Welches Jazz Lehrwerk?

  • Hallo.


    Ich bin auf der Suche nach einem richtig gutem Jazz - Lehrwerk. Es sollte einen fortgeschrittenen Schwierigkeitsgrad haben (Die grundgrooves behersche ich nun schon). Vielleicht habt ihr schon gute Erfahrungen mit einem gemacht, und möchtet es weiterempfehlen :) .


    Da bei mir leider kein Musikladen in der nähe ist, kan Ich niemanden Fragen.
    Einfach alles anbieten...

  • Adam Nussbaum hat mal zu mir gesagt" Fuck the Books, LISTEN!"
    Gute Übung "Exercise One" aus Ted Reeds Sycopation mit der linken Hand, BD Viertel, oder aber zwischen BD und Snare verteilen!
    Und ich nutze für den Unterricht gern the Art of Bop Drumming von John Riley. Und im Zeitalter von YouTube und drummerworld.com den alten Stars wie Gene Krupa, Art Blakey, Papa Joe Jones, Buddy Rich, Joe Morello etc pp einfach auf dei Finger schauen!

  • Schon etwas älter, ABER gut & wichtig!


    Advanced Techniques for the Modern Drummer
    von Jim Chapin


    Wenn du das alles drauf hast, kann gar nicht mehr viel schief gehen beim jazzen.


    keep swinging


    toga

  • Ich sage nur: John Rileys Werke (vor allem, wie Sugarball schon schrieb, The Art of Bop Drumming) und Ted Reed mit Alan Dawson. Auch im neuen Buch von Andy Gillmann dürfte noch etwas für den fortgeschrittenen Jazzer zu finden sein.
    Ansonsten kann man mit dem Realbook noch einiges anstellen.


    Adam Nussbaum hat mal zu mir gesagt" Fuck the Books, LISTEN!"


    :thumbup:

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • The Erskine Method for Drumset finde ich nicht schlecht.
    Syncopation No. 2: In the Jazz Idiom for the Drumset von Ted Reed. Kenne ich zwar nicht, aber das erste Buch war ja nun auch recht gut.

  • Wenn du dir Grundlagen schon drauf hast versuchs mal mit:


    John Riley - Beyond Bop Drumming


    da gehts dann schon recht heftig zur Sache.


    Und auch sehr empfehlenswert:


    Joe Morello - New Directions In Rhythm


    behandelt 3/4 und 5/4 Takte im Swing. Ich dachte immer das ist vergriffen, es gibt aber bei "Alle Noten" z. Zt. einen alten Restposten für läppische 10 Euronen.


    Und am besten gleich mitbestellen:


    Joe Morello - Rudimental Jazz


    hier werden Rudiments hübsch übers Set verteilt. Wie immer bei Morello sehr melodisch und musikalisch.

  • Adam Nussbaum hat mal zu mir gesagt" Fuck the Books, LISTEN!"


    Diesem Statement möchte ich mich umfassend anschliessen. Jazz Spielen lernt man nicht aus Büchern, niemals, nie, auf keinen Fall, gar nicht!
    Für Technikübungen reicht Syncopation. Mehr braucht man nicht.

  • Diddi, das lässt sich und muss man meiner Meinung nach noch weiter fassen.
    Schlagzeug spielen lernt man auch nicht aus Büchern(zumindest nicht nur) nicht mal durch den Lehrer allein, zumindest wenn man unter Schlagzeug spielen musikalisches Trommeln versteht!
    Da heißt es nur spielen, spielen, spielen und gute Platten hören und jedem Trommler den man sieht auf die Finger schauen!


    Adam war damlas aber sehr nett, hat mir eine riesige Liste an guten Platten zusammengestellt! Irgendwo hab ihc dir hier auch noch!

  • Jazz ist nun mal aber auch eine sehr spezielle Angelegenheit, da es hier im grossen Maße um Improvisation und Interaktivität, Artikulation, und Phrasierung geht, die es so in der Form in anderen Musikrichtungen imho nicht gibt.
    Was da alles passiert, kann man in Noten und Büchern nicht ausdrücken. Im Unterricht kann man als Lehrer durch Vorspielen und entsprechende Nachahmung durch den Schüler einiges vermitteln, man kann mit Syncopation die Unabhängigkeit schulen, dann kommt aber immer der Punkt, an dem ich den Schüler auffordere:
    1. Jazz Musik anhören
    2. zu den "richtigen" Jazz Platten zu üben (die kriegen dann von mir Empfehlungen)
    3. sich andere Musiker zu suchen, mit denen man ZUSAMMEN an der Sprache des Jazz arbeitet


    Ohne diese 3 Komponenten kann man imho Jazz spielen nicht lernen, auch nicht im Ansatz und das kann man zuweilen auch bei so manchem eigentlich sehr virtuosen Trommler hören, wenn der versucht Jazz/Swing zu spielen.
    Da stimmen zwar die Chops, aber es klingt mit Verlaub zum K******* und hat nichts mit Jazz spielen zu tun, es ei denn, man definiert Jazz spielen als "Ding Ding A Ding" Getrommel...

