Open Handed erlernen

  • Jürgen K

    gut das du Hats geschrieben hattest, ich hab fast nicht genau hingesehen und es s überlesen.

    mir das bildlich vorgestellt und hätte mir fast schon sorgen gemacht.

    :) ;)


    l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Kommt es aber zu Fills, spielen Open-Hander in der Regel zu 90 % rechts-führend. Links-führend zu spielen (also Fills mit Links zu beginnen und dann auf der 1 mit Links zu landen) macht weder bei Beginn des Fills, noch am Ende Sinn. Die rechte ist ja auf Grund der Open-Hand-position stets "Ready to kill", warum sollte man bei Beginn eines Fills dann den Vorteil verschwenden und am Ende mit Links auch noch bsp ein Crash abschlagen müssen, was rechts steht oder sonst mit links aufhören.


    Kein open-Hander, den ich kenne, spielt so, kein Cobham, kein Phillips, kein Hessler, kein Kennedy, Beauford, Formularo, White etc. Pp.

    Da möchte ich mal auf ein Video von Simon Phillips verweisen, in dem er erklärt, wieso er gerne Fills mit links beginnt und dies deshalb auch häufig so macht. Müsste eines der Videos sein, die weiter vorne bereits verlinkt sind.

    Kommt aber wohl auch eher bei seinen Fusion-Geschichten zum Einsatz.

  • Ich dachte eigentlich, dass das klar rüber gekommen wäre. Jedem Linkshänder, der bei mir anfängt, empfehle ich eher OHP (mit dem Ride bei der Hi-Hat) statt einen gespiegelten Aufbau. Zumindest, wenn klar ist, dass er mit OHP besser zurecht kommt als mit crossed am klassischen Aufbau. Ein gespiegelter Aufbau hat halt nur Nachteile im Alltag. Das fängt schon bei den (Schüler-)Schlagzeug-Aufbauten in Musikschulen (und auch bei mir privat z.Z.) an.

    Ich persönlich als Lehrer habe eine Phase, in der ich offen bin, neue Schüler(innen) so oder so spielen zu lassen. Also OH oder regular.

    Womit ich aber hadere, ist die Frage, ob die neuen Schüler(innen), die meist um die 7-jährig sind und natürlich 0 Erfahrung, Wissen

    und Weitblick mitbringen, doch gar nicht wirklich eine Entscheidung mit solcher Tragweite treffen können. Oder doch? Vielleicht ist

    es gar nicht so eine Tragweite, und allfälliges Umstellen nach ein paar wenigen Jahren ist ja eigentlich gut möglich. Auf jeden Fall

    bin ich da noch nicht wirklich zu einer befriedigenden Antwort für mich selber gekommen, es bleibt noch etwas ein Hadern im

    Alltag des Unterrichtens.

  • Ich kann mir vorstellen, dass ob anfänger intuitiv die linke oder rechte hand (als führungshand) wählen, so ähnlich ist wie die stance beim skate-/snowboarden.


    Bau ihnen links und recht ein ride auf (in der mitte die snare) und lass sie mit einer beliebigen hand 8tel schlagen und die andere bedient die snare.


    Vielleicht zeigt sichs dadurch leichter

  • Mattmatt

    Du hast wahrscheinlich mehr Erfahrung im Unterrichten als ich. Klingt für mich aber nachvollziehbar. Bei manchen Schüler:innen ist ja noch nicht mal ganz klar, ob sie nun Rechts- oder Linkshänder:innen sind.


    Wenn ich nicht irre, sollte eigentlich jede/r Rechtshänder:in an einem klassischen Aufbau mit crossed prinzipiell am besten zurecht kommen. Wenn also die rechte Hand für Hi-Hat und Ride und die linke Hand für die Snare zuständig ist. Bei Standard-Grooves ...


    Mit (mutmaßlichen) Linkshändern versuche ich, am Anfang sowohl crossed als auch OHP zu probieren und dann gemeinsam zu entscheiden. Je nach dem, was aus meiner Sicht besser klappt und womit der/die Schüler:in sich am wohlsten fühlt.


    Ich finde übrigens, dass beide Varianten so ihre Vor- und Nachteile haben. Als Überkreuzspieler sehe ich bei Überkreuz auch Nachteile. Sonst hätte ich wohl vor längerer Zeit auch nicht intuitiv angefangen (kann mich gar nicht dran erinnern), die Sticks dabei gar nicht mehr zu kreuzen, um für die Backbeats weiter ausholen zu können.

    Ich sehe auch bei Anfängern immer wieder, dass die Überkreuz-Haltung mitunter Probleme bereitet.

  • Ich kann mir vorstellen, dass ob anfänger intuitiv die linke oder rechte hand (als führungshand) wählen, so ähnlich ist wie die stance beim skate-/snowboarden.


