Frage : Wie wird man "kreativ" ?

  • Das Thema ist irgenwie schlecht "greifbar".


    Subjektiv finde ich mich immer "unglaublich kreativ" :rolleyes: , wenn ich auf Gigs den einen oder anderen Fill verändere.
    Objektiv kann ich dann an den Reaktionen meiner Mitmusiker sehen, ob er gut war.


    Dabei kann es natürlich auch passieren, dass ich in völlig verschreckte Rehaugen schaue...
    ... und dann wird mir meine "unglaubliche Kreativität" durchaus auch als schlechte Angewohnheit ausgelegt. :D


    Kreativität kann so viel sein - schon, wenn ich mir ein langweiliges Leberwurstbrot mit einer Gurkenscheibe und einem Klacks Mayonaise verziere....


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Hi!


    Erstmal von nix kommt nix! Die Grundfertigkeiten, die du als "Mathematisierung" bezeichnest sind essentiell! Die bilden nämlich das Fundament auf die du deine Kreativität bauen kannst. deshalb ist das schon sehr wichtig! Daher rühen dann die Fähigkeiten, also das was du zu tun imstande wärst, würdest du deine Fertigkeiten voll ausschöpfen!


    Das zu optimieren kann man, denke ich nicht erzwingen. Die Drummer die du anfangs nanntest sind Weltklasse-Musiker und teilweise brillante Genies. Die haben das Talent kreativ zu sein in die Wiege gelegt bekommen und darum sind sie auch bekannter und erfolgreicher als die "Mathematiker".


    Allerdings kann jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten kreativ sein. Kreativ mein ich in dem Sinne, dass man sich selbst beim Spielen mit neuen Ideen überrascht! ^^ Mir gehts zum Beispiel so, wenn ich entspannt aus dem Urlaub komme, zwei Wochen lang kein Schlagzeug spielen konnte. Mit freiem Kopf ans set hocken und los gehts.


    greetz salvi

    wohoo c ya!

  • Total interessantes Thema, hab ich eben erst entdeckt. Diese Frage hab ich mir auch schon oft gestellt, nicht nur im Zusammenhang mit Schlagzeugspielen.


    Nachdem ich den ganzen Thread mal durchgelesen hab, kann ich mich insbesondere den Gedanken von drumdidi und fwdrums anschliessen.


    Kreativität braucht Inspiration.
    Inspiration gibt es im wahren Leben.
    Alles, was man erlebt, wahrnimmt, kann in Kreativität umgewandelt werden...


    ja, ich denke, da ist was sehr Wahres dran.


    Ein Beispiel aus einer ganz anderen Sparte: Ich hab mich oft gefragt, wie beispielsweise Picasso seinerzeit auf eine solch abgefahrene Sache wie die kubistische Malerei kam. Ist ihm das einfach so vom Himmel gefallen, war es ein genialer Gedankenblitz ? Vor drei Jahren war ich in Malaga im Picasso-Museum, und da gab es eine temporäre Ausstellung von afrikanischen und ozeanischen Masken und Statuen, die Picasso (aber auch andere Künstler seiner Epoche) intensiv gesammelt hat und die ihn zumindest nicht unwesentlich zu seinen kubistischen Ideen inspiriert haben. Das war sofort einleuchtend, man musste sich diese Masken nur ansehen, um zu verstehen ...



    Kreativität entsteht nicht im luftleeren Raum. Es ist imho das Verarbeiten von Einflüssen auf eine - im besten Falle - künstlerische Art & Weise. Technik kann dabei behilflich sein. Es ist auch der umgekehrte Fall möglich, nämlich, daß die Beschränktheit uns neue Wege finden läßt.


    das ist ebenfalls ein wichtiger Gedanke.


    Technik ist ganz bestimmt behilflich, den kreativen Gedanken in die Tat umzusetzen. Und nur dann wird eben die Kreativität auch für andere erkennbar. Aber zu viel Technik kann vielleicht auch blockieren, kann verhindern, dass eingefahrene Wege verlassen werden können. Das ist sicher sehr sehr individuell.

