Unterrichtsgebühren - zwischen Markt, Moral und Sachzwängen

  • Drumdidi versucht lediglich, darauf mal aufmerksam zu machen. Das sind Dinge, die für die Kunden vielleicht nicht wichtig sind, aber es für uns sein sollten.


    Danke Reed, das du das nochmals in Erinnerung rufst.
    Es geht nicht um Reichtum erlangen oder dicke Kohle machen. Ich wollte nur anregen, das Leute mal anfangen zu rechnen und nicht immer so fahrlässig kalkulieren.
    Das ganze Theater, was ich hier losgetreten habe, ist eigentlich auch noch total altruistisch, weil es gar nicht mein persönliches Thema (mehr) ist.


    Diese ganze Ausuferung in Richtung Hobby Unterricht vs. Profi-Unterricht etc. pp war nie mein Thema und würde ich als Diskussion gerade im Zusammenhang mit Preisgestaltung gar nicht führen wollen.
    Ich benutzte schon mal in einem meiner Posts den Ausdruck "Professionalisierung in betriebswirtschaftlichen Fragen". Das ist mein Thema!
    Ich finde, das (Berufs-)Musiker in diesem Themenfeld oft viel zu unprofessionell sind, weil sie sich zunächst (und das ist ja auch gar nicht verkehrt) primär um Musik kümmern und hoffentlich (und das ist in der Regel auch meistens so) nicht das Geld verdienen als primäre Motivation haben, um diesen Beruf auszuüben.
    Aber die Tatsache, das es nicht die primäre Motivation ist, heisst ja noch lange nicht, das man da alles fahren lassen sollte.
    Auch wenn das Klischee des am Existenzminimum lebenden Künstlers, der sein Leben allein der Kunst verpfändet, so gerne bedient werden möchte...
    Wie ich schon mal schrieb, fand ich die Biografien berühmter Musiker, die am Ende elend verreckt sind, nicht so richtig glorreich. Da finde ich es schon beeindruckender, wie z.b. jemand wie Keith Jarrett, der def. ein sperriger, unangenehmer und kompromissloser Musiker ist, ökonomisch auch einen ganz knallharten Kurs gefahren hat. Genauso Leute wie Herbie Hancock, Chick Corea, Pat Metheny, alles Leute die nicht unbedingt im Verdacht stehen, primär auf Kohle aus gewesen zu sein.
    Wie sagte mal Dave Weckl ganz trocken in einem interview in einem Nebensatz,den wohl viele Leute schnell überhören:
    Don't forget the business side of things!

  • maxPhil: falls du mich meintest hast du mich vermutlich falsch verstanden. Ich wollte sagen, dass Musiklehrer eben i.d.R. studierte Leute sind, und deutlich höhere Gehälter, als die, die sie im Moment verdienen, gerechtfertigt wären, und soweit mein schmaler Einblick in die Marktsituation als Grundlage geeignet ist, die Möglichkeit zur Preiserhöhung da ist.


    Es gibt natürlich immer solche und solche, aber ich kenne Musik Lehrer, die irgendwie knapp über der Armutsgrenze leben, und das bei einer Ausbildung, die nicht weniger umfassend und auch zeitumfassend als die von zb einen Anwalt ist.

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • Mit Wald- und Wiesenlehrern meinte ich die, die das Unterrichten nebenbei betreiben, selber aber womöglich nie einen kompetenten Lehrer gehabt haben.
    Bei der Lehrerwahl muss man eben gut schauen, wer da konkret unterrichtet - egal ob privat oder an einer Musikschule.


    Guter Punkt. Genau deswegen unterrichte ich selbst nicht, zumindest nicht trommeln. Man sollte etwas Verantwortungsgefühl für den (potenziellen) Schüler entwickeln, bei dem man schliesslich eine Menge versauen kann. Was ich kann und fundiert erklären kann, das gebe ich gerne weiter, die anderen Sachen überlasse ich Leuten, die das andere können genau erklären können.


