Kontrast: Natursound und Mix! Beispiel Vinnie Paul

  • Hier ein weiteres Beispiel. Neben Billy Ward und Brian Blade ein weiterer Lieblingstrommler von mir. Gene Hoglan. Ein Tier, unglaublich schnell, aber auch groovy und vielseitig (kommt übrigens aus der Soulecke). Seine Toms klingen allerdings hier so roh...hm...irgendwie verstimmt.


    http://www.youtube.com/watch?v…4Qy4&feature=channel_page


    lg
    max


    Hey, so ein "schiefes" Sustain haben meine Toms auch immer. Ich dachte, das sei schlecht. Deswegen nutze ich Tempos. Ich glaub, ich muss dem Hoglan das ma (vor)beibringen.

    Die Wahrheit gleicht einem nassen Handtuch. Dir selbst nützt sie nichts, aber du kannst sie jemand anderem um den Kopf schlagen.

  • Dieser ganze übertriebene Soundwahn ist doch eher ein Beispiel für die versuchte Selbstaufwertung der Mittelklasse. Der wirkliche Könner, klingt auch auf Persileimern zumindest akzeptabel.

    Soundwahn & Selbstaufwertung. :thumbup:


    Grossartig --- da traut sich endlich mal einer die Wahrheit zu sagen. Und auch komisch, dass kaum jemand mehr ueber Groove spricht...

    Bis gleich wieder einer weint...

  • Das würde ich mal etwas differenzierter versuchen zu betrachten. Es gab früher sehr wohl runde Kessel, auch sehr hochwertige Kessel (bevor die Massenproduktion vielerorts einsetzte) und funktionierende Hardware. Von welchem Jahrhundert sprichst Du denn?


    Vom letzten. Ich habe eine zeitlang Ludwigtrommeln aus den USA gekauft (und dann wieder verkauft) und das war wirklich nicht sehr gut. Zusammengestoppelter Mist im Grunde. Schlechte Gratungen, nachlässige Innenlackierung, Folie in den Kessel gezogen, klemmende Dämpfer, unrunde Kessel. Ich habe auch ein älteres Gretsch besessen und auch das war eher mäßig verarbeitet. Die Massenproduktion setzte mit dem Erfolg des Rock n Rolls ein, Sachen von davor kenne ich nicht. Obwohl, ich besitze eine alte Messingsnare von der Jahrhundertwende aber die ist auch nicht mit heutigen Massstäben vergleichbar. Überhaupt nicht!


    Soweit ich weiss ist Vinnies Kit auf den Pantera Scheiben immer getriggert. Das ein guter Tonmann aus jedem Kit einen super fetten Sound rausholt ist Schwachsinn: Scheisse kann man nicht polieren.
    Ich versteh ehrlich gesagt den Thread nicht - das ist ja nicht das Set was auf der Aufnahme benutzt wurde, die Songs die zu hören sind gibts schon seit Jahren.... Wie gesagt im Zeitalter von Drumagog
    geht im Studio wirklich alles, das stimmt.


    Ich schrieb ja bereits zweimal (oder war es dreimal?), dass ich dieses Video einfach als kleine Anschauung für Leute hier rein gestellt habe, die glauben, man könne mit einem natürlichen Schlagzeug einen Sound erreichen, wie er auf vielen (Metal/Rock-) Scheiben zu hören ist. Mich selbst erstaunt das nicht im mindesten, ich kenne mich mit der Materie zumindest ein bisscehn aus. Und ob nun ein ddrum, Pearl, Tama oder Sonor als Grundlage für solche Soundmanipulationen benutzt wird, ist völlig egal. Wie gesagt, darum ging es mir hier auch nicht.


    Im Übrigen geht im Studio nicht wirklich alles. Es hängt von der Musikrichtung, der Einstellung der Musiker, vom Tontechniker und tausend anderen Faktoren ab, in welcher Form der Sound manipuliert wird. Auf einer klasse produzierten Jazz oder Pop-CD hört man den Charakter eines Drumsets tatsächlich heraus, man muss nur die Ohren und den Sinn dafür haben.


    lg
    max

  • Zitat

    Im Übrigen geht im Studio nicht wirklich alles.


