche foerderungen fuer jazz oder ander music, weil leute einfach music spielen….es ist ueberall.
    Bands everywhere!



    Wie ich zu drums spielen gekommen war.......
    War eigentlich am guitar spielen aber auch mehr amateur boxer.
    So eines tages….. kleine garage band laded mich ein mit ihenen eine bischen rhythm guitar zu spielen.
    Eigentlich nur weil ich den platz hatte ein drum set aufzubauen und ein PA system……I was a shitty guitarplayer!!! LOL :Q
    Das drum set gehorte dem bass player.
    Aber der drummer kam nicht…..so kein drummer.
    So der ander guitar player sagte: “shit man wenn sie boxing kann, kann sie auch drums spilen.
    Nahmen mir die guitar weck und machten micht auf die drum- set.
    Halt die haende so auf high 0hat und snare und mach das mit dem fuss.
    Basic 2 and 4 .
    Give us a grove and for god’s sake don’t try to roll around!
    Bleib drauf und dont stop.


    Ich hatte 15 minuten probe zeit und los gings.
    Yeah, es war grauene haft aber by ende der nacht besser.
    Es war so viel spass das wir das machten dann 3 to 4 mal die woche, jede woche.
    A 18 pack of Budweiser und an weekends noch ein bottle of Jack Daniels dazu. :Q
    Ich bekam so obsessed mit drums das ich nie wieder guitar anfasste.


    Nach 3 wochen dachte ich das es vieleicht gut ware eine Drum Lehrer zu holen weil mir das wirklich wichtig wurde.
    Holte einen und das gab mir dann eine ganz ander perspective dazu. :B/
    Er war eher einer der alten steifen und war vielmals frustrated mit mir weil ich mich mehr um die band music kuemmert als robotic aufgaben zu machen.


    Der guitar spieler war sehr gut und spielte auch professional in ander bands fuer sein lebend unterhalt.
    2 monate nach dieser anfang rufte er mich an um 21 uhr nachts und sagte.
    “Hey wir sind here an eine gig und der drummer ist nicht da.
    Pack dein drumset…du hast 15 minuten here zu sein oder wir kriegen aerger mit der bar.”
    Ich was shocked und sagte:
    Ich kann doch keine gig in oefentlichkeit spielen und besonders nicht mit eine band die ich nicht kenne ausser dich.
    Er sagte:Du kannst und wir koennen niemand anders finden in dieser kurze zeit.
    Just keeps a straight beat….you can do it.
    Ich dachte mir.
    Ok das sichere ding waere nein zu sagen aber wenn du gehst ….das schlimmste das passieren kannst das du dich blamierst …und?..und niemand darf dich umbringen dafuer……so kein grund feigeling zu sein....fuck it. 8o
    Yeah ich war sehr nervous aber das ist auch eine teil von der thirll :Q
    So packete mein set und war da in kurze zeit ( war nicht weit von mir)


    Die ander players sahen gleich das ich keine ahnung hatte( schwierigkeiten das set aufzu bauen…..LOl und waren nicht sehr happy….to say the least. :Q


    Es war auch freaky auf einer buehne zu sitzen mit einer band und zu wissen das man eigentlich keine ahnung hat. ?/
    Dennoch ging es
    Ich glaube diese nacht hatte ich die groesste ohren die ich jemals hatte.
    Ich hab einfach los gelassen, alles um mich vergesssen und nur concentrated was die andern spilen und eigefuegt.
    Ende der nacht hat mir niemand gratuliert fuer mein drumming aber danke gesagt fuer durch halten und da zu sein.


    Die kommende woche mich aber angerufen und ich hatte den gig fuer die nachste 2 monate 2 mal die woche.
    Machmal war es echt grauenhaft und ich wurde viel angeschimft.
    Ander gigs besser.
    Was becam ich fuer all diese trouble/
    50, -$ die gig and a sandwich von der bar….oh well. :)