    Nils

  • svään:
    Zum Thema "Markt und Preistheorie" empfehle ich die Lektüre einschlägiger Werke.


    @Topic:
    Ich vermute, dass viele hauptberufliche Trommler die Augen vor der Realität gerne verschließen, weil der Traumberuf eben nicht ausreicht, um auf Dauer davon leben zu können. Selbstverständlich gehört ein Part "BWL & VWL" sinnvoller zur Ausbildung von Personen, die für ihren Lebensunterhalt selbst verantwortlich sind. Ich habe es leider grade (in einem anderen Berufsfeld) in der Bekanntschaft miterlebt.


    Eigener Laden. Insolvent. Warum? Weil der nette Herr sehr viel Spaß an der Arbeit hatte, aber betriebswirtschaftliche Grundlagen völlig außer acht gelassen hatte (aber auch nie gelernt hat), dass ihm der Verlust erstmal egal war. Dann hat er sich eine eigene Scheinwelt aufgebaut, in der alles gut war. Dann gabs einen Big Bang und nun tuts sehr weh. Leider.

  • Seven: ihc möchte dir in deiner gottgleichen allwissenheit ja nur ungern zu nahe treten, aber beantworte doch mal bitte folgende fragen:


    1)
    ein schlagzeuglehrer weiß, er braucht 40 euro die stunde. der markt gibt maximal 35 her. was bringt dem schlagzeuglehrer das wissen, dass er 40 euro pro stunde braucht?


    2)
    was ist der nachteil, wenn man als musiklehrer immer so viel honoprar nimmt, wie möglich?


    meiner meinung nach rettet einen dein vwl anteil (was auch immer volkwirtschaft mit schlagzeuguntericht zu tun hat) den lehrer nicht, genau wie dieser vwl anteil den gewinn nicht weiter als in fall 2 beschreiben maximieren kann.

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • Hallo!


    Bisher war der Ton in diesem Fred eigentlich ganz zivil. Bitte lasst es nicht eskalieren.


    Nils


    P.S: Zum Thema VWL und BWL: es ist sicher hilfreich zu lernen, wie man überhaupt seinen Marktwert herausfinden kann (=>VWL hauptsächlich). Dazu kommt dann die betriebswirtschaftliche Sicht, wieviel man eigentlich braucht. Dann ermittelt man ein paar Randparameter (Grenzkosten, Preis-Absatz-Funktion...) und macht sich auf die Suche nach dem Cournot'schen Punkt, der das Gewinnmaximum beschreibt, das man erreichen kann. Dazu stellt man die Optimalmenge der zu leistenden Stunden fest und den Preis, bei dem man für diese Stundenzahl gebucht werden wird.


  • Zuviel der Ehr. Würde mich freuen, wenn Du Deinen Ton ein wenig unter Kontrolle bringen könntest, um die sachliche Diskussion an dieser Stelle nicht driften zu lassen.
    1. Was bringt es? Es bringt die Gewissheit, dass er auf Dauer in seinem Leben ein finanzielles Problem bekommt. Er sollte also Konsequenzen daraus ziehen, von denen eine mögliche Konsequenz wäre, sich einen anderen Beruf zu suchen, mit dem er seinen Lebensunterhalt finanziert bekommt.
    2. Bereits in der wirtschaftswissenschaftlichen Theorie ist das Gebiet der Gewinnmaximierung nicht trivial. In der Praxis ist es leider bedeutend schwerer. Eine Gewinnmaximierung würdest Du erreichen, wenn Du von jedem Kunden die maximale Zahlungsbereitschaft abschöpfen würdest. Kunde A sind deine Dienster 29,39 € pro Monat wert. Bei 29,40 € würde er sich einem Konkurrenten zuwenden. Kunde B zahlt dir gerne 87,12 €, weil Du so ein tolle Kerl bist. Bei 87,13 € würde er aber dann einen noch tolleren Kerl nehmen. Und meine Schwester kann mit Trommelunterricht nix anfangen, würde aber bei 5,32 € im Monat nicht nein sagen. Bei 5,33 € sagt sie dann nein. Wie willst Du dem einen Kunden verkaufen, dass er für die selben Leistung mehr zahlen soll? Womit wir beim Thema Preisdifferenzierung angekommen wären. Wenn Du eine Unterrichtsstunde in München für 40 € anbietest und eine in Buxtehude für 20 €. Dann wird der Münchner kaum auf die Idee kommen, nach Buxtehude zu fahren um für 20 € weniger dort dieselbe Leistung zu erhalten. Er wird sich zwar eventuell verarscht vorkommen aber er kann nichts dagegen machen außer sich einen anderen Lehrer zu suchen. Du könntest auch am selben Ort die Schüler für 20 € auf Pearl Export trommeln lassen oder aber für 40 € auf einem 8-Tom-Ayotte-Kit. Da würde eventuell schon einer sagen, hier das doppelte Geld ist mir das wert.