  • Sicherlich alles richtig Didi,


    aber zu 1. muesste man erstmal ein paar Hints haben worauf man beim Hoeren genau achten muss.
    (Vielleicht ist da "Advanced Concepts" von Riley ein guter Start. Weiter hinten werden einige "Eigenheiten" bekannter
    Jazzdrummer beschrieben. Eigenheiten musikalischer Art natuerlich. ;) Phrasierungen etc. )


    Zu 3.: das ist in der Provinz nicht ganz so einfach.


    Und warum sollte man sich nicht auch mal aus einem Buch neue Inspirationen holen. Schaden kann das auch nicht.


    Es ist immer so schwarz/weiss hier ...



    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • Naja, was heißt "Jazz lernen"? Geht es da um das Feeling?
    Vokabular fürs Comping ist sicherlich auch aus Büchern lernbar - ich muss es wissen, bei mir hat das ja funktioniert. Und wenn man das dann in der Band noch umsetzen kann, entwickelt sich daraus mehr und es wird besser und besser. Irgendwann dann...

  • Hmmm....Hmmmm...Hmmmm....


    sugarball und drumdidi reden keinen blödsinn...stimmt schon.


    hmmm.....

    aber irgendwas passt mir da nicht....aber was???


    Sicher, Ignoranten, die meinen durch das draufschaffen bestimmter patterns jazz spielen zu können gibt es...


    Aber ich empfinde die Arbeit mit Büchern (insbesondere den dreien, die ich oben nannte---> stick control, syncopation, complete vocabulary) als einen sehr wertvollen und richtigen Weg.


    Es gibt ja auch genügend anerkannte drummer, die sich auf bestimmte literatur berufen.


    ...ach das wird doch hier nichts mit dem stein der weisen;-)


    Bis dann!


    PS: Falls ihn jemand findet meldet euch bei mir!

  • Schönen Dank für die vielen "Angebote", Ich werde mich mal durcharbeiten...
    Aber um auch auf die anderen zu Antworten: Ich möchte mir erstmal etwas aneignen, nicht kopieren, ich möchte den jazz aber auch nicht unteschätzen.


    1.Jazz Musik anhören
    2. zu den "richtigen" Jazz Platten zu üben (die kriegen dann von mir Empfehlungen)
    3. sich andere Musiker zu suchen, mit denen man ZUSAMMEN an der Sprache des Jazz arbeitet


    Schöner Vorschlag, Danke, aber zu 3.: ich kenne nur meinen Schlagzeugerlehrer, und nen Kumpel ders kaum kann: Aber sonst :)

  • Ich denke die einschlägigen bücher wurden bereits genannt.
    Zum Jazz lernen stehe ich wie zum ganzen schlagzeugspielen auch:


    Unabhängigkeit aus büchern und das feeling kommt durch das hören. Durch jazz hören lernt man aus den verschiedenen pattern die herrauszupicken, die die melodie unterstützen (comping). Feeling aus büchern zu lernen geht IMHO nicht. Wenn ich grooves "probe", dann klingen sie immer anders als mit band. Aber das ist auch ok so. Es hat halt einen anderen fokus (koordination). Die Melodie und der sound nutzt man automatisch als
    Richtlinie. Da kommen automatisch kleine feinheiten rein, die man u.U nicht bewusst macht. Das funktioniert sehr gut wenn man die Ohren aufsperrt.
    Man kann die situation auch mit in den Probereum nehmen indem man zu gewissen mustern im kopf eine melodie ablaufen lässt.


    Was mir persönlich noch ein bischen fehlt ist ein lehrwerk, dass sich schwerpunktmäßig mit Konzepten im Jazz befasst. So ala "tension and release", "trading 4s"... und besonders etwas was phrasieren etwas schwerpunktmäßiger behandelt. (2er-3er muster, über die takte hinweg phrasieren). Oder eine art fremdwörterbuch mit fachvokabular.
    Das problem was ich habe ist, dass ich sozusagen nicht in der lage bin ein Arithmetisches Mittel zu berechnen, weil ich nicht weiß was das bedeutet. Wenn man mir aber sagt ich soll nen durchschnitt berechnen, dann tue ich das ohne zu zögern. In beiden fällen ist natürlich das gleiche gemeint. Aber so in etwa ist mein Probelm beim jazz. Ich weiß john riley geht da schon ansatzweise drauf ein, aber mir reicht das noch nicht, weil es halt nur angerissen ist.
    Also etwas was etwas ordnung in den kopf bringt und weniger um noten und "am set sitzen" geht. Halt futter für den kopf und mögliche herrangehensweisen, sodass man in der Lage ist besser in Stücken zu lesen und einfacher charakteristische dinge und persönliche interpretation des drummers auseinanderhalten kann.
    Einfach etwas was einem besser hilft die teilweise recht komplexen jazzstücke zu strukturieren.
    Ich werde vielleicht nicht die zeit haben in diesem leben noch jazzschlagzeug zu studieren, aber vielleicht fällt das jemand ne nette lektüre zu ein.
    Hilft ja auch dem TS denk ich :D


    LG

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