    Ich uebte viel ( manchmal 4 zu 5 stunden am nacht) besonders mit music und jede chance ander musicians.
    Gab auch boxing auf…..keine zeit mehr dafuer aber liebte dums und spielen mit ander leute so much
    1 year spaeter becam ich nach audition eine drumming job mit eine band die dann ziemlich bekannt wurde in Hawaii.
    Ich hatte immer noch meine drum Lehrer einemal die woche der nie happy mit mir war….fuer die selben gruende als vorher. :(
    Mache seiner ander students beschwerten sich auch.
    Wie kann sie in eine bekannte band spielen und auf TV???
    Wie geht das? In eine jahr ???
    Sie kann ja nicht mal paradiddles richtg, ist grauenhaft mit rudiments die ich here seit jahre uebe.
    Er sagte: “sie lernt/ spielt einfach die music, ein guter papagei, nicht besonders begabt ausser das sie fantastic time hat was jede band am meisten schaetzt Ansontsten stur wie ein ox und absolutely shamlos.”
    That's my friend Chuck :Q
    Er war nicht mein groesster fan…LOL und auc kein guter lehrer finde ich nun spaeter.


    Das war der anfang…und wie ich zu drums gekommen war.
    Nicht unbeding der beste…..but, it is what it is. =-)
    Von anfang an mit ander leute gespilt.
    Und fand auch spaeter jemand zu lernen mit mit dem ich wunderbar zurecht kam.
    Und viele ander bands.
    Aber niemand rollt dir ein rote teppich aus, man mussich schon durchschlagen und keine angst haben vor versagen.
    Sometimes you win sometimes you loose....that's life...and it goes on.


    Bin immer noch nicht gut mit rudiments aber lerne sie heutzutage mehr zu schaetzen als damals…..machmal beisst mich auch in den arsch!!! :B/ :Q
    Aber weiss das jede stunde die man mit ander musicians spielt mehr wert ist als 20 stunden unterricht.
    Auch ist spielen mit andere der grund warum man spielt und der goesste spass…finde ich.


    Am besten ist die balance von beiden. :)

  • Zitat

    ich bin bis zu einem gewissen grad dazu verpflichtet nachzuweisen was wie wo passiert, ich werde dafür bezahlt. wenn jemand aus welchen gründen auch immer dem unterricht fernbleibt versuche ich zunächst mit dem adepten selbst zu klären was anliegt. ich muss nämlich dem erziehungsberechtigten vermittlen wann und warum der zu erziehende aus welchen gründen dem unterricht nicht folgen konnte. wer abhängen möchte soll bitte abhängen und nicht einen unterrichtsvertrag unterschreiben lassen für dessen erfüllung ich dann haftbar zu machen bin. oder ganz einfach: handlungen haben konsequenzen. nicht handeln hat aber trotzdem konsequenzen.


    ja nee...ist auch völlig ok wenn du das so schilderst für dich. ich finde das auch nicht falsch!, um das nochmal eben mitzuteilen. Jeder hat sein ding am rennen, und ich meine das unterliegt in unserem fall auch keiner "wirklichen" wertung.
    In solchen fällen handel ich natürlich auch, ich hab ebenfalls absolutes interesse daran das der schüler was mit nach hause nimmt !!! Streng im material, locker im umgang... ;) Wenn einen die schüler wirklich ernst nehmen, will sagen, wenn sie dem lehrer vertrauen, dann macht man das schon irgendwie richtig :)
    Weitere diskussion bei bedarf vielleicht bei einem herrengedeck, vielleicht noch in diesem leben ....nobody knows.

  • Wie man als Lehrer dem Schüler entgegentritt, hat ja auch mit der Anspruchshaltung zu tun. Ich habe mal Tennistraining gegeben, da gab es dann mehrere Sorten von Schülern, die Problematik ist aber vergleichbar. Manche (eher Erwachsene) hatte klare Vorstellungen davon, was sie mal können wollten, da kann man sich dann drauf einstellen. Bei Kindern und Jugendlichen ist es oft schwieriger, denn wenn die Eltern ihren Nachwuchs anschleppen und sagen: Der SOLL Schlagzeug lernen, obwohl der gerade (aus welchen Gründen auch immer) keinen Bock drauf hat, ist es immer schwierig. Wenn man's dann im Guten versucht und es kommt nix zurück, muß man halt entscheiden, ob man mal mit den Eltern redet, ob das so weitergehen soll, oder ob man es halt einfach durchzieht. Ich habe damals auch einen 11-jährigen aus dem Training genommen, weil der gar nix lernen wollte, der hat sich auch keine Mühe gegeben. Andere üben mit Eifer, haben aber nicht das Talent, aber mit solchen kann man immer Übungsformen finden, die Spaß machen. Und zu der Techniklernerei: Wenn ich meinem Drumlehrer sage, daß ich gut genug werden will, um mit anderen Leuten gängiges Zeug spielen zu können, muß der mir nicht die 2.444 Paradiddle-Variationen vom Steve Gadd beibringen. Aber so ein gewisses technisches Rüstzeug erwarte ich dann schon, wenn man dann mal was komplizierteres spielen soll, hilft es einem nicht immer, wenn man es "fühlt", man muß auch verstehen, wie es technisch geht.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Um was gings in dem fred nochmal ursprünglich?? ;) Ging es nicht darum zu beurteilen, ob eine gewisse Unterrichtsmethode sinnvoll oder nicht sinnvoll ist?