    Die Kunst besteht bei der Preissetzung darin EINEN Preis zu finden/setzen, der für ausreichend viel Kundschaft sorgt (weil er so günstig ist) und auf der anderen Seite Deinen Lebensunterhalt sichert (weil er so hoch ist).
    Mal angenommen Du brauchst 1000 € im Monat. Dann kannst du es gerne versuchen im Monat eine Stunde Trommelunterricht für 1000 € anzubieten. Wenn das jemand zahlt wäre doch prima. Alternativ kannst Du auch 2000 500 Stunden Unterricht a 50 Cent 2 € pro Stunde anbieten. Es könnte gut sein, dass Du auch entsprechenden Zuspruch bekommst wenn Deine Leistung entsprechend gut ist. Beides sind allerdings offensichtlich sehr unrealistische Szenarien. Es wird sich also irgendwo in der Mitte abspielen. Mit jeder Preiserhöhung gehst Du aber das Risiko ein, dass Dir Kunden weglaufen.


    Exkurs: Tankstelle Shell und Aral stehen nebeneinander. Immer gleich teuer. Denkt sich Herr Shell: Ich habe doch 1000 Stammkunden die immer zu mir kommen und sich freundlich und nett mit mir unterhalten und das seit Jahren. Die kaufen sogar Ihre Brötchen bei mir und waschen immer das Auto hier. Da ich außer der Stammkundschaft keine Kunden brauche, weil die genug bringen nehme ich mal eben 10 cent pro Liter mehr. Was wird passieren? Eventuell kann er sogar einen Cent teurer sein ohne große Verluste befürchten zu müssen. Womit wir beim Thema "Preiselastizität der Nachfrage" wären...

  • Mal angenommen Du brauchst 1000 € im Monat. Dann kannst du es gerne versuchen im Monat eine Stunde Trommelunterricht für 1000 € anzubieten. Wenn das jemand zahlt wäre doch prima. Alternativ kannst Du auch 2000 Stunden Unterricht a 50 Cent pro Stunde anbieten.

    Mit der dann von dir erfundenen Zeitmaschine kriegste aber sicher einiges mehr als 1000€ wenn du die verkaufst.


    scnr

  • 2)
    was ist der nachteil, wenn man als musiklehrer immer so viel honoprar nimmt, wie möglich?


    der lehrer wird nicht weit kommen. das ist ein nicht zu unterschätzender nachteil. man sollte einfach so vie nehmen wie NÖTIG. und darum geht es doch. wieviel ist nötig, nicht wieviel ist möglich. gier ist keine positive eigenschaft. und bitte, mäßige deinen ton. danke.


    seven: 2000 stunden passen nicht ganz in einen erdenmonat ;)

  • Entschuldige den Ton, seven. War nicht so böse gemeint, wie er klang.


    Ist es denn üblich, dass man von allen Schülern das gleiche nimmt? Staffelt man sowas nicht nach, ich sag mal, Niveau? Also je höher das Unterichtsniveau, desto höher der Preis? (Ist ja, denke ich, ein Unterschied, ob man mit nem hochmotivierten 20jährigen im zweiten Jahr dran ist, oder z.b. Mit nem 5jährigen, der zum ersten mal trommelt, oder nem 25 jährigen, der so gut ist, dass man den Untericht ne halbe Stunde lang vorbereiten muss, damit derjenige noch was lernt.)