    Ich habe auch keine Unbedingtheiten an meine Aussagen geknüpft. Auch ist es mir nicht egal, was ich spiele. Meine Aussagen sollten nur einen Gegenpol zu dem überhöhten Ansprüchen darstellen, die an den entsprechenden Stellen vielleicht nicht so angebracht sind. Mag auch sein, dass da die Werbung gehörig mitmischt die uns ja immer mit diesen ganzen Details einreden, dass es nun mit "DIESER AUFHÄNGUNG" und "DIESER KREUZVERLEIMUNG" einen "NOCH BESSEREN SOUND" gibt. Das erinnert mich ein bisschen an die Waschmittelwerbung, wo das neue Produkt noch sauberer wäscht als das alte. Und ein Benny Greb der auch Sonor Kram verkaufen soll, sagt mir natürlich auch, dass das alles sehr wichtig ist, keine Frage. Insofern ist das Vinnie Video doch ganz erfrischend!


    Wenn ein feiner, dynamischer Ton gewünscht wird stellt da höhere Ansprüche an die Trommel, als ein patschiger Metal sound. Da hilft dann auch Material das ein bisschen mehr zu bieten hat.


    Aber wie gesagt, ich finde es immer befremdlich wenn es immer mehr um Equipment als um die Musik geht.

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Jehova!
    Jehova!
    Jehova!


    Max, du alter Ketzer! Du bist doch der schlimmste Equipmentnazi von allen!!! (Ups...gleich fallen die Forumsgutmenschen wieder über mich her!)

    Gruss


    miles_smiles


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    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Thema gut, Beiträge gut: ein schöner Fred; danke Luddie.


    Eigentlich schon fast alles gesagt: Könner können auch auf Coladosen, Nichtskönner nichts auf einem SQ2 und überhaupt ist heute alles qualitativer, dafür völlig überhypt.


    Stimmt alles, das Entscheidene ist, dass tatsächlich die Frage des Equipments mehr im Vordergrund und deutlich mehr Platz einzunehmen scheint, als die Frage des Spielens, der Technik und der Musikalität. Fragt sich , warum ? Nun, man könnte meinen, Equipmentdiskussionen lassen sich leichter kommunzieren als die Fragen von Musikalität etc. pp. Weiterhin ist die Equipemntfrage auch eine Frage des Alters: In jüngeren Jahren ist man halt verrückt nach all den glitzernden superdupergeflanschten vorgedämpften ExtraDry-HeavyUltra-HyperMaple-oddmeter-VintageEdges: Kinder lieben halt Lametta und das Bedürfnis wird von der Industrie ja gerne bedient, mit was sollte man sonst Geld verdienen. Und der Unterhaltswert wäre noch zu nennen: Es macht Spass, zu parlieren und zu streiten, es ist funny, zu fach-simpeln.


    Denke aber, es liegt an was anderem: Es ist der tief in der Drummerseele sitzende Aspekt: "ich will auch das können, was der da kann". Und die menschliche Natur ist nun einmal so beschaffen, dass der Ausweg in dem leichteren Equipmentkauf gesehen wird, als in der schwierigeren Lösung des Übens und der Arbeit. Insbesondere habe ich den Verdacht, dass viele sich mit der Equipmentfrage auch um die simple Erkenntnis herumdrücken wollen, dass sie eigentlich kein Talent haben und Bäcker werden sollten (was auch ein schöner Beruf ist). Profis und Könner haben jedenfalls zum Beispiel viel weniger mit diesen ganzen Geschichten zu tun, als Amateure. Gut, Amateure sind ja auch Liebhaber, Profis müssen ihren Lebensunterhalt damit verdienen, aber ich bleib dabei: Die ganze Equipmentreiterei ist ganz putzig, wird jedoch viel zu ernst genommen und das deshalb, um sich mit nichts anderem beschäftigen zu müssen, nämlich mit Musik, was zuweilen auch eine doch recht anstrengende Sache sein kann.