    Also... Drumdidis Beiträge wurden ja schon von vielen gelobt. Besonders hat mit folgende Aussage gefallen


    Zitat

    Die Technik sollte den musikalischen Aufgaben folgen und nicht umgekehrt.


    Wieso fängt jemand an zu trommeln? Weil er geil auf's musizieren ist, oder? Das bedeutet dann für mich, dass man probiert Musik zu machen und dabei merkt, dass man Technik üben muss, um den Song spielen zu können. Stupides Stickcontrol üben, geht zumindest einem Anfänger nach kurzer Zeit tierisch auf die Nerven. Nur wenn für den Schüler klar ist weshalb er übt, kämpft er sich auch durch Technikübungen.


    Dass man Notenlesen lernen muss, steht für mich außer Frage. Dazu gibt's auch in anderen Freds genug gute Begründungen. Ob ich wissen muss, ob RLRR Paradiddle heißt oder nicht, wage ich zu bezweifeln. Nenn es wie Du willst, so lange Du den Bewegungsablauf einsetzen kannst, wenn du ihn brauchst...


    Auch Matz hat etwas wichtiges gesagt... Oft ist der Schlagzeug (Instrumental) Unterricht die einzige halbe Stunde in der Woche in dem sich EIN Erwachsener für EIN Kind / EINEN Jugendlichen eine halbe Stunde Zeit nimmt. Dass dabei auch mal private / schulische Problemchen diskutiert werden ist gut und wichtig. Ja als Lehrer ist man auch Sozialarbeiter und es ist gut so.


    Ob der Unterricht des Fred erstellers umsonst war? Die Frage kann man aus der Entfernung nicht beurteilen. Aber es scheint ihm zumindest Spass gemacht zu haben. Und erst als er im Forum gelesen hat, dass Mühle Mama-Pappa heißt und auf die Trommel hauen "Full Stroke", dass Moeller keine Milch aus dem Allgäu ist, etc. fängt er an zu Zweifeln. Ja er hat wohl ein paar Defizite, aber nichts was er nicht "nachlernen" kann. Abhängig davon welchen Lehrer man sich nimmt, werden unterschiedliche Inhalte vermittelt. Wenn einer zu einem "Klassiker" geht, wird er vieles über kleine Trommeln, Pauken und Stabspiele erfahren, u.U. bleibt das drum set auf der Strecke. Ist dieser Unterricht dann umsonst? Ist der Schüler deshalb ein schlechterer Musiker??

  • Auch wenn das Spiel zu Musik natürlich sehr wichtig ist, gibt es am Anfang und am Ende des Alterspektrums oft das Problem, dass keine Bands vorhanden sind. Entweder noch nicht oder nicht mehr. Es gibt viele Leute, die möchten zwar ein Instrument lernen, sind aber gar nicht so heiß auf eine Band. Das sind dann oft die Älteren, die das Trommeln ansich als Hobby betreiben, denen auch Equipment wichtig ist und die eben keine Band "brauchen". Trotzdem aber regelmäßig üben und Fortschritte machen. Als Lehrer finde ich das absolut OK, denn diese Schüler sind glücklich mit der Situation und wissen was sie wollen.