    Bau ihnen links und recht ein ride auf (in der mitte die snare) und lass sie mit einer beliebigen hand 8tel schlagen und die andere bedient die snare.


    Vielleicht zeigt es sich dadurch leichter

    So ein Versuch ist zu theoretisch. Du versuchst mit "Gewalt" etwas zu beweisen.

    Vorausgesetzt du bietest die Varianten nacheinander an.

    Gib dem Anfänger ein Stick, so wird dieser den Stick in die starke Hand nehmen.

    Rechtshänder in die rechte Hand und Linkshänder in die Linke.

    Wie werden geschlagene Achtel aussehen?

    Auf der Snare sind geschlagene Achtel mit der Rechten Hand und dann mit der Linken etwas anderes. Du redest hier von der Führhand für die sich der Anfänger entscheiden soll. Wie sieht es mit den gesammelten Erfahrungen aus. Ohne jemals an einem Schlagzeug gesessen zu haben, habe ich schon mal jemanden dort sitzen gesehen.

    Drück mal einem Rechtshänder, der mit mit Tennis noch nie was zu tun hatte, den Schläger in die linke Hand und bitte ihn ein Ball zu schlagen. Ich wette mit dir, dass er die Hand wechseln wird.

    Bei einem Kleinkind könnte das möglicherweise anderes sein. Bei einem vorpubertären Kind können bereits erlernte Koordinative Fähigkeiten eine rolle spielen.


    Vielleicht ist es Beginn noch gar nicht so wichtig welche Hand den Groove spielt.

    Ich habe vor meiner ersten Unterrichtsstunde schon mal vorab ein Bummschak geübt>wollte nicht unvorbereitet ins Rennen gehen. Das war rein koordinativer Natur. Ich habe die Achtel mit Rechts gespielt, den Backbeat mit Links und mit dem rechten Fuß gespielt. Ich habe dabei allerdings nicht die Hände gekreuzt. Wahrscheinlich ist das heute immer noch tief in mir drin. Wenn ich etwas neues spiele, was mich koordinativ herausfordert, dann spiele ich oft immer erst auf der rechten HiHat oder vorab auf dem Pad.

    Meine rechte Hand ist auch immer schneller, wenn es um Figuren oder Bewegungsabläufe geht. Warum sollte ich das nicht ausnutzen?

    Wir hatten hier im Forum mal das Thema Linkshänder und die Tatsache, dass früher Kinder auf Rechts um trainiert wurden. Welche Problem da im Alltag auftreten können, können enorm sein. Es gibt da Stellen, die sich darauf spezialisiert haben

    In welchem Umfang das hier auch eine Rolle spielt weiß ich nicht. Ich finde den Thread jetzt nicht, weil ich am Handy tippe.

    Wie wir darauf gekommen sind weiß ich leider auch nicht mehr so genau. Es ging glaube ich um Ausdauer.

  • So ein Versuch ist zu theoretisch. Du versuchst mit "Gewalt" etwas zu beweisen.

    wieso gewalt und was will ich beweisen? Ich biete beiden händen einen stick an. Ich mache es im prinzip eben nicht gezwungen, sondern baue etwas symetrisches auf, und schaue was er/sie von sich aus macht. Also wegen führungs hand: vor die snare setzen und sowohl recht und links ein ride und schauen welche hand intuitiv die 8tel spielt.

    Bei einem vorpubertären Kind können bereits erlernte Koordinative Fähigkeiten eine rolle spielen.

    Guter punkt.

    Da es hier nicht richtig oder falsch gibt greift der spieler bzw die spielerin auf ihre vorhandene koordination zurück und wie es für sie am besten geht.

  • Jungs, trommelt doch einfach, da kommt man nicht auf dumme Gedanken, alles theoretisch zu zerreden. Ist ja kaum noch auszuhalten hier ;)

    Aus der Sicht des Schlagzeuglehrers finde die Diskussion durchaus interessant. Ist halt schade, dass zwischendurch immer wieder gespamt, alles theoretisch zerredet und dann wieder mit der Keule "hört doch auf zu labern und spielt doch lieber" oder "kann doch jeder so machen wie er will" gekommen wird ... DAS nervt mich persönlich am meisten.

  • Oooch, ich könnt gar net sagen, dass mich das besonders nervt. Nach mittlerweile 13 Seiten erkenne ich nur nichts neues mehr, was die Frage weiter erhellen würde. Ich sehe und höre sowohl tolle OH_Player als auch "Überkreuz-Spieler", und alle liefern auf ihre Art tolles Drumming ab, somit erübrigen sich imho sämtliche Fragen, ob nun das eine oder andere "besser" ist, das lässt ich einfach nicht objektivieren. Jeder Schlagzeuglehrer, der es trotzdem versucht, handelt - in die eine oder andere Richtung - dogmatisch, was mir persönlich nicht liegt. Wer wie du als Lehrer eine gewisse Offenheit mitbringt, unterstützt seine Schüler dabei, die individuell beste Herangehensweise zu finden, und das ist doch prima. Am Ende zählt die Musik, die dabei entsteht, und da interessieren solche Details nicht wirklich.