    Wenn die Erkenntnis da wäre, dass das Equipment eigentlich die letzte Frage ist, die ein Drummer sich beantworten muss, wäre viel gewonnen: Zeit, Nerven und Geld. Insoweit wars in dieser Hinsicht jedenfalls früher tatsächlich einfacher: Man wurde nicht von außen so gehypt, man hatte seine Sachen, spielte die eine Zeit lang und fertig.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    2 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Ich weiß nicht, früher gab es auch schon den Schwerpunkt Equipment, wenn ich mir das hier anschaue!

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Nochmals: ich finde den Thread gut. Denn er bietet insbesondere Rookies eine sehr schnelle Möglichkeit zu einer fundamental-wichtigen Erkenntnis zu gelangen (Natursound eines Sets schlecht mikrofoniert vs. polierter-immens manipulierter Drumsound aufwendiger Studio-Produktionen für CDs etc).


    Gleichwohl habe ich (wie zu erwarten war) eine etwas andere Meinung in Bezug auf das "Material". Ich hoffe nicht zu sehr off-topic.


    Ausdrucksstarke tolle drummer finde ich super. Ich höre sie aber am liebsten auf toll gestimmten, wohlklingenden Drumsets.
    Es ist außer Frage, das diese immer noch immens beeindrucken, wenn sie auf einer Billigkiste loslegen. Aber am liebsten höre ich sie... siehe Zeile vorher.


    Natürlich suggerieren viele Werbebrochüren von Firmen, dass besonders ihr Material uns besser klingen läßt - und implizieren der Zielgruppe auch durch mehr oder wneiger geschickte Formulierungen dass es uns zum besseren Drummer macht. Das sind die üblichen Gepflogenheiten von Werbung. Diese "Methodik" finden wir in jedem Lebensbereich. Mit Durex zum besseren Sex, mit Adidas zum schnelleren Läufer, mit Maggi Knorr Studio Produkt wirst du zum besseren Koch etc. etc. Der übliche Bullshit!


    Eine Folge davon: ich bin seit Jahren entsetzt mit welcher Regelmäßigkeit mich nahezu täglich Drummer RETHORISCH fragen "sag mal XY ist doch eine gute Drummarke gell?" weil sie denken ein Name allein, den sie irgendwo auf einem Bassdrumfell gesehen haben, sei HAUPTINDIKATOR für ein tolles Produkt mit gutem Sound. Das ist fast tragisch und an Undifferenziertheit schwer zu toppen. Schlimm insofern auch da es in zahllosen Fällen zu radikalen Fehlentscheidungen beim Kauf führt. Dies wird natürlich durch Broschüren der Hersteller gepusht - aber auch durch dumm-dreiste (oder verkaufsfördernd-skrupellose) Platitüden der wenigen! schwarzen Schafe unter den Musikalienhändlern, von denen immer wieder einzlene Behaupten Firma XY: "da bist Du immer auf der sicheren Seite".


    Ich befürchte keiner von uns wird da jemeils eine Veränderung dieser hohlen und einfallsarmen (aber scheinbar doch wirkungsvollen) Werbestrategien bewirken. Ich sehe unsere Pflicht da eher darin bei den Rookies daraufhinzuweisen, dass Material oder Klangattribute oftmals überschätzt werden und vieles leider auch mit Hype zu tun hat und dem vorrangigen Wunsch der Hersteller nach unserer Kohle! Darauf weisen manche Kollegen hier im Thread hin und das ist berechtigt.