    Dann gibt es da wiederum die Kinder aus Familen, in denen wenig Musik gehört wird. Die schwimmen manchmal ein wenig, wenn auch in der Schule keine entsprechenden Angebote vorhanden sind. Da ist nicht klar, wohin die Reise geht, obwohl der Spaß am Trommeln vorhanden ist.


    In beiden Fällen finde ich persönlich, dass eine Bandsituation wichtig ist, erkenne jedoch auch, dass der Spaß auch ohne Band da sein kann. Ich spiele/übe oft ohne Band und habe großen Spaß daran! Das ist ja das Schöne gerade am Trommeln.


    Ansonsten plädiere ich dafür, dass der Lehrer versucht, sich der Situation des Schülers anzupassen. Meine persönlcihe Meinung dazu ist, dass das erfolgreiche Erlernen eines Instruments mit großer Motivation einhergehen sollte. Ist diese eher mäßig vorhanden, kann es dem Schüler aber trotzdem Spaß machen, zum Unterricht zu kommen. Da spielt das menschliche Verhältnis eben eine Rolle und weitere Faktoren. Weiß ich von den Eltern, dass sie ihr Kind zu tausend Sachen scheuchen und bei jeder einzelnen den Anspruch haben, dass das Kind gefälligst erfolgreich sein soll, suche ich meistens das Gespräch und versuche zu klären, wohin die Fahrt gehen soll. Ich lehne es nämlich kategorisch ab, Leute zum Üben zu zwingen oder sonstiges. Als Lehrer für "alle" (also nicht an einem Institut, was nur Leute mit Profiabsichten aufsuchen) bin ich mir bewusst, dass 99% keine Profis werden, somit das Getrommel nie mit beruflichem Druck verbunden sein wird und der Erwartung, extrem gut zu sein. Spaß und persönliche Entwicklung sind hier dann das Motto! Und trotzdem so gut wie möglich zu werden.


    Daraus leiten sich ein paar Fragen an den Fredstarter ab:
    1.Wie alt bist du denn?
    2.Was willst oder wolltest du mit dem Trommeln denn werden?
    3.Hast du während deiner 5 Jahre nie mal nach rechts und links geguckt, um zu sehen, was andere so machen?
    4.Ärgerst du dich jetzt über deinen Unterricht?


    Ich bin zwar noch nicht lange als Drumlehrer unterwegs, habe aber schon unterschiedlichste Schülertypen unterrichtet. Und ich kann sagen, dass ich nervlich am Ende wäre, wenn ich von jedem Schüler den Elan fordern würde, den ich selbst damals an den Tag gelegt habe, bzw. noch heute an den Tag lege. Es ist eine einfache Sichtweise und die gilt für alle Berufe, die mit der Ausübung von Kunst und Kultur zu tun haben: nur wer wirklich infiziert ist, von dem was er tut, wird später erfolgreich oder glücklich damit. Eine Banklehre kann man ohne große Begeisterung erfolgreich abschliessen. Als Maler, Musiker, Schriftsteller oder Bildhauer wird man niemals erfolgreich (auch im finanziellen Sinne) wenn man nicht maximal motiviert ist.


    Somit ist der Faktor Motivation für mich entscheidend, alles andere kommt danach.


    Und damit nochmal zum Fredstarter: ich persönlich hätte nach spätestens einem halben Jahr gefragt, ob denn der Unterricht auch noch aus anderen Dingen besteht, denn ich hätte in diversen Videos, Foren, Workshops und Gesprächen mit anderen Trommlern gehört, dass es eben auch Technik usw. gibt. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber offensichtlich war da wenig Eigeninitiative. Das ist nicht tragisch, es bestätigt nur die Sichtweise insbesondere von drumdidi, dass der Schüler im Grunde den Unterricht bestimmt...und ob er überhaupt stattfindet.