    Ich meine es ehrt ja die Trommlerzunft, dass sie nur so viel nehmen wollen wie nötig, aber wieso gehen alle mit dieser Einstellung an die Sache?
    Ich meine n Star Anwalt braucht sicherlich nicht das, was er verdient, genau so wie mancher Arzt auch deutlich mehr nimmt als nötig. Musiklehrer ist doch ein Beruf wie jeder andere, wieso sollte es da verboten sein, dem Kunden möglichst viel Geld abzunehmen?

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • Echt? Ist jeder Schüler für dich gleich anstrengend? Es geht ja nicht ums Mühe geben, das sollte man doch voraussetzen, oder?

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • natürlich iste in hypearktiver sechsjähriger mit händen voll weicher schokolade eine andere herausforderung als ein 25jähriger und man benötigt ein komplett anderes arsenal an methodik und didaktik. aber warum sollte ich da andere kurse aufrufen? wo die grenze ziehen? ich nehme von allen das gleiche. übrigens ein weiterer grund sich zu überlegen warum eine stunde untericht bei einem qualifizierten lehrer nicht für 10 euro zu haben ist.

  • Ich meine n Star Anwalt braucht sicherlich nicht das, was er verdient, genau so wie mancher Arzt auch deutlich mehr nimmt als nötig.


    Anwälte, Ärzte, Steuerberater usw. haben eine eindeutig geregelte Abgabenordnung. Das ist etwas _völlig_ anderes! Achtung!


    Musiklehrer ist doch ein Beruf wie jeder andere, wieso sollte es da verboten sein, dem Kunden möglichst viel Geld abzunehmen


    Hier sind wir wieder bei der Preiselastizität der Nachfrage. Ich schlage vor, den Begriff nach nachzulesen, das macht die Diskussion etwas einfacher ...


    S.

  • Ich denke auch, dass verschiedene Tarife eher unhaltbart sind.


    Nehmen wir mal matz´ Post... Da müsste man also quasi erst mal nen Tarif nehmen, und nach 4 Wochen: "Du, ich muss von Dir 5,-/h mehr nehmen, weil du "überdurchschnittlich anstrengend bist" ;) Das kanns also eher nicht sein.


    Staffeln nach dem Schülerlevel... ich weiss nicht, würd mich als Schüler auch nicht zwingend motvieren dass ich quasi durch meine Bemühungen besser zu werden teureren Unterricht zu nehmen habe...


    Ich sehe einfach nur den Zeitfaktor und ne Stunde is ne Stunde, nun, und wenn einer "anstrengend" ist, weil er nicht so schnell vorwärts kommt, dann bleibt er wohl länger bei mir und nimmt quasi mehr Stunden, so zahlt er dann auch mehr ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Der Lehrer bekommt Honorar, nicht Schmerzensgeld. Der Schüler ist sein auf Dauer angelegter Vertragspartner, nicht sein Unfallgegner.
    Wenn man den Preis nach Aufwand berechnen wollte, müsste man das im Nachhinein verhandeln. Viel Freude dabei.


    Edit: Mal sehen, was hatten wir denn heute ... 5 dämliche Fragen, macht 10 EUR, Hände nicht gewaschen, 5, Sticks vergessen, 5, bis 3 Kopien, nochmal 5. Summe 25 EUR. Allerdings: Ab heute wegen Erreichen des 2. Levels sind 120% fällig, also 30 EUR.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

    Einmal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Svään, du hast ja insofern recht, das das alles so laufen würde, wie du sagst.
    Man stellt fest, ich brauche xy € und verlangt diese...