  • Hi,
    nach stundelanger Überlegung bin zu folgender Definition gekommen:
    Kreativität ist ein Mass dafür wie viele Ideen ein Mensch (relativ zu anderen) hat.
    Kreativität ist keine Fähigkeit, die man durch Ausübung verbessern kann weil sich Kreativität nicht ausüben lässt.


    Die Kreativität, also die Fähigkeit des Geistes zu Ideen, wird gesteigert indem er mit möglichst vielen Informationen/Emotionen/Ereignissen gefüttert
    und zu deren Verarbeitung angeregt wird. Wichtig sind dabei die Neugier und die Fähigkeit, diese Informationen zu verstehen und verarbeiten zu können (Technik).


    Konkret heisst das, den Horizont erweitern, alle und nicht nur seine Lieblingsmusikrichtung zu hören, die Geburt eines Kindes zu erleben, Sterbende zu begleiten,
    ein Händedruck mit Jojo Mayr oder einem anderen Idol, ich merke gerade, dass scheinbar zwischenmenschliche Ereignisse DIE Rolle dabei spielen.


    Weiter oben stand sowas wie "Kreativität ist die Fähigkeit das Bestehende in einen Zusammenhang zu bringen." Das passt m.E. ganz gut dazu, also das Erlebte in seiner Gesamtheit auszudrücken.


    Gruß
    JanD

  • Kreativ ist jeder, der bestehende Formen verändern will...


    Das Ergebnis kann überraschend sein, muss aber nicht automatisch etwas Gutes werden.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Zwangsläufig eben nicht...


    Unsere Steuerpolitiker, Energielieferanten etc. sind überaus kreativ, und das finde ich gar nicht so gut. 8)
    Es gibt noch andere Beispiele von Kreativität


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Bei mir steigern sich meine Kreativität am Set auch, wenn ich zum Beispiel einfach mal mein Setup auf 3 Komponenten reduziere. (BD,SD,HH etc.)
    Man spielt halt komplett andere Sachen.


    Ansonsten finde ich den Beitrag von JanD auch sehr gut.


    LG

  • Zwangsläufig eben nicht...


    Unsere Steuerpolitiker, Energielieferanten etc. sind überaus kreativ, und das finde ich gar nicht so gut. 8)
    Es gibt noch andere Beispiele von Kreativität


    .


    Vergleichen lassen sich natürlich nur ähnliche kreative Leistungen ;)

  • Wertende Begriffe wie "besser" einzuführen, sind nicht zielführend. Wer will denn die Instanz sein, die da bewertet, ob etwas besser ist?
    Auch die Quantität des Outputs ist auch nicht unbedingt ein Beleg für besondere Kreativität.
    Gerade in der Musik gibt es genügend Protagonisten, die sich primär der Wiederholung bedienen.
    Nach meinem Dafürhalten gehören solche Begriffe da nicht hin.

    Zitat

    Klar, aber die Eingangsfrage war: Wie wird man kreativ?


    Da können Eigenschaften wie: kriminelle Energie, Raffgier "hilfreich" sein..


    Kreativität kann in ALLEN Lebensbereichen eingesetzt werden und ist nicht a priori etwas rein gutes/tugendhaftes.
    Auch Verbrecher, miese typen können kreativ sein und ihre Kreativität für fiese Sachen einsetzen.

  • Wie wird man kreativ? Naja, wo kein Input, da kein Output.


    Wie wichtig Input ist, wurde mir nach nem WorkshopWE in Paderborn klar. Neben Nickel war eben auch Trilok Gurtu, Hakim Ludin, Florian Alexandru Zorn, .. vor Ort.
    Der Blick über dem Tellerrand ist grundsätzlich fördernd, völlig egal welcher Herkunft der Input diese sind.


    EDIT: Vll. war nicht ganz klar, worauf ich hinaus wollte. Ich persönlich habe mich weniger für Trilok Gurtus Schaffen zuvor interessiert. Ludin war mir ein Begriff,
    aber war lag auch nur etwas stiefmütterlich in der Ecke. Nun, nach diesem Konzert, schaue ich halt doch schon, was der Trommler/Percussionist da genauer macht.
    Grade die Laitins/Indis. Das Gesehene ans Set zu bringen und in das "Alltagsspielen" sinnvoll einzubringen wäre dann wiederum kreativ.