    Fazit: es hängt stark vom Schüler ab, wie groß der Einfluss des Lehrers auf ihn ist. Und das soll nicht heissen, dass der Schüler selber schuld ist, wenn er nix lernt, denn es gibt auch genug schlechte Lehrer.


    lg
    max

  • Ich habe mit 11 jahren das Trommeln angefangen und war faul, habe einfach nix gemacht... jetz bin ich 15 und spiele täglich einige Stunden, die Lust hat sich bei mir entwickelt, ohne das zutun meiner Lehrer... wäre es schneller gegangen wenn meine Lehrer eine Methode gefunden hätten mich zu motivieren? ganz sicher! Was ich damit sagen will, der Schüler entwickelt sich von selbst, positiv oder negativ (im Bezug auf das Lernverhalten) allerdings hat der Lehrer m.E. nach einen großen Einfluss darauf, wenn der Unterricht so gestaltet gewesen wäre, das ich gewusst hätte worauf ich hinarbeite, nicht nur angemotzt werde das ich zu wenig lerne oder wie seit 3 Jahren bis jetzt, es dem Lehrer völlig schnurz ist, hätte mir das drummen sicher mehr Spaß gebracht... ich war 11, man kann nicht die Disziplin eines Erwachsenen verlangen, man muss, m.E. nach in dem Alter einen Kompromis aus fordern und "spielen" finden aber noch nicht komplett auf die Initiative des Schülers vertrauen...


    Ich hoffe der Text macht irgendwie Sinn...


    mfG

  • Ich habe mit 11 jahren das Trommeln angefangen und war faul, habe einfach nix gemacht... jetz bin ich 15 und spiele täglich einige Stunden, die Lust hat sich bei mir entwickelt, ohne das zutun meiner Lehrer... wäre es schneller gegangen wenn meine Lehrer eine Methode gefunden hätten mich zu motivieren? ganz sicher! Was ich damit sagen will, der Schüler entwickelt sich von selbst, positiv oder negativ (im Bezug auf das Lernverhalten) allerdings hat der Lehrer m.E. nach einen großen Einfluss darauf, wenn der Unterricht so gestaltet gewesen wäre, das ich gewusst hätte worauf ich hinarbeite, nicht nur angemotzt werde das ich zu wenig lerne oder wie seit 3 Jahren bis jetzt, es dem Lehrer völlig schnurz ist, hätte mir das drummen sicher mehr Spaß gebracht... ich war 11, man kann nicht die Disziplin eines Erwachsenen verlangen, man muss, m.E. nach in dem Alter einen Kompromis aus fordern und "spielen" finden aber noch nicht komplett auf die Initiative des Schülers vertrauen...


    Ich hoffe der Text macht irgendwie Sinn...


    mfG


    Macht er absolut! Entwicklung und Motivation (wozu auch angemessenes fordern gehört) sind die Stichworte. Ich habe vieles in meinem Post auch nicht erwähnt, weil es zu lang geworden wäre und es einfach zu viele Faktoren gibt. Übrigens hatte ich selbst auch eine Zeit, in der ich wenig motiviert war. Auch sowas muss man als Lehrer berücksichtigen und sich davor hüten, jemanden gleich als faul und ungeeignet abzustempeln.


    lg
    max

  • Zitat

    Auch sowas muss man als Lehrer berücksichtigen und sich davor hüten, jemanden gleich als faul und ungeeignet abzustempeln.


    Ebenso sollte man sich hüten Lehrer aufgrund solcher Erfahrungen als schlecht oder unverschämt oder was weiß ich abzustempeln. Der Schüler hat einen nicht unerheblichen Anteil daran den Unterricht zu gestalten.


    Zitat

    wenn der Unterricht so gestaltet gewesen wäre, das ich gewusst hätte worauf ich hinarbeite


    Du meinst kurz- und mittelfristige Lernziele? Das sollte schon Bestandteil des Unterrichts sein. Ansonsten muss der Schüler auch selber wissen was er will. Oder er lässt sich darauf ein auszuprobieren.

  • Du meinst kurz- und mittelfristige Lernziele? Das sollte schon Bestandteil des Unterrichts sein. Ansonsten muss der Schüler auch selber wissen was er will. Oder er lässt sich darauf ein auszuprobieren.

    Genau, wenn meine Lehrer einfach mal etwas aus ihrem Repertoire (?) gespielt hätten und gesagt: wenn du dich reinhängst kannst du das auch mal! (natürlich sollten das auch erreichbare Ziele sein, bspw. für einen Anfänger der gerade seine ersten Grooves lernt, ein paar Takte mit 16teln drin, Akzentuierung etc. etc. ...) Mich hätte das tierisch motiviert, jedenfalls gehe ich jetzt davon aus , dass es das getan hätte.


    mfG

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