    ABER: was ich persönlich auch viel zu einseitig bzw. egozentrisch (im wahrsten Sinne) inde, per se zu sagen der Drummer der auf Material- und Klangnuancen setzt (oder diese als für ihn wichtig erachtet) liegt falsch- da man durchaus auch aus dem eigenen Leben weiß, dass jeder seine Erfüllung auf seine Art sucht. Ich erinnere mich auch an den ein oder anderen Thread bei dem erwachsene Drummer, die sich in ein toll lackiertes Set High-End "verliebt" haben, diese kaufen und einfach Spaß haben jeden Tag darauf zu trommeln oder sogar noch vor dem Schlafengehen einen Blick darauf zu werfen, öffentlich kritisiert werden, mit Anmaßungen wie: sie wären zu schlechte Drummer, um sich so etwas kaufen zu dürfen. Auch dies ist eine Ebene des Unsinns, für ihre Kaufentscheidung andere zu kritiseren.


    Man kann Oldtimer lieben, sie restaurieren sich an ihrem Anblick erfreuen und sie womöglich trotzdem niemals fahren. Wenn erwachsene Menschen sich monetäre Wünsche erfüllen, dann geht das oftmals auch kuriose Wege. Mancher kauft den hochgezüchtesten Rechner (obwohl er schlecht oder garnicht programmieren kann, womöglich nicht mal aufwendige Spiele nutzt die diese Prozessorleistung eventuell bräuchten). Und doch gibt es ihm ein gutes Gefühl.


    Manche trinkt einen edlen Wein, obwohl die alkoholisierende Wirkung auch günstiger zu erreichen wäre... und viele der teure Wein erwerbenden "Trinker"/Genießer :) haben auch in Sachen "Gourmet-Zunge" keinen blassen Schimmer. Und doch... warum will man diese kritisieren, wenn es ihnen ein gutes Gefühl macht, "theoretisch" edle Tropfen im Keller lagernd zu wissen obwohl ihre Zunge geschmackssensitiv vielleicht nicht viel hermacht.


    Und dann ist da nochwas: mitunter gibt es auch Unterschiede die doch relevanter sind als mancher glaubt. Ich erlebe nicht so selten drum-unerfahrene Kollegen, die ein sehr unzureichendes Vermögen haben Drum- oder Cymbalsounds zu differenzieren. Das sind eben auch Lernprozesse die ihre Zeit und eben auch viele verscheidene Hörvergleiche und reflektionen darüber was man gehört zu haben glaubt brauchen.


    Aber selbst wir erfahreneren erleben manchmal noch wie wir trotz reichlich Hörerfahrung , dass wir aneinandervorbeireden, wenn wir darüber sprechen wie trocken wir den Ride-Sound empfinden. Der eine versteht darunter etwas anderes... für den beginnt "trocken" erst in der Sahel-Zone und das als trocken bezeichnete Ride des einen Kollegen klingt in seinen Ohren noch "lebendig-spritzig".

    Erstaunlich ist aber, dass ich manchesmal "Sternstunden" erlebe in denen völlig unaufgefordert Kiddies, oder noch sehr unerfahrene Drummer sagen "die Bassdrum dort gefällt mir vom Klang viel besser. Die sieht zwar scheiße aus (gemeint ist die Farbe) aber klingt toll". Da gibt es je nach Produkt immer wieder radikale Häufungen bei denen ohne jede Lenkung durch mich von Personen die sich niemals begegneten 90 % der Urteile die selbe Richtung aufweisen. Das finde ich hochspannend - umso mehr wenn es ab und zu auf Instrumente zutrifft die monetär garnicht so weit auseinanderliegen. Und trotzdem diese Urteile so eindeutig fallen.


    Lange Rede, kurzer Sinn: mir macht Materialfetischismus auch SPAß. Und... Produkte werden durch permanente Vergleiche, Dauertests etc. und das Ringen um Soundattribute oder Produkthandling und Ergonmie auch etwas besser. Auch das finde ich reizvoll - ein uraltes Instrument Schritt für Schritt in seinem Evolutionsverlauf zu sehen. Auch wenn die einzelen Schritte klein sein mögen - es gibt sie. Ob man sie braucht - und der Wunsch oder die Begehrlichkeit danach so groß ist, dass man kauft - muß jeder selbst abwägen. Dabei ist es natürlich prima auf eine Vielzahl von Firmenbroschüren und deren Inhalte nichts zu geben.