  • Wer wie du als Lehrer eine gewisse Offenheit mitbringt, unterstützt seine Schüler dabei, die individuell beste Herangehensweise zu finden, und das ist doch prima. Am Ende zählt die Musik, die dabei entsteht, und da interessieren solche Details nicht wirklich.

    Ja, mir persönlich ist wirklich wichtig, meine Schüler:innen ihren eigenen Weg finden zu lassen.

    Dafür muss ich mich aber schon mit den Details beschäftigt haben. Ich lehre ja primär, wie man das Instrument bedient, mit dem man Musik macht. Wie man Musik macht steht noch auf einem ganz anderen Blatt (was übrigens auch viel mit Geschmack zu tun hat).

  • Wer wie du als Lehrer eine gewisse Offenheit mitbringt, unterstützt seine Schüler dabei, die individuell beste Herangehensweise zu finden, und das ist doch prima. Am Ende zählt die Musik, die dabei entsteht, und da interessieren solche Details nicht wirklich.

    Wie man Musik macht steht noch auf einem ganz anderen Blatt (was übrigens auch viel mit Geschmack zu tun hat).

    Und wie macht man Musik? Bin an den Punkt, dass ich drauf achte "wie das Drum-Set klingt" & meine nächste Frage wäre, wie spiele ich dass es zum Rest der Musik passt? :)


    Gibt es da Anhaltspunkte? Die Antwort, ja einfach so erstmal was dazu trommeln und dann gucken bis es passt, und die Schläge dann auf's Set zu verteilen, ist mir entweder zu wenig, oder ich bin noch nicht so weit, um einfach mal so einen Song auf dem Practice-Pad hinzuklopfen.


    Deshalb suche ich nach einer anderen Möglichkeit, Musik zu machen :)

  • Trommelfellaz

    Eine "Ferndiagnose" ist schwierig bis unmöglich. Aber um zu Üben, wie man Musik macht, ist das Spielen zu drumless Tracks bzw. Playalongs ein guter Anfang.


    um einfach mal so einen Song auf dem Practice-Pad hinzuklopfen.

    Auf dem Practice-Pad spielt man eigentlich nicht zu Musik bzw. macht keine Musik. Practice-Pads sind für Rudiment-Übungen, zum Aufwärmen u.ä. gut geeignet.

  • Im Sinne der Symmetrie fehlt mir aber doch etwas die Komplettierung der theoretischen Überlegung, dass ein Linkshänder auf dem "spiegelverkehrten (also unnormalen) Set" doch bitte nicht um die Möglichkeit beraubt sein sollte, es dem Rechtshänder gleich zu tun?

  • Wobei das hier schon mehr simulieren soll:

    Damit würdest du aber nicht ernsthaft "Musik machen", oder? ;)


    ->

    Abweichungen von dieser Norm können dann wie folgt aussehen:

    • Komplett Gespiegelter Aufbau für Linkshänder. Mit dem großen Nachteil der "Inkompatibilität" mit der verbreiteten Aufstellung. Wird der Aufbau dann nicht klassisch Überkreuz gespielt kommen die nächsten beiden Fallbeispiele ins Spiel (nur eben gespiegelt).
    • Klassischer Aufbau mit OHP nur auf der Hi-Hat (Hi-Hat mit links, Ride mit rechts). Mit dem großen Nachteil, dass alle Grooves quasi "doppelt" erlernt werden müssen und beide Hände alles gleich gut können müssen für gleichbleibende Ergebnisse.
    • Klassischer Aufbau mit OHP auf Hi-Hat und Ride (Ride steht bei der Hi-Hat). Nach meiner Auffassung die beste Alternative, auch für Linkshänder. Weil es nur eine Führhand geben muss.
  • Hier ist der Thread nach dem ich gesucht habe.

    Ihr braucht jetzt nichts alles zu lesen, sondern nur ein Blick auf die Links werfen.

    also den typen aus dem artikel würde ich gleich mal hinterfragen.

    Da bin ich sehr skeptisch, was seine behauptungen wie: "50% werden als Linkshänder geboren" angeht

    Und die methode mit dem rollerfahren kannst auch knicken.


    https://arxiv.org/pdf/2310.11460.pdf


    ein spannendes paper von 2023, das sich mit der frage. ob es eine relation zwischen stance und händigkeit bei skateboardern gibt beschäftigt


    es sind jetzt zwar nur 165 probanden aus brasilien, aber zeigt schon glaub ich ganz gut welche tendenz es hat.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!