    2 Mal editiert, zuletzt von greb ()

  • "Kreativität" kommt von "kreieren". Wer also etwas erschafft, der ist kreativ. Erschafft einer mehr und Besseres als der Andere, ist er kreativer. Ende.


    Besseres.......Komisch, irgendwie fehlt mir die Information, nach welchen Parametern die Qualität von Kreativität als absoluter Wert feststellbar/messbar ist. Für mich ist "Kreativität" ja irgendwie/zumindest zu einem Teil von der Verständigung zwischen Sender und Empfänger abhängig - also doch eher subjektiv bewertbar. Natürlich gibts die unantastbaren Ausnahmen...und wehe...!!!
    Aber vielleicht ist das wie mit der Temperatur ...43 Grad im Schatten sind eben scheissheiss.


  • Besseres.......Komisch, irgendwie fehlt mir die Information, nach welchen Parametern die Qualität von Kreativität als absoluter Wert feststellbar/messbar ist. Für mich ist "Kreativität" ja irgendwie/zumindest zu einem Teil von der Verständigung zwischen Sender und Empfänger abhängig - also doch eher subjektiv bewertbar. Natürlich gibts die unantastbaren Ausnahmen...und wehe...!!!
    Aber vielleicht ist das wie mit der Temperatur ...43 Grad im Schatten sind eben scheissheiss.


    Selbstverständlich das Europäische Generalamt für Kreative Qualitätssicherung (EGKQ). Noch nie vorgeladen worden?


    Im Ernst, ich gebe es zu: Das "besser" ist subjektiv.

  • Tut mir leid, wenn ich manchmal ein wenig flapsig rüberkomme, aber die Aussage:
    "...wo kein Input, da kein Output".


    halte ich im Zusammenhang mit Kreativität für nicht korrekt.


    Ein Händedruck von einer Koryphäe oder das Bestaunen derselben bringt mir allenfalls Motivation, mich mehr anzustrengen, aber noch keine Kreativität.


    Ich würde ja auch gern ein Crack sein, fürchte aber, dass es kein Rezept zur Erlangung von Kreativität gibt.


    Some have it, some have it not.


    So bleibe ich ein ganz zufriedener Gelegenheitstrommler.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Mir bleibt die Frage, ob der Themenstarter wissen will, wie er Improvisieren oder Grooves "verbessern" kann.


    Kreativität am Schlagzeug ist für mich neue Sounds, Rhythmen, Klänge entwickeln. "Kreative Improvisationen" gut gemachte Improvisationen mit Wiederholung, Steigerung, rhythmischer Veränderung, Dynamik usw...


    Falls Kreative Improvisationen gemeint ist, braucht man das Rad ja nicht neu zu erfinden. Andere haben da alles schon gemacht und man muss es nur interessant zusammenfügen.


    Kreativität kann man glaub ich bewusst garnicht unbedingt steigern. Auf einmal kommt einem eine Idee von etwas ganz neuem und dann war man kreativ. Wenn man nie Ideen hat ist man halt wenig Kreativ und wenn man oft Ideen hat ist man halt mehr Kreativ. An vs. Aus sehe ich das nicht. Die Skala ist von 0 eher nach oben offen.

  • Alles gut und richtig. Trotzdem sind die meisten Antworten doch recht allgemein und theoretisch.
    Mich interessieren aber die persönlichen Erfahrungen, wann ihr tendenziell mehr kreativen Output habt.
    Kann ja alles ganz zufällig und spontan sein und schwupps ist eine gute Idee da.
    Man kann das aber auch ein wenig unterstützen und fördern.
    Da setze ich an: Welche Umstände braucht es und welche Faktoren kennt ihr von euch selbst, die wahrscheinlich zu einem kreativen Output führen?
    Was inspiriert euch? Welche Umstände sind nötig?
    Ein gutes Video? Ein gut gestimmtes Set? Ein Konzert? Kaffee? Bild-Zeitung?

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