    Der entscheidende Punkt ist aber, das die meisten Schlagzeuglehrer gar nicht ausrechnen, was sie eigentlich an Stundensatz brauchen.
    Die meisten Schlagzeuglehrer arbeiten nach meiner Informationslage an Musikschulen zu Stundensätzen zwischen 15-22€.
    Und das ist eben zu einem nicht unerheblichen Teil deshalb der Fall, weil kaum einer Anstrengungen unternimmt, daran etwas zu ändern.
    Ich hab auch mal in einer finanziell prekären Situation unter inneren Schmerzen für eine relativ kurze Zeit an einer Musikschule unterrichtet, die viel zu niedrige Honorare gezahlt hat, und hab dies auch geäussert und wusste, das ich da sofort wieder weg bin, wenn die kritische Phase überstanden ist. Zu meinem Erstaunen fanden aber alle anderen dort unterrichtenden Lehrer, mit denen ich gesprochen habe, die Bezahlung völlig ok.
    Die haben nur kurz überschlagen, kamen auf einen Stundenlohn von knapp 20€ und priesen das als gutes Honorar, weil ja viele Leute in Anstellungen einen geringeren Stundenlohn haben. 8|
    Die haben eben den Unterschied zwischen Anstellung und Freiberufler nicht gecheckt.
    Und es ist ja wohl keine besondere Erkenntnis, das niemand einem etwas schenkt, und das keine Musikschule der Welt höhere Honorare zahlen wird, solange die Lehrer alle denken, das sei alles völlig im grünen Bereich.


    Um das Thema mal vom Unterricht auf den Bereich Live Spiel zu verlagern, gibt es da ja ähnliche Phänomene. Wer halt immer noch glaubt, das er mit einer Gage von 150€ am abend, auf Dauer existieren kann, der kann leider auch nicht rechnen.
    Allein um das Existenzminimum mit solchen Gagen zu verdienen (und Existenzminimum heisst ja Einkommen nach Abzug der Betriebskosten), müsste man ja schon nach dem Schlüssel, etwa 1/3 der Einnahmen sind Betriebsausgaben, rund 10000€ Umsatz mit live spielen machen. 10000€ / 150€ = ca. 67 Gigs pro Jahr. Auf 67 Gigs jedes Jahr muss man erst mal kommen... Und wohlgemerkt: FÜR DAS EXISTENZMINUM!
    Wollte man wenigstens einigermassen existieren, müsste man ja schon eher 20 000€ Umsatz generieren, was bei der Gage 134 Gigs bedeutet... no comment...
    Auch hier geht es einzig und allein um eine Bewußtseinschaffung und Sensibilisierung der Musiker bei der Erstellung ihrer Honorarforderungen.
    So lange man bei Verhandlungen denkt, 150€ Gage sind doch cool, wird man auch nur 150€ Gage bekommen.
    Ach ja, und wer jetzt auf Mischkalkulation setzt, wie die meisten hier, wird feststellen, das er mit einer Kombination von 5 Tagen Unterricht a 6 h für 20€/h und 67 Gigs pro Jahr am Ende auf einen Umsatz von 34000€ kommt.
    D.h. rund 24000€ Gewinn vor Steuern (EKSt und USt) und Abgaben, was de facto über den Daumen gepeilt ein Einkommen von max.1500€/pro Monat netto bedeutet. Ist das gut????
    Und wie das überhaupt möglich sein soll, 67 Gigs im Jahr zu soielen und 5 Tage die Woche 6h am Tag zu unterrichten, lasse ich mal offen...
    Ich hatte mal in einem Jahr die Situation 3 Tage Unterricht an der Musikschule und 63 Gigs in D/Aut/CH. Ich kann nur sagen, da bin ich absolut auf dem Zahnfleisch gegangen.
    Zudem habe ich mich auch noch teilweise beim Unterricht vertreten lassen, weil Nachholen utopisch gewesen wäre. Also weniger Geld aus dem Bereich Unterrichten.
    Das könnte ich jedenfalls nicht 40 Jahre lang machen...
    Und das war zum Glück noch nicht mal zu solchen, von mir skizzierten Bedingungen von 5 Tagen Unterricht...

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!