    Somit sehe ich diese Materialverliebtheit und/oder das "Ringen um Details" als bei vielen sicher überbewertet und die Frage von außenstehenden "ist das zum musizieren wirklich so wichtig?" als logische Kritik- aber eben doch irgendwie hochuinteressant und für manchen bedeutsam. Übrigens auch ganz unabhängig von deren Spielkönnen oder Ausdruck.


    Wir alle kennen Wahnsinnssdrummer, die auch toll stimmen können und Highend-Material lieben und sich damit beschäftigen und sich freiwillig nie wieder drummaterialtechnisch "nach unten orientieren" würden. Die finde ich persönlich! am interessantesten - weil sie auf vielen Ebenen was mitteilen können.


    Wir alle kennen aber auch das Gegenteil: Wahnsinnsdrummer, die keine einzige Trommel stimmen könen und die einen Gußreifen nicht von einem flanged hoop unterscheiden können und für die Black Beauty ihr one-night-stand von gestern war.


    edits: only Rechtschreibung! Fehlende Buchstaben. Inhaltlich nichts verändert.

  • Gerald, das hab ich nicht verstanden.

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Sorry - ich habe versucht mein bestes zu geben. ;(


    Vieles Bezog sich auf Seelannes Komplettpost (ich wollte nicht wieder so viele Zitate einflechten) vorher und diverse andere Posts (auch Deine) vorher:

    Zitat

    Wenn die Erkenntnis da wäre, dass das Equipment eigentlich die letzte Frage ist, die ein Drummer sich beantworten muss, wäre viel gewonnen: Zeit, Nerven und Geld. Insoweit wars in dieser Hinsicht jedenfalls früher tatsächlich einfacher: Man wurde nicht von außen so gehypt, man hatte seine Sachen, spielte die eine Zeit lang und fertig.


    Zitat


    Aber wie gesagt, ich finde es immer befremdlich wenn es immer mehr um Equipment als um die Musik geht.


    Das kann ich gut verstehen. Natürlich befremdet es viele. Aber für manche ist es einfach schön, die Details akribisch zu untersuchen. Und mitunter bringt es neben der Freude daran auch einen Erkenntnisgewinn für sich und andere. So war das gemeint.


    Keinesfalls als generelles CONTRA - sondern als Ergänzung: als Taschenlampe deren Lichtkegel in eine andere Ecke des Zimmers gerichtet wird.

  • Ich wundere mich, dass Ihr Euch darüber wundert. Überhöhte Equipmentanforderungen von Amateuren sind typische Kompensationshandlungen. Wenn man mit der eigenen Leistung nicht zufrieden ist, ist es am einfachsten das Problem (uU unterbewusst) auf Mängel im Equipment zu projizieren. Folglich entsteht die Auffassung, dies durch Kauf besseren Equipments ausgleichen zu können. Ein Klassiker. Dies ist übrigens wohlbekannt, vor allem aus der Photgraphieszene, wo die blutigsten Amateure sich Leicas (professionelle Kameras für höchste Ansprüche mit entsprechendem Preis) zulegen.

  • Einspruch, Euer Ehren!


    Nicht immer sind es Kommpensationshandlungen. Wenn Du auf einer Sonapexdwpwdp Snare für geschätzte 75 Euro, die dem Einsteigerset beiliegt rumeierst und dann auf eine richtig gute Snare umsteigst, geht einfach, vom Standpunkt der Spieltechnik betrachtet, nochmal die Sonne auf- das war zumindest bei mir so.


    Nicht immer kompensiert man durch den Kauf von gutem Equipment, es kann ( muss aber nicht!) einen spieltechnisch nach vorne bringen.


    Also kommt es, wie so oft, auf die Einzelfallbetrachtung an.


    Und je mehr ich drüber nachdenke, umso suptiler finde ich die Werbung mit Vinnie für Ddrums.


    LG


    Edith writes right

  • Klar, nach unten gehts beliebig schlechter. Ich spreche sozusagen über den häufigen Fall, wo gute Mitteklasse als nicht ausreichend empfunden wird.


    Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch der soziale Aspekt. Nutzern von teurem Equipment wird gleich mehr zugetraut, man unterstellt höheres Können und bring "Respekt" entgegen, der ja eigentlich durch die Leistung des reinen Geldausgebens nicht gerechtfertigt ist.

  • Nutzern von teurem Equipment wird gleich mehr zugetraut, man unterstellt höheres Können und bring "Respekt" entgegen, der ja eigentlich durch die Leistung des reinen Geldausgebens nicht gerechtfertigt ist.


    Wovon sich Musiker allerdings selten länger als bis zum ersten Hören täuschen lassen. Das kann dann auch wieder in genau den Effekt umschlagen, den Drumstudio schon beschrieben hat: Wegen ihres mangelnden Könnens wird ihnen dann die Berechtigung zu solch teurem Equipment abgesprochen... Nicht ganz fair, aber auch nicht ganz unnachvollziehbar (Wer hat sich nicht mindestens einmal schon dem Alternative-Gesülze à la "MAINSTREAM!" oder "SELL OUT!" aus diesem sublimierten Neid heraus angeschlossen? ;) ).


    Ich finde diesen Kontrast-Thread sehr sinnvoll, weil ein metalwütiger Anfänger im VP-Video seinen eigenen Trommelklang tatsächlich wiedererkennen dürfte. Jedenfalls hatte ich ein Déjà-vu, als ich es mir ansah :D .

  • OFF:
    Also das geilste an dem Keith Carlock Video ist der Kommentar bei 4:23
    " It sounds better if you take this little pad off" :thumbup: das hat mir meinen Tag versüßt!
    Unheimlich toller Drummer, der ist mir noch nicht untergekommen.


    ON:
    Schön das du das Thema angeschoben hast. Alle kochen mit Wasser, hab ichs doch gewußt ;O)

    so long, Alex Tromm(l)er

    Einmal editiert, zuletzt von alecco ()

  • Also ich finde den Thread auch sehr interessant. Sag mal, Luddie, ist Gene Hoglan eigentlich Linkshänder oder spielt der nur gerne Openhand?!


    Edit:


    Zitat

    Wir alle kennen aber auch das Gegenteil: Wahnsinnsdrummer, die keine einzige Trommel stimmen könen und die einen Gußreifen nicht von einem flanged hoop unterscheiden können und für die Black Beauty ihr one-night-stand von gestern war.

    Interessant finde ich es immer wieder wenn Leute auf meinem Set spielen, das sieht zwar sehr interessant aus (ich mach die Tage mal endlich meinen Galerie-Thread), besteht aber nur aus dem was so die Letzten Jahre bei mir zusammenkam... nix dolles, allerdings seit einiger Zeit im schicken neon-orangenen Gewand (Kunstleder).


    Aber das eigentlich Interessante ist, das das Set je nach Drummer unterschiedlich klingt. Nicht in Form von "gut oder schlecht", halt unterschiedlich... Was das ganze eigentlich noch komplizierter macht, denn Neben der eigentlichen Material-Problematik kommt das Spielen der einzelnen Personen ja auch noch dazu, da klingt ein Set das z.B. Herr Gadd gerade spielt irgendwie unheimlich klasse... Und wenn man sich dann exakt das Set kauft und zuhause stehen hat, und es dann mit seinen eigenen (bescheidenen) Fähjigkeiten malträtiert... Dann wundert man sich wo der gute Herr Gadd all die Klänge aus der Kiste herausgeholt hat...


    Sehr Cool finde ich in dem Zusammenhang auch das eine Video von Bryan "Brain" Mantia von seiner Worst-Drum-Lesson-DVD, wo der in einer Garage auf irgend einem alten, ranzigen Set rumdengelt, und der Verkäufer ein immer längeres Gesicht bekommt... Vielleicht kennt ja jemand einen Link auf das Teil und kann ihn hier posten?


    2. Edit: das Edit vergessen. :(

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

    2 Mal editiert, zuletzt von flosch ()

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